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Sächsische Staatszeitung : 15.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191603154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160315
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-03
- Tag 1916-03-15
-
Monat
1916-03
-
Jahr
1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 15.03.1916
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Mittwoch, 15. März 19IS am 11. Mär, bayerischen Armee, die 262. Verlustliste der sächsischen Armee und die S55. Verlustliste der wütttembergffchen Armee. Nizza, 14. März. Ler ehemalige Minister des Auswärtigen in Brüssel, Davignon, ist an Gehirnschlag gestorben. London, 14. März. Der Premierminister Asquith ist an einem Pronchialkatarrh erkrankt und kann der heutigen Unterhaussitzung nicht beiwohnen. und Inhaber des Eisernen Kreuzes, Sohn des Hrn Stadt verordnetenvorstehers Oberjustizrates I)r. Stöckel, hier, 11. März; — der Unteroffizier und Offiz.-Asp. in einem Rcs.-Regt. Hr. Referendar Erich W. Gutmann, Cohn des Hrn. Generalkonsul a. D. Gutmann, hier, am 25. September 1915. Mannigfaltig«-. Dresden, 1b. März. * Wie uns mitgeteilt wird, wurde dem Unteroffizier Walter Kriegsmann, Grenadier-Landwehrregiment Nr. 100, Sohn des Ratskassendieners Kriegsmann, und dem Einjährig-Gefreiten Arthur Albrecht aus Pirna, 1. Pion.-Bataillon Nr. 12, das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. f Auf dem Felde der Ehre sind gefallen: der Leut nant d. R. im König!. Sachs. Schüsten-Regt. Nr. 108 und Kompanieführer in einem preuß. Rcs.-Jnf.-Regt. Hr. Gustav Möbius, Ritter des Albrcchtsordens 2. Kl. mit Schwertern und Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Kl., Psiegesohn des Hrn. Reichsbankdircktors Geh. Regierungs rates Schmidt, hier, am 8. März; — der Leutnant d. R. im Ref.-Juf.-Rcgt. Nr. 100 Hr. Referendar Frank Stöckel, Ritter des Albrechtsordens2. Kl.mit Schwertern Ausland. Sie ReutraMLISmahnahmen ver Schweiz. Bern, 14. März. Im weiteren Verlaufe der Debatte im Nationalrate über die Neutralitätsmaßnahmen be sprach der BundeSrat Motta die Mobilisierungskosten, die mit den Ausgaben, die mit dem Kriege im Zusammen hang stehen, bis Ende Februar 1916 auf 467 Mill, air- gewachsen seien. Motta verbreitete sich sodann über die Klagen der Tessiner bezüglich der Heerespolizei, die teilweise berechtigt seien und denen der Bundesrat durch Verfügungen Rechnung getragen habe. Bezüglich der Klagen über die Präventivzensur erklärte Motta, dost die Armee niemals eine Präventivzensur ausgeübt bade. Der Bundesrat lehne sie ab, wie er es überhaupt ablehne, freie Meinungsäußerungen zu unterdrücken. Wenn aber in den Zeitungen geschrieben werde, daß die Richter in Zürich Komö dianten seien und daß der Bundesrat sich aus Diktatoren zu sammensetze und korrumpiert sei, dann müsse der Bundesrat em- grcifen, um sich nicht zum Mitschuldigen eines verbrecherischen Treiben» zu machen. LaS ganze Mißverhältnis zwischen Militär und Zivil in Tessin sei zurückzuführen auf das Mißtrauen, daS gewisse Militärkreise den Behörden und dem Volke in Tessin ent gegengebracht hätten. Der Redner erörterte hierauf die Stellung des Bundesrates in der Oberstenangelegcnheit, wobei er den Standpunkt des Bundespräsidenten Tecoppet und des Bundes rates Schultheß teilte. Er drückte die Hoffnung aus, daß das schweizerische Parlament in diesem Augenblicke