Volltext Seite (XML)
s um Aus Sackken. — Eine mißglückte Korrektur des amtlichen Stenogramms. Den „Leipz. Reuest. Nachr." wird aus Dresden berichtet: Wie gemeldet, hat vor einigen Tagen der sozialdemokratische Äbg. Heldt bei Beratung einer Eisenbahnpetition sich den Zuruf geleistet, es werde nicht anders, „bis alle Seydewitze verfault seien." Der Ministerialdirektor im Finanzministerium, Geheimer Nat v. Seydewitz, dem das Eisenbahnwesen untersteht, fühlte sich durch diesen Zuruf schwer verletzt, so daß der Präsident Or. Bogel dem Äbg. Heldt noch nachträglich einen Ord nungsruf erteilte. Den Genossen hat augenscheinlich aber scholl vorher das Gewissen geschlagen wegen dieses rohen Zurufs, denn sie ersch enen bald, nachdem er gefallen war, im Königl. Stenographischen Institut, um den Zuruf aus dem amtlichen Stenogramm streichen zu lassen. Das In stitut ließ sich aber auf eine solche „Frisur" nicht ein, und so hat die Oeffentlichkeit davon Kenntnis erlangt, welch rüder Ton jetzt von den „Genossen" in der Zweiten Kammer angeschlagen wird, - In Dorfstadt bei Falkenstein ist jetzt ein 8 Fahre alter Sohn des Hausbesitzers Kerner, in dessen Wohnhaus vorige Woche ein 10jähriger Knabe an genickstarrähnlicher Krankheit verstorben ist, derselben Krankheit zum Opfer gefallen. Ein «jähriges Mädchen der Familie Seifert liegt noch schwer krank darnieder. Ob es sich tatsächlich Genickstarre handelt, ist noch nicht festgestellt. L«rt»ta-.) Paul Heyse empfing heute vormittag eine Reth« von Deputattonen. Die Eintragung des Kaiser» tn das Gratulationsalbum lautet: »Dem Dichter von Kolberg sein dankbarer Wilhelm, Kaiser und Königs GeueralsekretSr Or. Oskar Bulle-Weimar überreichte dem Dichter, der auf alle Brrgrüßungen mit großer Frische dankte, eine Ehrenplakette der deutschen Schillerstiftung. Oesterreich. Wien, 1b. März. (König Friedrich August tn Brtont.) Neber den Aufenthalt des König- von Sachsen in Brioni wird gemeldet: In Begleitung des König», der am 12. tn Brioni etntraf und von dem Be sitzer der Insel und seinen Söhnen empfangen wurde, be fanden sich Schiffskapitän Graf LanjuS, der dem König von Sachsen vom Kaiser Franz Joses zugetetlt ist, ferner die Suite des König» und der sächsische Gesandte in Wien Graf v. Rex. Mittag» fand Hoftafel beim Erzherzog Franz Ferdinand statt. Nachmittag» besichtigte der König die Insel und übernachtete tn Brioni. Am 13. wohnte der König einer Messe bei. Der König sprach sich sehr be friedigt über den Aufenthalt in Brioni aus und gab die Absicht kund, seine Kinder zu Ostern nach Brioni zu schicken. Wie», 15. März. (Eine Balkanreise des Zaren.) Nach Meldungen aus Petersburg plant der Zar eine Balkanrcise im Juni zum Besuche des Sultans und zur Erviderung des Besuchs der Balkankönige. Budapest, 15. März. (Zur Lage in Ungarn.) Wie das „Ung. Korr.-Burr" aus Wien meldet, unter breitete Ministerpräsident Graf Khnen Hedervary heute dem König den Borschlag betreffs Auflösung des Parla ments. Der König genehmigte den Borschlag. Die Auf lösung erfolgt am 22. März. Erzherzog Josef wird in Vertretung des König! in der Ofener Königsbnrg die Thronrede verlesen. Schweden. « Malmö, 15. März. (Der König von Schwe den in Deutschland.) Nach einem Erholungsaufenthalt tn Schonen, der eine Woche währte, ist König Gustav heute vormittag über Saßnitz nach Berlin abgeretst. Nach kurzem dortigem Aufenthalte erfolgt die Weitenahrt nach Karlsruhe. Der König reist inkognito. stücke wie Ktff«n, Häubchen, ArbettSbeußel, Handtäschchen