Volltext Seite (XML)
Seite 10 zu Nr. 161 — ?iichHschc — Freitag 14. Juli 1916 angehöliacn, ein stattlicher Betrag zufUcßcu wird. Lütte I Kreisler, die schon über ein Jahr derartige Veranstal tungen zugunsten des Noten Kreuzes — in einigen wenigen Fällen zugunsten dis Roten Hnlbnwnds — ms Leben gerufen hat, lieferte bis jetzt 12 000 M-, also eine ganz beträchtliche Stimme, für die Zwecke deS Roten Kreuzes ab. * Zur Verschiebung der Butterverteilung vom 15. auf den 18.Juli erfahren wir vom Lebensmittel- anrte folgendes: Die Stadt Dresden muß wöchentlich 670 Zentner Butter haben, wenn sie auf dem Wege der geregelten Belieferung der angemeldeten Marlen und Bezugsscheine regelmäßig am Sonnabend V, Pfund Butter auf den Kopf verteilen soll. Die Städte und Jndustricorte dcr Kreishauptmannschaft erfordern bei gleichen Grundsätzen ebenfalls noch 200 Zentner Butter- zuschuH wöchentlich. Diese Menge von 870 Zentner ist der Kreishauptmamrschaft niemals zug> wiesen worden. Die Landesvcrteilungsstelle weist vielmehr dem Bezirke dcr ganzen Kreishauptmannschaft wöchentlich 707 Zentner zu. Bevor das Kriegsernährungsami 50 Proz der Möl lere ierzengung beschlagnahmte, wurde der wöchentliche Fehlbetrag durch Vereinbarung mit dru Häiidlern dcr Butter- uud Fette - Berteilungsgesellschaft gedeckt, die hierzu ihre Zufuhren zur Verfügung stellten. Nach jener Beschlagnahme sind diese Zufuhren fast völlig weggefallcn, während die Butteranmeldung in der Stadt entsprechend steigt. Gleichwohl ist die Landesvcrteilungsstelle beim Königl. Ministerium des Innen: bisher trotz Vorstellung beim Butterbeirat nicht in dcr Lage gewesen, das der Kreishauptmannschaft zugewiesene Quantum zu erhöhen. Diese und die Stadt Dresden sind daher zurzeit auf das Erbitten von Vorschüssen angewiesen, die nicht immer pünktlich zur Verteilung da sind. Sobald die Vorstel lungen der Landesverteilungsstelle von Erfolg gekrönt sein werden, werden sich Verschiebungen der Butter- verte ilnng voraussichtlich nicht nrehr nötig machen. * Im Freimaurerinstitut in Vorstadt Striesen sand gestern nachmittag unter zahlreicher Teilnahme der Freunde und Gönner der Anstalt sowie mehrerer Ehren- gäste die Feier des Johannisfcstes statt, mit der in üblicher Weise die großen Ferien für die Schülerschaft eingeleitet werden. Zunächst fand ein gemeinschaftliches Mittagessen der Vorsteher und Lehrerschaft sowie der Beamten und der Zöglinge statt, wobei Hr. vr. v. Gers dorf in seiner Eröffnungsansprache auf die große Zeit des WeCnicgcs hinwics. Hr. Hoflieferant Berbig dankte den Lehrern, den Beamten und den Schülern für ihre hingebende und erfolgreiche Tätigkeit, worauf Hr. Direktor Prof. vr. Friedrich mit herzlichen Worten erwiderte. Nach aufgehobener Tafel begannen im Anstaltshofe die militärischen Übungen unter der Leitung des Hrn. In spektors Müller. Unter den Klängen der Kapelle des Jäger-Ersatzbataillons und des eigenen Spielmannszuges der Schülerschaft wurden die verschiedensten Übungen in genauer Weise ausgeführt und mit einem Sturmangriff sowie einem Parademarsch abgeschlossen. Taran-schloffen sich Turnspiele unter der Leitung des Hrn. Oberlehrers Frenzel, die gleichfalls davon Zeugnis ablegten, mit welchem Ernst und Eifer im Freimaurerinstitut die körperliche Ausbildung unserer männlichen Jugend durch- gcsührt wird. Die erste Klasse hatte der Anstalt diesmal ein Sparkassenbuch mit Inhalt und ein Fahnenband ge stiftet. Ter Betrag soll zu einem Denkmal für die im Weltkriege gefallenen ehemaligen Schüler der Anstalt verwendet werden. Den Übungen wohnten als Ehren