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dbÄslksfremö Aus 81 SS. UMch. dkl k. Illi M Au-, den 30. Juni 1910. Zuschlagsfrist längstens 4 Wochen. 2 meidet. «« «N»*oN «- ES unterliegt nun I ^ . , Schwebocermäaen dem Luftschiff nur durch Der Rat der Stadt. Schubert, Stadtrat. geraten in den auf steigenden, von starkem Schneefall be gleiteten Drehsturm benommen worden ist. Der Auf- triebSverluft durch die erreichte Höhe, durch die Abkühlung um etwa 15 Grad und durch die Belastung mit nassem Schnee berechnet sich auf rund 2000 KZ. Solche Stürme sind zum Glück nur mit bestimmten Wetterlagen verknüpft, und ähnliche Erscheinungen wie die von der Seeschiffahrt noch immer wieder Opfer fordernden Taifune. Wenn die Seeschiffahrt aber bereits gelernt hat, diesen auszuweichen, oder sie durch geeignetes Borbetfahren unschädlich, zu machen, wofern das bedrohte Schiff nur über das n'ötige Tiefwasser zu völliger Bewegungsfreiheit verfügt, so wird die Luftschiffahrt auch sehr bald jene Drehstürme nicht mehr zu fürchten brauchen. Die Passagierluftschiffe können und sollen sie daher in Zukunft ganz vermeiden. Die Katastrophe tm Teuto burger Wald muß in ihrer Art eine einzige bleiben. Daß die Erinnerung an sie nicht eine viel traurigere ist, verdankt man der Bauweise meiner starren Luftschiffe, welche die Gefahr für das Leben der Reisenden durch das Borlagern großer, die Stöße bei dem Anfahren an feste Gegenstände bis zur völligen Unschädlichkeit adschwäHeuder Bauteile, sowie durch die wegen der ausgedehnten Unter- 91m» Abgabe für de» Betrieb der Gast- und Schankwirt- schäft und den Kleinhandel mit Branntwein für daS S. Vier teljahr LS 1V ist bi» spätestens zum 15. Juli ISIS an unsere Stadtkasse, Stadthaus Zimmer 15, abzuführen. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt Mahnung bezw. Zwangsbeitreibung auf Kosten der Säumigen. Hintere Gondel zu entlasten, auf einen Baum abspringen wollte, diesen aber verfehlte und sich nun beim Absturz schwere Beschädigungen zuzog, wäre unverletzt geblieben, wenn er die Gondel nicht verlassen hätte. Doch die Haupt sache ist, daß der Vorgang vom 28. Juni das Vertrauen zur Sicherheit meiner starren Luftschiffe in keiner Weise zu erschüttern angetan ist. Man wird aus demselben nur die Lehre zehen, daß man sich in Zukunft namentlich für Passagiersahrten, mehr als bisher an die Befolgung fol gender Grundsätze halten muß: In erster Linie sorgfältige Beachtung der allgemeinen Wetterlage, aus welcher stets das wahrscheinliche Auftreten von Drehstürmen zu erkennen ist. Will man, von einem Bergungsorte ausgehend, zn welchem man unbedingt zurückkehren muß, Passagierfahrten unternehmen, so darf man bei irgend unsicherer Wetterlag- sich immer nur in einer dem herrschenden oder dem sicher vorauszusehenden Winde entgegengesetzten Richtung Schwarzenberg, den 28. Juni 1910. König!. Straßen- «nd Wasser-Bauamt flächen bestehende Unmöglichkeit allzuraschen Fallens ver- Auch der wackere Monteur, welcher, um die Wetterlage wird die Sicherheit noch in beruhigender Weise erhöhen. mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 1^ Sekundenmetern, und bald stieß die zur Aufwärtsfahrt tiefer stehende Hintere Gondel mit voller Fahrt an Baumkronen an- Nach kurzer Weile saß daS ganze Luftschiff in den Bäumen fest. Erheblichere Beschädigungen erlitt eS nur unmittelbar vor der Hinteren Gondel, wo mehrere Träger brachen- ein gänzliches Durchbrechen und Abreißen hat nicht stattge funden. Die weiter« Zerstörung wurde nachträglich erst durch den Sturm verursacht. Das Versagen des vorderen Motors in dem gefähr lichsten Augenblick war anscheinend Folge von Benzin mangel, da der Motor ganz tn Ordnung war. In dem Tank waren zwar noch ein paar Liter Benzin, vorhanden, es ist aber möglich, daß dieser bei der starken Schräglage tes Schiffs nicht mehr an die AuSflußmündung -um Mo tor heranretchte. Ein allgemeiner Mangel an Benzin be- Auf Blatt 449 des Handelsregisters, die Firma Auer