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1> -n- ' «k»» Schneeberg, 16. Februar. Ei» hiesiger Kaufman» machte die Wahrnehmung, das ihm von einem 13 Fahre alten Schulknaben, der für ihn Wege besorgte, allerlei Waren au» dem Verkaufsladen und Lagerraum ent wendet wurden. Der Knabe hatte die Sachen, die bet ihm vorgefunden wurden mit nach Hause genommen. Der jugendliche Täter legte nach und nach ein Geständnis ab, die Gegenstände im vergangenen und in diesem Jahre mitgenommen -u haben. Nieder sch lema, 1b. Februar. Der Jugendverein Gesellschaft „Eintracht" rüstet sich zu dem am 28. Mat stattfindenden 25jährigen Jubiläum nebst Banner« weih«. In der Generalversammlung der Gesellschaft wurde der Gesamtvorstand wiedergewählt,' ferner wurde ein Teil der FestauSschußmitglieder gewählt. Auch wurde der Gründer und 1. Vorsitzende beauftragt, mit den Ehrenmitgliedern die Wahl von weiteren FestauSschußmltgliedern, sowie die zum Feste nötigen Schritte vorzunehmen. Aue, 16. Februar. Unter den gemeinnützig wirken den Vereinen gebührt dem Verschönerung-verein eine bevorzugte Stelle- schafft er doch für Jedermann, gleichviel ob er arm oder reich, jung oder alt, die herrlich sten Erholungjstätten in Form von Anlagen, Ruoeplätzcheu und Unterkunftsräumen. Und alle diese Einrichtungen gelten nebenbei noch der Verschönerung der Stadt. Gereicht der herrliche Park mit seinen wohlgepflegten Kulturen und gut unterhaltenen Baulichkeiten, alle- dort errichtet, wo vor 15 Jahren noch fast unzugänglicher Waldbeiland war, nicht der Stadt Aue zur Herde ^ad Ehre? Zu diesen umfassenden Arbeiten — und deren sind noch sehr zweckdienliche geplant, — bedarf der Verschönerungsvereni weitgehender Unterstützung seiner Mitglieder und er hofft, daß deren immer mehr werden. Möchten sich deshalb jetzt, wenn der Vereinsbote kommt und die Mitglieds karten für 1911 bringt, recht viele finden, die dem Verein beitreten. Der Voruand des Berschönerungsverems ist aber auch dankbar für jede Anregung aus Kreisen der Mitglieder- oder Einwohnerschaft, wenn es sich um Neue rungen oder Verbesserungen handelt, die in den Bereich seiner selbstlosen Bestrebungen gehören oder zu seinen alljährlichen beliebten Parkfesten paffen. Aue, 16. Februar. Der Zweigveretn Aue des Evangelischen Bundes veranstaltete gestern einen Familienabend im Saale des „Blauen Enge^". Da für den Abend Herr Oberlehrer Hohlfeldt, dessen hervor ragende Vortragskunst schon des öfteren an dieser Stelle rühmend hervorgehoben wurde, als Rezitator eines neuen, noch wenig bekannten Theaterstücks gewonnen worden war, durfte man schon auf einigermaßen zahlreichen Be such rechnen. Aber die auf den Besuch gesetzten Erwar tungen wurden übertroffen, denn bis auf das letzte Plätz chen war der Saal besetzt, als nach '/^9 Uhr Herr Pfarrer Temper den Abend mit herzlichen Begrügungsworten und dem Ausdrucke der Freude über den zahlreichen Be such eröffnete. Das zum Vortrag gekommene Werk, das preisgekrönte Drama „Glaube und Heimat" von Karl Schönherr, paßt mit seiner Verteidigung des Glaubens und der Heimat so recht in den Evangelischen Bund und eS war ein sehr glücklicher Griff, gerade dieses Stück, das zur Zeit der Gegenreformation in den öster reichischen Alpenländera spielt, zum Hauptteil eines FamtlienabendS zu machen. Das Drama hinterließ bei allen Zuhörern einen tiefen Eindruck, wozu auch die zu Herzen gehend« Vortragsweise des Herrn Oberlehrer Hohlfeldt wesentlich beitrug. Mit einem Schlußwort des Herrn Pfarrer Temper, das sich als ein Werbe- und Mahnwort, den Evangelischen