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abemuer Anzeiger Vereins Sachs. Gemeindebeamten ernannt. Witz war im Herbst vom Militär, wo er zu- Es handelt sich um einen, nach Angabe der Kinde ans dein Rücken daher kommende Fran schmbroda erhängt. — Im Abort eines Re- mord vor. — Seit dem 15. November war die Ehefrau des 38jährigen in Gautzsch bei Leipzig wohnenden Arbeiters Karl Friedr. Rauschenbach spurlos verschwunden. Die nähere Nachforschung hat nun ergeben, daß au dem betreffenden Tage abends 8 Uhr die Frau von ihrem Mann bei einem vorhergegangenen Zwist am Doelitzer Wehr gewaltsam in den Pleißeflnß geworfen worden ist. Der verhaf- von 388 Arbeitern 360 nicht angefahren. lete Mörder ist geständig, Dis Leichs der Frau h "ch -— Sitzung -es Stadtgemeinderates zu Rabenau NkUtt«ovk, Uen 23. Ißovdn. d I sdenr» 7 Uki-. Die Tagesordnung hängt im Flur des Rathauses (1 Treppe) aus. Rabenau, am 23. November 1908. Der Bürgermeister. vorgenommen worden, die im Zusammenhang mit dem Bau der Talsperre der roten zur Bereitung feinster Liköre empfiehlt Karl Röber, Drogerie Direktion bedeutungslosen Flözbrand, und Ge fahr habe nicht bestanden. Der Brand soll nunmehr vollständig abgedämmt und erstickt sein. Die Arbeit soll wieder ausgenommen worden sein. — Gelegentlich der Berliner Wahlrechts- demonstcationen im Januar d. I. war es zu Ausschreitungen gekommen, infolgedessen 16 Personen vom Landgericht zu Beilin zu Ge- iängnisstrafen von 1 — 6 Monaten verurteilt wurden. Die Verurteilten hatten Revision beim Reichsgericht eingelegt, indem sie einwendeten, daß die Demonstranten von der Polizei provo ziert nnd unberechtigt angegriffen worden seien so daß sie sich in Notwehr befunden hätten. Das Reichsgericht hat nach mehrstündiger Ver handlung die Revision als unbegründet ver worfen. konnte noch nicht gefunden werden. — Ein I3jähriger Knabe inArnsfeld war in den Besitz eines Sprengstoffes gelangt, beim An- brmnm wurden ihm der Daumen, sowie zwei Glieder des Zeigefingers und ein Glied des Mittelfingers der rechten Hand abgerissen, und ein Loch durch die Hand geschlagen. Zwei Knaben, welche daneben standen, kamen mit leichteren Verletzungen davon. -- In Zwickau sprang der 62 Jahre alte Bergmann Leonhardt in den Ferdinand Kästner-Schacht und fand so den gesuchten Tod. — In Hof bei Stau chitz starb dieser Tage der Gemeindevorstand Gründling. Spitzbuben, die in dem Sterbe zimmer die Gemeindekaffe vermuteten, drangen nachts in dieses Zimmer und durchwühlten sämtliche Sachen ohne allerdings etwas wert volles zu finden. — Das Ergebnis der Sammlung in Sach sen zur Nationalspende für Zeppelin be trägt 390 838.43 Mk. Dresden. In einem Krankenhaus in staurants in der Altstadt brachte sich ein 21 Jahre alter Handlungsgehilfe in selbstmörderi scher Absicht mit einem Taschenmesser einen Stich in die Brust bei. Man brachte ihn ins Stadtkrankenhaus. — Die Persönlichkeit des verhafteten Bank schwindlers Künz ler, der sich als „Schrift steller" ausgab, ist immer noch nicht festge stellt worden. Künzler gibt an, seine fünfjährige Zuchthausstrafe noch nicht ganz abgebüßt zu haben und nur aus dem Zuchthause beurlaubt zu sein. Trotzdem befindet er sich im Besitze eines ordnungsmäßigen Passes, während es überhaupt nicht üblich ist, an Leute, die aus dem Zuchthause beurlaubt sind,Pässe auszustellen. — 3517 leerstehende Wohnungen sind in Dresden am 12. Oktober d. I. nach amt licher Zählung festgestellt worden. Es entspricht dies 2,57 Proz. aller Wohnungen. — Gegen frühere Jahre ist in der S p i et wa re» brauche im obere» Erzgebirge ein bedeutend ungünstigerer Geschäftsgang zu ver zeichnen. Es liegen im Verhältnis zu anderen Jahren nur wenig Aufträge vor. Zudem müssen noch viele Werke infolge des Wassermangels mit der teueren Dampskraft arbeiten. — Von ihrer Arbeitsstätte weg verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Bernstadt eingeliefert wurde die seit dem 13. Septbr. verheiratete Frau Roscher aus Allbernsdors, welche im Verdacht stand, ihr Kind getötet zu haben. Die Verhaftete legte bei ihrer Fest nahme ein Geständnis ab und gab