Granitwerke, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, in Auerhammor betr., ist heute eingetragen worden: Der Geschäftsführer Herr Bruchmeister Christian Emil Zierold in Aue ist anSgeschieden. König!. Amtsgericht Aue, den 4. Juli 1910. Für das 2380 m lange entlang der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn führende Los II des Baues einer Talftvaße von Bockau nach Aue sollen die Erd-, Fels-, Mauer-, und ein Teil der Bersteinungsarbeiten mit ungefähr 20 500 odm Boden- und 15500 obin Felsgewinnung, 1350 obm Trocken- und 320 obm Mörtelmauerwerk und zwei Eifenbetonplaitenbrücken von 3,80 m Sichtweite verdungen werden. Die Auswahl unter den Bewerbern, sowie das Recht der Zurückweisung sämtlicher Angebote bleiben Vorbehalten. Umgedruckte Verdingungsanschläge sind, soweit der Vor rat reicht, von der unterzeichneten Behörde, bei der auch die Pläne und Bedingungen in den Dienststunden eingesehen werden können, gegen post- und bestellgeldfreie Ein sendung von 1,75 zu beziehen, welcher Betrag nach Abgabe derselben unter Abzug des Portos zurückgegeben wird. Verspätet etngereichte Preisangebote bleiben unberücksichtigt. Die Angebote sind vorschriftsmäßig ansgefüllt, unterschrieben, verschlossen und mit der Aufschrift: „Straßenbau Bockau-Aue Los II" bi» spätestens den 28. Juli IVI» vormittags II Uhr postfrei hier einzureichen. Graf Zeppelin über die Katastrophe des Luftschiffs „Deutschland". Wie bereits tm Depeschenteil der gestrigen Nummer mitgeteilt, bespricht Graf Zeppelin in einem an die Deutsche Luftschiffahrts Akt.-Ges. vom Bord des LloyddampferS „Mainz" gerichteten offenen Brief die Ursache», welche zu dem Verlust des Luftschiffs „Deutschland" geführt haben. Den interessanten Ausführungen sei im Anschluß an die gestrige kurze Mitteilung Folgendes entnommen. Nachdem Graf Zeppelin der erwähnten Gesellschaft seine wärmste Teilnahme zu dem Verluste ausgesprochen, benierkt er: Die „Deutschland" hatte sich bei der letzten Probefahrt in Friedrichshafen und bei dem Fluge von Friedrichshafen nach Düsseldorf als ein durchaus gutes, leicht steuerbares Schiff erwiesen - die drei Motoren liefen andauernd tadel los und verliehen ihm eine Geschwindigkeit von ungefähr 16 Sekundenmetern. Es war kein Grund denkbar, wes halb eS bei vorschriftsmäßiger Ausrüstung und normalen Witterungsverhältnissen, so lange seine Betriebsmittel reich ten, zu einer unfreiwilligen Landung zur Erde nieder gedrückt werden sollte. In der Tat sind die Witterungs- verhältnisse am 28. Inin ganz ungewöhnliche gewesen. Nach den mir bis jetzt gewordenen Schilderungen ist die „Deutschland" in einen aufsteigenden Drehsturm geraten, der sie mit unwiderstehlicher Gewalt tn eine Höhe von 1250 Metern Hinaufriß. Das Drehen wurde durch wieder holtes vollständiges Stchumwenden der Nordnadel bekundet, während Barometer und Barograph die erreichte Höhe anzeigten. Nach dem in der Höhe erlittenen bedeutenden Gasverlust sank das Luftschiff, schwer mit nassem Schnee belastet, wieder herab. Die Erde war nicht zu sehen, bis man Plötzlich in geringer Tiefe unter sich Baumwipfel ge wahr wurde. Alsbald wurde wieder nach oben gesteuert. Als aber die Hebung um drei bis vier Nieter gelungen war, versagte der vordere Motor, und nun war die Geschwin digkeit nicht mehr genügend, um das Luftschiff noch dyna misch nach oben drücken zu können. Es sank jedoch nur Oeffeutl. Sitzung der Stadtverordneten zn Schneeberg Donnerstag, den 7. In!» IStv, abends » Uhr. den. Vielleicht war auch tn der schwierigen Lage, worin sich das Luftschiff fett langem befand, mit dem Nachfüllen des Tanks ve» vorderen Motors etwas zu lange gezögert i« worden. Ai ragosgelMcbla. Deutschland. Ktel, 4. Juli. (Das Kaiserpaar in Kiel.