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wockenlcksil. Schneeberg, 7. Mat. Der Lag, an dem der deutsche Kronprinz in sein 30. Lebensjahr eintrat hat in den verschiedensten Teilen des deutschen Vaterlandes für den Kaisersohn wie ür das HohenzollernhauS warme Sympathiekundgebungen gezeitigt, die in der Presse aller auf monarchischem Boden teheuden Parteien ihren Ausdruck fanden. Ist doch Kron- wtnz Wilhelm gerade in dem letzten Jahre mehrfach und n hervorragender Weise an die Oefsentltchkeit getreten. Lrinnert sei nur an seine mannhafte Rede bet der Univer- itätSfeier in Königsberg, an seine Auslandsreise, die ihn n die entlegenen Teile Indiens führte, an seine Besuche n Rom und Wien, die er mit seiner Gemahlin als Repräsentant des deutschen Kaiserhauses ünd der deutschen Nation unternahm, um an . der Jubelfeier der Einigung Italiens und an der Huldigung für den ehrwürdigen Kaiser Franz Josef teilzunehmen. Wo immer das deutsche Kronprtnzenpaar erschien wußte es schnell die Herzen für sich zu gewinnen und die spontanen herzlichen Ovationen die ihm wiederholt zu teil wurden, bezeugten, daß die Sympathtebeweise nicht erkünstelt waren sondern aus auf richtigem Herzen kamen. Freundlichkeit, gepaart mit Ent schlossenheit, Gottesfurcht, Tatkraft und Pflichttreue — die alten Tugenden der Hohenzollern — haben dem Erben der deutschen Kaiserkrone im Ausland rasch die Herzen geöffnet und eS ist nur natürltch, daß die Beweise der Zuneigung, die der Person des Kronprinzen Wilhelm allent halben zu teil wurden, an seinem Geburtstage im eigenen Vaterlande einen kräftigen Widerhall fanden. Möchte die Ein mütigkeit, mit der bürgerliche Organeder verschiedensten poli tischen Parteirtchtungen dem deutschen Kronprinzen und dem Hohenzollernhause am 6. Mai huldigten, sich auch allezeit betätigen, wenn es gilt, fest zusammenzustehen für Kaiser und Reich gegen den äußern wie gegen den innern Feind. An demselben Tage, an dem der deutsche Kronprinz die Feier seines Geburtstags beging, wurde in Sachsens Hauptstadt ein Werk gekrönt, das — mit rastlosem Eifer, mit emsigem Fleiß in aufopfernder Arbeit vorbereitet, berufen sein dürfte, weit über die knappe Dauer seines Bestehens hinaus für die Mit» und Nachwelt segensreiche Früchte von unschätzbarem Werte zu tragen. Wenn in unserer ausstellungsreichen Zeit einer Ausstellung aufrichtiger Er folg — nicht nur materieller — zu wünschen ist, so ist eS die Internationale Hygieneausstellung, die am Sonntag unter dem Protektorat unseres Königs in Dresden feierlich eröffnet wurde. Von all den Ausstellungen, die der vor 15 Jahren feierlich eingeweihte Ausstellungspalast an der Lennsstraße sah, ist diese nach Umfang, Inhalt und Zweck unstreitig die bedeutsamste. Viele Kräfte haben zusammengewtrkt, um das Riesenwerk erstehen zu lassen, aber im wesentlichen haben ihr doch zwei Faktoren den eigentlichen Lebensnerv gegeben, zwei Faktoren, die die Namen Deutschlands bis in die fernsten Weltteile zu Ehren gebracht und unserm Vaterlands die Wertschätzung der fremden Nationen gesichert haben: Wissenschaft und Industrie. Und von Herzen wird man sich dem Inhalt des Glückwunschtelegramms anschließen, welches die ständige Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie in Berlin am Eröffnungstage der Hygiene- auSstellung an den Vorsitzenden des Direktoriums, Hrn. Geh. Kommerzienrat Lingner gerichtet hat: Möchte das harmonische