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Seite 11 zu Nr. 146 ^Sächsische St»atSzeit««g — Dienstag, 27. Juni 191S ungenügend. Das Wort „nachweislich" läßt keinen Zweifel zu, daß der betreffende Auftrag nachgewiefen werden muß. Soweit ein fchri tlicher Ausweis für den Auftrag (Bestell- fchreiben) in Urschrift oder polizeilich beglaubigter Ab schrift nicht beigebracht werden kann, ist mindestens eine schriftliche Erklärung der das Solventnaphtha oder das Lylol bestellenden Firma darüber zu den Akten zu nehmen, welcher Heeresauftrag vorliegt. (Stummer, Datum, Gegen- stand, bestellende Behörde.) Neupflanzungen auf freiwerdcnden Gartenbeeten. Die Zunahme freiwerdender Gartenbeete, die von Erbsen, Salat, Kohlrabi, Karotten frei werden, er mahnt den KriegSgemüse-Züchter, Neu Pflanzungen vorzunehmen. Die Erbsen-, Salat-, Karottenbeete, auch freiwcrdende Kartoffelfelder werden mit spätem Weiß-, Rotkraut, Wirsing und Krauskohl bepflanzt. Kohlrabi- und freiwerdende Wirsingbeete nehmen noch Karottensaaten, Bohnensaaten auf. Ebenso können noch mit Erfolg rote Salatrüben ausgenommen werden Halb schattige Stellen nehmen Rettich, Radieschen auf. Alle diese Anpflanzungen erfordern eine gute Boden- vorbereitung und Düngung. Auf kleinen Flächen läßt sich die Nachdüngung durch konzentrierte Nährsalze (in allen Samenhandlungen erhältlich) durch verdünnte Jauche, Kleintierdüngungen mit Erfolg ausführen. Bei dem steigend trockenen Wetter sei auch daran erinnert, daß Gemüsebeete auf leichten und mittelschweren Bodenarten reichlich Wasser erhalten müssen. In wasserhaltigen Böden wird die Hacke ihre guten Dienste tun, die man auch in leichtem Boden, neben guter Bewässerung zur Förderung des Wachstums reichlich benutzen sollte. Bei dem Abernten der Gemüsebeete achte man brauchbare Rückstände, wie überhaupt reiche Erträge, die dem Frisch genuß nicht dienen können, durch Dörren sogleich in Dauerware überzuführen. Jeder Raum des Gartens sei wertvoll genutzt und jede Frucht des Gartens sei richtig genutzt, um dem Winter zuversichtlich entgegenzusehen. Brennefsel-Sammlnng. Tie Frage der Verwendung von Brennesseln zur Epinnfasergewinnung ist in ein neues Stadium getreten. Nach den Mitteilungen der „D. L. G." hat die mecha nische Weberei F. W. Wilde in Meerane ein Verfahren gefunden, das nach dem Urteil des Königl. Material- prüfungsamtes einen Fortschritt gegenüber den bis herigen Verfahren der Spinnfasergewinnung aus Brenn nesseln darstellt, und die genannte Weberei zieht dabei nicht gleich die umständliche Anlage von Nesselkulturen, sondern zunächst nur das Sammeln der wildwachsenden Nessel in Betracht. Im Interesse der wichtigen Be strebungen, mit einheimischen Rohstoffen zu arbeiten, regt die „D. L. G." die Einrichtung einer planmäßigen Sammlung von Brennesselfasern an, da sich in der Ge- merkung der meisten Orte Bruch- und Schuttländereien mit starkem Ncsselwuchs befinden, und empfiehlt, diese Sammeltätigkeit gcmeindeweise zu betreiben, vielleicht mit Hilfe der Schulen. Wie eine von der Firma Wilde gegebene Anweisung zur Nesselsammlung darlcgt, Han- delr cs Uw nur um vte große Nessel (HrUoa Mowa), während die kleine Brennessel nicht brauchbar ist. Die Nessel wird mit Sichel, Messer oder Schere über der Erde abgeschuittcn, wobei sich das Tragen von Hand schuhen empfiehlt. Tie abgeschnittene Nessel wird an gs-igneten Stellen ausaebreitet, gut getrocknet und dann mit einer mit Nägeln beschlagenen, kammförmigen Latte abgcrauft; die verbleibenden Blätter sind wertvolles Viehfutter. Die getrockneten und entrauften Stengel sind unter möglichster Vermeidung