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Seite 12 zu Nr. 62 Turnvorschrift für die Infanterie sowie Schieß- übungen verbunden wurden. An einem Abend der Woche übte der ans sämtlichen Kompanien gebildete Spielmannszug. Besonders hervorgehobcn zll werden verdienen die Vorträge deS ärztlichen Beraters Hrn. vr. mell. Luerssen in einem von der Technischen Hoch schule zur Verfügung gestellten Lehrraum. Es wurden vom 12. Oktober 1914 bis 15. April 1915 25 Vortrags abende über Gesundheitslehre abgehalten, die sämtlich stark besucht waren und vielen jungen Männern von dauerndem Vorteile sein dürften. Gemeinschaftliche Fclddienste sämtlicher Kompanien wurden auf dem Heller, bei Hermsdorf, bei Copitz, zwischen Grillcnburg und Freiberg und zwischen Meißen und Nossen ab- gehalten. Auch fanden Wettkampfspiele und ein Revolverpreisschießen der Führer statt. Auf die Aus bildung der Juugmannschaft im Schießen mit dem Militärgewehr, verbunden mit der Unterweisung in der Gewchrkenntnis und der Schießlehre, wurde besonderer Wert gelegt. Durch die Überweisung eines Militär schießstandes konnte der Schießbctrieb seinen ungestörten Fortgang nehmen. Die Ergebnisse waren im all gemeinen befriedigend. Auch aus dem Gebiete der all gemeinen Jugendpflege hat der Ausschuß ersprießliches geleistet. * In mancher Haushaltung werden gewiß abgenützte Mundtücher und Leinwaudstücke aufbewahrt und es wird nur die passende Gelegenheit abgewartet werden, diese für andere nützliche Zwecke anderweit unter zubringen. Im Vereinslazarett Dresden, Lennö- straße (Ausstellungspalast), werden dergleichen Gegenstände zur Pflege der Verwundeten dringend gebraucht, und es wird deshalb um Abgabe solcher an die Lazarett verwaltung ergebens» gebeten. Nur möchten die Leinwand stücke gesäumt sein. * Reichen Beifall ernteten am vergangenen Sonntag im Soldatenheim Frl. Borowicz («opran), Frl. Keßler (Klavier), Hr. Wagner (Tenor) und Hr. Vogt: Stolzing (Klavicrvorträge,zRezitation und Lieder zur Laute). * Mit der Orientalischen Ausstellung im Ita lienischen Dörfchen am 19., 20. und 21. März sind künstlerische Darbietungen verbunden, die angenehme Unterhaltung versprechen. In den Sälen, in denen die Ausstellung stattfindet, wird eine Bauernkapelle spielen, die das König!. Konservatorium stellt; ferner werden Zauberkünstler mit einem umfangreichen Programm aufwarten. Die Königl. Hofschauspieleritt Frl. Tiacono wird als Wahrsagerin jung und alt die Zukunft ver raten. Diese Darbietungen finden täglich bis zum Aus- stelluttgsschluß statt. Ani Montag ^45 Uhr ist ein Konzert im Kaffecsaal. Hier wirken folgende Künstler mit: die an der Spitze des Arbeitsausschusses stehende Veranstalterin Frl. Lotte Kreisler, Prof. Ferdinand Gregori, Kammersänger Kose aus Leipzig, Pianist Franz Wagner und Hofballettmeister Trojano wskl. Taran schließt sich eine Aufführung des Mariue-Luft- schiff-Detachements (Lebende Bilder und Flaggen- signalisierung). Die Eröffnung der Wohltätigkeitsveran- — Sächsische Ltaatszeitung — staltung ist für Sonntag vormittag 11 Uhr vorgesehen, am Montag und Dienstag beginnt sie V^5 Uhr ^u d endet uni 11 Uhr abends. Ta) Eintrittsgeld in dreAus- stellungssäle beträgt nur 30 Pf. * Der tatkräftige Besitzer des Äaiserpalastes, Hr. Otto Scharfe, hat seit Beginn des Krieges sein Unter nehmen in den Dienst von Wohlfahrtsbestrebungen für Angehörige der Armee oder für die Hinterbliebenen ge fallener Kriegsteilnehnrer gestellt: fleißige Hände weib licher