gäste die Herren Geh. Rat vr. Kühn vorn Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichtes, ferner Se. Exzellenz Hr. Generalleutnant z. D. v. Seydlitz, Geh. Regierungsrat vr. Manitz usw. bei. * Tie Versteigerung des Gasthofs „zum Kron prinz" fand hier beim König!. Amtsgerichte statt. Das Grundstück war auf 610700 M. geschätzt, wozu noch der Wert der zum Betriebe dienenden Gegenstände in Höhe von 47312 M. kommen. Tas Meistgebot wurde mit 350000 M. von der Inhaberin der ersten Hypothek in Höhe von rund 400000 M. abgegeben. Tie Ent scheidung über die Erteilung des Zuschlags wurde in folge des Einspruchs der Nachhypothekengläubiger auf Grund dcr Bundesratsverordnung vom 8. Juli 1916 bis zum 20. Juli vertagt. In dem städtischen Knabenbade unterhalb der Carolabrück- und in der Mädchenabteilung des Frauen- bades oberhalb dcr Fri drich - August - Brücke soll auch während der bevorstehenden Sommerferien an unbemit telte Schüler und Schülerinnen der städtischen Bezirks schulen Schwimmunterricht erteilt werden. * m. Loschwitz, 14. Juli. Der Zweigverein des Heimatdankes für die Gemeinden Loschwitz, Rochwitz, Wachwitz und Weißer Hirsch zählt gegenwärtig 835 Mit glieder mit 4798 M. Jahres- uud 8440 M. Stiftungs beiträgen. Für Unterstützungen stehen im Jahre 1916 b.reiis 2800 M. zur Verfügung. m. Blasewitz, 14. Juli. Der Kriegsunter stützungskasse konnten aus Einquartierungsgeldcrn in folge Verzichtleiflung verschiedener Einwohner auf die Entschädigungen 4222 M. zugewiesen werden. Ferner hat der Gemeinderat den Erlös aus der Verlosung von Kunstwerken in Höhe von 2000 Mark an die Kasse überwiesen. — Das Betreten der zum Königl. Forstrevier Pillnitz gehörigen Elbinsel bei Pillnitz ist ver boten worden. Ans «achfen. sk. Leipzig, 13. Juli. D r Barbier Johann Georg Schubert aus Görlitz, der zuletzt fein Geschäft in Mark ranstädt betrieb, war in schlechte Vcrmögcnsverhältnisse geraten und kam deshalb auf den Gedanken, sich dadurch Geldmittel zu verschaffen, daß er ein Gespann stehlen und verkaufen wollte. Zu dem Zwecke vermietete er sich unter dem Vorwande, er sei ein landtvirtschastlicher Arbeiter, am 9. März bei dem Gutsbesitzer Sturm in Stöntzsch uud veranlaßte ^hn am folgenden Tage, ihm Pferd und Wagen zur Verfügung zu stellen, um steinen Koffer zu holen. Sturm schickte indessen aus Vorsicht feinen l.ffäbngcn Sohn mit. Unterwegs gab sich Schubeit alle mögliche Mühe, den Jungen loS zn werden. «1« ihm das nicht gelang, fiel er «nf der Landstraße über den ahnungslosen Knaben her, würgte ihn am Hals« und schlug mit den Fäusten auf seinen Kopf ein. Als er merkte, daß sich zwei Bauern auf der Straße näherten, ließ Schubert von dem Jungen ab, sprang vom Wagen herunter und ergriff die Flucht. Bor dem Schwurgericht hatte Schubert sich jetzt wegen versuchten Raubmords zu verantworten. Er wurde zu einer Zuchthausstrafe von sechs Jahren und zu zehnjährigem Ehrenrechts verlust verurteilt. -cl. Chemnitz, 13. Juli. Ein frecher Ranbanfall wurde am vergangenen Mittwoch nachmittag gegen 3 Uhr auf dem von der Gartenwirtschaft „Eichhörnchen" an der Stollberger Straße rrach Markersdorf führenden Wege verübt. Auf dieser Straße wurde die Frau des beim Militär stehenden Waffenmeisters Semmler aus Neukirchen von einem Manne angesprochen, der sofort versuchte, ihr die Handtasche zu entreißen. Frau Semmler setzte sich zur Wehr, fodaß schließlich ein Handgemenge entstand. Um die Frau am Schreien zu verhindern, hielt ihr der Angreifer den Mund zu. Dcm Manne gelang es schließlich, die Handtasche mit 38 M. Inhalt an sich zu bringen