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der AusführungSbestimmungeu zum Süß- Jtalie«. Der Papst empfing dieser Tage eine gaben Beschluß gefaßt. schloß, die Verhandlung über den Etat des Kiel bestellten Untersecbote find fertig und haben die Probefahrten begonnen. Bet einem Neserveauftrieb von 2einhalb Tonnen benö tigt dieser Typ nur 20 Sekunden zum Ueber- gang von normaler zu versenkter Schwimm ¬ besten angebaut. In der heißen Zone, bis 700 Meter über dem Meer beträgt die mitt lere Temperatur 25 Grad Celsius- Die Be völkerung Venezuelas besteht überwiegend aus Mischlingsrassen von Weißen, Indianern und teilweise auch Negern, welch letztere be sonders in den niedrigeren heißen Gebieten wohnen. Die Zahl der unvermischten Weißen ist gering, wogegen in den abseits gelegenen Ladestellen noch eine Menge reinblütiger Indianer Vorkommen, die zum Teil aus ganz unabhängigen Jndianerstämmen unbe rührt von der Zivilisation, bestehen. Die Volksaufklärung soll einen verhä tnismäßig hohen Stand erreicht haben. Unter den landwirtschaftlichen Erzeugnisfen des Landes ist Kaffee am wichtigsten, und von dem Aus fall der Kaffee-Ernte und dem Stand der Kaffeepreise hängt in hohem Grade die all gemeine wirtschaftliche Lage Venezuelas ab. Die reichen Metalle und Mineralien des Landes werden nur verhältnismäßig wenig abgenutzt, was seinen Grund in hohen Ar beitslöhnen, hohen Transportkosten und ho her Besteuerung haben dürfte. Auch die Industrie hat bisher noch wenig Bedeutung gewonnen. Ausfälle an Kommunalsteuern infolge des Kinderprivilegs. Der Staat hat es gut ge meint damit, daß kinderreiche Familien we niger zur Steuer herangezogen werden sollen, aber das Resultat für den Gemeinde säckel in kinderreichen Städten ist jetzt wirklich recht verblüffend. So beträgt der Steuerausfall infolge der Erweiterung des Kinderprivilegs für Hamborn 35 000 Mark, für Altenessen 17 000 Mark, für Sterkrade 42 000 Mark, für Kray 11000 Mark, für Vorbeck 32 000 Mark usw. Diese rheinisch westfälischen Jndustrieplätze müssen zur Dek- kung dieses Steuerausfalles ihre Kommunal steuern um 25—30 Prozent erhöhen, und anderswo steht es ähnlich. Während nun der Staat durch straffere Heranziehung der Einkommen über 7000 Mark diese Ausfälle an staatlicher Steuer nicht allein deckt, son dern weit darüber bedeutende Mehreinnahmen erzielt, ergibt sich für den kinderreichen indu striellen Gemeinden das Resultat, daß sie lange nicht die durch das Kinderprivileg ent stehenden Ausfälle decken können. Es sind eben zu wenig wohlhabende Bewohner da. Das find allerdings keine erfreulichen Mög lichkeiten, denn die in ihrer Steuer ermä ßigten kinderreichen Familien werden durch den höheren Kommunalzuschlag natürlich auch wieder um die ihnen erwiesene Wohl taten herumkommen. Zum Glück ist das Gesetz noch nicht abgeschlossen, so daß diesen Ministeriums des Aeußeren im Plenum der Duma für die nächsten Tage anzuberaumen. Bei dieser Gelegenheit wird der Minister des Aeußeren Jswolkski über die auswärtige Politik Rußlands sprechen. Der Neichsrat nahm einstimmig die aus der Duma tingegangene Gesetzesvorlage an, welche den Finanzmintster ermächtigt, eine Anleihe von 450 Millionen Rubeln abzu schließen. England. Die Nervosität betreffs einer Invasion hat jetzt schon zu einer Verfügung der Admirali tät geführt, daß nicht mehr als die Hälfte der kommandierenden Schiffsoffiziere in Zu kunft von den Schiffen ein und desselben Hafens abwesend sein darf. Auch die Flotten mannschaft leidet unter der Jnvastonsfnrcht, denn es wurde weiterhin verfügt, daß die Hälfte der Schiffe während der Feiertage den vollen Mannschaftsbestand