Volltext Seite (XML)
S8f nommen, nur bei der 12., die den Colonien gestattet, selbst ihren Kü stenhandel gesetzlich zu ordnen, entstand eine längere Discussion. Hr. Gladstone erklärte sich dagegen, da es nicht gerathen sei, den Colonien zu gestatten, in Angelegenheiten, welche das ganze Reich angehen, Ge setze zu geben. Sie wurde schließlich mit 158 gegen 104 Stimmen angenommen. Ein Amendement, welches die Bestimmung, daß drei Viertel der Bemannung jedes englischen Schifes Engländer sein müß ten, aufzuheben bezweckte, wurde mit 197 gegen 53 Stimmen verwor fen. Vor dem Schluffe der Debatte ergriff Hr. D'JSraeli noch eine Gelegenheit, um den Präsidenten des HandelsamteS wegen der Ab änderungen anzugreifcn, die er jetzt plötzlich in dem Navigationsgesetze gemacht habe. Er sah darin nur einen Beweis von der überhandneh- menden Unsitte, schlecht vorbereitete Gesetze an das Haus zu bringen und ihnen von diesem erst eine lebensfähige Gestalt geben zu lassen. Auch Hrn. Gladstone griff er wegen Jneonsequenz an, weil er seine Reciprocitätsplane jetzt zurückgelegt. Nachdem die HH. Labouchere und Gladstone noch zu ihrer Vertheidigung gesprochen, wurde die weitere Comiteberathung vertagt. — Die Times sieht bei einem zweifelhaften Siege des Ministeriums in der Frage über die Navigationsgesetze im Unterhaus und bei einer Niederlage im Oberhause keinen andern Ausweg, als eine Ap pellation an das Land durch Auflösung des Parlaments. Eine Neu wähl kostet etwa 2 Mill. Pf. St., und diese Ausgabe fällt hauptsäch lich auf das ländliche Grnndeigcnthum, das ohnedies gedrückt ist. Durch diese Rücksicht scheint die Times die Lords bewegen zu wollen, von ihrer Opposition gegen die Bill abzustehen. — Die Times ist ermächtigt, der Behauptung zu widersprechen, daß Ler von den Siciliern angekaufte Dampfer Bombay von der Zoll behörde, die ihn mit Beschlag belegte, weil er zum Kampfe gegen eine befreundete Macht ausgerüstet werden sollte, wieder freigegebcn sei. — Die Bank hatte am 17. März einen Baarvorrath von 15,283,779 Pf. St. und einen Notenumlauf von 17,698,845 Pf. St., ersterer 13,433, letzterer 203,475 Pf. St. geringer als vorige Woche. Dürkei. Konstantinopel, 7. März. Die Vorschläge, welche die Pforte dem russischen Cabinet bezüglich einer den Fürstenthümern zu ver leihenden Verfassung machte, wurden russischcrseits gänzlich abge lehnt. Die türkische Not« hatte die Nothwendigkeit, den Fürstenthü mern eine Verfassung zu gewähren, zum Theil damit motivirt, weil auch andere Großmächte dies wünschten. Das, meint die russische Note, verstehe man gar nicht. Wenn Zwei einen Vertrag mit einander ge schloffen hätten, so habe ja kein Dritter das Recht, sich hinein zu mi schen. Was insbesondere die von der Pforte vorgeschlagene Wahl des Fürsten auf sieben Jahre betreffe, so sei dies den früher» Stipulatio nen entgegen, in denen bestimmt sei, daß der Fürst auf Lebenszeit er nannt werde. In die vorgeschlagene Aufhebung dcr Roboth könne Ruß land ebenso wenig einwilligen, weil sonst gerade der Theil des Volks, der hauptsächlich die Revolution gemacht habe, begünstigt werden würde, während der ihr cntgcgenwirkcnde Theil, die Bojaren, dadurch in Nach theil kämen, was eine offenbare Ungerechtigkeit sei. Ueberdies wünsche das Volk hierin nicht einmal eine Acndcrung, da es lieber auf diese altgewohnte Art seine Verpflichtungen leiste als andere neue Steuern sich auflcgen lasse. (A.Z.) Handel und Industrie. Börsenbericht. Leipzig, 28. März. Altona-Kiel. 86'/, Br., Berlin- Anhalt 74 Br., Chemnitz-Riesa 17 G., Leipzig-Dresden 94'/- Br., 94 bez., Löbau-Zittau 13'/, G.; Magdeb.-Leipzig 166 Br., Sächs.-Schlesische 73 Br., Actien der chemal. Sächsisch-Baier. Eisenbahncomp. 77 Br., Anhalt-Dessauer Ldsbk. 101V, Br., Preuß. Bank-Antheile 87 Br. Staatspapiere. Warschau, 15. März. Bei der dahier stattgehab ten 20. Gewinnziehung der k. k. poln. 300-Fl.-Loose vom Jahr I82S sind auf die nachstehenden Nummern die beigesehten Hauptpreise gefallen: 200,000 Fl.: Nr 108,659; 20,000 Fl.: Nr. 97,081; 12,000 Fl.: Nrn. 83,043 und 87,242; 5000 Fl.: Nrn. 11,706, 15,486 und 90,642. Frankfurter Börse, 26. März. Oestr. Bkact. 