Zusammenwirken von Wissenschaft und In dustrie, daS den Grundpfeiler der kulturellen und wirt schaftlichen Machtstellung Deutschlands bildet, auch der Internationalen Hygieneausstellung Dresden 1911 vollen und allseitigen Erfolg bringen zum Besten der Fortbildung und Verbreitung der Hygiene, zum Nutzen der in ihren Diensten arbeitenden Erwerbsgruppen und zum Segen der gesamten Menschheit, die in der Hygiene ihrer fürgsorg- lichsten Hüterin huldigt. Der Deutsche Reichstag, der am Dienstag seine Tätigkeit nach den Osterferien wieder aufnahm, hat an den fünf Sitzungstagen, die er in der Woche abhielt, bereits zweimal ein beschlußunfähiges Haus aufzuweisen. Und dies trotzdem man am Freitag in die Erledigung der wich tigsten Aufgabe in der gegenwärtigen Session, in die zweite Lesung der Reichsversicherungsordnung eingetreten ist! Aller dings befleißigten sich die Abgeordneten bei ihren Reden und Abstimmungen einer Kürze und Sachlichkeit, daß für sensationelle Zwischenfälle absolut kein günstiger Boden vor handen war und daS eintönige Aufrufen der vielen Para graphen, daS nur durch die Ablehnung sozialdemokratischer Anträge unterbrochen wurde, mag wohl manchen Volks vertreter aus der schwülen Atmosphäre des WallotbaueS in die frische Matenluft hinausgelockt haben. Rian könnte sich über diese Ruhe und Sachlichkeit der Debatten freuen, wenn sie nicht von -kundigen Thebanern" als „Ruhe vor dem Sturm" gedeutet würde, mit dem die Wahlen einge- läutet werden. Vorläufig gilt eS noch, die Kräfte zu sammeln. Aber der „süße Friede" dürfte bald schwinden, wenn der Wahltermtn näher gerückt und vor allem bekannt geworden ist. ES ist klar, daß die Beschlußunfähigkeit nicht geeignet erscheint, daS Leben des gegenwärtigen Reichstags zu verlängern. Im Interesse der wichtigen Aufgaben, die er noch zu erfüllen hat bleibt jedenfalls eine regere Teil nahme der Abgeordneten an den Beratungen als man an den 5 ersten Sitzungstagen nach Ostern beobachten konnte, zu wünschen. Auf dem Gebiete der auswärtigen Politik bereitete auch in der abgelaufenen Woche den Diplomaten vor allem die Marokkofrage Sorge. Die Differenzen zwischen Frankreich und Spanien scheinen sich trotz aller aus Parts kommenden beschwlchtigenden Meldungen verschärft zu haben. DaS Madrider Blatt „Jmparcial" schreibt, die Haltung der französischen Regierung in Marokko sei auf dem Punkte angelaugt, daß eine sofortige Klärung er forderlich sei, die den Frieden sichere und die Mächte be ruhige. Die Beruhigung der Europäer in Fez und die Wiedereröffnung der Berke hrSstraßen nähmen Frankreich jeden Vorwand, weitere Truppen zu mobilisieren und nach Fez zu schicken. — Nachrichten au» Part» besagen, nach der Anschauung dortiger maßgebender Kreis« sei der Augen blick für diplomatische Verhandlungen über die Marokko- frage noch nicht gekommen. Die französische Politik sei fest entschlossen, ihre Aktion im Rahmen deS AlgeciraS- vertragS zu halten. Erst wenn die Ereignisse Frankreich zwingen sollten, diesen Rahmen zu durchbrechen, würde die Regierung der Republik an die Signatarmächte von Algeciras herantreten, um neue, der Veränderung der Situation entsprechende Vereinbarungen anzustreben. ES wird weiter betont, daß Frankreich keine Hintergedan ken habe. Die Ereignisse, unter welchen Major Brsmond Fez erreicht hat, und die Meldungen, daß die Gefahr für die fremden Kolonisten nicht geschwunden sei, geben, so sagt