Volltext Seite (XML)
ZckiW jm Lhlltllüh, bkilkkOgts Glasmacher mit dem Kaffeekmg dem Gegner derartige Verletzungen am Kopfe beibrachle, daß der Einträger sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. . Walter Schmidt insbesondere durch die Döll selbst schwer belastet worden, die behauptete, daß ihr dieser das zur Tötung von Giegler benutzte Gift, dem Vernehmen nach Arsenik, besorgt habe. Den Geschworenen waren übri gens, wie »och erwähnt sein mag, 13 Schuld sragen vorgelegt worden, von denen sich sieben auf die Döll, 6 auf Schmidt bezogen. Bei der Döll wurde die Frage auf Mord verneint, auf vor sätzliche Tölung dagegen brjaht. Mildernde Umstände wurden den beiden Verbrechern ver sagt, wohl aber wurden der Döll, da sie von Anfang an im wesentlichen geständig war, 5 Monate der Untersuchungshaft angerechnet, Schmidt mußte auf diese Vergünstigung ver zichten, da er bis zum letzten Augenblick seine Mitschuld hartnäckig bestritten halte. Man glaubt annehmen zu dürfen, daß die Döll sich bei ihrer Strafe beruhigen, Schmidt hingegen gegen seine Verurteilung Revision beim Reichs gericht einlegen wird- Kirchennachrichten von Somsdorf. Am Bußtag, Mittwoch, den 18. Nov. früh halb 9 Uhr Beichte u. Kommunion 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über 1. Mos. 3. 6, 3 5 Uhr Ahendkummunion. Anmeldungen mög lichst Tagszuvor in der Pfarrwohnung. ihm ausgeführten Brückenbau wurde dergestalt behandelt, daß dem Petenten bei Erlangung einer B ihilfe aus Gemeindemilteln auch eine solche von 200 Mark aus Bezicksmitteln be willigt werden soll. — Am 29. November gedenkt der Mili- lärvereiu Großölsa und Umg. sein 25jähr. Bestehen zu feiern. An drm Feste werden auch die Beziiksvereine teilnrhmen. Herr Pastor Thomas-Seifersdorf wird die Festrede halten. — Mt seinem Jagdgewehr erschoß sich in Niederbobritzsch in seiner Wohnung der Müller und Gutsbesitzer Sohr angeblich finan zieller Schwierigkeiten wegen. — Schuldirektor Burkhardt in Dippoldis walde ist vom Stadtrat zu Wurzen für die erledigte dortige Schuldircktvrstelle zur engeren Wahl vorgeschlagen. — In der Holzstofffablik von M. Arnold in Edle Krone verunglückte der Arbeiter Lehman» aus Possendorf beim Abladcn von Langholz. Ein Stamm traf den Kopf des Unglücklichen und hatte dessen sofortigen Tod zur Folge. — Das Heben der Wilischbaude fand am Kirchennachrichten von Rabenau. Mittwoch, den 18. November 2. LandeS- bußtag. Vorm, halb 9 Uhr Beichte und Feier des heil Abendmahls. Vorm. 9 Uhr Gottes dienst P. Pescheck. Prediglt. 1. Moses 6, 3 Kollekte für die Gesangbuchskasse. N rchm. 5 Uhr Beichte n. Feier des heil. Abendmahls. Beichtrede: Pfarrer ora. Gersdors-Dresden. ' sind; also drei Konkurse in einem Hause. , — Kleine Notizen. — In Annaberg i hat ein in guten Verhäitnifsen lebender Schnei dermeister seinem Leben durch Erhängen ein Ziel gesetzt. Es ist dies der vierte Fall in den letzten zwei Wochen. — In Wildenial fiel das 2 jährige Kind des Fuhrwerksbisitzeis Louis Siegel in eine mit heißem Wasser gefüllte Wanne und wurde derart verbrüht, daß es starb. — Der in Taura-Reitzenhain wohnhafte Pferdehändler Rudolph wurde auf dem Wege von Köihenndorf nach seiner Behausung von drei Unbekannten überfallen, festgehalten und unter Bedrohung mit einem N volver seiner aus 10 Mark bestehenden Barschaft beraubt. Die drei Straßenränder tragen Sportmützen, und stehen im Alter von 26 bis 30 Jahre.