nicht ein Bild der Zerrissenheit gebe, sondern im Gegenteil sich einige im höheren Interesse des Vaterlandes. Die große Debatte sei notwendig gewesen und habe abllärcnd und aufllärend ge wirkt. Wir verlangen, fuhr der Redner fort, Vertrauen, nicht jenes fremde Gewächs parlamentarischen Vertrauens, sondern Vertrauen von Bürger zu Bürger, von einem Landestcil zum andern. Die Debatte zeigte die Notwendigkeit, über die Sym pathien zu einzelnen Kriegführenden hinaus unsere Gefühle und Gedanken auf unser eigenes Land und unsere eigenen Aufgaben zu richten. Wir sind unseren Nachkommen verantwortlich für das, was wir heute in kritischen Zeiten tun. Vier Grundsätze sind bei uns eine patriotische Notwendigkeit: Aufrechterhaltung der Vollmachten für die Leitung des Landes durch die politischen Behörden, unbedingte Neutralität und Unparteilichkeit nach allen Seiten, sowie vor allem gemeinschaftliche Liebe zum Vatcrlande. S1«S ver italienischen Kammer. Rom, 14. März. („Agenzia Stefani".) Tie Kammer beriet heute die Wirtschaftspolitik der Regierung. Tic Redner der Liberalen und der Rechten begründeten einen Antrag, der der Regierung für ihre wirtschaftliche uud finanzielle Leitung der Politik das Vertrauen ausdrückte. Ter Reformist Drago brachte einen Antrag ein, in dem die Rcgicrnng ersucht wird, mit den Alliierten Verhandlungen anzn- bahnen zwecks einer Kontrolle über alle Transportschiffe sowie des Ern crbS von Kohlen und Metallen zu gerechten Preisen, was schon den Gegenstand von Verhandlungen gelegentlich der Intervention Italiens hätte bilden sollen. Ter Redner bestritt bezüglich der Frachtteucrung die Ausführungen der englischen Minister, wonach sic die Folge der Verminderung der Schiffszahl sein solle. Die Verminderung der Handelsflotte der ganzen Welt betrage nur 20^,. Dagegen habe der Verkehr auch abgenommeu. Drago tadelte den Mangel an Veriraucn, den die Regierung gegenüber der Kammer habe, und schloß mit der Versicherung, daß die Haltung aller parlamentarischen Gruppen nur durch das Streben nach Verbesserung der Kriegführung bestimmt werde. Ler offizielle Sozialist Grazia bei begründete einen Antrag, der die Wirtschaftspolitik der Regierung mißbilligt. Tie Regierung habe bei den Verhandlungen mit den Ententemächten die für die Krieg führung notwendigen Voraussetzungen nicht genügend sicher- gestellt, besonders nicht auf wirtschaftlichem Gebiete. Der Redner wünschte, daß die wirtschaftliche Konferenz in Paris die sehr schwierigen Fragen der Aollvcrhältnisse nach dein Kriege ohne Zustimmung des Parlaments nicht im voraus beeinflussen möge. Es steht zu erwarten, daß die französische Regierung diesmal zugreifen wird, hätte sie es früher getan, so wären schwere Irrtümer vermieden worden. Ein Beispiel für viele: es wurden in letzter Zeit größere Ankäufe von Hafer im Auslände gemacht aber viel zu spät. Diejenigen, die jetzt diese Ankäufe schleunigst und zu sehr hohen Preisen vornehmen müssen, hatten sich vorher monatelang durch Versprechungen Hinhalten lassen, die dahin gingen, daß monatlich mindestens 1—1^ Zentner Hafer im Jn- lande zur Verfügung ständen. Wäre die Regierung durch Fach leute besser über die Produktionsmöglichkeiten unterrichtet worden, so hätte sie gewußt, daß monatlich höchstens die Hälfte obiger Menge im Jnlande zu beschaffen sei, nämlich 500 000 Zentner. Heute, Ivo es zu spät ist, möchte man die llnterlassungsfehlcr