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Mlage zmn Krzgev. Molkskreund Nr. SS. 1910. Dienstag, de« 1. Februar ÜS B 330—335 1«^« SnMlMtigUNz , » >.. bä. da, Raps k° 244—253 246—252 253-260 160-165 163-172 190—194 166—175 178—186 173-18» 195—205 18 -1tS 169—178 170-178 1S2-1S4 18-191 ».5—2^5 18^-^95 19^195 82,-8 i5 81^—8» 11,40-11,75 M 11,15-1 Lio „ 11,^1-1^09.„ d» Roggen, do. da Derst- do do. do. da. Hase- do. i do. l mittlere , Bombay Laplata 3 ^9—85,00 F „ 2i,iS—2q,00 , 28,75-24,60 , do. preußische Leinsaay jetnste besatzfret- russtsche do. sein- msstsch« Obire Preise »erstehen stch fär Quantitäten »an 10)1 Sc. LL Wei^nklete, " Noggenklei^ da rusfische und böhmische Mehl, Kaiser-Auszug d» Weizmm«ht Nr. 00 do. , Str. 0 do. Roggenniehl Nr. 0 do. , Nr. 1 per 100 K» «tt» Posener böhmische Dlabl- und Futter««« sächsischer preußischer — ausländischer Mai», mixed do. grobkörnig do. Linquamln Erbsen, Kochware do. Mahl- und Futter««« Wicken sächsische Notierungen der Heodutten S^rse zn Gtze nui-o. <8. am 26. Jinuar 1910, Mittags V,l ^4^ Wetzen, sächsischer 222-227 Mt. russischer, rot polnisch, weiß .amertk. und argenttn. hiesiger und GcbtrgSroggen ntederländ.-sächs. und preuZ., Im häusliche« Kreis. Roman vo» E. v. Buchholtz. (Nachdm« Mrbotrn.) (1V. Fortfetz«ng.) Schab«, bah sie, die vou aller Welt verehrt wird/ nicht mit Btola harmoniert. Da» Wunderbarste ist/ sie scheint da» gar nicht zu bemerken. Neulich tat unser guter Pastor Halemeyer den Au»sp*uch: „Bet der Gr- ziehung ist e» notwendig, alle Temperamentfehler und Auswüchse zu bekämpfen, aber gefährlich- da» Tempera ment seiber umwandetn zu wollen.* Ich glaub«) da» letztere ist es, wa» Tante Wanda unbewußt bezweckt. Viola ist.kein sanfter Charakter. Wenn sie nach dem Willen der Mutter fügsam ist, tut sie e» a« Zwang mit dem Bewußtsein, bag e» gegen tyr, Natur ist. Daher stammt auch ihre Neigung zum Opponieren. Tante Wanda nennt mich Lenchen, Btola infolgedessen Magde rc. La ich nicht» äuSplaudern kann, haben alle Ver trauen zu wir. „Du hast so kluge, teilnehmende sprechende Augen*, sagt man mir. Du lieber Hmmel, wenn man nicht» andere» -Um Sprechen hat! Auch der sonst so verschlossene Hermann hat mir neulich sein Herz au-geschüttet. Er zeigte mir da» Hünen grab im Walde, da» in hiesiger Gegend als SehenSwürdtg- keit gilt. ES ist eine besonder» hübsche Stelle, und wir lagerten un» auf dem grünbewachsenen Hügel, wobei der sonst so schweigsame Vetter in» Plaudern kam. Vielleicht war e» Mitleid mit meinem Unvermögen, vielleicht auch da» Bedürfnis, jemandem, der nicht» wiederzuerzählen vermag, sein Empfinden klar zu legen. Er wurde ordent lich lebhaft, al» wir dann über die Felder gingen Und er über das Gut und seine Erträgnisse berichtete. Auch Über die WirtschajtSmethode, die ihm nicht zuzusagen fcheint äußerte er sich offen. Meinem Gesicht mochte er es wohl anjehen, daß ich mich über seine vielseitigen Kenntnisse auf diesem Gebiete wunderte, denn er sagte: „ES erscheint Dir seltsam, daß ich, der Jurist, so viel Interesse für den fremden Beruf beweise. Diese Neigungen und Anlagen liegen mir im Blut, fast mehr, al» sie au» der Tatsache, daß ich auf dem Lande geboren bin, erklärlich sind. E» ist ja dar einzige, wozu ich Begabung habe, während Alfred sie nach j der Richtung hat." Er seufzte. „Das ist auch eine Gefahr. Er zersplittert sich, überläßt zu viele» dem Inspektor und nimmt alles zu leicht. Da sind z. B. neulich zwei wertvolle Zuchteber an Notlauf gefallen. Und Alfred schickt gemächlich zum Tierarzt und witzelt über „da» Erlöschen de» Männesstammes" tm Schweinestall. Wie kann man da» so wenig ernst nehmen. Da» ist ein