— Der im Herbste d. I. beim 17. Ulamn-Negi- den 36 Gemeinden Fühlung nehmen. Die Ueber landzentrale dürfte sich ganz besonders für die Landwirtschaft aussichtsreich erweisen. — Am Donnerstag abend kam es in der Hültenschenke auf Potschappeler Flur zwischen einem beladenen Eiswagen und einem Straßenbahnwagen zu einem heftigen Zusam menstoß. Es fuhren drei beladene Eisgeschirre hintereinander die Straße entlang. Dem Kut scher des zweiten Wagens stürzte ein Pferd. Um diesem zu helfen, stieg der Kutscher des dritten Wagens ab und ließ seinen Wagen stehen. Ein hinterherfahrender Straßenbahn wagen fuhr mit ziemlicher Geschwindigkeit auf das stehende Fuhrwerk auf. Durch die Gewalt des Zusammenpralles wurde der ganze Vorder perron des Straßenbahnwagens eingedrückt. Personen sind zum Glück nicht verletzt worden. — Der in Lockwitz ungestillte Volksschul lehrer Hans Paul Franke wurde nach mehr stündiger Hauptverhandlung von der Anklage des Sittlichkeitsverbcechens kostenlos freige- sprochen und sofort aus der Untersuchungshaft entlasten. — Als ein Zeichen der Zeit ist gewiß der seltene Fall anzusehen, daß in einem Hause der Weberstraße in Zittau der Hausbesitzer und seine zwei Ladeninhabec in Konkurs geraten Sonnabend nachmittag statt. — In der Töhlenec Glasfabrik kamen am Freitag ein Glasmachergehilfe und ein Ein träger in Stritt, der sich auf der Straße fort setzte. Der Streit artete soweit aus, daß der Dresden. Das Amtsgericht verurteilte den Bereiter Peter Scharnhorst, der als Re ferendar von Fürstenberg im Schnellzuge Dresden—Berlin ans eine Mitreisende Dame einen Raubanfall unternahm, zu 3 Wochen Gefängnis. — Wie verzinsen sich die sächsischen Staats- bahne» ? Unter Annahme einer Zi/zprozmligen Verzinsung des Anlegekapitals für die sächs. Staatsbahnen erreichten, wie eine Ausstellung besagt, im Jahre 1906 »och 39 Linien, darunter 22 vollspurige, diese Zinsenhöhe nicht, wodurch dem sächsischen Staat ein Ausfall von an nähernd 4 30^000 Mk. erwuchs- Am meisten Zuschuß erforderte dabei die Krcishauplmann- schast Chemnitz mit rund 1 215 000 Mark; auf die Kceishauplmannschaft Bautzen eutfi len 1 117 000 Mk., auf Leipzig 777 000 Mk., auf Zwickau 623 000 Mk. Dresden be schließt den Reigen mit 558 00O Mk- Das Gesamtanlegekopital stellte sich 1906 auf 1947 Millionen Mk. Der Ausfall betrug somit rund Prozent. — Wir haben bereits berichtet, daß das Leipziger Schwurgericht in dem Aufsehen er regenden Mocdp'.ozeß gegen die Wirtschafterin Döll nnd den Buchdrucker Waller Schund! seinen auf schuldig lautenden Wahcspruch ge fällt hat. Das Urteil des Gerichtes wurde aus grund des H 229 gefällt, der als Strafmin- destmaß für das von der Döll verübte Ver brechen, nämlich die Beibriugmig von Gift und den dadurch verursachten Tos, 10 Jahre Zuchthaus vorsieht. Wie nachträglich aus der Verhandlung bekannt wird, ist der Buchdrucker Hamm. Am Sonnabend fand in den Kirchen der Stadt ein Trauer goltesdienst statt. Besonders ergreifend gestaltete sich düser in den Genuinden Hövel und Böckum, den beide» Gemeinden, tue von dem Unglück am meisten betroffen sind. Hunderte schwargekleidcler Frauen und Kinder wurden, gestützt von ihren männltchen Angehörigen, zur Kirche geleitet. Das Wehklagen und Weinen der Hinterblübenen war tief erschütternd. Sonntag vormittag fand in den katholischen Kirchen ebenfalls rin Trauer- gvtteSdienst statt. Die Liste der Verunglückten weist etiva 30 Namen auf, die auf italienische Herkunft deuten. Wie die Verwaltung bis jetzt festgrstelll hat, sind etwa 16 Manu der Ver unglückten Jtaticner. Auch befindet sich unter den Verunglückten eine große AnzahlOesterreicher. — Die Wiener „Neue Freie Presse" läßt sich aus Berlin berichten: Ueber die Stimmung des Kaisers Wilhelm wird von einer dem Hofe nahestehendem Persönlichkeit berichtet, daß der Kaiser in den größten Zorn versetzt worden sei, sowohl durch den Ton, den im Reichstag die Riduer gegen ihn angeschlagen haben, als auch dadurch, daß Fiüst Bulow ihn gegen die Angriffe nicht vrrüidigt hat. Füist Bülow ist absichtlich nicht gleich nach Donaueschmg n ge reist, sondern hat einige Tage gewartet, um der Erregung des Kaisers Zeit zu lassen, sich zu legen. Auch in der Sitzung desBunde s- ratsausschusses