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behördrn zu erwirken, 2. darauf hinzuwtrke», daß allgemein der erste Schreibunterrtcht in den Volksschulen mit der Abschrift beginne, der Unterricht dagegen tn der schwereren Bruchschrift (Fraktur) erst auf die späteren Schuljahre ver schoben und möglichst bald auf da» Lesenlernen beschränkt werde. Die PrtitionSkommisston beantragte, die Petition zur Berücksichtigung zu überweisen. Abg. Bindewald (Wirtsch. Vgg.) beantragte Uebergang zur Tagesordnung. Bei der Abstimmung erhoben sich für den Antrag Bindewald die ganze Rechte, ein großer Teil de» Zentrum», eine Minderheit der Nationalliberalen und die Abgg. Naumann und Heckscher (Vp.)> E» wird Auszählung nötig. Im Hammelsprung wurden für den Antrag Bindewald 85, dagegen 82 Stimmen gezählt. DaS HauS ist also nicht beschlußfähig. Berlin, 4. Mai. (Der Fall Liebknecht vor dem A bgeordnetenhause.) DaSs Abgeordnetenhaus hatte sich heute darüber zu entscheiden, ob das gegen den Abg. Liebknecht bet der Anwaltskammer schwebende ehren gerichtliche Verfahren seinen Fortgang nehmen soll oder nicht. Bekanntlich hatte die sozialdemokratische Fraktion einen Antrag auf Einstellung dieser Diszipltnaruntersuchung gestellt. DaS HauS lehnte den Beschluß der Kommission, die sich mit 11 gegen 3 Stimmen für den Fortgang de» Verfahrens ausgesprochen hatte, mit 123 gegen 116 Stim men ab. Gegen den Antrag der GeschäftSordnungSkom» Mission sprachen Redner des Zentrums, der Nattonalliberalen, der Volkspartet, der Polen und der Sozialdemokraten. Gegen die Einstellung des Verfahren» gegen Liebknecht wendete sich Abg. v. Brandenstein namens der Freikonser vativen. Berlin, 4. Mat. (Schwere Erkrankung deS RetchStagSabg. Strombeck.) Der ReichStaaSabge- ordnete Geh. Justtzrat Strombeck liegt in seiner hiesigen Wohnung schwer krank darnieder. An dem Krankenbett des im 81. Lebensjahr stehenden Patienten weilen drei Aerzte. Im Laufe de» Vormittag» hatte sich das Befinden de» Kranken etwas gebessert. Berlin, 4. Mat. (Der Aufstand in Süd china.) Obwohl die chinesische Regierung den Aufstand in Kanton für unterdrückt erklärt, lauten die hier ein laufenden telegraphischen Berichte aus Kanton andauernd ernst. Die Aufständischen überfüllen alle um Kanton gelegenen Orte und auch die Vororte von Kanton. Die europäischen Mächte belassen infolgedessen ihre Kriegsschiffe weiter vor Kanton, um die wettere Entwicklung des Auf standes abzuwarten. Halle, 4. Mai. (Wahlabkommen zwischen Nattonalliberalen und Freisinnigen in der Provinz Sachsen.) Nachdem die Nationalliberalen gestern in Nordhausen die Gegenkandidatur gegen den Fortschrittler Or. Wiemer zurückgezogen haben, ist zwischen den Nattonalliberalen und den Freisinnigen der Provinz Sachsen vereinbart worden, daß die 3 Wahlkreise Torgau, Sangerhausen und Erfurt, den Nattonalliberalen überlassen bleiben, dagegen die Fortschrittler in Wittenberg und Nord hausen von den Nationalliberalen unterstützt werden. . Leipzig, 4. Mai. (Spionageprozeß.) Der Spiouageprozeß gegen den ehemaligen Souffleur am Pol nischen Theater in Posen, Sigmund ZbicrSki, vor dem Reichsgericht (vergl. den Depeschenteil in der gestrigen Nummer. D. Rd.) endete mit der Verurteilung des Ange klagten zu zwei Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehren- rechtSverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Zwei