haben muß. Daß man den armen Seeleuten um solche Gespensterseherei willen ihr bißchen Weichnachtsfrieden raubt, wird sie gewiß nicht freudiger stimmen. Vielleicht versteht man eben die letzten Wurzeln dieser englischen Aufregung noch nicht ganz. Man kommt ihnen wohl näher, wenn z. B. in einem im „Nautieal Magazine" erschienenen Aufsatz über die Ursachen der Mannschaftsnot auf briti schen Handelsschiffen und ihre Beseitigung unter anderm angegeben wird, daß in den Jahren 1891—1906 von 29 600 auf briti- ! Das Oberhaus nahm iu dritter Le>ung das Gesetz, betreffend den Achtstundentag in Bergwerken, an, nachdem es zwei wichtige Abänderungen an dem Entwurf vorgenommen hatte. Das Unterhaus stimmte der einen dieser Abänderungen zu, verwarf jedoch die andere. Es besteht kein Zweifel, daß das Oberhaus sich fügen und der Entwurf zum Gesetz werden wird. Belgien. Schiedsrichterinnen. Für die Schiedsge richte in Arbeitsangelegenheiten in Belgien erhielten die Arbeiterinnen das aktive und passive Wahlrecht. M-rokko. Es wird bestätigt, daß Frankreich und Spanien den Signatarmächten von Algeciras eine gleichlautende Note bezüglich einer For mel der Annerkennung Mulay Hafids über reicht haben. Diese Erklärungen gehen da hin, daß Frankreich und Spanien die Ant wort Mulay Hafids für zufriedenstellend hielten und demzufolge den Vorschlag machten, ihn als Sultan von Marokko anzuerkennen. Diese Anerkennung soll nach der Meinung der französischen und spanischen Regierung in Form eines Briefes zum Ausdruck kommen, der vom Doyen des diplomatischen Korps in Tanger an den Vertreter des Sultans zu richten. In diesem Briefe solle erklärt wer den, daß die Mächte die Mitteilung Mulay Hafids erhalten hätten und ihre Ueberein- sttmmung mit ihm mit Genugtuung fest- stellten und daß die Mächte unter diesen Be dingungen Mulay Hafid als Sultan von Marokko anerkennten. Rußland. Ministerpräsident Stolypin hielt in der Duma-Sitzung bei der Beratung des Agrar gesetzes eine Rede, in der er die Notwendig keit, den Einzelbesitz zu entwickeln, betonte. Der Seriorenkonvent der Reichsduma be Deutschland. In der kürzlich abgehaltenen Plenar sitzung wurde über den Entwurf einer Arz neitaxe für 1909 Beschluß gefaßt. Der Vorlage, betreffend Bestimmungen über die Anlegung von Land- und SchiffSdampf- kesseln, wurde zvgestimmt, ebenso der Vor lage, betreffend den Befähigungsnachweis und die Prüfung der Maschinisten auf See« dampischiffen u-w-, sowie dem Anträge der zuständigen Ausschüsse wegen Aenderungen Venezuela Im allgemeinen wird man sich kaum ver gegenwärtigen, über welches umfangreiche Gebiet Präsident Castro, der gegenwärtig in Berlin weilt, regiert. Venezuela ist nämlich doppelt so groß wie das Deutsche Reich, wo gegen die Einwohnerzahl nur gegen 3 Mil lionen Menschen zählt. Der deutsche Handel steht schon seit langem mit Venezuela in leb haften Beziehungen, indem die deutsche Einfuhr nächst den Vereinigten Staaten und England, den dritten Platz einnimmt. In der venezola nischen Geschäftswelt indessen spielen die im Lande ansässigen Deutschen die vorherrschende Nolle, während die Amerikaner wesentlich an Grubenunternehmungen und englische Kapita lien und Straßenbahnen interessiert sind, tas Gebiet der gemäßigten Zone bildet für Aus länder einen angenehmen Aufenthalt. Zu diesem gehören die Landesteile zwischen 700 und 2000 Meter über dem Meer mit einer Temperatur nicht unter Plus 15 Grad Cel- LerichttüZIls. Die vierte Strafkammer des Landgerichts Berlin 1 beschloß auf Antrag des Staatsanwalts das Vermögen des Rechtsanwalts Franz Heisig, der wegen Verfehlungen gegen 8 175 St-G.