von Bruch in Bündel von Strohgarbcngröße zu packen und mit je zwei Stroh seilen oder altem Bindfaden zufammenzubinden. Nach Erhalt der Mitteilung über die gesammelte Menge einer Gemeinde oder eims Gutes bewirkt die Firma die Ab nahme und zahlt für jede 100 Kg vorschriftsmäßig ge trocknete und entraufte Stengel 10 M. an der für den Sammelort in Betracht kommenden Bahnstation. Die erste Ernte müßte Ende Juni, die zweite Ende Sep tember stattfinden. Londerziige nach München. Zur Erleichterung des Besuches der Alpen-Sommer- frischen werden auch in diesem Jahre, jedoch nur zum Ferienbeginn am 14. Juli Sondeczüge zu ermäßigten Preisen von Dresden, Leipzig und Chemnitz nach München abgefertigt und zwar zu folgenden Berkehrs- zeiten: 1. ab Dresden Hbf. nachm. 6,05, ab Frei berg (Sa.) 7,20, in München Hbf. voim. 6,35 am 15. Juli; 2. ab Leipzig Hbf. nachm. 7,28, ab Altenburg 8,22, in München Hbf. 6,15 vorm. am 15. Juli; 3. ab Chemnitz Hbf. nachm. 8,40, ab Glauchau 9,23, ab Zwickau (Sa.) 9,50, ab Reichenbach (V.) ob. Bf. 10,39, ab Plauen (V.) ob. Bf. 11,17, in München Hbf. 6,50 vorm. am 15. Juli. Zu diesen Zügen werden in Altenburg, Bautzen, Chemnitz Hbf. (auch bei der Aus gabestelle für zusammengestellte Fahrscheinhefte), Dresden Hbf., Freiberg (Sa.j, Glauchau, Leipzig (Sachs. Staatsb.-Ausgabestelle für zusammengestellte Fahrscheinhefte), Plauen (Vogtl.) ob. Bf., Reichen bach (Vogtl.) ob. Bf. und Zwickau (Sa.) Sonderzug fahrten 2. und 3. Klasse nach München Hbf-, Kufstein, Salzburg oder Bad Reichenhall und Lindau ausgegeben, denen die vorjährige Benutzbarkeit und Geltungsdauer unter Beibehaltung der Fahrpreise beigelegt ist. Der Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt beträgt von Dresden nach München 40,60 M. 2. Kl. und 26,10 M. 3. Kl., nach Kufstein 48,20 M. 2. Kl. und 30,60 M. 3. Kl., nach Salzburg 52,30 M. 2. Kl. und 33,70 M. 3. Kl., sowie nach Lindau 56,50 M. 2. Kl. und 35.60M. 3. Kl. Die Weiterreise von München kann beliebig innerlalb der Geltungsdauer der Fahrkarte mit allen fahrplan- mäßigen Zügen ausgeführt werden; Schncllzugbenutzung ist gegen Zuschlag gestattet. Der Fahrkartenverkauf be ginnt am 7. Juli und wird am 12. Juli mittags 12Uhr endgültig geschlossen. Bei der sächsischen Ausgabestelle für zusammengestellte Fahrscheinhefte in Leipzig- werden die Sonderzugkarten wochentags von 8 bis 12 vorm. und von 3 bis 6 nachm., Sonntags von ^11 dis 12 vorm. verkauft. Die üblichen Sonderzugübersichtcn werden auch in diesem Jahre nicht h.rausgcgeben; alles Nähere ist j.doch bei den sächsischen Stationen und den Ausgabestellen für zusammengestellte Fahr scheinhefte zu erfahren. * * Der Verband der Ortskrankenkassen im Königreich Sachsen trat nach der Vorversammlung am Sonntag gestern im Palmengartensaale in.Leipzig zu seiner Hauptversammlung zusammen, der außer einer Reihe von Vertretern Könial. und städtischer Be hörden die Abgeordneten von 174 sächsischen Ortskranken kassen, nämlich 122 Arbeitgebervertreter, 139 Arbeit- nehmervertreter und 83 Angestellte, beiwohnten. Land- tagsabgeordneter Fräßdorf-Dresden bezeichnete es als Vorsitzender des Verbandes als hocherfreuuch, daß so viele Vertreter von Behörden den Verhandlungen Interesse schenken, denn es werde dadurch den gemeinsamen großen Humanitären Aufgaben gedient. Weiter gedachte er der für das Vaterland gefallenen und kämpfenden Brüder und Söhne, der vom ganzen deutschen Volke fortgesetzt gebrachten schweren Opfer und spendete be sonders den deutschen Frauen Anerkennung und Mitgefühl. Der Aushungerungsplan unserer Feinde sei eine Barbarei schlimmster Art. Von den