gern wieder gut machen, doch so leicht geht das nicht; um aber Miß stimmung zu vermeiden, nimmt man jetzt die Hilfe des Syndikats willig und stillschweigend an. Die Lebensmittelversorgung Frankreichs. Tie Lebensmittelversorgung Frankreichs ist jetzt von einem Konsortium privater Händler in die Hand ge nommen worden, da augenscheinlich die staatliche Organi sation völlig versagt. Schon seit geraumer Zeit wirft man der französischen Regie rung vor, sie habe es nicht verstanden, kaufmännische Fachleute heranzuziehcn und dadurch die Lebensmittelversorgung während des Krieges in geordnetere Bahnen zu lenken. Gleich zu Beginn des Krieges hatte ein Syndikat von Getreide-, Mehl- und Futter- moklern der Pariser Börse sich dem Staat ohne jedes Entgelt zur Verfügung gestellt, um in allen Fragen der Zufuhr und Lcbens- mittelverteilung als beratende Stelle zu dienen. Von diesem An gebot machte der Staat jedoch keinen Gebrauch. Jetzt aber, wo sich die Mißstände bei der Lebensmittel- und Futterverteilung immer empfindlicher bemerkbar machen, greift man erneut zur Selbsthilfe, indem sich ein inoffizielles Syndikat von Mehl-, Ge treide- und Futtcrhändlern bildete, das aus zuständigen Persön- lichkciten der Pariser und der Provinzialmärkte besteht. Dieses Syndikat ist erneut an die öffentliche Vcrsorgmig-stelle hcran- getreten, nm sozusagen hinter den Kulissen die Versorgung der Bevölkerung in eigene Regie zu übernehmen. Frankreich will durchaus siegen. Der „Temps" bezeichnet die beabsichtigte Sozialistc«- zusammenkunft in Holland als eine vergebliche Agitation, da bekanntlich nur die Einflüsse der deutschen Sozial demokratie dahintersteckten. Der Friede könne nur aus dem Siege entstehen. Wir werden siegen, so meint er, und dem Feinde Bedingungen diktieren, welche die Kulturwelt gegen die Rückkehr deutscher Barbarei schützen werden. Der neutrale Internationalismus spielt in diesem Drama keine Rolle; er hat durch seine leicht fertigen Formeln, seinen Pazifismus und seine Abrüstung die Vorbereitungen der Raubstaaten gedeckt, die Herr schaft über die Welt zu gewinnen. »Die Duma in Gefahr.^ »Birschewija Wjedomosti" meldet über die Duma sitzung vom 9. März: Die Sozialdemokraten brachten eine Interpellation ein betreffend die am 27. Februar in Baku stattgehabten Pogrome, welche die Polizei, die zeitweise an der Spitze der Plünderer einhergeschritten sei, zur Aufhetzung der Nationalitäten gegeneinander be nutzt habe. Das Blatt meldet ferner, die Rechte mit dem früheren Justizminister Tschcglowitow und dem Minister des Innern Chwostow an der Spitze plane die völlige Ausschaltung der Duma. In der „Nowoje Wremja" schreibt Meuschikoff: „Die Duma in Gefahr": Von 440 Abgeordneten seien höchstens 70 anwesend. So gering sei das Interesse an der Duma, die niemals zu irgend welcher Betätigung komme. Der Kriegszustand mit Portugal. Wien, 14. März. (Wiener Korr.-Bur.) Infolge des Eintritts des Kriegszustandes zwischen dem Deutschen Reiche und Portugal wurde der K. u. K. Gesandte in Lissabon angewiesen, von der Regierung der Republik Portugal seine Pässe zu verlangen und mit dem Personal der Gesandtschaft das Land zu verlassen. Dem hiesigen portugiesischen Geschäftsträger werden gleichzeitig die Pässe zugestellt werden. Der Eintritt Portugals in den Krieg und England. London, 14. März. Im Unterhause sprach, da der Premierminister unpäßlich war, Sir Edward Grey