mrd mit dieser in der Richtung auf Neukirchen die Flucht zu ergreifen. Die Polizei nahm die Verfolgung auf, doch konnte der Täter bis jetzt nicht ermittelt werden. * vlr. Leipzig. Rach einer lebhaften Aussprache über die zunehmenden Milchsälschungen — in Leipzig kamen seit Anfang d. I. 70 Fälle zur Anzeige —, beschlossen die Stadtverordneten einer Ratsvorlage gemäß, der in dcr Gründung begriffenen Reichsgesellschaft für deutsches Milchkraftfutter mit 30 000 M. bei zutreten. — sk. Tie Stadtverordnetensitzung bewilligte in ihrer letzten Sitzung 10 000 M. Berechnung gcld für die „Verernignng zur Forderung der Südlinie des Mittellandkanals". Der Mittellandkanal ist be kanntlich vorläufig vom Westen her bis Hannover aus- gebant Für die Weiterführung bis zur Elbe komnrt eine Rordtinie und eure Südlinie in Betracht, die beide die Richtung auf Magdebrrrg nehmen. Die Durch führung der Südlinie hat für Leipzig insofern besondere Bedeutung, als sich an sie für Leipzig und für die ge samten Saalestädte ein unmittelbarer und bequemer Sanalanschluß Herstellen läßt. -ck.Chcmnitz. Tas Stadtverordnetenkollegium bewilligte in seiner am Donnerstag abend abgchaltenen Sitzung zur Durchführung der durch den Krieg veranlaßten besoirderen Maßnahmen ein weiteres Berechnungsgeld von 2 Mill. M. (die 15. und 16. Million) verlagsweise aus der Anleihe. -ck. — Als einzige Frau aus Sachsen ist Frau Helene Wagner, die in den 40er Jahren stehende Gattin eines Angestellten der Krankenkasse der Bereinigten Maschinenfabriken in Chemnitz, in den Frauenbeirat des Kriegsernährungsamtes berufen worden. Frau Wagner ist fest einer Reihe vou Jahren in der Arbeiterbewegung tätig und leitet u. a. auch die Zweig stelle Chemnitz des Verbandes der Harsungefpllten. Während des Kri ges ist sie in Fragen der Lebensmittel versorgung mit tätig gewesen, so ist sie Mitglied den Beirats des Kriegsausschusses für Konsumentcn-Jntercsses und der Chemnitzer städtischen Preisprüfungsstclle. ckt. Plauen. Das Stadtverordnetenkollegium hat in seiner letzten Sitzung 155 000 M. für die Unter stützung von Minderbemittelten bewilligt. — Durch die Nagelung dcr hiesigen Kriegswahrzeichen (zwei Türen drs neuen Rathauses), die am Mittwoch abend mit einer Feier geschloffen wurde, sind dem Frei willigen Wohlfahrtsausschuß rund 23000 M. zu- geflosfen. L Plauen i. B. In der gemeinschaftlichen Sitzung des Rates und der Stadtverordneten wurden Polizei direktor Mette und Stadtrat vr. Richter hier auf Lebenszeit gewählt. L Crimmitfchau. Die hiesige Stadtgemeinde hat 2000 Stück Magergänse für die Einwohnerschaft bestellt. L Limbach. Kommerzienrat Friedemann, ein Wohltäter der Stadt, wurde am 11. d. M. unter großer Teilnahme hier beerdigt. Er hat der Stadt das ihm gehörige Sanatorium zu Grüna vererbt mit der Be stimmung, es als Erholungsstätte bedürftiger Ein wohner Limbachs zu benutzen. L Zwickau. Im Bezirke der Amtshauptmannschaft Zwickau, einschließlich der Städte Crimmitschau, Kirchberg und Werdau, sind Höchstpreise für Kirschen festgesetzt worden und zwar beim Verkauf von H 1 aufwärts auf AO Pf. uud abwärts auf 3b Pf. — Im Stadtbezirk Zwicker wird de« Erntearbestern während der Erntezeit eine Fleischzulage gewAsrt. — Ter Reichskanzler erläßt unterm U. Juli 1916 im „Reichsanzeige^ folgend« V«ta«ck»Mch»»A: „dwf Grund des § 2 der Kaiser!. Verordnungen vom 31. Juli 1914, bettelnd des Vertat der Ausfuhr und Durchfuhr von Rohstoffe», di« b«i der Herstellung und dem Betrieb« von Gegenständen de- Kriegsbedarfs zur Verwendung gelangen, ferner der Aus- und Durchfuhr vou