verantwortlichen Stellen müßten unbedingt. Maß nahmen getroffen werden, daß die noch vorhandenen Nahrungsmittel an reich und arm, hoch und niedrig und ohne Unterschied zwischen Stadt und Land gerecht und gleichmäßig verteilt werden. Finanziell seien die Krankenkassen im Verbände bis jetzt vom Kriege nicht geschädigt worden, aber neuerdings steige die Kranken- zifser, und es lasse sich nicht ableugnen, daß das seelische Dulden unter den gegenwärtigen Zuständen nicht zuletzt gesundheitsschädliche Wirkungen auslöst. In Rücksicht auf die starke Entwertung des Geldes durch die Kricgsteuerung entstehe die Frage, ob denn die Barleistungen der Ortskrankenkassen den Verhältnissen noch entsprechen. Die unter der Wirkung des nach Kriegsausbruch erlassenen Notgesetzes herabyesctzten Leistungen der Ortskrankenkassen sollten durch die Sätze vor dem Kriege abgelöst, ja, wo es angängig ist, darüber hinaus erhöht werden. Einige Kassen hätten im Gegen satz hierzu die Leistungen erniedrigt oder die Beiträge ermäßigt, was eine ganz unverständliche kassenfiskalische Politik sei. Man dürfe die Kassen gewiß nicht finanziell in Gefahr bringen; aber was unbedenklich geleistet werden könne, solle man aus sozialpolitischen Gründen leisten, und zwar freiwillig und nicht erst auf Drängen der Behörde oder der Mitgliedschaft; denn die Orts krankenkassen seien in erster Linie zum Dienst für das Gemeinwohl bestimmt. Hr. Geh. Regierungsrat vr. Hähnel-Dresden überbrachte Grüße vom Königl. Ministerium des Innern und dem Landesversicheruugs- amt, dabei betonend, daß die deutsche soziale Gesetz- g bung sich auch im Kriege glänzend bewährt habe, daß sie in Zukunft noch größeren Segen ins Volk tragen werde, und daß die Behörden freudig im Rahmen der vom Gesetz gesteckten Grenzen mu den Ortskrankenkassen arbeiten. Nach einigen weiteren Begrüßungen und Erledigungen geschäftlicher Art teilte Hr. Oberregierungs rat vr. Haberland, Vorstandsmitglied der Landes- verstchcrungsanstalt Königreich Sachsen, als Bericht erstatter zu dem Punkte: „Die Bekämpfung der Ge schlechtskrankheiten" mit, daß seit Kriegsausbruch diese Krankheiten in Deutschland weiter um sich ge griffen haben. Sie griffen auch auf die Verheirateten und auf die Landbevölkerung über. Das kämpfende Heer im Felde sei an dieser Ausbreitung des Übels nicht beteiligt. Militärischerseits habe man längst wirksame Gegenmaß nahmen in der Heimat und den Etappengebieten er griffen; nun gelte es auf Grund etwa einjähriger, ab geschlossener Erwägungen von Behörden sowie inter- esfierten Körperschaften auch für die Zivilbevölkerung die Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten durchgreifend zu organisieren auf der Grundlage der Belehrung über das Übel, der Stärkung des Verantwortlichkeitsgesühles des Kranken gegenüber dem Mitmenschen, der reichsgesetzlichen Anzeigepflicht, des Verbotes der Behandlung Geschlechts kranker durch Kurpfuscher und der Schaffung wohldurch dachter Beratungsstellen für die fraglichen Kranken. Dre Militärbehörde geht auf diesem Wege mit der Zivil behörde Hand in Hand. In Sachsen sind Beratungs stellen für Geschlechtskranke neuerdings in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Plauen eingerichtet worden, und wegen einer gleichen Stelle in Zittau schweben zurzeit Verhandlungen. Der Redner for- derte die Krankenkassenverwaltungen zur Mitarbeit auf und teilte hierbei mit, daß die Kosten der Beratungs stellen die Landesversicherungsanstalt Königreich Sach sen tragen wird. Die Verhandlungen führten zu der einstimmig erteilten Zusage, seitens der Ortskrankenkassen mit allen zu Gebote