über den Eintritt Portugals in den Krieg und sagte: Die unmittelbare Ursache der Erklärung des Kriegszustandes seitens Deutschlands an den ältesten unserer Alliierten war der Entschluß der portugiesischen Regierung, alle deutschen Schiffe zu requirieren, die seit Beginn der Feindseligkeiten in heimischen oder kolonialen Häfen Portugals lagen. Wäre Portugal eine vollkommen neutrale Macht gewesen ohne die Bande eines Bünd nisses mit irgendeinem der Kriegführenden, fo wäre nichtsdesto weniger fein Vorgehen vollständig gerechtfertigt gewefen. Ter Krieg war die Ursache eines schnell wachsenden Mangels an Tonnengehalt in allen Teilen der Welt. Es war klar, daß cs im Interesse ihres Landes Pflicht der portugiesischen Negierung war, sich alle in ihren Häfen liegenden und ihr zugänglichen Schiffe sich nutzbar zu machen. Ties war die Ansicht der portugiesischen Regierung. Es wurde ihr auch von der britischen Regierung dringend nahegclegt. Ter Staat ist in Notfälle zur Requisition des Eigentunis aller Einzelpersonen und zu feiner Verwendung für den öffentlichen Gebrauch berechtigt. Dieses Recht beruht auf der Souveränität jedes Staates und konnte von keiner fremden Macht bestritten werden. Portugal in dessen war nicht eine neutrale Nation im strengsten Sinne des Wortes. Bei Beginn des Krieges hatte die portugiesische Re gierung erklärt, daß sie unter keinen Umständen die Pflichten ihres alten Bündnisses mit Großbritannien ungeachtet lassen wolle. (Beifall.) Sie verfolgte bei ihrem Vorgehen einen Kurs, der keine dritte Partei verletzte. Sie versprach bei der Beschlagnahme die Bezahlung einer Entschädigung. Aber die Deutsche Regierung überstürzte die Tinge durch ein peremptorisches Verlangen nach einer Erklärung, die alsbald zur Kriegserklärung führte, indem sie o die Lage bezüglich Zahlung einer Entschädigung änderte. Man )at gesehen, daß Deutschland, das jetzt Portugal eines Neu tralitätsbruches beschuldigt, selbst portugiesisches Gebiet im Oktober und Dezember 1911 verletzt hat durch Einfälle in die portugie- ische Kolonie Angola und später durch den Versuch, einen Ein- zcborenenausstand in Portugiesisch-Ostafrika anzuzetteln. Portugal "arm versichert fein, daß Großbritannien und feine Alliierten ihm ede Unterstützung, die es benötigen könnte, gewähren werden. Portugal ist gezwungen worden, sich an die Seite der Alliierten zu stellen. So sei cs willkommen als tapferer Helfer der großen Cache, für die der gegenwärtige Krieg geführt wird. Rumäniens Politik. Bukarest, 14. März. Die liberale Partei hielt gestern in Campina eine Versammlung ab, in der von sämtlichen Rednern die Politik des Kabinetts Bratianu gebilligt wurde. Einer der Berichterstatter faßte die politische Arbeit Bratianus dahin zusammen, daß er daS Land vor einer Katastrophe bewahrt habe. Tie Konservative Partei hielt gestern in Ploetschti eine Versammlung ab. Ter Parteiführer Marghiloman betonte, die Konservativen seien für die restlose Durch führung des Kronratsbeschlusses, der dahin auszulegen sei, daß Rumänien seine Grenzen nicht nur nach einer, sondern nach allen Richtungen zu sichern habe. Tie Politik der Föderation fei nicht zu billigen, denn sic würde den endgültigen Verzicht Rumäniens auf Beßarabien be deuten. Ter UnivcGtütSprofcssor Arson verwies darauf, daß Rumänien seinen Blick auf die untere Donau werfen müsse. Man dürfe indes nicht glauben, daß ein dahin