-B. vorge'adcn war und sich feiner Verhaftung durch die Flucht entzogen hatte, zu beschlagnahmen und ihn sowie seine Ehefrau, die mit ihm flüch tig ist, aufzufordern, innerhalb 15 Tagen zu er klären, ob die Kaution von 10,000 Mk., gegen die Heisig auf freiem Fuß belassen wurde, der Staatskasse verfallen sein soll. Der Mitangeklagte Schuhmacher Lotz wurde wegen desselben Ver gehens zu einer Woche Gefängnis verurteilt. In dem Wacherprozcß Arendt und Genosse« wurde, wie aus Berlin gemeldet wird, Kaufman« Moritz Arendt zn 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt, wobei 6 Monate Untersuchungshaft in Anrechnung gebracht wurden. Er wurde ferner zu drei Jahren Ehrvcr ust verurteilt. Kaufmann Willy IMac erhielt 4 Monate Gefängnis, Kauf mann «Mert Benjamin 3 Monate Gefängnis, Agent Willy Blaser I Jahr Gefängnis mit An rechnung von 6 Monaten auf die Untersuchungshaft und 2 Jahre Ehrverlust'. Der Agent Willy Wolf wurde freigesprochen. In dem Prozeß Professor Büttner-Pfänner ergriff in München jetzt zur Vertretung der An klage das Wort Staatsanwalt Sotier. Die Frage, die jetzt zur Entscheidung steht, ist trotz des großen und umfangreichen Materials ver hältnismäßig einfach. Es handelt sich lediglich darum, ob der Angeklagte Professor Büttner diejenige Person ist, die unter dem Namen Jose Ferenczy mit Lilly Schum in der Ba'anstrabe verkehrte. Ist das der Fall, dann ist der Eid, den die Angeklagte Schwenninger geschworen hat, ein Meineid, und Professor Büttner hat sie dazu angesttftet. Der Sachverhalt ist der, daß im Jahre 1904 die Familie Schum sich in schlechten VermögensverhäMüssen befand. Der Vater war krank, und die Familienmitglieder mußten sehen, auch Geld zu verdienen. Da kam Lilli Schum, die damals 15-einhalb Jahr alt war, auf die.Idee, mit zum Lebensunterhalt dec Familie beizutragen. Es erschien ein Inserat, in dem sich ein Kopfmodell anbot. Von den vielen Einsendungen kam aber nur eine in Betracht, Eine böse Kunde für den Gemeindesäckel: in den preußischen Städten als Folge des^ neuen Steuergesetzes bringt die Köln. Ztg.s Das Blatt setzt auseinander: „Die Höhe! der neuesten Lasten für die Städte, soweit^ aus Schule und Beamtenbesoldungsaufbeffe-i rungen stammen, ist schon ziemlich erheb- lich. Ganz außerordentlich hoch sind aber die Rechnung getragen werden kann. : leuten 17 100 LaSkaris (Jnselgriechen), 11000 Oesterrrich-Ungar«. s Ausländer uud nur 510 Engländer gewesen Die von der österreich-ungarischen Kriegs- seien. marine bei der Krupp'schen Germaniawerst Das ist allerdings ein überraschend ge- ' ringer Prozentsatz, aus dem hervorgeht, daß die Engländer ihre Hauptarbeit zur See von fremden Nationen tun lassen. Darum fühlen sie sich national wohl auch so unsicher im Besitz ihrer Seemacht. Gene- lage7 Die Fahrzeuge haben 240 Tonnen Pe- ral Baden-Powell steht im Vergleich mit der troleum und Elektromotoren. Zwei weitere nationalen Geschlossenheit der deutschen See- Unterseebote sind nach dem Hallendsystem geltung daher auffallend und wohl lenden- bei Whitehead in Fiume, zwei nach dem ziöS trübe. stoffgesetze. Genehmigt wuMn der Entwmf Latesystem in Pola fertiggestellt. § _ _. von Bestimmungen über die Einrichtung und' Nach dornigen Verhandlungen kommt end- den Betrieb der Buchdruckereien und Schrift- lich der österreichische Reichsrat zn seinen gießereien. Ferner wurde dem Entwurf einer Weihnachts-Ferien. — Das provisorische Han neuen EisenbahnverkehrSordnung zugestimmt delsvertragsgesetz wurde vorher noch mit gro- und die Errichtung einer Haftpflichtversiche- ßer Mehrheit angenommen. Auch in dem rungsanstalt der Brandenburgi'chcn landwirt- militärischen Ausgleich mit Ungarn