Bund in seinen Bestrebungen allezeit tatkräftig zu unterstützen, darstellte, schloß der interessante Abend, dem betgewohnt zu haben, kein Be sucher bereut haben wird. Hartenstein, 15. Februar. Da» Kultusministerium hat dem Schulvorstande für die Wiederbesetzung der erledigten Schuldirektorstelle die Herren Lehrer Bernh. Albert Illing in Glauchau, Gust. Rob. Adler in Zwickau und Johannes Friedr. Mahn in Leipzig vor geschlagen. Grün ha in, 15. Februar, Zum Kommandant der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr wurde der Fabrik arbeiter Herr Gold schabt und zu dessen Stellvertreter der Zimmermann Herr Jahn gewählt- die Stadtver- trrtung gab zu dieser Wahl ihre Zustimmung. Grünhain, 15. Februar. Für die im hiesigen ^abrikbetriebe dec Firma Gebrüder Bing A.-G. in Nürn berg beschäftigten Arbeiter besteht seit längerer Zeit die ürsorgliche Errichtung, daß alle Arbeiter, die dort über > Jahre ununterbrochen in Arbeit stehen, zunächst sämt- iche von ihnen während dieser Zett und nachher die für edeS folgende Jahr geleisteten Invaliden- und Kraukenversicherungsbetträge regelmäßig nach Jahresschluß durch Einzahlung bet der hiesigen Sparkasse Zurück- und das hierfür auf ihren Namen lautende Ein- agenbuch erhalten. Auf das verfloßene Jahr sind zu- ammen 3637 Mk. 60 Pf. für 147 Personen eingezahlt worden, womit die bt» jetzt zurückgewährte Summe die nsehnltche Höhe von 14 717 Mk. erreicht hat. Carlsfeld, 15. Februar. Sein 30. StiftungS- est feierte der hiesige Männergesangvereiu „Liederkranz". !lm Sonntag vormittag zogen die aktiven und passiven Mitglieder mit der Vereinsfahne unter Gwckengeläute und unter den Klängen eines Festmarsches gemeinschaftlich in )te Kirche, wo Herr Pfarre« Wiese am Anfänge seiner Predigt des Vereins mit eindrucksvollen Worten gedachte. Die eigentliche Festfeler vereinte am Abend im festlich ge- chmückten Saale des Gasthof- zum „Grünen Baum" >te Mitglieder und Gäste mit ihren Angehörigen. Der Vorsitzende de» Vereins, Herr Fabrikant Sommer, hielt «ine herzliche Begrüßungsansprache. Die zündende Fest rede hielt Herr Kantor Götz, der auch im weiteren Ver- aufe der Veranstaltung der noch lebenden Gründer de» Vereins, sodann auch de^er gedacht«, die 25 uno mehr Jah« dem Verein treu gedient haben. Ausgezeichnet wurden diese Sangesbrüder - e» sind deren 6 — durch Ehrenurkunden. S» sind die- die Herren Viktor Wilhelm Kkel, 15. Februar. (Taufe de- Luftschiffs „Suchard".) In Anwesenheit de» Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen sowie zahlreicher geladener Damen und Herren erfolgte heute mittag in der Halle de» Verein» für Motorluftschiffahrt in der Nordmark die feier- liche Taufe de» Luftschiff» der transatlantischen Flugex pedition. Bürgermeister Or. Lindemann (Kirl) hielt die Laufrede. Dann zerschellte Prinzessin Heinrich von Preußen eine Flasche Sekt am Bug der Gondel und taufte da» Schiff „Suchard". Einer der Festteilnehmer, Dr. Schanz, hielt nunmehr eine kurze Ansprache, die mit einem begei stert aufgenommenen Hoch auf den Kaiser schloß, worauf eine eingehende Besichtigung de» Luftschiffs vorgenommen wurde. Oesterreich. Wien, 1b. Februar. (Da» Trauerjahr im Vatikan.) Da» hiesige klerikale „Vaterland" meldet aus Rom eine Unterredung mit dem Staatssekretär Merry del Val. Der heilige Vater hat beschlossen, während des Trauerjahres alle Feierlichkeiten, Zeremonien, Heiltgspre - ungen und Konsistorien abzusogen. Au» gleichem Grunde läßt der Papst durch Veröffentlichung in allen katholischen Zeitungen der Welt alle Regierungen wissen, daß er im