empfindlicher Verlust, den seine Dichterei nicht wett macht." Hermann hatte sich in Elfer geredet, sein Gesicht glühte. Al» er meme ängstliche Miene bemerkte, setzte er beruhigend hinzu: „Du brauchst nicht» zu befürchten, Magda.ene- Herrenkirchen ist ein sehr ertragfähiges Gut- aber Mama liebt nebenbei das Leben im großen Stil. Meine Zukunft ist ja gesichert, das heißt, wenn ich Ge- sandtschaflsattach« werde und eine reiche Frau heirate." Er lachte bitter. „Das ist Llamas Zukunft-plan für mich. Und dabet habe ich noch nicht mal metn Referendar- examen bestanden!" Er ballte die Faust, und sein jetzt wieder blasse» Ge sicht zeigte Schärfe und Gram. „Jurist mußte ich wer den, ob ich Lust dazu hatte oder nicht. Und ich besitze dabei keine Gaben, während ich für die Landwirtschaft so befähigt bin, daß ich mir zutraue, ohne systematische Schulung ein Gut bewirtschaften zu können. Warum hat Alfred nicht studiert? Deyi wäre es spielend leicht ge worden, doch der mußte natürlich als Nettester und — al» Mamas Llebltng — unser Gut übernehmen. Und ich —" Er starrte finster vor sich hin, dann sagte er fest: „Aber diesmal bestehe ich das Examen ganz bestimmt!" ES war, als legte er ein Gelöbnis ab. Ich empfand wohl, daß er an Mieze Halemeyer dachte. Er tat mir sehr leid, der arme Vetter! Ob er sein Ziel erreichen und da» Examen bestehen wird? Vielleicht! Ob er dann Mieze Halemeyer heimführen wird? Schwerlich! Er ist ein tiefer, innerlicher Mensch. Aber ich fürchte, daß er nicht so viel Eharakter und Energie zeigen kann, seine Vorsätze auszuführen. Wie es scheint, denkt Alfred auch ans Heiraten. Neulich war eine Familie von Wulsten hier, ein General a. D. auS Elshausen mit Frau und Tochter. Diese Tochter, Gertrud, war von märchenhafter Schönheit groß, üppig, mit strahlend rotblondem Haar und wunder vollem Leint. Sie hatte langsame Bewegungen und einen etwas müden Gesichtsausdruck, ich glaub«, sie langweilte sich anfänglich. Aber al- Alfred kam, war eS, al» sprühe sie elektrische Funken. Alle» glänzte au ihr: Auge»/ Haare, Zähne, der Teint, sogar der Geist. Er gefällt ihr, das ist unzweifelhaft. Sie ihm auch? Es schien so. Viola sagte nachher zu mir: „Trude Wulffen wirbt um Alfred. Moderne Einrichtung! Gefällt mir. Und er wird .sich natürlich fangen lassen, pen» er beginnt säon gefährlich in ihrer Näh, zu stacker«. Er läßt sich nur noch ritt bißchen nötigen, — von der Damenwelt wird sc ja rasend verwöhnt und ist im Grunde doch Frei- heirsfanatiker wie tch. AVer schließlich, wird er doch .ja" sagen. Solch ein schönes Mädchen! Und. dabei so reich! Die umworvviste Pattie -er Umgegend." vanntfM«. — Wieviel Borfahre« habe« «t» -i» Zu Christi Geburt? Diese Frage wird in dem soeben ,rschten,u,n 6. Band der „Bibliothek der Unterhaltung und de» Wissen»" in folgender Weise beantwortet. Di« Zahl unserer Vorfahren bi» -um Beginn unserer Zeitrechnung festzuswllen, erscheint auf den ersten Blick schwierig, und doch ist es recht einfach. Mau berechnet dq» Alter einer Geaeratton, da» heigt den Zeitpunkt, bi» wohin eine« Vater ein männlicher Nachkomme geboren wird, tm Durch schnitt auf SO Jahre. Demuach entfallen auf di, Zett von 1010 bi» zu Christi Geburt etwa» mehr al» 63 Generationen. Die Zahl unserer dir«kt«n Vorväter, tmmer nur vom Vater zum Vawr gerechnet, beläuft sich also nur auf ÜS Männer Eine Mannesbrette von Schütter zu Schulter kann man auf 7S Zentimeter annrhm««. Stellte man alle unsere direkten Vorväter nebeneinander auf, so würde sich dadurch nur eine Linie von 47Lister Länge ergeben. G» sind die» erstaunlich kleine Zahlen. Ganz ander- aber fällt da» Resultat au», wenn wir di« Gesamtzahl unserer