Gäste deS angesehenen Gasthauses haben an so genannten Äriegskaffce-Nachmittagen viele Hunderte Paare von Strümpfen gestrickt, für die ihnen Hr. Scharfe die Wolle aus seinen Mitteln lieferte; auf den Tischen der Gastwirtschaft stehen Büchsen von Kriegsunterstützungs- vereinen, die im Laufe der Zeit schon manche Hundert Mark in sich ausgenommen haben, ein Kriegskreuz ladet deit Besucher ein, durch Einschlagen von Nägeln mit am Werke für unsere Helden draußen zu wirken, und aus zahlreichen Veranstaltungen im Laufe des vorigen Jahres konnte Hr. Scharfe ansehnliche Reinerträgnisse an Kriegs- unterstützungsvereinigungen abführen. Mit dem gestrigen Tage hat eine neue solche Veranstaltung begonnen, die sich allabendlich wiederholen und voraussichtlich über den Zeitraum von 14 Tagen erstrecken soll. Ist der Eintritt hierzu auch völlig frei, so soll doch den Kriegsunter- stützungszwecken dadurch gedient werden, daß der Erlös aus Vortragsordnungen den Mitteln der Stiftung „Heimatdank" zugeführt wird. Die Höhe der Spende wird in das Belieben jedes einzelnen gesetzt. Es darf trotzdem erhofft werden, daß auch dieser neuen ge- meinnützigen Tat des Hrn. Scharfe ein voller Erfolg beschicken sei. Der Auftakt gestern abend war nicht übel; die Büchsen, die von Tisch zu Tisch gingen, klapperten schon recht vernehmlich von dem Inhalte, der ihnen von wohltätigen Händen geworden war. Hr. Scharfe hat diesen „Heimatdank"-Abenden ein vornehm s künstlerisches Gepräge gegeben. Zu den Darbietungen der Hauskapelle des „Äaiserpalastes", die unter der vor trefflichen Leitung des Hrn. Kapellmeisters Leo Horn steht, gesellen sich Borträge des ausgezeichneten Schau spielers Artur Wenzel. Der Künstler tritt mit einem umfangreichen Programm vor die Besucher, in dem Ernst und Scherz sich die Wage halten. Bon den Darbietungen des gestrigen Abends erfreuten sich die Lieder „Michel, sei stolz", „Der deutsche Leutnant" und ein Spottgesang auf Italien besonders warmen Beifalls. Von Hrn. Kapellmeister Horn hörte man u. a. ein virtuos gespieltes Piolinsolo („Militär-Fantasie" von Leonhardt). * Der Haftpflicht-Bersicherungsverein für Haus- und Grundbesitzer in Dresden hält seine 4. ordentliche Hauptversammlung Freitag, den 31. März, abends 8 Uhr Marienstraße 36 ab. Land- und Forstwirtschaftliches. * Der Vorstand und der Verwaltungsrat des Sächsischen Fischereivereins haben nach Einholung behördlicher Genehmigung beschlossen, in diesem Jahre von Abhaltung der nach den Satzungen vorgeschriebenen Hauptversammlung abzusehen. Mittwoch, 15. MärzlSIS »olkswirtfchaftliche». b. Kammgarnspinnerei Schaefer L Co., Aktiengesellschaft in Hartha» (Bezirk Chemnitz). Die am Dienstag nachmittag ab- gehaltene Generalversammlung, in der 9 Aktionäre 1002 Stimmen vertraten, setzte die Dividende auf 6 fest. Das ausscheidende Mitglied des Aufsichtsrates, Kommerzienrat Arnold in Greiz, wurde wiedergewählt. Wie vom Vorsitzenden in Ergänzung des Geschäftsberichtes mitgeteilt wurde, ist bei Ausstellung der Bilanz sehr vorsichtig vorgegangen und bei den Abschreibungen und Rück stellungeil die gegenwärtige Geschäftslage in Betracht gezogen worden. Wie wir von Vorstandsseite noch erfahren, ist das Unter nehmen für einige Monate mit der Herstellung von Hecresauf trägen in beschränktem Maße beschäftigt. d. Pausaer rüllfabri», Aktiengesellschaft in Pausa i. B. In der am Dienstag abgehaltenen Generalversammlung wurde entsprechend den Vorschlägen deS Aufsichtsrates beschlossen, den im