man, der militärischen Aktion Frankreichs ihre reckt- ltche Begründung. Aus diesen Aeußerungen ersieht der unbefangene Beobachter, daß Frankreichs Bestreben einfach dahin geht, eine vollendete Tatsache zu schaffen, mit der sich die übrigen Mächte dann wohl oder übel abfinden sollen. ragesgslcblcbts. Deutschland. Straßburg, 8. Mäi. (Studentenhuldtgung vor dem Kaiser.) Der Kaiser nahm heute vormittag 10 Uhr einen Vorbeimarsch der Truppen der Garnison in Straßburg ab. Nach beendetem Vorbeimarsch hielt der Kaiser Kritik ab und nahm militärische Meldungen ent gegen. Inzwischen war von der Universität her die gesamte Studentenschaft der Universität angerückt, geführt von dem Rekior, voran die Chargierten in vollem Wichs mit Fahne und blanken Schlägern, dahinter im imposanten Zuge über 2000 Studenten. Der Kaiser war wieder unter das Portal getreten. Der Vorsitzende des Studentenaus. schusses trat, während die Chargierten einen Halbkreis bildeten, vor, dankte dem Kaiser für die gnädige Erlaubnis und sagte, daß die Studenten mit aller Begeisterung, deren die akademische Jugend fähig sei, dem großen Füh rer deS deutschen Volkes entgegenjubelten. An diesem Ehrentage legten sie das heilige Gelöbnis ab, daß, wenn sie dereinst mitwirken dürften an den heiligen Aufgaben des Vaterlandes, sie stets treu zu Kaiser und Reich halten würden. Der Redner schloß mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiser. Hierauf wurde ein VerS der National hymne gesungen. Der Kaiser erwiderte mit folgenden Worten: „Ich spreche Ihnen meinen Dank aus für die Huldigung, die Sie mir soeben dargebracht haben. Ich erwarte von Ihnen, wenn Sie einst ins Leben hinaus treten werden, daß Sie gelernt haben werden aus dem, was in unserem Vaterlands vorgeht, daß die Partei nicht die Hauptsache ist, sondern einzig und allein das Gedeihen unseres Vaterlandes und unseres Volkes. Wenn Sie das Interesse daran voranstellen, so hoffe ich, daß stets der Leitstern und das Ziel sein wird daS Wohl deS Vater landes." Die Studenten zogen hierauf vor dem Kaiser vorüber, sich truppweise verneigend. Der Kaiser zog als dann noch den Rektor inS Gespräch. Das Frühstück wurde beim kommandierenden General v. Fabeck eingenommen. Hiernach begab sich der Kaiser im Automobil nach Metz. Auf der Fahrt wurden die Forts der Ostfront besichtigt. Der Reichskanzler hat in der Nacht Straßburg verlassen. Metz, 8. Mai. (Kaiser Wilhelm in Metz.) Der Kaiser ist um 6'/^ Uhr im Automobil hier eingetroffen und hat im Generalkommando Wohnung genommen. Aus dem ganzen Wege von Straßburg bis Rietz wurde der Kaiser überall auf's herzlichste begrüßt. Auch in den Straßen von Metz hieß den Kaiser eine große Menschen- menge mit andauernden Hochrufen willkommen. Abends folgte der Kaiser einer Einladung des Bezirkspräsidenten und der Gräfin von Zeppelin-Aschhausen zum Diner. Auf dem Wege zum Bezirkspräsidium hatten die Schulen Auf stellung genommen. Heute abend begann eine größere militärische Uebung. Berlin, 8. Mai. (Keine Entsendung von Kriegsschiffen nach Marokko) Die von einer hiesigen Korrespondenz verbreitete Meldung von der Entsendung dreier Kriegsschiffe nach Marokko wird an amtlicher Stelle als böswillige Erfindung bezeichnet. Berlin, 8. Mai. (Deutscher Reichstag.) Der Reichstag setzte heute diezweite Beratung der Reichs- verstcherungsordnung fort und nahm die Bestim mungen über den Umfang (Versicherungspflicht und