Vor fahren bis zu Ehrtsti Gebart berechnen. Ein jeder Mensch besitzt Vater und Mutter, also -wei Personen al» nächste Vorfahren. Eine jede von diesen hatte wieder Vater und Mutter, da» bedeutet vier Personen mehr. Diese besaßen wiederum Vater und Mutter, wa» acht Personen mehr ausmacht. Berechnet mau auf diese Weis« d>« ganzen 63 Generationen hindurch die Zahl der Elternrrche, so stellt stch heraus, daß ein jeder von uns bi» zu Christi Geburt auf rund 140,000,000,000,090,000 Vorfahren zurückbltcken kan*. — Mutterliebe eln«r Satze. I« schwedischen Blättern findet man, der „Franks. Ztg." zufolge, folgenden Bericht: Bet einem Brande in LjuSne wurden wir Augen zeugen einer rührenden Begebenheit. Während da- Feuer in einer Mtetkajerne am wildesten rast«, bemerkte eine Familie, die dieses Hau» bewohnte, daß ihre «atze eifrig versuchte, in da» brennende Hau» zu gelangen. Fünfmal wurde sie vom Brandpiatze verjagt, aber tmmer kam sie wieder. Als sie da» sechste Mal -urückkam, rannte sie direkt auf da» Hau» los und stürzte stch in die Flammen. Einige Augenblicke später kam sie wieder durch die Flam men zurück — tm Maule ihr Katzenzunge». Sowohl ihr eigenes Fell al» auch da» de- Jungen hatten aber Feuer gefangen. Saum auf dem Boden angelangt, wälzt« sw stch und da» Junge so lange tm Schnee, bi» da» brenneade Fell gelöscht Wan gebündrü ^chM-nörusch 0anz-wh ho Atajqtmnsruich Kru,nm,tra- . p« 5» -m, nm«. , I« Nebenzimmer regte sich Viol». „Schreibst Du «och an Del««« Memotwn, Magda? Du wtllst st« wohl mal horau-geben? Du brauchst übrigen» Dein Manu skript nachh«r nicht zu v«rschll»ß«- tch bt« nämltch absolut nicht ««»gierig.^ Viola ist wirklich nicht aruaterig, und sie bildet stch, glaub« tch, auf dt«s« Eigenschaft nicht w«nig «in. Sie denkt viel zu sehr an sich und hat viel -u wenig Jntereffe für andere, al» daß sie «euglerig sein könnte. Es ist vielleicht sonderbar von mir, aber e» tut mir leid, daß Vista dtese sogenannte Untugend nicht besitzt. * , * Da» gesellig« Landeck'sche Hau» sah ost Gäste. Et» häufiger Verkehr fand -wischen Herreutirchen und Groß-Gaditz statt, einem großen Rittergut, da- dem Varon Hansen gehörte. E» galt al- schönste Besitzung der Um- gegen». Außerdem besaßen Hansen» «in bedeutende» ver mögen, wodurch sie etnen anerkannt großen Etnstuß auf den ganzen Sret» au-übten, und Frau von Landeck war gegen diese Vorzüge nicht unempfindlich. Der Baron war ein tüchtiger Landwirt, nebenbei ein etwa» grober Patron, der seine Ungebildheit gern als Junkertum auslegte- die Baronin eine feiste Landfrau, die ebenso wenig geistige Interessen besaß, wie ihr Mann. Sie galt als sehr praktisch und gutmütig, konnte aber in geeigneten Fällen diskret boshaft, sogar gefähritch werden. Diesem Paar war ein Sohn entsprossen, Waldemar, der, bi» vor kurzem Kavallerteoffizler, nun da» Gut de- Vaters übernommen halt. Der Alte erschien freilich noch rüstig, aber er begann über die Beschwerden seiner Jahre zu klagen und freute sich, daß ihm sein Sohn die Last der Wirtschaftsführung abnehmen konnte. „Bi- der Rüpel helratet, bleiben wir noch in Jroß- Javttz", hatte er seinen Nachbarn tu seiner derben Weise erklärt, „wenn er erst da» Ehejoch trägt und die neue Jeueration im Anmarsch ist, setzen wir un» auf» Altenteil." Nlit dem Altenteil meinte er eine Wohnung in ElS- Hause«, in der Nähe seiner verheirateten Tochter. Der „Rüpel" drückte mit einem Schmunzeln seine Belstimmung au». Er schmunzelte überhaupt gern und gab auch gern seine Einwilligung. Ein großer, dicker Mensch von fast sechs Fuß Höhe, war er nicht sehr für Emotionen, weder körperlich noch geistig. UebrigenS war er ein hübscher Mann. Wenn er