stehenden Mitteln im Verein mit der Landesrersicherungsanstalt und anderen Stellen an der Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten mitzuarbeiten. Ferner beschäftigte sich der Verbandstag mit der Frage der Förderung des Kleinwohnungsbaucs durch die Krankenkassen und nahm eine längere Ent schließung an, deren Folge eine weit stärkere Nutzbar machung der Kapitalien der Krankenkassen für den Klcinwohnungsbau namentlich durch Baugenossenschaften in Sachsen sowie eine Verbreitung dieser Idee im ganzen übrigen Deutschen Reiche sein wird. Die weitere Tages ordnung enthielt noch eine ganze Reihe zeitgemäßer Beratungsthemen, wie die Inanspruchnahme der Militär behörden zum Ersatz der an Kriegsteilnehmer geleisteten Unterstützungen, praktische Berwaltungsfragen, die Frage der Wiedereinführung der Krankenversicherung der Haus gewerbetreibenden, die Beteiligung an der Beratungs stelle für Heilwesen im Reichsverbande deutscher Orts krankenkassen, die Säuglings- und Kleinkinderfttrsorge it. a. m. Tie Verhandlungen waren vorn Geiste einer schönen Einmütigkeit aller Teilnehmer in dem Bestreben, der Wohlfahrt des Volksganzen und der Kassenmitglieder im besonderen zu dienen, getragen. * Der Kreistag der Meißner Kreisständc sand gestern im Sitzungssaale der Ersten Kammer des Ständchauscs in Dresden statt. Ihm wohnte u. a. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen, bei. Der Vorsitzende Kammerherr I)r. Sahrer v. Sahr-Dahlen eröffnete den Kreistag Und begrüßte die Erschienenen. Sodann erstattete er Bericht über die durch Tod, Bcsitzwechsel usw. vorgekommenen Personalveränderungen. Der Kreistag ehrte hiernach das Andenken der Heimgegangenen Mitglieder. Beson ders gedachte der Vorsitzende des dahingeschiedenen Kammerherrn v. Schönberg-Mockritz. Darauf begrüßte der Kreisvorsitzende die neueingetretenen Mitglieder. Die Kreiskassenrechnung für 1915 wurde richtigge sprachen. Weiter berichtete der Kreisvorsitzende über die Besetzung der kreisständischen Freistellen im KreiSwaisenhause Pirna, in der Taubstummenanstalt Dresden, der Blindenanstalt Chemnitz, der Diakonijsenanstalt Dresden und im Siechenhause Bethesda in Niederlößnitz. End lich wurden die bisher an wohltätige Anstalten ge währten Unterstützungen in derselben Höhe wieder be willigt. Der Kreistag wurde um ^1 Uhr geschlossen. r v. Auf dem Sonntag und Montag in Löbau unter Teilnahme von über 100 Vertretern mrd zahl reichen Ehrengästen abgehaltenen 12. Berbandstage sächsischer gewerblicher Genossenschaften (115) wurde eine Ausdehnung des Genossenschaftswesens, auch während des Krieges, festgestellt. An dem weiteren Ausbau soll in Hinblick auf den vermutlichen Fortbestand der großen Kriegsorganisationen eifrig gearbeitet werden. Der Regierungsvertreter sichert auch ferner die Unter stützung des Genossenschaftswesens zu. Die Müller- und die Bäcker-Genossenschaft wählten einen Ausschuß, der etwaige Differenzen schlichten und ein Hand in Hand gehen beider vorbereiten soll. * s k. Leipzig, 26. Juni. Ein hierher beurlaubter Pionier hatte aus dem Felde die Sprengpatrone zu einer Granate mitgebracht. Als er am Sonntag nachmittag in seiner Wohnung mit ihr hantierte, explo dierte sie, riß ihm zwei Finger der linken Hand ab und verletzte ihn noch schwer an der rechten Hand und im Gesicht. w. Döbeln, den 27. Juni. Bei dem Gewitter am Sonnabend nachmittag schlug ein Blitz in die Freileitung des städtischen Elektrizitätswerkes, wodurch ein Teil der Stadt von ZHg bis 7 Uhr ohne elektrischen Strom war und der Druck des Döbelner Anzeigers verzögert wurde. In Falkenau bei Hainichen setzte ein