ist über schaftlichen Berufsgenossenschaft genehmigt, die Hauptfragen ein Einvernehmen erzielt. Mit der Ueberweisung der Vorlage wegen Äu Prag ist im Allgemeinen die Ruhe Aenderung der Prü ungSordnung für Aerzte bisher bewahrt geblieben. Der Boykott und des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend deutscher Waren dauert aber fort. Aenderung des Bankgesetzes an die zustän-j digen Ausschüsse, erklärte die Versammlung sich einverstanden. Schließlich wurde über französische Abordnung, welche ihm als Gr- die Besetzung einer Stelle beim Aussichts-, schenk 20 000 Francs in Gold überbrachte, amte für Privatverstcherung und über die! Wie verlautet, wird der Papst gelegent- Besetzung von Stellen bei den kaiserlichen lich des Schlusses des Jubiläumsjahres eine Disziplinarbehörden, sowie über mehrere Ein- Encyklika erscheinen lassen, Worm er für ' iden Trost dankt, dk ihm im Laufe des 'Jahres zuteil geworden. WlZlilAAe RUNüWsri. Verhältnissen doch in irgend einer Weise schen Kauffahrteischiffen neu beschäftigten See-! fius und nicht über 25 Grad. Natürlich ist ' - t 4 RliHnnnn Vann i lenken 17 100 Kaskaris c^lnseln^ieehenV 11000 dieses Gebiet am dichtesten bevölkert und am Hhd Dritte. Roman >on Franz Treller. Nachdruck verboten. Mit mitleidslosem Blicke sah Frau Steinmüller auf die znsammcngcbrochenc Gestalt — die gutmütige Frau war hart in der Er innerung an das schwere Leid, das ihren Bruder durch sie getroffen, und in der Be- siuchtung des Unheils, daS ihren Liebling, ihren so tief nud wahr fühlenden Rudolf bedrohte. Fran von Manrod sah alles über sich hercinbrechen, was sie dunkel gefürchtet hatte, sie begriff, trotz ihrer leichten Auffassung des Lebens, daß die aufrichtige Zuneigung ihres Gatten — — bei Aufhellung der dunklen Ver gangenheit, ihren und Alfons Untergang nicht anshalten würde. Einen Augenblick dachte sie: „Ha, wenn doch Alfons diesen anderen niederstreclen würde." Das Gräßliche, ihre Kinder als Kämpfer ein ander gegenübcrslehen zu scheu, kam ihr bei ihrer leidenschaftlichen Liebe zn Alfons nicht zum Bewußtsein. Aber dann kam die Angst. Mit schwacher Stimme sagte sie: „Wann soll das Duell stattfindcn?" „Wahrscheinlich morgen früh." „Gut gut, Madame ich — — ich werde es verhindern." „Das hoffe ich, nud nur Sie, die Mutier des Beleidigers, können es. Aber noch einmal, in einer Form, die eines Falkenhain würdig ist. Meine Aufgabe, eine Ausgabe, die ich nur mit schwerem Herzen übernommen habe, Fran Präsident, ist damit erfüllt. Wir fahren fort, das Vergangene mit dichtem Schleier zu be decken. Am besten wäre es, daß Entfernung zwischen Personen gelegt würde, die neben einander nicht hergehen können. Würde je der Schleier gelüftet, so wissen Sie, gnädige Frau, am besten, wem es zum Verderben gereichen würde." Ohne Gruß wandte sie sich und verließ mit erhobenem Haupte das Zimmer. Frau von Manrod lag einer Ohnmächtigen gleich da, wild verworrene Gedanken durch einanderwälzend. Endlich klingelte sie. . Die eintretende Jungfer erschrak über das Aussehen ihrer Herrin. * * Während Frau Steinmüller bei Frau von Manrod weilte, erschien im anderen Teile des Gebäudes der junge Regierungsrcferendar von Belzig. „Melden Sie mich dem Herrn Marquis," wandte er sich an den Kammerdiener Schneider und übergab ihm seine Karte. „Der Herr Marquis schläft noch, und ich darf nicht wagen, ihn zn wecken." Es war eben zwölf Uhr. „Sie müssen schon die Freundlichkeit haben, den Herrn zn wecken, mem Geschäft ist drin gend und die Folgen würden für Herrn von Fleury nicht angenehm sein, wenn ich nicht angenommen würde." Ter Ernst und die Haltung des jungen Maunes, der im