— Antritt der Nordlandreise des Kaisers.) Heute früh 8 Nhr traf die Kaiserin mit dem Prinzen Joachim in Kiel ein. Auf dem Bahnsteig waren der Kaiser, die Prinzessin Heinrich und Prinz Adalbert von Preußen erschienen. Das Kaiserpaar begab sich nach der Billa des Prinzen Adalbert, um das Frühstück einzunehmen. Nach dem Frühstück kehrte der Kaiser an Bord der „Hohenzollern" zurück. Die Kaiserin ging an Bord ihrer Jacht „Iduna". Mittags speiste das Kaiserpaar auf der „Iduna". Um 4 Uhr kehrte der Kaiser an Bord der „Hohenzollern" zurück. Gegen 4°/z Uhr ging die „Hohenzollern" tn See. Die Flotte feuerte Salut. Die Mannschaften paradierten. Die „Hohenzollern" ist begleitet von dem kleinen Kreuzer „Stettin und dem Depeschenboot „Sleipner". Berlin, 4. Juli. (Ordensverleihungen? Dem sächsischen Finanz- und Baurat Max Ringel, Vor stand des Straßen- und Wasserbauamts I in Meißen, und dem sächsischen Obervermessungsinspektor Baurat Oskar Göllnitz zu Dresden wurde der preußische Rote Adlerorden 4. Klaffe verliehen. Der sächsische BeztrkS- Strommetster Ernst Mehle zu Meißen erhielt daS Kreuz des preußischen Allgemeinen Ehrenzeichens. Berlin, 4. Juli. (Zwei neue Oberpräsi- de nten.) Heute abend veröffentlicht auch der „RekchSanz." die Ernennung des StaatsministerS Frhrn. v. Rheinbaben zum Oberpräsidenten der Rhetnprovinz und des Unter- staatsjekretürs im Staatsmtnisterium Or. jur. v. Günther in Berlin zum Oberpräsidenten der Provinz Schlesien. Berlin, 4. Juli. (Gründung eines Reichs« Verbands deutscher Städte.) Ein Reichsverbank deutscher Städte, der nicht nur Städte, sondern auch Land gemeiden und Kommunalverbände umfassen soll, soweit sie weniger al- 25000 Einwoher haben, ist gegründet worden. In Berlin soll eine Geschäftsstelle errichtet werden. Berlin,4. Juli. (Das SchiffahrtSabgäbe» Gesetz.) DaS Gesetz betreffend Erhebung von Schiffahrts abgaben auf den deutschen Flüs'en wird im Reichstage nach dem Wunsche der Regierung als erste Gesetzesvorlage zur Beratung kommen. Der Reichskanzler wird sich zuvor mit den großen Parteien tn Verbindung setzen, um eine schnelle Gesetzwerdung des Entwurfs herhetzuführen. Man hofft die Zustimmung Oesterreichs, Ungarns und Holland- vis spätesten- Frühjahr 1911 endgültig erreicht zu haben. Das bayerische Projekt eine- Donau —Main—Rhetn-Ka« nalS wird unmittelbar nach Annahme des Abgabengesetzes durch den Reichstag von Preußen ausgenommen werden. Berlin, 4. Juli. (Sozialpolitische Auf «endun-en de- Reich«.) Nach Annahme der Reich» versicherung-grdnung wird da» Reich für sozialpolitisch« Aufgaben.jährlich aufwenden: Invalidenversicherung 22? Millionen, jetzige Krankenversicherung 332 Millionen, neue Krankenversicherung 60 Millionen, Unfallversicherung 172 Millionen, Hinterbltebenenversscherung 67 Millionen. Das sind insgesamt 859 Millionen. Äerücksichttgt man A Tagsblatt mb Muts blatt M «>. jur Ke hl.unö MAchenZchdr-eu in Ms,Grünhain.Larkn8ls'm.Iohanw n gwWN8iM<Mvitz, LeusM§1.SchMbsrg.ZchwMsßbssLbM entfernen, um die Gewißheit zu haben, an den Ausgangs- punkt zurückgelangen zu können. Es genügt nicht, nur erst eine kurze Fahrt gegen den Wind zu machen, um sich von der Ueberlegenheit der Schiffsgeschwindigkeit über diejenige des herrschenden Windes zu überzeugen. Die Windstärke kann zunehmen oder die Eigengeschwindigkeit durch da- Versagen von Motoren abnehmen, wodurch die Rückkehr unmöglich wird. War - man tn dem Winde entgegenge setzter Richtung gefahren, so genügt die geringste Eigen geschwindigkeit, um, vor dem Winde treibend, zum Aus gangspunkt« zurückkehrea zu könne«. Die Passagier- sahrten werden um so sicherer und regelmäßiger ausführ. , „ , . bar, von je mehr Landungsorten die AuSgaugSstatio« tn stand nicht: tm Gegenteil war davon noch ein Vorrat für einer kleinen Tagesfahrts-Entfernung umgebe« ist. ES Speisen aller drei Motoren für mehrere Stunden vorhan- läßt sich dan« bei jedem Winde auch in der Windrichtung und auch dann abfltegrn, wenn ein« Drehung des WtudeS vorau-zusehe« wäre, weil man die Sicherheit, hat, einen jener Landungsorte erreichen oder im Notfälle an seinen TIuSgangSpunU zurückkehr,« zu können. Ein sehr -tn- k«tn«m Zweifel, daß da» statisch« facher MAde- und Alarmdteqst -n de« in Frag« tomw«»- Luftschiff nur durch da» Linet»- den Landungsorte« während der Flüge bei zweifelhafter