Ver sickerungsberechtigung) der Krankenversicherung nach den Beschlüssen der Kommission an. Eine kleinere Aussprache entspann sich beim 8 184, der der obersten Verwaltungs- behörde das Recht einräumt, auf Antrag des Arbeitgebers bestimmte Angestellte versicherungsfret zu erklären. Ein sozialdemokratischer Antrag auf Streichung dieses Para graphen wurde abgelehnt. Beim § 192 a, nach welchem die Berechtigung zur freiwilligen Versicherung erlischt, wenndaS regelmäßige Einkommen 4000 Mark übersteigt, vermißte Abg. Dr. Mugdan (Fortschr. VolkSp.) eine Bestimmung, die den infolge des Erreichens eines Einkommens von 4000 Mark aus der Versiche rung zwangwetse Gestrichenen die Möglichkeit gibt, im Falle einer späteren Verminderung des Einkommens die frühere Versicherung fortzusetzen, und kündigte für die dritte Lesung einen darauf bezüglichen Antrag an. Ein sozialdemokratischer Antrag auf Erhöhung der Grenze auf 5000 wurde abgelehnt. Den 8 196 über den Grundlohn bet den Landkrankenkassen beantragten die Sozialdemokraten zu stretchen und fanden darin Unterstützuüg bet den Frei« sinnigen. Die Mehrheit jedoch nahm den Paragraphen an. Erregter wurde die Aussprache beim 8 197, nach welchem der halbe Grundlohn als Krankengeld gewährt werden soll. Die Sozialdemokraten beantragten, den ganzen Grundlohn zu gewähren und wollen ferner, daß das Krankengeld auch an Sonn- und Feiertagen und vom ersten KrankheitStage un gewährt werden soll«, obwohl sie wissen, daß für die dadurch bedingte« Mehrkosten keine Gelder vorhanden sind. Die Mehrheit ließ sich auch auf keine Erörterung ein, sondern lehnte die Anträge, nachdem die Ab geordneten Sachse und Molkenbuhr gesprochen hatten, ab. Infolgedessen verlangten die Sozialdemo kraten in einem Eventualantrag die Festsetzung eines Krankengeldes von Dretvterteln deS GrundlohnS und forderten über diese« Antrag namentliche Abstimmung. Doch fiel der Antrag auch in namentlicher Abstimmung. Dem wichtigen 8 210, der die Bestimmungen über die Wochenhtlfe enthält, wollten die Sozialdemokraten eine neue Fassung geben, in welcher die faku.tattven Leistungen zu obligatorischen gemacht und außerdem die Leistungen quantitativ erweitert werden. Sie wurde vom Sozial demokraten Or. David mlt nationalen Argumenten be gründet. Der Zentrumsabgeordnete Irl ba^ den Antrag seiner Partei anzunehmen, wonach die Gewährung der Wochenhilfe für Wöchnerinnen, die in der Landwirtschaft oder al» Dienstbote beschäftigt sind, durch Satzungen ge regelt werden soll. Darauf wurde die Wetterberatung auf Dienstag 1 Uhr vertagt. Kiel, 8. Mat. (Ausreise des Kreuzers „Geter" nach Ostafrika.) Der Kreuzer „Geier" hat heute nachmittag unter dem Kommando deS Korvettenkapi täns Halm die Ausreise nach Lares Salaam zur dauern den Stationierung in Ostafrika angetreten. Belgien. Brüssel, 8. Mai. (Ler Erbschaftsprozeß der Prinzessin Luise von Belgien.) Vor der ersten Zivilkammer begann heute der Prozeß, dell die Prinzessin Luise von Belgien angestrengt hat. um ihre Interessen bei der Regulierung des Nachlasses des Königs Leopold zu wahren. Auch Gräfin Lonyay ist vertreten, um eventuell ebenso wie ihre Schwester einen Besitzan spruch auf das in Stiftungen, namentlich in Koburg niedergelegte Vermögen, das der Vertreter der Klägerin auf 54 Millionen Franken schätzt, geltend zu machen. Für die Verhandlungen sind etwa 14 Sitzungstage vorgesehen. Spanien. Madrid, 8. Mai. (Spanische