Waffe», Munition, Pulver uud Sprengstoffen sowie vou anderen Artikeln des Kriegs bedarf» und vou Gegenständen, die zur Herstellung von Kriegs- bedarfsartikeln dienen, bringe ich nachstehendes zur öffentliche« Kenntnis: In Änderung der Ziffer IU der Bekanntmachung vom 10. September 1015 („Deutscher Reichsanzeiger" Nr. 215 vom 11. September 1015) wird Verbote» die Aus- und Durchfuhr von sämtlichen Ware» de, Nummern 354, 366», 356 b, 356 o, 357 und 35S des Statistischen Warenverzeichnisses." * Der Scheck- mW «brechmingsver-etzr im Dienste der Kriegführung. Als der Aufruf an das deutsche Volk erging, alles Gold zur Reichsbank zu bringen zur Stärkung unserer Währung und Zah- lungsbereitschaft, da zögerte kein Deutscher, mit seurem Scherflein zu dem Erfolge beizutragen, den die Goldsammlung aufzuweisen hat. Durch die damit erzielte gewaltige Steigerung des Gold schatzes wurde die Reichsbank in den Stand gesetzt, die infolge des Krieges in außerordentlich gesteigertem Maße an sie heran- tretenden Ansprüche des Zahlungsmittekbedarfs durch Ausgabe von Banknoten voll zu befriedigen, ohne die Innehaltung der ihr durch das Bankgesetz gegebenen Deckung-Vorschriften in Frage zu stellen. Das ständig wachsende Bedürfnis an Zahlungsmitteln macht es aber wünschenswert, daß die durch die Gvldsammlungs- politik erreichte Stärkung dcr finanziellen Kriegsbereitschaft der Reichsbank auch weiterhin durch geeignete Mittel gefördert wirb. Sin solches Mittel ist vor allem die tunlichste Einschränkung im Verbrauch der Zahlungsmittel selbst. Hierzu sollte jeder Deutsche, in der Erkenntnis, daß es auch auf dem Gebiet« des Zahlungs verkehr- für ihn eine patriotische Pflicht zu erfüllen grbt, nach seinen Kräften dadurch beitragen, daß er nicht höhere Geldbeträge mit sich herumträgt, als unbedingt für die Befriedigung der täglichen Bedürfnisse erforderlich ist, und sich außerdem bei seinen Zahlungen nach Möglichkeit der bargelüerspareudeu Zahlung-methoden bedient. Es unterliegt keinem Zweifel: Die Einbürgerung des Papiergcldcs hat die Erscheinung gezeitigt, daß der einzelne größere Geld beträge al- sonst mit sich herumträgt oder bei sich zu Hause ver wahrt. Diese ohne Notwendigkeit ziwückgehaUcnen, in der Ge samtheit Milliarden m,-machenden Betrag« beeinflussen unsere Währung-Verhältnisse insofern ungünstig, al» die Banknoten der Reichsbank entzogen bleiben und der Notenumlauf somit un nötigerweise höher ausgewiesen werden muß, al- der wirklichen wirt schaftlichen Lage Deutschland- entsprechen würde. Durch Steige rung des Notenumlauf- wird aber bet der Reich:bank das Ver hältnis von Gold zn den Verbindlichkeiten — und die Banknoten sind solche — naturgemäß verschlechtert, und wenn dieser Um stand auch rein materiell an unserer gesunden Lage nichts ändert, so wird doch u»sern Feinde«, die uns unter Hinweis hierauf eine finanzielle Schwäche unterschieben wollen, eine Waffe der Ver leumdung an die Hand gegeben. Wie könne» wir nun „an Nmlaufsmittclu sparen?" Zunächst ist cs Pflicht jede- Deutschen, sein Geld ohne Versäumnis .in die Banken, Sparkassen usw. zu tragen, die bekanntlich den Teil, der nicht Umlanfszwecken dient, an die Zentralstelle — die Reichsbank — absührcn. Jeder Deutsche sollte daher ein Scheck- nnd Ubecweisungskonto bei einer Bank, Sparkasse, Postanstalt usw. haben, was ihm nicht nur eine sichere Aufbewahrung seines Papiergeldes, sondern meist sogar deck Vorteil einer Verzinsung und die Möglichkeit bietet, seine Zahlungen bequem auf bargeldlosen: Wege zu erledigen. Namentlich der Geschäftswelt erwächst hier eine weitere