gerichtetes Ziel ohne Krieg zu erreichen sei. Der Lchiusi Ver türkischen Kammer. Kou staut ittopel, 14. März. I« der Kammer und im Senat wurde ein Kaiser!. Erlaß verlese«, durch den verfassungsgemäß die Session des Parlaments, das zur nächsten Tagung am 14. November zusammentretcn soll, für geschlossen erklärt wird. In dem Erlaß wird der Großwcsir beauftragt, den Abgeord neten und Senatoren die Zufriedenheit des Sultans mit ihren vaterländischen Bemühungen auszusprcchen. Nach der Verlesung des Erlasses hielt der Kammerpräsident Hadschi-Adil eine Rede, in der er einen Rückblick auf die großen Ereignisse der ab- gelausenen Session warf und insbesondere die heldenmütige Ver teidigung der Dardanellen, die Erfolge der Verbündeten der Türkei in den Karpathen und auf den anderen Fronten, die Vernichtung Serbiens und die Herstellung einer Verbindung der Türkei mit den Mittelmächten hervorhob. Alle dicfe Erfolge seien dem Schutze Gottes zu verdanken. Habe doch der Kampf der Verteidigung des Bestandes der Türkei gegolten! Ter Präsi dent betonte schließlich, daß das Vertrauen auf den endgültigen Sieg immer mehr wachse. Der Aufruhr in Ehiua. Ter chinesische Gesandte in Berlin hat aus Peking folgende Meldung erhalten: Einer Drahtmclduug aus der Provinz Hunan zufolge wurde Mayang (in der Pro vinz Hunan) am 7. d. M. von den Regierungstrnppen zurückerobert. Die Aufständischen zogen sich nach Tungjen (in derselben Provinz) zurück. Ferner wird aus Szct- schuan gemeldet, die Regierungstruppen nahmen Kiangan (Provinz Szetschuan) am 8. d. M. wieder in Besitz und verfolgten die in der Richtung von Poungneng fliehenden Aufständischen 15 Li (7^ Km) weit. Bei Kikiang (Pro vinz Szetschuan) kämpsten große Streitkräfte der Auf ständischen mit den Regwrungstruppen. Diese griffen die Rebellen in der Nacht auf den 8. d. M. umfassend an und zwangen sie zum Rückzüge nach Tungchi. Kleine pslitische Rachrtchten. Haag, 14. März. Die Zweite Kammer nahm ohne Ab stimmung den Gesetzentwurf über ein Kriegsanleihe von 125 Mill. Gulden an. --- Der Alte Tierschutzverein Dresden, Augustus- straße 6, I., will am 6. April im Künstler Hali sc einen Künstlcrabend zum Besten der Pferde und Sanitätshnnde im Felde veranstalten. Allererste Kräfte haben sich bereit erklärt, der guten Sache zu dienen. * Die 462. Hauptversammlung der priv. Schei- benschützeugesellschast zu Dresden sand am ver gangenen Sonnabend unter Vorsitz des Justizrat 1>r. Leh mann statt. Tem Bericht des ersten Vorstehers ist zu ent nehmen. daß der Mitgliederbestand sich im Jahre 1915 um 2 vermindert hat. Zum 50. Geburtstag Sr. Majestät des Königs wurde mit Allerhöchstdessen Genehmigung eine Ehrenscheibe ausgcschossen und zur Kriegsorganisation ein Betrag von 1000 M. gezahlt, nachdem bereits 1914 1500 M. zu dem gleichen Zwecke gestiftet worden waren. Dein Verein „Heimatdank" und dem Bürgerausschnß der Hauptstadt ist die Gilde korporativ mit Geldbeträgen bei- getrcten. Tic Einübung jugendlicher und älterer Land- sturmpflichtiger wurde mit Erfolg fortgesetzt und soll mit Rücksicht darauf, daß sowohl das Königliche Ministerium des Kultus als auch der Rat der Stadt Dresden der Gilde namhafte geldliche Beihilfen zu diesem Zwecke gewährt bzw. zugesichcrt haben, obwohl die Teilnahmesätze bereits Oktober 1915 herabgesetzt wurden, anderweit verbilligt und im Sommerhalbjahr wieder in größerer Ausdehnung fortgesetzt werden. Pom 28. September 1914 bis 81. De zember 1915 wurden 2264 Mann in 126 Schießtagcn aus gebildet, die 1180 Platzpatronen und 27 485 scharfe Patronen verschossen haben. 