sind zu sehen. Die ausgestellten Stücke repräsentieren einen Wert von ca. S000O Mk Die Muster sind zum Teil von Herrn Lehrer Lampert, zum Teil von den Schü lern der Kal. Zeichenschule für Textilindustrie und Gewerbe unter der Leitung de» Herrn Direktor Lorenz entworfen worden und paffen sich dem modernen Geschmack«, soweit e» sich mit der Technik vereinigen läßt, an. Ein Besuch dieser hochinteressanten Ausstellung einheimischer Kunst- erzeugniffe ist angelegentlich zu empfehlen. Schneeberg, 16. März. (Etnges.) Mehrer«Sport freunde beabsichtigen am Sonnabend, 19. d. M. abends ^/,S Uhr tn der hiesigen „Centralhalle" eine Versammlung abzuhalten, um «inen Sportverein für Athletik, Spiel und Körperpflege zu gründen. Alle Sportfreunde, welche Inter- esse für die Sach: haben, sind zu der Versammlung rin- geladen. Zur Leitung des zu gründenden Vereins sind bereit» sportkundige und erfolgreiche Persönlichkeiten ge wonnen worden. Niederschlema, 15. März. Ein schwerer Un glücksfall hat sich heute in der Maschinenfabrik de» Herrn Ernst Hoffmann, hier, ereignet. Der Schlosser lehrling Curt Klemp aus Hartenstein wurde vm der Transmission erfaßt und schwer verletzt, so daß sich seine sofortige Ueberführung in das Krankenstift in Zwickau nötig ma.yte. Dort ist er leider seinen Verletzung:» erlegen. Aue, 16. März. Im schönen, ltchtdurchflureten Fest saale der 1. Bürgerschule waren gestern Abend Damen und Herren sehr zahlreich versammelt. Sie waren als Zuhörer zu einem Liederabend erschienen, den dec Mädchenchor dieser Schule ausführte. Die Erwartuugeu, die man auf diese Ausführung setzte, waren nicht klein, denn der erwähnte Chor hatte sich sonst schon als guc geschult und leistungsfähig erwiesen und da er nun eine Aufführung einem größern Publikum bot, wird gewiß mancher Besucher auch etwas Besonderes erwartet Haden. Diese Erwartung wurde denn auch nicht getäu>cht. Es war ein schöner, edler Genuß, die Kinderstunmen zu hören. Mit ihren frischen fröhlichen Weisen sangen sie sich tn die Herzen dec Zuhörer uud zwangen die Hände zum Beifall, der ja wohl den Ausführenden, zu einem guten Teil und in erster Linie aber dem Leiter des Chors, Herrn Bürger- schullehrer Müller galt. Seine sicher nicht leichte Mühe und sein großer Fleiß, die er auf die Einübuug der Ge sänge verwandt hat, wurde durch glücklichstes Gelingen be lohnt. Tadellos gelangen die Chorgesänge, z. B. das mit Klavierbegleitung gesungene „Zigeunerleben" von R. Schu mann und besonders das reizende „Der Steckenpserdreiter", wie alle übrigen Chöre. Vortrefflich saugen die Mädchen der 1. Klaffe Lieder von Nägeli „Bunte Blumen" und „Beim Krauzflechlen", und von H. Klustmann „Abend ruhe" uud „Zur Nacht". Richt minder wirkungsvoll waren eingestreute Duette und Terzette, ebenfalls von Schülerinnen vorgetragen Unterbrochen wurden die Ge sänge von prächtigen Klaviervorträgen. „Walzerrapricen" von E. Grieg und „Finale" op. 70 Str. 6 von Heinrich Hofmann spielten in meisterhafter Weise die Herren Müller und Rittweger- letzterer bot außerdem Kom positionen von Brahms und Chopin und entzückte durch lein Spiel die Zuhörer. Auch diese Darbietungen wurden mit herzlichem Beifall ausgenommen. Ein Chorgejang „Frühlingslied» von Mendelssohn - Bartholdy schloß in beger Weise den Liederabend ab. Sicher ist jeder der zahlreichen Besucher hochbefriedigt aus dem Saale gegangen. Aue, 15. März. Der Erzgeb. Motorfahrer klub veranstaltete am Sonntag die erste geschloffene