1156; 500 Fl. k. 124; 250Fl.L.77Br.; Bair.37,pc.787,; Bad.50Fl.L.47'/« Br.; Darmst. 50Fll L. 68'/,; 25 Fl. L. 217,; Nass.25Fl. L. 20'/,; Sard. 27'/, Br.; Kurhess. 26'/,.DiSc.I 7,. Launusb.283; Nordb.33; Bexb.717»; Ludw.Kan.45Br. Londoner Börse, 24. März. 3pc. Cons. 91; Span. act. 167» > 3pc.297» i 27,pc. Holl. Int. 48'/,. Wiener Börse, 25. März.-Met.5pc.847»; Nrdb.96'/,; Liv.58'/,. Verantwortliche Redaction: vr. St. Kaiser. Druck und Verlag von F. St. Brockhaus in Leipzig. G A nkündigunge n. In BaumgärLner's Buchhandlung zu Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: l87Sj Nosemüller's Mitgabe für das ganze Leben beim Ausgange aus der Schule und Eintritt in das bürgerliche Leben am Lage der Confirmation der Jugend geheiliget. /r»/üm/e. Tsurchgeschen von Chp. Niemeyer, Pfarrer zu Dedeleben bei Halberstadt. Prachtausgabe mit 6 Stahlstichen, in vergoldetem Leinwandbande, mit Goldschnitt in Futteral. In 8. zu 1'/, Thlr. Ausgabe mit 6 Stahlst, in vergoldetem Papicrbande zu l Thlr. Gewöhnliche Ausgabe mit 2 Stahlstichen. Brosch, ü 7» Thlr. jM- Gvangelischer Wtanvensschitd oder vergleichende Darstellung der ltuterfchei-ungslehken der Heiden christlichen Hauytkirchen re. Von L. L. Sackreuter, Pfarrer. 2te Auflage. Mit einem Stahlstiche. 16'/- Bogen in 8. Brosch. 22'/» Ngr. . Ueitstevne tur das Familienleben, »der Erbauung und Belehrung im Haufe. Von m L. Würkcrt, Oberpfarrer in Zschopau. 5i2 Seiten in 8. Mir 1 Stahlstich. Eleg. cart. Preis 20 Ngr. Soeben ist bei Bisher, und Manz in Wien erschienen, und durch alle Buchhandlungen zu haben, Leipzig, bei Ar. Ludw. Herbig: Für die Gläubiger Oesterreichs! Die Finanzlage der Monarchie nnb ihre Hülssqueilen von Dtto Hüvner, früherem Bevollmächtigten des „Oesterreichischcn Lloyd," ehemaligem Nedactcur der „Allgemeinen Ocsterreichischen Zeitung " re. - Mit vielen statistischen Tabellen. Brosch. 2 Fl. C.-M. oder 1 Thlr. 15 Ngr. Es dürste dieses Buch um so mehr Aufmerksamkeit verdienen, al» c» das erste statistische Werk über Oesterreichs Finanzlage ist, für welches die officlcllen Quellen benutzt werden konnten. s880-82f Ein vtersitziger Jalousie-Wagen mit preußischer Spur, in gutem Stand, ist billig zu verkaufen. Leipzig, Schützenstraße Nr. 1 bei dem Kutscher Marx. s739—41j Verlobt: Hr. Wilhelm Dittmann in Chem nitz mit Fri. Agnes Hösselbarth in Hohenstein. — Hr. vr. Schönborn in Deutschen mit Ari. Charlotte Brix. — Hr. Georg Wolfram in Hof mit Frl. Friederike Weidinger in Erlangen. Getraut: Hr. Missionar H. Cordes iuBcrn- stcdt mit Frl. Sophie Mylius. — Hr. Advocat Georg Ernst Otto in Freiberg mit Frl. Karoline Pauline Beck. — Hr. Pastor F. W. Wal bau m in Meinersen mit Frl. Konradine Meyer aus Elz. Geboren: Hrn. Rector Barth in Döbeln eine Tochter. — Hrn.A. v. ChapptuS tnKorschwitz eine Tochter. —Hrn. Prediger Fuß in KrügerSdorf eine Tochter. — Hrn. Psarrer H. O. Haan in Dörsch nitz ei» Sohn. — Hrn. Kaufmann Hermann Ham mer in Breölau ein Sohn. — Hrn. Heinr. Hardt in Ncuyork eine Tochter. — Hrn. vr. Jagemann in Wittenberge eine Tochter. — Hrn. HotclicrEduard Iuppen in Köln ein Sohn. — Hrn. Justizcommis- ar Peterson in Bromberg ein Soh».-— Hrn. I. H. Sie in t Hal in Oldenburg eine Tochter —Hrn. Privatsecretair W. Waudry ln Köln eine Tochter. —Hrn.PastorA. Willmann in Miezen eineTochtcr. Gestorben: Hr. OberkricgScommissar Bauer in Karlsruhe. — Frau Christiane Rosine Berger in Oederan. — Hrn. vr. HergerSberg in Köln ein Sohn. — Hr. Pastor Christian August Hübener in Dühr.—-Hr. Cantor und Lehrer Gottlieb Kirst in Trachenbcrg.—Hrn. vr. Krug in Chemnitz ein Sohn.—Hr. AuScuitator Arthur von der Mosel in Cleve. — Hr. Claus von der Osten in Otterndorf. — Frl. C. B. Neuous in Breslau.—Hr. Pfarr verweser Joseph Rest in Durlach. — Hrn. Bäcker meister Job. Wilkelm Schatz in Leipzig ei» Sohn. — Frau Geuerallientenant Fanny v. Strand in Dyhrnfurth.— Frau Bürgermeister Mathilde Schanz in Dresden. —Hr.BischosGottlob Martin Schnei der in Herrnhut.