Jahre 1911 keine Fürstenbesuche empfangen werde, auch nicht jene Souveräne, die, wie Kaiser Wilhelm, ohne katho lische Fürsten zu sein, mit dem Heiligen Stuhle diploma tische Beziehungen unterhalten. Araeekreich» Part», 1b. Februar. (Der Fall Durand.) Die Revisionskommission trat heute vormittag im Justiz ministerium zusammen, um die Akten des Falles Durand zu prüfen. Am Schluffe der Sitzung entschied der Justiz- Minister, nachdem er in Kenntnis von den von der Kom mission gezogenen Folgerungen gesetzt worden war, die Akten an den Kassation-Hof zu überweisen, und ordnete durch ein Telegramm an die GeneralstamSanwaltschaft in Rouen die Freilassung Durands an. Durand wurde von dem Befehle, ihn aus der Haft zu entlaßen, in Kenntnis gesetzt, weigerte sich aber, das Gefängnis zu verlaßen, da er in eine Irrenanstalt eingeltefert zu werden fürchtete. Seine Angehörigen werden heute nachmittag hier erwartet. l,ravtSgcschichte" befindet sich auch in der Beilage.» Kus Sacbsoa. Dresden, 1b. Februar. Se. Majestät der König ist gestern vormittag wohlbehalten in Renk am Weißen Nil etngetroffen. Dresden, 1b. Februar. Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg empfing heute vormittag die Hofdepartementschefs zum Rapport. — Auch die Stadt Dresden rüstet sich zu einem Margaretentage, nachdem die Leipziger Veranstaltung einen so schönen Erfolg ergeben hat. Der Dresdener Margareteutag wird voraussichtlich am 6. Mai stattfinden. — Der Brauereiverein Leipzig beschäftigte sich mit der angekündigten Absicht des Rats, bei den Stadtverordneten eine Btersteuervorlage etnzubringea. Er beschloß ein stimmig, die etwa kommende Biersteuer nicht zu tragen, sondern sie unter allen Umständen abzuwälzen. — In Kleinolbersdorf wurde ein Schwein mit acht Beinen, zwei vollständig ausgebildeten Hinterteilen (vier Schinken), zwei Schwänzelt und einen Kopf geboren. — In Plauen i. B. ist der 36 Jahre alte Steinbruch arbeiter Otto Rahn tödlich verunglückt. Er war mit an deren Arbeitern mit Bohrarbeiten beschäftigt, als sich plötz- lich die Erbmassen einer acht Meter hohen Wand loslösten und ihn derart trafen, daß er sofort tot war. Er hinter läßt Witwe und vier Kinder. — Die Spttzenfabrtk Herz L Co. in Plauen wurde am gestrigen Mittwoch nachmittag von einem Schadenfeuer hetmgesucht. Um 5 Uhr war das ganze Gebäude vcm Feuer ergriffen. Der Schaden ist bedeutend. Die Waren sind gerettet. — Bei e ner Schlägerei und Messerstecherei in Tchwaderbach bei Klingenthal wurde in einer dortigen Gastwirtschaft der 41jährige Arbeiter Hiller, Vater von drei Kindern, von dem 2o-Shrigen Arbeiter Rtdel erstochen. Der Totschläger ist verhaftet worden. verllicbo UngoiaaonIioUsa. Schneeberg, 16. Februar. Zu Ehren de» nach 35jäbrtger erfolgreicher Tätigkeit am hiesigen König!. Lehrer- seniinar aus dem Amte scheidenden Herrn Semtnarober- lehrer Möckel veranstalteten die Seminaristen gestern abend einen feierlichen Fackelzug. Trotz des ungünstigen Welters halte sich eine zahlreich«. Zvschauerschar auf den Straßen, d.e der Zug passierte und an dem Wohnhause des Herrn Oberlehrer Möckel etngefunden und auch die Semi- ' nausten ließen es sich nicht verdrießen, trotz Sturm und Weller, ihrem geliebten Lehrer die zugedachte Huldigung darzubringen. Der Fackelzug setzte sich gegen 8 Uhr vom , S«m nargebäude au» über den Fürstenplatz, Markt, durch die L gnitzergasse und Gymnasialstraße nach dem Wohn hause oes Herrn Oberlehrer Möckel in Bewegung. Dort ungetvmmen sangen die Fackelträger unter der Leitung de- Herrn Oberlehrer Mätttg „Gort grüße Dich". Sodann