Ausfahrt. Beteiligt hatten sich 10 'Mitglieder, aus Aue und ein Mitglied aus Zwickau. Es waren verschiedene Motore von 2—5 Pferdestärken vertreten, welche enorme Steigungen mit Leichtigkeit nahmen, woraus zu ersehen ist, daß die Fahrer im Bergfahrer» mir ihren Maschinen gut vertraut sind. Sämtliche Fahrer kamen ohne jeglichem Schaden um 7 Uhr zurück. Lößnitz, 15. März. Nach vorangegangener Prüf ung sand heute die feierliche Entlassung der Fort» blldungsschüler unter Anteilnahme der städtischen Behörden statr. Nachdem Herr Schuldirektor Ballauf über das vergangene Schuljahr eine» kurzen Bericht er stattet, dankte er der Lehrerschaft für ihre stete Hingabe sowie dem Stadtrat für das erwiesene Wohlwollen in warmen Worten. Sodann ermahnte der Redner in einer herzerwärmenden Ansprache die Entlassenen, festzuhacken an dem, was ihnen in der Schule gelehrt sei und sich nicht auf Abwege bringen zu lassen. Dec AbschiedSrede legte er folgende Worte zugrunde: „Wie mans treibt so gehls" 1., zunächst in der Arbeit und 2., bei der Erholung, auch hinsichtlich der Fortbildung. Mit dem Gesang des Liedes „Laß mich Dein sein und b.eiben" sch oß die ergebende Feier. Schwarzenberg, 15. März. Einen glücklichen Abschluß der diesjährigen Vortragsreihe des hiesigen Kaufmännischen Vereins, Ortsgruppe im D. H. V. zu Hamburg, dürfte der am Palmsonntag stattfindende RezitationSabeud bilden, zu dem der bereits bestens bekannte Rezitator Herr Jäschke-Raschau gewonnen wurde. Dar Hauptwerk der AbendS wird „Enoch Arden" von Tennyson sein, das allein genügen wird, zahlreiche Freunde gemütvoller Poesie in dem freundlichen Ratskellersaale zu versammeln. Näheres ist aus der heutigen Anzeige zu ersehen. Bockau, 15. März. In der am Sonntag abend im Pechstein'schen Gasthose abgehaltenen Hauptversammlung des hiesigen älteren Turnvereins gab der rührige Vorsitzende, Herr Tischlermeister Richard Huma nick, einen umfassenden Bericht über da» abgelaufene 40. Ver- etuSjahr, in den, der Verein durch Weche seine» Tnrn- platzes einen wesentliche» Schritt vorwärts tu» konnte und die Mitgliederzahl um 20 stieg. Darnach berichtete Herr Fritz Hofmann über den Verlauf des kürzlich avge- Haltenrn Gauturntages, bet dem die Wahl eines Abgeord neten für den Krei-turntag u. a. ebenfalls auf den Vereins» Vorsitzenden, Herrn Humanlck, fiel. Der Lurnbertcht konnte von eifriger Arbeit im vergangenen Jubeljahre, auch von siegreicher Beteiligung am Lößnitzer Gauturnfest erzählen. verllicbo Knselogsnbsltsa. Schneeberg, 16. März. AuS Anlaß dss hundert jährigen GeschäftSjubiläumS der Firma Geitner L Co. brachten gestern Abend die Schüler des Königl. Gymna siums der um die Gründung und Förderung ihrer An stalt hochverdienten Fam.lie Geitner eine» Fackelzug. Unter Borantritt der Stadtkapelle und der 1. Freiwilligen Feuerwehr bewegte sich der Zug von: Gymnasium über den Postplatz und durch die Rilterstraße nach dem Markt, von hier durch die obere Zobelgasse nach dem Zobclplatz wo zur Darstellung einer „100" aufmarschiert wurde. In einer kurzen Ansprache an die Familie Geitner brachte der krimus omnium den Dank und die Glückwünsche der Schule zum Ausdruck. Hierauf erwiderte Herr Stadtrar Felix Geitner und betonte, daß wie der Gründer der Firma so auch alle seine Nachfolger treue Anhänger der humanistischen Bildung gewesen seien. Stach dem Gesang des „Oancksaraus igitur" erfolgte der Weitermarsch durch die untere Zobclgasse, die Bahnhofstraße, die Zwickauer Straße, über de» Fürstenplatz