Monate Untersuchungshaft wurden angerechnet. Budapest, 4. Mat. (HandelSmin tster Htero- nymtf) Der ungarische Handelsminister Hteronymi ist heute nach längerer Krankheit im Alter von 74 Jahren gestorben. l^TageSgeschtchte" befindet sich auch tn der Beilage.) vernickle AngelegenkleUen. Schneeberg, 5. Mai. Frühlingsfreude, Frühlings- lust, Frühlingshoffen — das war die Stimmung, die das gestrige Liedertafelkonzert beseelte: LenzeSwonne in der Statur, LenzeSwonne im Reiche der Töne, Lenzes- wonne in Gestalt eines lieblichen Flors blühender junger Mädchen im Saale — da bleibe wer Lust hat mit Sorgen zu HauS. Und doch: leider ist mancher zu Hause geblieben oder wenigstens nicht gekommen, der gleich den Besuchern an dem prächtigen Konzert seine Freude gehabt hätte. Die vorgeschrittene Jahreszeit und die vielen Vergnügungen, die uns der Winter bescherte, lassen die» begreiflich er scheinen. Verdient hätte die Veranstaltung jedenfalls eine noch regere Teilnahme. Denn mit dem Konzert hat die „Liedertafel" ihrem Ruhmeskranze ein neues Blatt hinzu gefügt. ES war eine Freude zu hören, wie die wackere Sängerschar unter der bewährten Leitung de» Hrn. Seminaroberlehrer Wagner auf der von seinen Bor- gängern geebneten Bahn rüstig vorwärts schreitet in ihrem Streben und in ihrem Können. Die Sangesfreudigkeit fand gerade in diesen au» dem Herzen quellenden Früh- lingsltedern Gelegenheit, in ungekünstelter und deshalb um so eindrucksvollerer Form sich zu betätigen. „Neuer Frühling ist gekommen", „Wie die wilde Ros' im Wald", „Das erste Lied" und besonders da» herrliche „Frühling am Rhein", dann „Am Ammersee" und „Muttersprache" — alle diese Lieder fanden bei dem Hörern kräftigen Wider hall, weil ein großer Teil von ihnen der Stimmung entsprach, die im Wonnemonat die Menschen beseelt. Die beiden mit Orchesterbegleitung gesungenen Schlußnummern „Rose und Nachtigall" und „Kornblumen und Eichenlaub" vertieften noch den Eindruck, den die voraufgegangenen Leistungen hervorgerufen hatten. Sehr wirksam unterstützt wurde die „Liedertafel" durch die Stadtkapelle unter der Direktion de» Hrn. Zien, die den 5o :zertabend mit der Ouvertüre aus dem „Sommernachtstraum" von Mendelssohn und der Phantasie aus der Oper „Robert der Teufel" von Meyerbeer einleitete. Besondere Anerkennung aber verdient da» von Hrn. Zien und 4 seiner Orchestrrmit- glieder gespielte Quintett für Clarinrtte, 2 Violinen, Viola und Violoncello von Mozart, da» dem Auditorium «inen erhebenden Genuß bereitete und zugleich zeigte, wie gut eine Anzahl von Instrumenten im Stadtorchester besetzt ist. Alle Borträge — Gesang wie Instrumentalmusik — ernteten kräftigen Beifall. Nach dem Konzert rüstete sich die Jugend gegen 11 Uhr abend» zum Tanze, der — wie Eingeweihte versichern — bi- tn den lachenden FrÜhltng»- morgen gewährt haben soll. Schneeberg, 5. Mai. Der hiesige Stenographen- verein hat einen Fortbildungskursus eröffnet, der an den Montagen, abend» */,9 Uhr, in Siegels Restaurant abgehalten wird. Angehenden Stenographen und Steno graphinnen denen an weiterer Ausbildung liegt, ist die Benutzung der günstigen Gelegenheit zu empfehlen. Die BereinSabende finden nach wie vor Donnerstag» statt. E» sei auch au dieser Stelle auf da» den Fortbildung»- kursu» betreffende Inserat htngewiesen. Schneeberg, 5. Mai. Da» hiesige vr. Curt