begab sich eine aus vier Seminaristen bestehende Deputation in die Wohnung de- Gefeierten, wo der Primus omaium, Seminarist Klug, in kurzen, warm empfundenen Worten der Liebe und Verehrung für den allen Lehrer Ausdruck gab. Er führte aus, ganz unerwartet sei den Seminaristen die Kunde von dem Scheiden de» Herrn Oberlehnr Möckel aus dem Amte gekommen. Hab« er doch bi» zum letzten Augenblicke nicht nur im Dienste de» Seminars sondern nucu in dem des öffentlichen Wohl» segensreich gewirkt. Bald werde der treue L«hrer auch aus seinem lieben Schneeberg scheiben. Die Schuler des Seminar- danken ihm von Herzen für öas, was er ihnen al» Lehrer und Mensch ge wesen. So mancher habe bet ihm Hüfr und Rat gesunden durch seine liebe Freundlichkeit. Die Ansprache schloß: Gott gebe Ihnen und Ihrer Gemahlin einen schönen Lebensabend -«« F«nd« Ihre« Familie und zu« Freude aller Ihre« Verehrer. Herzlichen Dank. Im Namen der Seminaristen überreichte der Sprecher eine wertvolle Er innerungsgabe. Sichtlich bewegt dankte Her« Oberlehrer Möckel der Deputation und hielt hierauf vom Fenster au- mit weithin schallender Stimme die folgende Ansprache: „Au» tief bewegtem Herzen spreche ich Ihnen, meine lieben Schüler, den herzlichsten Dank au- für die Ehrung, d>e Sie mir heute abend bereiteten. Früher als ich gedacht ist für mich das Ende meiner Lehrertätigkeit gekommen. Das Licht meiner Augen ist trübe geworden. Auf ärzt lichen Nat schied ich au- meinem Amte nach fast 35jährtger Tätigkeit als Seminarlehrer. ES waren schmerzliche Ge fühle, die mich zu Weihnachten in der Abschiedsstunde be wegten, aber wieder aufgerichtet wurde ich durch di« freund lichen Worte, die unser verehrter Herr Schulrat meiner bescheidenen Tätigkeit damals widmete. Heute sind Sie, liebe Schüler, gekommen, um mir Ihre Liebe und An hänglichkeit zu bekunden. Die weithin leuchtenden Fackeln, der Gesang de» deutschen Liede», da» ich immer so geliebt, das Zeichen der Erinnerung, da» Sie mir gewidmet, dies alle» verbreitet einen Hellen Schein über meinen Lebens abend, und da» Schriftwort: „Und um den Abend wird e» licht" hat sich auch an mir verwirklicht. Die Liebe und Treue, die Sie mir bekunden, wird mir und den Meinen unvergeßlich sein, und wenn einst die letzte Nacht für mich herniedersinkt, werde ich ausrufen können: Der Herr hat auch an mir alles wohl gemacht. Wie soll ich Ihnen, liebe Schüler, nun danken. Segenswünsche sind es, die ich Ihnen in dieser Feierstunde widme. Das volle Leben liegt vor Ihnen. Mit Gottes Hilfe wer den Sie in den so wichtigen Lehrerberuf einrreten. Eltern werden Ihnen das teuerste, was sie haben, ihre Kinder, anvertrauen. Sie sollen mithelfen, diese zu guten Men- schen, zu nützliche« Mitgliedern der menschlichen Gesell schaft, zu treuen Gliedern unserer teuren evangelischen Kirche zu erziehen. Eine solche Arbeit birgt den schönsten Lohn in sich. Diesen Lohn in treuer Pflichterfüllung zu finden, das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen. Möchten Sie alle das wahre LebenSglück finden I So leben Sie wohl! Nochmals herzlichen Dank! Der Herr im Himmel sei mit Ihnen allen und mit unserem lieben Schneeberger Seminar!" — Ein dreifache- Hurra, von den Seminaristen ausgebracht, hallte nach dieser inhaltreichen Rede in den Winterabend- dann sangen die Teilnehmer an der Kundgebung das ergreifende Lied „Nur in des Herzens heilig ernster Stille". Mit klingendem Spiel, wie sie gekommen, zogen hierauf die Fackelträger nach dem Schützenplatze, wo die Fackeln zusammengeworfen wurden. Schneeberg, 16. Februar. Mit