mit seinem frischen, lustigen Gesicht, da» nicht nur gutmütig, sondern sogar liebenswürdig au-schaute, und dem stattlichen Körper, der auf dem schweren, braunen Wallach noch stattlicher erschien, dayersprengte, nannten ihn die alten Damen „eine sym pathische Erscheinung", und die jungen Mädchen verglichen ihn häufig mit einem KriegSgott — jetzt natüriich mit einem in Zivil. Im übrigen hatte er sonst wenig Gottähnltches an sich. Dafür war er viel zu sehr der Sohn seiner Eltern. Er hatte in seinem bequemen Dasein nie viel Energie an zuwenden brauchen, alle» war ihm gewissermaßen auf dem Präsentierteller eutgeaengebracht worden. Papa und Mama hatten gesagt, er muffe Offizier werden, — und da war er Offizier geworden, und obendrein ein beliebter. Papa und Mama hatten bestimmt, nun müsse er des Königs Rock ausziehen, um als einziger Sohn das Gut zu über nehmen — da hatte er ebenso wohlgemut seine Garnison mit Groß-Gaditz vertauscht. Papa und Mama hatten er klärt, nun müsse er auch daran denken, zu heiraten, und — so dachte er eben daran. „Die Kleine von Herrenkirchen ist ein sehr hübsches Mädel jeworden", sagte eines Tages Papa Hansen zu seinem Sohne. Der schmunzelte. „Donnerwetter, ja!" bestätigte er. Die Baronin, ein« überaus tüchtige Hausfrau, die ihren Ehrgeiz in fleißiger Ausübung praktischer Tätigkeit suchte, war im Begriff, Wäsche zu legen. Sie hielt in ihrer Beschäftigung inne. „Findest Du?" fragte sie lauernd. „Gefällt sie Dir wirklich, Waldl?" „Na, warum denn nich?" polterte der Gatt« lo». „Eine muß «S doch mal sein, di« ist ja janz jut, etwa» Jeld, jut jewachsen, jesund und „von". Schieß lo», Junge!" Der schmunzelte abermals. Er steckte die Hände tn die Taschen, trat ans Fenster und wurde noL nackträa- lich rot. Gedacht hatte er schon oft an die kletue Viola, doch nicht geglaubt, daß den Eltern diese- zarte Grschöpfchen als Schwiegertochter willkommen wäre. Sie war ja reizend berückend! BiS jetzt hatte er sich noch nicht recht an sie gewagt, nun jedoch die Eltern ihre Sanktionierung gaben, erschien ihm plötzlich eine Werbung ganz plausibel. Wie da- sein mußte, wenn er das feine, schlanke Dingel chen in seinen Armen halten uad unbeanstandet den roten Mund und die glatten Wangen küsse« durfte! Ihm wurde ganz heiß bei dem Gedanken. ES dauerte übrigen- nöch eine Weile, «he er sich ent schloß, Herrenkirchen aufzusuchen. Al- dann aber der Damm gebrochen war, stellte er sich unter irgend einem Vorwand dort ziemlich ost eia. Alfred u«d Herman« stand«« gerade in der Tür des Pftrdenall«-, al» der junge Haas«« wieder «tnmal auf ftt««m höch-«tni-ea Braune« angespreUgt kam. Gottfttzuag folgt. Schmidts Reue Kraft. DaS Jdrül-Nährmittel. Mettzen, den 15. Oktober 1968. Ich leide schon längere ZrN an Nervosität, welche stch in SchwtndelanMea, Kopf schmerzen, Schlaflosigkeit usw. äußerte. Nachdem ich schon mancherlei andere Mittel probierr hatte, versuchte ich endlich auch Ihre Rerven-Rähr- Tabietten „Neue Kraft", die nur auch sehr gut« Dienste tun. Ich sühie mich seit Gebrauch derselben ganz bedeutend Wähler, die Kopf schmerzen und SchwtndelanMe hüben ganz erheblich nachgelassen, und hoffe tch, durch längeren und regelmägtzen Gebrauch meine Nerven vollkommen wieder herzustellen. Ich kann jedem mit dem gieichen Leiden Belasteten Ihre Nervennahrung „Neue Kraft" aufs wärmste empfehien. Schicken Sie mir, bitte, eine neue Dose Tabletten wie gehabt. Hochachtungsvoll W. P. — Prrt« tn Pulver 1.80 und 3.75, Tabletten „Neue Kraft „Extra" (7'/„ L.) Tabletten M. 5.— und M. 10.— Wo noch nicht erhältlich, auch direkt ohne jeden Aufschlag durch Vereinigte Chemische Laboratorien Kötzschen- broda-Dresden.