für auswärtige Ange legenheiten sind über das Kaiserinterview Aus drücke schärfster Art gebraucht worden. — Ausfüllung der Steuerdeklara» tionsformulare. Als bewährten Ratgeber für die für 1909 aufzustellende Steuerdeklara tion empfehlen wir unseren Lesern das im Ver lage von C. Heinrich, Drcsden-Neust., in 8. vollständig berichtigter Auflage vorliegende Schriftchen „Deklaration in Einkommeustcuer- nnd Ergänzungsstruerfacheu" (Preis 55 Pfg. einschl. Porto) angelegeMlichst. Es sollte nie mand versäumen, das Merkchen bei Ausstellung seiner Deklaration zu Rate zu ziehen, denn nur durch eine genau aufgestellte Deklaration kann der Steuerzahler sich vor Verdrießlich keiten und vor unnötigen Zeil- und Geldver lusten schützen. — Dec Kaiser von China ist am 11. No vember gestorben. ment in Oschatz freiwillig eingelretknc Rekrut Jahn aus Krrtzschau stürzte beim Nehmen einer Hürde so unglücklich vom Pferde, daß ec eine Gehirnerschütterung davvntrug, an deren Folgen er starb. Die Leiche wurde init militärischen Ehren zum Bahnhofe überführt, um in die Heimat des Verstorbenen gebracht zu werden. — Im Zeesigwutbe bei Chemnitz wurde in der Nähe der Schüßstände ein Soldat vom 106. In fanterie-Regiment in Leipzig erschossen aufgefunden. Der Leichnam wurde nach der Leichenhalle im Garnisonlazarett gebracht. — El» Unfall, der den Tod des davon Betroffene» zur Folge gehabt hat, ereignete sich jüngst früh kurz vor 6 Uhr in der Nähe des Restaurants zum Herold auf der Zaschen- dorfer Straße in Meißen. Dort wurde der auf dem Wege zu seiner Arbeitsstätte brfind- tiche, ans der Zascheudmfer Straße wohnhafte Bierkutscher Felber von einem Radfahrer über fahren, wobei er so schwere Verletzungen erlitt, daß seine Ü berführung in das ländliche Krankenhaus erfolge» mußte. Dort ist der Verunglückte, ohne das Bewußtsein wieder er langt zu habe», verstorben. Die Person des Radfahrers, der ohne Licht gefahren sein soll und ohne sich um den Verletzten zu kümmern ruhig weitergtfahren ist, hat bis fitzt noch nicht ermittelt werde» können. — Der Generaladjutant des Kaisers, Diet rich Graf von Hülsen-Häseler, ist am Sonn abend abend in Donaueschingen einem Schlag anfall erlegen. Die Reise nach Kiel hat der Kaiser aufgegeben. Erscheint Tienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Nbonnementspreis einschliesslich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Nummer 136. Fernsprecher: «mt Deuben 114. Dienstag, den 17. November 1W8. Fernsprecher: «mt Deuben 114. 21. Jahrgang »US Nav uns fern. Rabenau, den 16. November. — Die fortdauernd unter Null stehende Temperatnr Hal Bäche, Flüsse und Teiche be- reUs mit einer Eisdecke versehen, sodaß an manchen O-teu bereits mit dem Unterbringen des Eises für Wlrtschajts- und Brauereizwrcke begonnen wurde. — Der Bezirksausschuß beschloß, ein an geregtes behördliches Verbot dcs neuen D i a- boIospiels und des Verkaufs dieses Appa rates nicht befürworten zu wollen, vielmehr es der Amlshauplmannschast zu überlassen, die Gemeinde» ihres Verwaltungsbezirkes auf eine Ministerial-Verorduuug vom Jahre 1872 hin- zuweifin, welche jeden Gemeindcvorstand als Polizeibehörde berechtigt, Angelegenheiten und Veranstaltungen, welche körperliche oder sonstige Schäden zur Folge habe» köllnen, für seinen Amtsbezirk zu verbieten. — G äN s e s ch l a ch t e n. Nur selten hat sich eine Stimme gegen das qualvolle Schlachten der Gänse erhoben. Im enge» Mastkobcn, wo die armen Geschöpfe nicht imstande sind, sich umzudrehen, da fristen sie wochenlang ihr elendes Dasein. Aber eine ebenso große Qual wie das Mästen durch Stopfen (Nudeln, Fricke») ist das Schlachten der Gänse. Die Frauen, die gewöhnlich auf dem Lande das Schlachten besorgen, schneiden H mit einen! oft stumpfen Mesfir in den Hals und haben sie die richtige Ader nicht getroffen