abgelaufenen Geschäftsjahre erzielten Reingewinn in Höhe von 32 747 M. infolge der unsicheren Aussichten nicht zur Ver teilung zu bringen, sondern zur Stärkung des Unternehmens zu verwenden. d. Geringowalder Baut, Aktiengesellschaft in «eriugS Walde. Der Aufsichtsrat bringt der auf den 29. März cinberusenen Generalversammlung bei reichlichen Rückstellungen und Abjchrei bungen die Ausschüttung einer Dividende von 6 (5) di» in Vorschlag. Berlin, 14. März. In der heutigen Sitzung des Zentral ausschusses der Reichsbank führte der Präsident des Reichs bankdireltoriums vr. Havenstein aus, daß die Lage der Reichs bank nach wie vor durchaus befriedigend sei. Es gelangten sodann der Berwaltungsbericht für 1915 mit der Bilanz und dem Gewinnverteilungsplan zur Vorlage. Das von den Depu tierten des Zentralausschusses zur Prüfung der Bilanz auf Grund der Bücher entworfene Gutachten wurde von den Mitgliedern des ZentralausfchusseS vollzogen und dem Reichsbankdirektorium überreicht. Berlin, 14. März. In der heutigen Sitzung des engeren Ausschusses des Aufsichtsrates der Deutsch - Asiatischen Bank wurde beschlossen, der auf den 29. April einzuberufenden General versammlung für das Geschäftsjahr 1914 eine Dividende von 5 A vorzuschlagen. Hamburg, 14. März. Der Aufsichtsrat von Alfred Gut mann, Aktiengesellschaft für Maschinenbau, schlägt bei reichlich be messenen Abschreibungen eine Dividende von 9 für das ab- gclaufcne Geschäftsjahr vor. BreSlau, 14. März. Der Aussichtsrat der Lincke-Hoffman«- Wcrke beschloß, aus dem Reingewinne von 2 836 538 M. gegen 1 173 72V M. im Vorjahre eine Dividende von 17 gegen? *)(, auf die Stammaktien vorzuschlagen. Die Abschreibungen und Rückstellungen betragen 1 129 000 M. gegen 774 458 M. im Vor jahre. Es wurde weiter beschlossen, auf die vierte Kriegsanleihe 2 Mill. M. zu zeichnen. Cöln, 14. März. Die Verwaltung der Bereinigten Stahl werke van der Zhpen «. Wissener-Sisenhütten - A.-G. hat be schlossen, gegen das Urteil des Landgerichts Cöln vom 16. Fe bruar d. I., wodurch die Beschlüsse der Generalversamm lung für 1914/15 bezüglich der Gewinnverteilung aus gehoben worden sind, Berufung einzulegen, um durch das Urteil des höchsten Gerichtshofes unanfechtbare Grundlagen für die künftige Tantiemenberechnung zu erhalten. Wien, 14. März. Die Wiederaufnahme des beschränkten Effektenhandels im Börsensaale erfolgte heute zur bestimmten Stunde ohne jede Förmlichkeit. Lautes Anbieten ist verboten. Die Tendenz war dank der zuversichtlichen Auffassung der allge meinen Lage fest. Bevorzugt wurden namentlich Staatswerte und einzelne Konjunkturpapiere. JeiHnet die Kriegsanleihe! Fünfprozentige Deutsche Reichsanleihe zu SS,S0 oder Viereinhalbprozentige auslosbare Deutsche Reichsschatzanweisungen z« SS. Die Kriegsanleihe ist das Wertpapier des Deutschen Volkes die beste Anlage für jeden Sparer sie ist zugleich die Waffe der Daheimgebliebenen gegen alle unsere Feinde die jeder zu Haufe führen kann nnd mnß ob Mann, ob Frau, ob Kind. Der Mindestbetrag von Hundert Mark bis zum 20. Juli 1916 zahlbar ermöglicht Jedem die Beteiligung. Man zeichnet bei der Reichsbank, den Banken und Bankiers, den Sparkaffen, den Lebensversicherungsgesellschasten, den Kreditgenoffenschaften bei der Post in Stadt und Land. Letzter Zeichunngstag ist der 22. März. Man schiebe aber die Zeichnung nicht bis zum letzten Tage auf! «4 Alles Nähere ergeben die öffentlich bekanntgemachten und auf jedem Zeichnungsschein abgedruckten Bedingungen^