Steuerfragen.) Der Finanzminister legte heute nachmittag der Kammer einen Gesetzentwurf vor, durch welchen die Oktroiabgaben >n den Kreisstädten und die Spezialabgaben auf Alkohol und Salz aufgehoben werden. Die Aufhebung wird stufenweise innerhalb von fünf Jahren durchgeführt. Diese Abgaben werden ersetzt durch verschiedene Steuern, beson ders durch eine Steuer auf große nicht bebaute Grundstücke, Mietsteuer und Zuschlagsteuern auf Elektrizität und Gas, sowie durch eine Steuer von 1^/, Prozent vom Maximum auf Einkommen und Gewinne. Barcelona, 8. Mai. (Der internationale Baumwollkongreß in Barcelona.) Bei Eröffnung des Baumwollkongresses gab der Arbeitsmintster die Ver leihung des GroßkreuzeS des Ackerbauverdienstordens an den Präsidenten Macara, den Vorsitzenden der internatio nalen Baumwollvereinigung, bekannt, hob die allgemeine Entwickelung in der Baumwollindustrie hervor und ver sicherte, daß er die zur Hebung der Baumwollkultur in Spanien unternommenen Arbeiten fortsetzen werde. Rußland. Petersburg, 8. Mai. (Ein russisch-chine sischer Zwischenfall.) Nach einer Meldung der Petersburger Telegraphen-Agentur wurde ein Dampfer der ostchinesiscken Bahn auf dem Sungariflusse dreißig Werft unterhalb Kirins beschossen. Die Dampferwache erwiderte das Feuer. Der russische Konsul forderte von dem Gouverneur Ermittelung und Bestrafung der Schul digen. Amerika. New Aork, 8. Mai. (Neue Siege der Dollar- dtplo matte.) Wie aus Washington gemeldet wird, hat der amerikanische Gesandte in Nicaragua, Northoot, dem Staasdepartement telegraphisch mitgeteilt, daß der dortige Kongreß den Präsidenten General Estrada ermächtigt hat, eine Anleihe von zwölf bis möglicherweise zwanzig Millionen Dollars abzuschiießen, die in den Ver einigten Staaten untergebracht werden soll. Die Anleihe soll zur Bezahlung von Schulden, zum Bau von Eisen bahnen und zur Einführung der Goldwährung verwendet werden. Das Staatsdepartement hat ferner von dem Gesandten in Chile, Fletcher, die telegraphische Meldung erhalten, daß die chilenische Negierung beschlossen habe, in den Vereinigten Staaten Kontrakte für den Bau von Unterseebooten abzuschließen. Beide Erfolge werden als neue Stege der Dollardiplomatie angesehen. Mexiko. Mexiko, 8. Mai. (Rücktritt des Präsidenten Diaz.) Gestern abend veröffentlichten Extrablätter den Entschluß des Präsidenten, zurückzutreten. Diese Veröffent lichung erregte überall Jubel. Diaz kündigte die Entscheidung in der Versammlung de» Kabinetts an. Er behält sich daS Recht vor, nach seinem Urteil zu entscheiden, wann der Friede tatsächlich wiederhergestellt ist. Dies werde der Fall sein, wenn er die gewisse Ueberzeugung habe, daß seinem Rücktritt nicht die Anarchie folgen werd«. Er appel liert an den Patriotismus der Bevölkerung und fordert sie auf, für Frieden und Fortschritt der Nation in Einigkeit zu handeln. — Madero befand sich bereits auf dem Vor marsch nach Süden gegen die Hauptstadt, als die Nachricht von Diaz' Ankündigung etntraf. Madero erklärte, er werde an Diaz ein Telegramm senden, in dem er ihm zu dem Akt höchster Selbstaufopferung und höchsten Patriotis mus' beglückwünsche. Madero kündigte weiter an, er werde in einen neuen Waffenstillstand willigen, um die Friedens- Verhandlungen wieder aufzunehmen. Im Lager wurden Festlichkeiten veranstaltet, da die Ankündigung tatsächlich die Annahme de» kürzlichen Ultimatums Madero» bedeutet. . ' .t,