oder geht aus irgend einein Grunde die Verblutung nicht gut Von statten, so wird immer Weiler bis auf den Knochen gebohrt. Wie einfach ist cs dagegen, wenn man die Gans zunächst durch einen derben Schlag auf den Kopf betäubt und dann mit einem scharfen Messer am Hin tere» Halse die Hauplblulader durchschneidet, wonach die Verblutung rasch erfolgt. Wohl mancher Mensch, der noch ein Herz für die leidenden Tiere besitzt, wird sich sagen: Warum kümmert sich die Polizei nicht um diese un-' nützen Todesqualen? Es läge doch dabei sicher auch ein menfchüchts GesunbheUsintensse vor, da das Fleisch durch die Todesangst der Tiere ungesund wird. — Die am Sonnabend auf der „Albert- Höhe" stattgefundene öffentliche Versammlung — Falsche Neichsban knoten über i 100 Mk. sind Zeitungsmeldungen zufolge in l verschiedenen Orten in Umlaut gesetzt worden, ohne daß es bisher gelungen ist, die Täter zu ermitteln. Die Falsifikate tragen die Nummer 3 610 591V. Unterschrift und Anführung der Strafbestimmungen sind undeutlich, künstliches Wasserzeichen, Kontrollbuchstaben, Stempel und Nummern besonders aufgedruckt. Die Riffelung ist mit der Hand hergeftcllt. Die Fasern sind durch rötliche Striche angedeutet. Hals und Rücken der weiblichen Figuren, sowie die am unteren Rande befindliche» Zeichen — Adler und 100 — sind mit der Hand nachgearbeitet. — Nach erfolgter Ausschreibung ist nun- >mchr der Bau für das neue Schulgebäude in Tharandt vergeben worden und zwar an die dortigen Baumeister Herren Möget und Burkhard, von denen ersteier die Zimmerer, und letzterer die Maurerarbeiten aussühren wird. — Das Freiberger Landgericht verhandelte , am Freitag gegen die Studenten Payne und Brandt, die s. Z. den Wachtmeister Diltmann- Tharandt bei Schlichtung eines Streites zu Bod-n schlugen und schnür mißhandelten. Das Gericht erkannte auf je 300 Mark Geld strafe wegen Kwperverletzrmg und Widerstands gegen die Staatsgewalt, im Uneinbringlichkeils- falle auf je 2 Monate Gefängnis. Außerdem steht Wachtmeister Dillmann das Recht zu, seine Ansprüche im Zwilprozrßwcge geltend zu machen. Den Angeklagten wurden mildernde Umstände zugebilligt, weil sie sich in außer ordentlich stark angetrunkenem Zustande befanden. — Die Gußstahlfabrik in Döhlen hat ihr Aktienkapital erhöht. Die neuen Aktien wurden zu höherem Preise als zum Nennwert abgefitzt, sodaß 710114 Mark Ueberschuß er zielt wurden. Die Gemeinde Döhlen hatte auf ! Grund dcs Octsstatuls diesen Ueberschuß zu den Gemeindeabgaben herangezogen mit 5950 Mark auf 1908. Die Gußstahlhülte wurde mit ihrer Anfechtungsklage vom Oberlandes- gericht abgewiesen. Die erwähnte Summe ist auch in den nächsten 2 Jahren zu zahlen. — Die Stadt Wilsdruff hat fitzt vom Klein- und Grohols«, Obernaundorf, Hamsberg, Somsdorf, Bohmannsssrf, Lübau, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publikationskruft für amtliche Bekanntmachungen. — Ei» Gesuch des Wirtschaflsbesitzers iMberlandzentrale 36 O-tschaften anzuschließen, Seidel i» O b e r n a u n do r f um Gewährung!die insgesamt 15 000 Einwohner zählen. Der tiner Beihilfe aus Bezirksmitteln zu dem von ^Kostenaufwand würde etwa 520000 Mk. be tragen. Nach einstimmigen Beschluß will man durch genosfinschaitlichm Zusammenschluß mit Jnlerate kosten die Spaltenzeile oder deren Naum 10 Pf., für auswiirlige Inserenten 15 Pf' . Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen - für alle Zeitungen. War gut besucht. In ausführlicher Weise be- Ingenieur Fischingcr in Dresden ein Projekt handelte der Referent das Thema „UmsatzsteuerHausarbeiten lassen, um das große Elektrizitäls- und Kousumvcreiue". Eine Diskussion fand! werk, das 300 000 Mark gekostet hat, rentabler nicht statt, da sich niemand zum Worte meldetet zu gestalten. Es wird beabsichtigt, durch eine Viv nSvksß« IVummsn oi^vkoinK