schwarzen Rock und Zylinder erschienen war, imponierten dem geriebenen Kammerdiener, und er ging mit der Karte zu seinem Herrn herein. Rach kurzer Zeit kam er zurück: „Ter Herr Marquis wird Sie sofort empfangen" und führte Belzig in ein Zimmer. Gleich darauf erschien auch Alfons de Fleury im ungeordneten Morgenanzug, sehr übernächtigt aussehend. „Entschuldigen Sie, wenn ich Sie sans tayons empfange, aber ich wollte Sie nicht warten lassen. Was verschafft mir die Ehre?" fragte er französisch. ' " Belzig, der höflich gegrüßt hatte, setzte den Hnt auf und sagte: „Ich nehme an, daß Sie der deutschen Sprache mächtig sind?" „Ich verstehe sie erträglich," den Besuch eiues Sekundanten Falkenhains hatte er ja er wartet und da Belzig sich das Haupt bedeckte, wußte er, was der ivolltc. „Ich komme, Ihnen die Forderung meines Freundes, des Regiernngsasseffors von Falken hain, zu überbringen." „Ah — ja, durchaus einverstanden," er widerte der Franzose nachlässig. „Ich bin leider zu wenig bekannt hier, um Ihnen sofort einen meiner Freunde nennen zu können, der das Nötige mit Ihnen vereinbart. Stehe natürlich zu Gebote. Floret wäre mir das Angenehmste." Mit einem verächtlichen Lächeln erwiderte Belzig: „Diese Waffe sichren wir iu Deutschland nicht im Zweikampfe. Nus bleibt nnr Säbel oder Pistole, und da Sie ja Offizier sind, wird Ihnen eine von diesen Waffen genehm sein." „Gewiß. Mein Beistand wird Sie so rasch als möglich aufsuchen. Morgen früh könnte das ja vor sich gehen — Zeit uud Ort über lasse ich Ihnen." Belzig grüßte und verließ das Zimmer. Alfons de Flenry, dem es nicht an körper lichem Mute fehlte, war eben im Begriff, sich auznlleiden, als er dringend zn seiner Mnlter gerufen wurde. „Mein Gott, was will denn Mama? Hoffentlich hat man ihr die gestrigen Vorfälle nicht erzählt." Er ging dann zu seiner Mutter hinüber und erschrak über deren verstörtes Anssehen. ,^Was fehlt Tir, teuerste Mama?" Sie sprang auf rind umarmte ihn mit leidenschaftlicher Zärtlichkeit. „Kind, Kind" und brach dann in krampfhaftes Schluchzen aus. Alfons wußte nicht, rvas er aus diesem hysterischen Anfall, wie es ihn deuchte, machen sollte. Zu seinem Erstaunen endete er nicht in sanften Klagetönen, sondern in einem Wut anfall, der rasch die Tränen trocknete. „Wenn ich könnte," sagte sie mit flammen den Angen. Tarrn wandte sie sich wieder zn ihrem Sohu: „Armes Kiud.'l „Was fehlt Dir denn, Mama? Du ängstigst mich." Sie rvar jetzt ruhiger geworden. „Tu willst Dich schlagen, Alfons?" Er war doch überrascht, daß sie das schon wußte, und dachte: nun, das andere wird sie auch schon wissen. „Wie kommst Dn darauf?" „Ich weiß es, keime Dein Zusammen treffen gestern abend mit diesem Menschen. Dieses Duell, Alfons, darf nicht stattfinden." „Toch sehe ich keine Möglichkeit, es ab- znlehnen." „Es darf leider nicht siattfinden, mache Deine Entschuldigurig." „Das würde mich als Feigling hinstcllen und dabei gar nichts nutzen, für solche Belei digungen gibt cs keine Entschuldigung, Du wirst doch nicht wollen, daß ich davonlaufe?" „ES darf nicht statlsiuden," wiederholte sie leidenschafilich, „wenn Dn uns nicht alle, mich, Dich, Manrod unglücklich machen willst." „Teure Mama, ich verstehe Dich gar nicht." „Rein, das kannst Dn nicht. Ein Ver hängnis brach über mich Heroin. Ich habe gesündigt nud muß büßen. Ich habe gesündigt, daß ich Dich so verzog und mich zn Deiner Sklavin machte. Ich habe ja nichts ans der Welt, waS ich lieb habe, als Tich." Ter Herr Marquis, obgleich sein Gefühls reichtum kein überschwänglicher war, war doch von diesem leidenschaftlichen Ausbruch mütter licher Zärtlichkeit einigermaßen gerührt.