26 davon erhielten die Schieß- auszeichnnng des Deutschen Schützenbundes verliehen. In der Gesellschaft selbst wurden 3807 Schießkarten für Schei- ienbüchsen, Armeegewchre und Pistolen verschossen, auf )ie 28101 Schüsse abgegeben wurden, außerdem 3416 Tontaube«. Tem Bericht des Schatzmeisters ist z« ent nehmen, daß trotz erheblichen Rückganges der Einnahmen der Gesellschaft aus Mitgliederbeiträgcn, Schießgeldeni, Gastwirtschaftspacht und Sandpacht doch das Gleichge wicht der Kasse hat aufrecht erhalten werde« köntte«, )a im vergattgene« Jahre vo« jeder Geselligkeitsveranstal- tung, insbesondere dem Königsschießcn, Abstand genommen wurde uud größere Baulichkeiten unterblieben. Die vor- gcnommenen Wahlen ergaben, daß Hr. Kaufmann Gey Stellvertreter des Vorstehers und Schatzmeister mit Amts dauer bis 1917, Hr. Kasfeehausbesitzer Liebsch erster Schützen-' nwister mit Amtsdaucr bis 1919, Hr. Kanfma«« Schramm zweiter Schützenmeister mit Amtsdaucr bis 1920 wurde«; — die Wahlperiode des derzeitige« erste« Vorstehers endet 1918—, daß ferner in den Vorstand wieder- bzw. «engewühlt wurden die Herren Tachdeckermeister Kinzel, Sekretär Drechsel, Kaufmann Klauber, Prof. Goller und Obermeister Reißmann. Ter Fahnenausschnß verblieb im ganzen und in seinen Ämter« i« der bisherige« Znsammcttsctzung. Hn den Wahlausschuß wurde« gewählt die Herre« Fabrik besitzer Jentzsch, Kaufman« Schramm, Galerieinspettor Hänisch und Ingenieur Türcke, in den Rcchnungsprüfuugs- ansschnß die Herren Kaufmann Zocher, Ingenieur Mart- sching und Tischlermeister Jähnichen. Dem Vorsteher, Schatzmeister und Schützenmcistcr sowie dem Gesamtvorstand wurde für ihre Geschäftsführung gedankt. * Die dritte Strafkammer des hiesigen Königl. Landgerichts unter Vorsitz des Hrn. Land gerichtsdirektors Prölß verurteilte wegen schweren und einfachen Diebstahls die noch jugendlichen, aber bereits vorbestraften Arbeiter August Wilhelm Eberl aus Dresden und Otto Gustav Eisermann aus Dahlen je zn 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis, Max Hermann Siegert aus Bannewitz und Gustav Theodor Eisermann ans Radebeul ic zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis, sowie die Cchablonenschneidcrs- chefrau Anna Marie Bär verw. gewesene Tippmann geb. Bösewetter aus Dresden wegen Hehlerei zu einer 9monatigen Gefängnisstrafe nnd deren Tochter, die Putzmacherin Elsa Dora ledige Dippmann aus Deuben, wegen Beihilfe zur Hehlerei zu 3 Monaten Gefängnis. Eberl, Siegert und die Brüder Eisermann stahlen gemeinschaftlich am 5. Januar d. I. am hiesigen Elbkai in der Nähe des Packhofes aus eine«: ver- schlosseuen (küterwagen, den sie nach Ablösung der Plombe gewaltsam geöffnet hatten, Waren von nicht unerheblichem Werte. Die frechen Diebe verkauften da von 2 Sack Kaffee und 25 Kilo Honig im Werte von 340 M. an die Bär für 101 M. Zum Ankäufe dieses gestohlenen Gutes lieh sich die Bär von ihrer Tochter, der Mitangeklagten Dippmann, 80 M. Die 4 Diebe begaben sich dann an die belgische Grenze; die Brüder Eisernrann fuhren später nach Berlin und verübten in dortigen Schrebergärten Diebereien, während Eberl nnd Siegert «ach Dresden zurückkehrten nnd hier verhaftet wurden.
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