Geitner-Bad bleibt am Sonntag, 7. und Montag, 8. d. M. geschlossen. Aue, 5 Mai. Die hiesige Gemeindebeamten vereins.Ortsgruppe vereinigte gestern abend eine große Zahl ihrer Mitglieder zu einer Versammlung in der Parkwarte. ES wurde eine Einladung zu der am kommenden Sonntag vormittag 10 Uhr im „Wettiner Hof" hier stattfindenden HaUptversammlug deS Landes verbandes ehem. Geyerscher Beamtenschüler bekannt ge geben und außer mehreren inneren Angelegenheiten die Tagesordnung für die diesjährige Hauptversammlung de» Landesverbands in Dresden eingehend durchgesprochen. Neustädtel, 5. Mat. Ein betrübender Un fall ereignete sich hier gestern abend. Das vierjährige Töchterchen eine» Gastwirts spielte mit einem sechsjährigen Knaben, dessen Vater im Hofe Holz zerkleinerte. Der Junge ergriff in einem unbewachten Augenblick da» Beil und ließ e» gerade auf den Hackstock niederfallen, al» das kleine Mädchen eine Hand auf diesen legte. Hierbei wurde dem Kinde der Zeig«- und Mittelfinger der betr. Hand fast völlig losgelöst. Neustädtel, 5. Mai. In diesem Jahre scheint es in der hiesigen Gegend viele Kreuzottern zu geben. In der Nähe des Ftlzbach» sind bereit» zwei Stück ge fangen und getötet worden. Lößnitz, 5. Mai. Die diesjährige Arbeiter zählung ergab hier 1119 männliche und 658 weibliche Ar beiter. Lößnitz, 4. Mai. Der hiesige Männergesang, verein der Fa. Gerber und Müller veranstaltet am 12. d. M. im Saale des Deutschen Hauses sein 9. Stiftungsfest, bestehend in Konzert und Ball. Auf dem Programm stehen Chöre von Bruch (Orchesterbegleitung von der ver stärkten Stadtkapelle), Seybold, Duette von Meierhoss, Lieder usw. Als Solisten sind für diesen Abend gewonnen worden Fräulein Helene Schmidt, Konzert- und Oratorien- sängerin (Sopran) und Hr. Max Lachmann, Konzertsänger (Bariton), beide aus Chemnitz, welche von Hrn. Rechts anwalt Ungethüm au» Zwönitz am Klavier begleitet werden. Fräulein Schmidt steht wohl noch den Konzert besuchern vom 21. April 1910 her in bester Erinnerung. Damals wurde der herrliche Ton ihrer vortrefflich geschul ten und durchaus sympathischen Stimme bei aller Natürlich keit ihres Auftretens gerühmt. Auch Hrn. Lachmann geht ein sehr guter Ruf als Künstler voraus. So glaubt der Verein, der weder Mühen noch Kosten gescheut hat, den Kouzertbesuchern einige angenehme Stunden zu bereiten. Möge ihm ein volle» HauS beschieden sein. Dem Konzert wird Ball folgen. Näheres ist aus dem heutigen Inserat zu ersehen. Hartenstein, 4. Mai. Wie wir erfahren, haben die Herren Toelle die vor den Osterfeiertagen gesperrte Mulden brücke bei der Prinzenhöhle dem öffentlichen Verkehr bis auf weiteres wieder frei gegeben. Zu wünschen ist, daß das Publikum beim Begehen diese» Weges sowie der anderweit für den Verkehr frei gegebenen herrlichen Waldungen auf den gekennzeichneten Wegen bleibt, vor allem, daß die Waldungen geschont und nicht mutwillig Zweige von den Bäumen abgerissen werden. Dringend zu wünschen ist auch, daß die vom ErzgebirgSveretne ausge stellten Bänke nicht fortgesetzt durch unnütze Hände zer stört werden. Schwarzenberg, 4 Mai. Gewarnt sei vor einem Schwindler, der eine hiesige Frau um einen ansehnlichen Geldbetrag betrogen hat. Er erzählte, daß er von einem Bauunternehmer beauftragt sei, mehreren Arbeitern Unterkommen zu verschaffen. Unter der Angabe, daß er verschiedene dem Unternehmer