dem Gesetzentwurf der staatlichen Penstonsversicherung beschäftigte sich die gestrige zahlreich besuchte Versammlung der Orts gruppe Schneeberg im Deutsch nationalen HandlungSgehtlfenverband Hamburg. Der Bor trag, den der Vorsitzende der Ortsgruppe Herr Curt Unger hielt, erklärte, eS für dringend nötig, mit allen Kräften dahin zu wirken, daß Reichstag und Bundesrat den Gesetzentwurf in dieser Legislaturperiode noch verab schieden. Dabei wurde besonders betont, daß die Befürch tung, die Arbeitgeber würden die Lasten der neuen Ver- sicherung auf die Angestellten abwälzen, nicht am Platze ei. Sticht auf den Willen des Einzelnen komme es rei der Beitragsleistung an, sondern vor allen Dingen auf das Allgemeinwohl. Die Hauptsache sei, daß in Bezug auf die Beiträge und Leistungen jetzt gleich ganze Arbeit geleistet werde. Was die Verwaltungskosten anbelangt, so ei festgestellt, daß keine Versicherung billiger arbeite, als sie Privatversicherung. Die Angestelltenversicherung habe nicht nötig, neben Unsummen von Tantiemen noch viel Niittel für Propagandazwecke auszugeben, die Versicherien müßten zu der Privatversicherung kommen, im Gegensätze zu deu privaten Versicherungsgesellschaften, die ihre Kun den suchen müßen. Der geplante Einfluß der Versicherten ei ein sehr weitgehender- es sei unrichtig, wenn behauptet verde, daß die Versicherten ihrs Beamten selbst wählen Lies geschehe zu beiden Teilen von den Versicherten und von deren Arbeitgebern. Die von den Lebensversicherungen warm empfohlene Kapitalabsindung sei volkswirtschaftlich alsch, das Richtige sei einzig und allein eine sichere Kapital rente. Eine große Wohltat sei eS, daß der Reichsgesetz entwurf die Versicherung obligatorisch mache, ein Moment, um dessen Verwirklichung allerdings noch große Kämpfe entstehen würden- Freudig wurde von der Versammlung begrüßt, daß die Vertreter sämtlicher Parteien im Reichstage dem Siebenerausschuß erklärt haben, daß sie alles tun wollen, die Vorlage noch in dieser Session unter Dach und Fach zu bringen. Die Versammlung nahm einstimmig folgende Reso lution an, die an den BundeSrat und den Reichstag gehen soll: „Die Versammlung begrüßt eS, daß die jahrelange Arbeit der Privatangefiellten-Organisationen nunmehr zur Ver öffentlichung eines Entwurfs eines Versicherungsgesetzes für Angestellte geführt hat. Sie erkennt die Vorlage als «ine durchaus brauchbare Grundlage für die PensionS- und Hinterbliebeninversicheruug der Privatangestellten an, und erklärt hinsichtlich der einzelnen Wünsche der Ange stellten, die im Entwurf nicht genügend berücksichtigt wor den sind, ihre Zustimmung zu den Beschlüße« der Siebe- nerkommissto« des HauptauSschusse». Die Versammelten halten insbesondere die von der Siebenerkommisjion ge forderte Aenderung der Beiträge und Leistungen, sowie die Aufhebung der Grenze der Bersicherungspflicht für dringend notwendig. Sie erwarten bestimmt von den gesetzgebenden Körperschaften, daß bet der Beratung des Gesetzentwurfs die Wünsch« de» HauptauSschusse» vollst« Berücksichtigung finden, damit da» große Werk der Alter-- und Htnterbliebrnenverstcherung der Privatangestellten i« befriedigender Weife gelöst werde." Nach Erledigung einiger interner Angelegenheiten wurde beschlossen, in diesem Jahr« eine öffentliche Bt-marckfeier zu veran stalten. Ferner hat sich Herr Handelss^uldirektor Ortopp bereit erklärt, eme« Vortrag über, „Eyurakervuüuug in den Gefahren de- Kaufmannsstand«»" zu halten. Dieser Bortrag findet am Sonnabend, 4. März abend» in Georgi - Restaurant (Siegel) statt. , -