und durch die Semiuar- straße nach dem Sportplatz, wo die Fackeln zilsammen- geworfen wurden. Alsdann folgten die drei obersten Klassen und eine Anzahl früherer Schüler, die sich in dankenswerter Weise am Fackelzug beteiligt hatten, mit Herren aus dem Lehrerkollegium der Einladung der Herren Stadtrat F. Geitner und Or. H. Geitner zu einem zwang- losen Beisammensein im Casino. Die Bewohner der Straßen, welche der Fackelzug passierte, gaben vielfach durch das Abbrennen von Buntfeuern ihrer freudigen An teilnahme an der Veranstaltung Ausdruck. Die Straßen waren mit einer dichten "Menschenmenge bevölkert. Schneeberg, 16. März. In der hiesigen Königl. Spitzenklöppelmusterschule sind morgen, Don nerstag, und Freitag die für die Weltausstellung in Brüssel bestimmten Kiöppelarbetten au»gestellt. Die Arbeiten ge ben ein Bild von der gesamten Klöppeltechnik- die »narrt« gängig« derbe Guipurejpitze und die mit feinstem Zwirne gearbeiteten Fächer, Taschentücher uud Spitzen m den Kunstspttzentechniken MalinoS, ValencienneS, Brüsseler, Ragusaner, Reticella, Relief sind vertreten. Auch in far bigem Zwirn« und färbiger Seid« geklöppelt« Tapisserie » ' i Nur au» Gründen der Gemeinnützigkeit würde seine Partei der Uebernahme der Kosten auf die Staat-kaffe zusttmmen. Jin »veitern Verlauf feiner Rede sprach sich der Abg. Günther noch für die Einführung von billigen BolkS- vorstellungen im Dresdner Opernhaus« au». Avg. Meh- i»«r t (Soz.) -ab die Erklärung ab, daß die sozialdemo kratisch« Partei der Einstellung der Koken für den Opern- hausneubau aus kulturellen Gründe»» sowie künstlerischen und großen allgemeine« Interessen zustimmen würde. Nach einer längeren Aussprache, an der sich die Abgg Vr. Hähnel (kons.), Fleißner (Soz.) und Opitz (kous.) beteiligten, wurden Einnahmen und Ausgaben bet diesem Kapitel einstimmig bewilligt. Hierauf »vurde nach dem Bericht de» Abg. Kuntze (natltb.) der mittel» Königl. Dekret» Nr. 19 vorgelegte Entwurf eine» Gesetzes, einige Abänderung«»» der PenstouSgesetze für die evangelisch-lutherischen Geistlichen betreffend mi: 41 gegen 22 Stimme»» unverändert nach der Vor lage allgenommen. Nachdem der Abg. Kuntze (natlib.) über Kap. 93 de» odentltcheu Staatshaushaltsetats für 1919/11, evangelische Kirchen betreffend, Bericht erstattet hatte, wurden die Einnahme» und Ausgaben bet diesem Kapitel mit 5l gegen 24 Stimmen bewilligt. Bei dem Bericht über Kap. 10O und 101 de» ordent- Uchen Staatshaushaltsetats für 1910/11, SttftungS- mäßige und privatrecht liche Leistungen der Staatskasse für Kirchen- und Schulzwecke, sowie allgemeine uud unvorhergesehene Ausgaben im Geschäftsbereiche de! Ministeriums deS Kultus und öffent lichen Unterrichts betlefsend, den Abg. Kuntze (natlib.) erstattete, forderte Abg. Keimling (Soz.) die Ein stellung eines höheren Betrags zur Bekämpfung der Schmutz- und Schundliteratur. Abg. Günther (freis.) stimmte diesen Ausführungen zu uud gab seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß auch die Presse hierin sehr viel sündige- hier wäre Abhilfe dringend nötig. Nachdem der Abg. Hettner (nl.) betont hatte, daß auch seine Partei dieser Frage das größte Interesse entgegenbriuge, erklärte StaatSminlster Or. Beck, daß dte Regierung sich die Be kämpfung der. Schundliteratur in jeder Weise angelegen sein ließe. Hierauf wurden die Einstellungen einstnnmig nach der Vorlage bewilligt. Auf Bericht des Abg. Clauß (nl.) beschloß die Kammer, die Petition einiger separiercer evangelisch-lutherischer