und den Arbeitern gehörige Frachtstücke einzulösen habe, ließ er sich Geldbeträge geben und hinterließ dafür bet der Frau ein Paket, in dem sich angeblich Lohnlisten und die Löhne für die Arbeiter befinden sollten. Nachdem er da» Geld erhalten hatte, verschwand der Gauner auf Nimmerwiedersehew In dem zurück gelassenen Paket befand sich Kalk und Sand. Der Schwindler ist etwa 165 orn groß, von schwacher Statur/ er hat einen kleinen rötlichen Schnurrbart und da» Gesicht ist etwa» abgemagert. Grünhatn, 4. Mai. Der hiesige konservative Verein, welcher schon vor Ostern eine öffentliche Ver- sammlung mit Vortrag abzuhalten beabsichtigte, diese aber wegen Verhinderung deS Redner» verschieben mußte, wird am kommenden Sonntag, 7. d. M., in die Oeffentltchkeit treten. Dem Vorstand deS Verein» ist e» gelungen, al» Redner für eine öffentliche Versammlung Hrn. Curt Fritzsche au» Dresden, den Generalsekretär de» konser vativen Landesverein», dem der Ruf eine» gewandten, sachkundigen und schlagfertigen Redner» vorausgeht, zu gewinnen. Hr. Fritzsche wird im Ratskeller über da» Toema: „VolkSschulreform" sprechen. Um auch Aus- wärtigrn Gelegenheit -um Besuch dieser Versammlung zu geben, ist ihr Beginn auf nachmittag» 5 Uhr festgesetzt worden- um diese Zett besteht für Grünhatn günstige Zugverbtndung. Bernsbach, 4. Mai. Wie bereit» erwähnt, war es am Dienstag Hrn. Lehrer Lippold hier vergönnt, sein 130jährige» Dienst« und vrt»j«btläum zu feiern. Au» diesem Anlaß begleitete ihn der Schulvorstand, nach dem zuvor der Männergesangveretn ein Ständchen darge bracht hatte, früh von der Wohnung au» an seine mit Blumen geschmückte Arbeitsstätte, wo tn Gegenwart de» Schulvorstandes, de» Lehrerkollegiums und etner Klasse Schulkinder eine Feier stattfand. Nach dem allgemeinen Gesang: „Lobet den Herren" gedachte Hr. Schuldirektor Jahn der segensreichen Wirksamkeit des Jubilar» unter Hinweis auf da» Wort „Wir wollen die Liebe fragen, sie weiß alle»" und überbrachte ihm zu seinem Ehrentage die Glückwünsche de» Lehrerkollegiums. Die gegenwärtigen Schüler deS Herrn. Lippold beglückwünschten ihn durch Ueberreichung eine» Blumensträuße» und einer Ehrentafel. Sodann übermittelte ihm Hr. Gemeindevorstand Martin die Glückwünsche de» Schulvorstandes und übergab ihm al- sichtbare» Zeichen der Ehrung einen Siegelring. Hr. Lippold dankte mit warmen Worten für die ihm bereitete Auszeichnung. — Am Abend wurde im Saale des Gasthofs „zum Lamm" ein öffentlicher Famtltenabend veran staltet. Allgemeiner Gesang mehrerer für diesen Abend verfaßter ernster und heiterer Lieder, ein sinniger Prolog, gesprochen von Frl. Rumberg, Ansprachen der Herre» Schuldirektor Jahn, Gemeindevornaud Martin und Lehrer Thomas, musikalische Darbietungen des Lehrer- . kollegiumS und deS Männergesangvereins, sowie Auf führungen deS Turnvereins trugen zu einem fröhlichen und harmonischen Verlauf des Abends bei und gaben Hrn. Lippold und seiner Familie davon Zeugnis, daß sie die Sympathien der ganzen Gemeinde im vollem Maße be sitzen. Möge eS Hrn. Lippold vergönnt sein, noch viele Jahre zum Wohle der Schule und Gemei, zu wirken. Pöhla, 4. Mat. Im hiesigen Betsaal befand sich ein altes, sehr schön gearbeitete» hölzerne- Kruzifix, da» im Jahre 1844 von einem Pöhlaer Einwohner, Räupert, verfertigt worden war. Im Laufe der Zeit war einer der daran befindlichen