vaterländische Pflicht der Erziehung: Roch mehr als bisher soll sie darauf sehe», daß größere Zcchlsugen im Wege der Über schreibung von Konto zu Konto oder durch Scheck beglichen werden. Jede Hundertmarknvte, die hierdurch als Umlauf-mittel gespart wird, stärkt die Lage der Reichsbank und damit das An sehen unserer Markvaluta draußen. Ter Großverkehr bedient sich ohnehin schon bei seinen großen Umsätzen des Scheck- und Giro verkehrs, aber gerade im kleinen wich hier noch viel gesündigt. C- wäre zu wünschen, daß die deutsche Geschäftswelt durch An- gäbe des Bankkontos auf den Briefbogen, Rechnungen ufw. und durch Überdruck: „Zahlt durch Überweisung oder Scheck" die Be wegung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs förderte. Jetzt, nach dem wir Deutsche unsere Goldreserven in so außerordentlichem Micha gesteigert haben, gilt es, an der Verstärkung unsere- Währungsgcbäudes weiterzuarbeite» durch tunlichste Einschränkung des Barmittelumlauf-. Neben die Forderung: „Alles Gold in dir Reichsbank" ist jetzt der Ausruf zu setzen: Banknoten, die nicht für den Verkehr unbedingt notwendig sind, gehören in die Reichsbank, an ihre Stelle trete Scheck und Berrechnungk Die sächsische Fmdastrie und di« Frage d«r Berlä»ger»«g der -«»det-berträO«. In einer am 7. Jclli abgehaltenen Gesamtvorstandsfitzung des Berbandes Sächsischer Industrieller wurde u. a. die Frage der etwaigen Verlängerung der im Jahre 1017 abkaufendeu Handels verträge (es handelt sich um folgend« Staaten: Bulgarien, Öster reich-Ungarn, Rumänien, Schweden, Schweiz, sowie um Belgien, Japan, Montenegro, Portugal, Rußland, Serbien) beraten. Aus Grund einer Rundfrage wurde einstimmig nachstehender Beschluß gefaßt: „Ter Verband Sächsischer Industrieller hält angesichts der durch den Krieg völlig veränderten Verhältnisse die Schafftmg eines neuen autonoinen Zolltarifs als Grundlage für die nach Beendigung de- Krieges notwendigen Handelsvertrag-Verhand lungen nu Interesse der deutschen Industrie für dringend er forderlich. Bezüglich der notwendigen Ubergangsbestimnmngen von der Kriegs- i» die Friedenswirtschaft -um Schutze der In dustrie gegen ein« Überflutung des deutsch«» Marktes mit aus ländischen Waren in der Zeit der bei der deutsche« Industrie herrschenden Rolffwffknappheit verweist der Verband auf die Bc- schlässe seiner letzten Hauptversammlung vom 27. Oktober 1915." * b Friedr. Anto« Köbte 2 To., Akt.-Ges. in BSPtzersd-rf bei Burgstädt. Tie am vergaugeiien Doimerstag nachmittag in Chemnitz abgehaltene Generalversammlung setzte in glatter Erledigung der Tagesordnung di« Dividende auf 10 fest. Die Verwaltung bezeichnete die Aussichten als nicht ungünstig, wies aber auf die Schwierigkeiten hin, die sich bei Erlangung der Ausfuhrbewilligung«» geltend machen. Das Unternehme» hänge bezüglich des Umsatzes und des Versands vollständig von den Verfügungen dcr Re gierung ab. Die Fabrikation bewege sich in einem immer geringer werdenden Umfange. Wie«, 13. Juli. Börsenbericht. Durch die militärisch«» Er folge dcr verbündeten Heere und di« günstigen §r„tenachrichte» aus Österreich-Ungarn und Deutschland ist in den seit einer Reihe von Tagen äußerst stille» Verkehr an der Börse ein frischer Zug gekommen. Dem entsprach auch die Aufwärtsbeweguug einzel ner Bank-, Rüstungs-, Lisen-, Trau-Port- und Petroleumaktien. Interesse bestand auch für Mrmitionsmetall-, Kohlen-, Elektri zität»-, Leder- und Tertilaktien zu erhöhten Kurse». Zucker- aklien hingegen wurden billiger abgegeben. Ler Anlagcmarkt zeigt unverändert feste Haltung. Sammelt Altpapier!