Blitzschlag das Wohnhaus des Wirt schaftsbesitzers Nebe in Brand, wodurch der Dach stuhl abbrannte. L Buchholz, 27. Juni. Wegen Vergehens gegen die Grenzschutzbestimmungen und Furcht vor Strafe hat sich hier ein vom Militär beurlaubter Unter offizier erschossen. rv. Gölzern, 26. Juni. Die Kommandantur des Kriegsgefangenenlagers Gölzern (Mulde) teilt mit, daß gestern vormittag zwei russische Kriegsgefangeue vom Arbeitskommando Döring L Lohrmann, Feldwache 2, in Großzössen bei Lobstädt ent wichen sind. —ck. Chemnitz. Zehn Jahre im Dienste der Volksgesundheit steht am 27. Juni das Chemnitzer Pathologische Institut. In den vergangenen zehn Jahren wurden allein 8357 Sektionen ausgesührt mit zahlreichen sich anschließenden mikroskopischen und bakterio logischen Untersuchungen. Die Untersuchungen bilden an und für sich einen Hauptteil der Arbeit des Instituts« Seit dem Bestehen wurden rund 200000 Untersuchungen ausgeführt, darunter befinden sich allein 28 579 Unter suchungen des Chemnitzer Leitungswassers. Infolge seiner vorbildlichen Arbeit hat sich das Pathologische Institut in der wissenschaftlichen Welt einen Namen von sehr gutem Klang erworben. L Zwickau. Das Laboratorium für Therapie, G. m. b. H., ist von Dresden nach Zwickau verlegt und das Stammkapital auf 50 000 M. festgesetzt worden. Die Gesellschaft befaßt sich mit der Herstellung und dem Verkauf medizinischer, kosmetischer Präparate und dergl. «K. Plauen i. V. Unter Berücksichtigung der ungünstigen Lage, in der sich die Stadt Plauen infolge des Daniederliegens ihrer Hauptindustrie befindet, hat das Königl. Ministerium des Innern be- s chlossen, der Stadtgemeinde Plauen einen monat lichen Zuschuß von 6900 M. zugunsten der Er nährung Minderbemittelter zu überweisen. Ter Rat will diese willkommene Zubuße zur Überweisung von Milch und Butter an Bedürf:ige, ferner zur Unter stützung des Wohlfahrtsausschusses und des nationalen Frauendienstes und zur Gewährung von Speisemarken an Mittellose verwenden. A Werdau. Die städtischen Kollegien hier haben die Errichtung eines Arbeitsnachweises beschlossen. Die Staatsregierung hat unter der Voraussetzung, daß der Arbeitsnachweis dem Verbände der sächsischen Arbeits nachweise beitritt, einmalig 1000 M. zur Errichtung und 300 M. Jahresbeihilfe zugesagt. Glauchau. Im Bezirke Glauchau sind Kriegs- küchen im weitesten Umfange ein geführt worden. 19 Gemeinden, und zwar die sämtlichen Städte und fast alle größeren Jndustriegemeinden, haben diese segensreiche Einrichtung getroffen. Die meisten Kriegsküchen erfreuen sich eines sehr starken Zuspruches, so daß Erweiterungen nötig werden. Die Krregerfamilien erhalten die Speisen auf Kosten des Bezirksverbandes um 10 Pf. die Portion unter dem normalen Preis geliefert. — Die Ortsgruppe Zwickau des FlottenbundeS deutscher Frauen hat 1400 M. Reinertrag einer festlichen Veranstaltung an die Sammelstclle abgeliefert. L Johanngeorgenstadt. Tie österreichische Re gierung hat das Ausfuhrverbot von Lebens mitteln nach Sachsen aufgehoben, was von der Grenzbcvölkerung freudig begrüßt wird. Borna. Am vergangenen Sonntag wurde unter regster Beteiligung der Bevölkerung und im Beisein aller Behörden, Körperschaften, Schulen und der meisten Ver eine eine von drei Bornacr Familien gestiftete Kriegs- Kirchtüre der Öffentlichkeit zur Benagelung über geben. Der Ertrag fließt zn gleichen Teilen dem „Heimatdanl" und der „Bürgervereinigung zur Linderung der Kricgsnot" zu. Die Übernahme vollzog Hr. Amts hauptmann I)r. Sala, die Weihe Hr. Superintendent Obcrkirchcurat Richter. Der erste Tag brachte bereits den Ertrag von 1500 M.