Engelköpfe abhanden gekommen. In dankenswerter Weife hat nun Hr. Modelleur Riedel hier sich bereit gefunden, den fehlenden Teil zu ersetzen, so daß das Kruzifix jetzt tn erneuerter Gestalt etne schöne Zierde unseres Betsaales ist. Johan ngeorgen st adt, 4. Mai. In der heute unter dem Vorsitze des Hrn. Bürgermeister» Rosenfeld abgehaltenen Stadtgemeinderatssitzung wurde beschlossen: 1)das Besitzveränderungs-Abgabenregulativ nach Maßgabe einer oberbehördlichen Verfügung hinsichtlich der Erhebung von Abgaben in ZwangSverstetgerungSfällen ab zuändern. 2) von einer Einladung zum zweiten Deutschen Wohnungskongreß Leipzig Kenntnis zu nehmen. 3) die Mitgliedschaft beim Bunde deutscher Bodenreformer zu er werben. 4> von der Genehmigung der Satzungen de» LandeSpensionSverbande» sächs. Gemeinden sowie von der Berechnung der Verbandsbetträge Kenntnis zu nehmen. 5) der Reparatur de» 6er Gasofens durch Gebr. Kämpfe- Eisenberg nachträglich zuzustimmen. 6) da» Volfert- und Meinelthaus mit Gasanschluß zu versehen und 7) weitere Gasautomaten anzuschaffen und den Mindestgasverbrauch auf jährlich 24 festzusetzen. 8) Ein Antrag des stäi». Bauausschusses auf telephonische Verbindung der Türmer wohnung mit dem Rathause wurde z. Zt. abgelehnt. 9) Ein Bescheid der König!. Generaldirektion der Sächs. Staats eisenbahnen in Sachen der Bahnverbindung Berlin—Karls bad gelangte zur Kenntnisnahme. Hierbei wurde von dem Mitglieds der Handelskammer, Hrn. Stadtrat Grunert, mitgeteilt, daß der Verkehrsausschuß der Handelskammer seine nächste Sitzung hier abzuhalten gedenkt. 10) Kennt nis genommen wurde weiter von den Kaufvertragsab schlüssen mit den Herren Kramer und der Firma Wendler L Weiß. 11) Schließlich gelangte zur Mitteilung, daß der Antrag auf Verlängerung de» Jahrmarkts keine Genehmig ung gefunden hat. Man beschloß einstimmig, den Jahr markt auf Sonntag mittag bis Montag abend zu ver legen unter der Voraussetzung de» Einverständntffes de» Interessenten. - > We lMrO. ii. lrlWiiW WkiMn Straßburg, 5. Mat. Bei der gestrigen Verhand lung des Landesausschusses, die sich auf den Antrag Weber und Genossen gegen den Verfassungsentwurf und die Wahlkretseinteilung der Reich sregierung bezog, übte der Abg. Weber eine so scharfe Kritik an der Regier ung, daß der Staatssekretär Zorn von Bulach ihm äußerst scharf entgegentrat. Einmal bezeichnete Weber eine» Satz deS Staatssekretärs als „Frechheit". Wien, 5. Mai. Gestern nachmittag ereignete sich bet Medyka auf der Strecke Lemberg—Komotau ein Zug zusammenstoß, bet dem 12 Wagen zertrümmert wurde». Vom Zugpersonal wurde ein Mann getötet und ei» Maschinist schwer verletzt. Wien, 5. Mat. Ein Güterzug entgleiste zwischen Wildenschwert und Brandet» infolge einer Erdrutschung und streifte einen auf einem zweiten Gleis kreuzenden Güterzug. Vom Bahnpersonal wurden 4 Mann getötet und 3 verletzt. Ztlah, 5. Mat. Die Ortschaft Oekörito tm Komitat Szilagy steht seit gestern mittag in Flammen. Dir Kirche, da» Schulhaus und 60 Häuser mit Nebenge bäuden sind bisher ntedergebrannt. Limoges, 5. Mut. Die Aufrührer von Laurtöre besetzten die Mairie und zogen eine rote Fahne auf. Die schafften die Steuererhebung»aklen bei Seite und weigerten sich, sie herapSzugeben. ns geläug dem Präfekten, bt» zur Matrie vorzudrtngen und die Ausrührer zu überreden, sich in den Schranken des Gesetze» zu halten.