Gemeinden »ng'ändener Äug', burgischer Konfession 1. um die Genehmigung eigener Volksschulen für die zugelassenLn Religionsgemeinschaften und 2. um Regelung des Religionsunterrichts tn den» künftigen Volksschulge,etze der Regierung als Material zum künftigen Volksschulgesetze zu überweisen. Schließlich be schloß d»e Kammer nach einem Referat deS Abg. Schmidt (kons.), die Petition deS Augnst Lorenz in Mittelherwigs dorf, Schadenersatzansprüche betr., auf sich beruhe»» zu lassen, nachdrmdieAbgg. Nhltg(Soz-), Schwager (freis.) nnd Donath (kons.) die Regierung ersucht hatten, den» Petenten eine Unterstützung zu gewähren, und nachdem Staats- Minister Or. Beck «ine wohlwollende Prüfung der An regungen zugesagt hatte. ragesgolcdlclila- Deutschland. Berlin, 15. März. (Der Kaiser beim Reichs- kanzler.) Bei dem Reichskanzler fand heute abend ein Diner statt, an dem anch der Kaiser teilnahrn. Zu diesem Diner hatten u. a. Einladungen erhalten: Generaifeld- marschall voll Haeseler, Staatssekretär v. Schoen, der Präsident deS Reichstags v. Schwerin-Löwitz, Unterstaats- sekretär im Ministerium sür Elsaß-Lothringen Mandel, Bürgermeister AdtckeS u. a. Berlin, 15. März. (Fünfzigjähriges Dienst jubiläum deS Generals von Goßler.) Zum heutigen 50jährigen Dienstjubiläum des Generals v. Goßier sandte der Kaiser dem früheren Kriegsminister folgendes Glückwunschtelegramm: „Heute vor 50 Jahre» sind Sie in das Heer eingetreten uud Sie haben der Armee im Krieg und Friede» die vortrefflichsten Dienste geleistet. An die Spitze des KriegSministeriums berufe», habe» Sie Mein Bextrauen in vollem Maße gerechtfertigt und Ihr Amt im Sinne Ji-res Königs und zum Bestell der Armee ver waltet. Sie können heute mit Genugtuung auf eine lange und erfolgreiche Dienstzeit zurückblicken. Mir aber ist es Bedürfnis, Ihnen zum heutige» Tage meine herz lichsten Älücklvünsche auszusprechen." — Auch der König von Sachsen und andere Fürstlichkeiten, ferner der Reichs kanzler v. Bethmann Hollweg, Obernkämmerer Fürst zu Solms, Generaiseldmarfchall Hahnke hatten Glückwunsch telegramme gesandt» Berlin, 15. März. (Zur preußischen Wahl rechtsreform.) Die nationalllberäle Fraktion des Ab- geordnetenhaustS hat heute eine mehrstündige Sitzung ab gehalten, iu der, wie verlautet, ausschließlich die Haltung zur Wahlrechtsreformvorlage besprochen wurde. In paria- mentarischeu Kreisen erzählt man, daß die Kompromißvet- Handlungen der Konservativen und des Zentrums mit den Nationalllbcraten vollständig gescheitert seien. Kiel, 15. März. (Demonstrationen gegen die preußische Wahlrechts Vorlage.) Nach einer DemonstrationSversammlung kam es heute abend zwischen den unter Hochrufen auf das allgemeine, gleiche Wahlrecht durch die Straß«»» ziehende»» Trupps und der Polizei mehr fach zu Zusammenstößen. Einige Schutzleute wurden hart bedrängt nud mußte» i» einen Laden flüchten, deren Fenster die Menge zertrümmerte. Eine Anzahl Personen erlitte»» Verletzungen. Auch einige Schutzleute sind durch Stein- würfe verwundet worden. — Da heute zahlreiche Arbeiter aus Kiel und Umgegend ihren Arbeitsstätten fer»»geblieben sind, hat der Arbeugeberverband beschlossen, alle Arbeiter, - welche ohn« vorherige Ankündigung bez. Entschuldigung ge- feiert haben, drei Tage nicht zu beschäftigen. Vor der Germantawerft, wo etwa 2400 Arbeiter u»cht erschienen waren, hatten sich mehrer« hundert Personen angesammeck, um die Arbeitswillig«»» zurückzuhalten. Münch««, 15. März. (Paul Heyse» 80. Ge-