an, am 22. September heimlich geboren zu haben. Alsbald nach der Geburt hat die Frau, die ihre Umgebung, auch ihren Ehemann, über ihre» Zustand völlig zu täuschen vermocht hat, das Kind aus Scham, da ihr Man» nicht der Vater des Kindes war, mit einem Taschen tuch erdrosselt. Die Leiche hat die unnatürliche Mutter alsdann in einem Kleiderschranke in ihrer Wohnung verborgen, wo der kleine Leich nam, schon stark verwest, jetzt gefunden wurde. — Im Kieler Hafen kenterte ein mit zwei Mattose» besetztes Boot des Tenders „Blitz" vom 1. Geschwader. Blide Matrosen sind er- trunke n. — In den Vereinigten Papierfabriken in Bautzen brach Feuer aus. Gegen Mitter nacht waren die drei Hauptgebäude vollständig niedergebrannt. 400 Arbeiter sind durch das Brcmdunglück arbeitslos geworden. Der Scha den ist bedeutend. Die Lieferungssähigkeit der Fabrik wird durch ihre Zweigsabrike» aufrecht erhalten. — Auf Grube „Merlenbach" der Saar- Mosel Bergwerksgesellschaft ist wegen angeblich mangelhafter Sicherung des Grubenbetriebes ein Ausstand ausgebrochen. Zur Frühschicht sind von 500 Arbeitern 280, zur Mittagsschicht Wlißeritz bei Malter stehen. Es handelt sich um die vollständige Verlegung der Bahnlrasse, welche bis jetzt die geplante Sperrmauer direkt in der Mitte durchschneidet, künftig jedoch dicht hinter Spechtritz den westlichen Talrand des Rabenauer Grundes erklimmt, an die sem hingeführt wird und vor der Seifersdorfer Mühle de» Grund auf einer hohen Eisenbrücke überschreitet. Alsdann wird die Bahn am Ostabhange hin östlich an der Sperrmauer vor- übergesührt, um zuletzt dicht vor Dippoldis walde (vormals Knochenmühle), bis wohin sich das Wasserbassin der Sperre abflachen wird, wieder dee alte Richtung im Tale einzuschlage». Alle diese Dammbanten, Wegsprengen von Felskippe» usw. sind durch ei» Massenaufgebot von Arbeiter der Firma Berndt's Söhne so ziemlich beendet, sodaß es nur des Oberbaues bedarf, um den Bahnverkehr in die neue Rich tung überzuleiten. Diese Arbeiten nimmt die Bahnverwaltung selbst vor. Für die Anlage der erwähnten Brücke sind bereits Teile einer früher für KPsdorf bestimmten Eisenbrücke an gefahren bez. montiert worden. — Die am 24. Mai 1877 in Löbtau ge borene Alma Sophie F., Dicnstmagd in G r o st op itz entwendete Ende Juli 1907 von einem Zaune hinter dem Kühnelschen Gute eine» wollene» Oberrock im Werte von 2 Mark, sowie eine getragepe Kattnnbluse und eure Schürze im Werte von 50 Pfg. Das Tha randter Schöffengericht erkannte auf 2 Tage Gefängnis und Tragung der Gerichtskoste». Die F. erhält jährlich 65 Taler Lohn und freie Station; sie gab an, den Diebstahl be gangen zu haben, weil sie „nicht viel groß an- zuziehen" gehabt habe. — Ein größerer und Aussehen erregender Prozeß wird Anfang Dezember d. I. vor dem Königlichen Landgericht Freiberg zur Ver handlung kommen. Es handelt sich um Wucher und B trug in zirka 70 Fällen, dis in der nächsten Umgebung Kreischas verübt wur den. Einer der Beteiligten befindet sich seit einigen Wochen bereits in Untersuchungshaft btt der König!. Staatsanwaltschaft Freiberg. — Der Schweizer Friedlich Hermann Gsnauck, 1889 in Rippien geboren, hat zwei im vorigen Jahre begangene Körperver letzungen abznrechneii, die erst fitzt vor dem Amtsgericht Dresden zur Aburteilung gelangen, da er nicht zu ermitteln war. G. diente im vorigen Jahre in Nöthnitz bei einem Bauer». Am 22. August 1907 geriet er mit einem angefalle» und sie am Halse gewürgt, um sie zu berauben, wie er selbst eingesteht. Beim Schreien des Kindes will er von Reue ge packt sein und von seinem Vorhaben Abstand genommen haben. Auf Vorhalt erklärte er, auch das Hinzukomme» von Passanten gefürch tet zu haben. Der Verteidiger hob in seinem Plaidoysr hervor, daß bei dem Beklagten der 8 46, 1 des Strafgesetzbuches in Frage komme wonach ein Versuch straflos bleibt, wen» der Täter oh»e äußeren Einfluß freiwillig von seinem Versuch Abstand nimmt. Die Geschwo renen hielten in ihrem Wahrspruch einen sol chen Fall für vorliegend und der Angeklagte mußte trotz seines Geständnisses freigesprochen werden. — Einen furchtbaren Entschluß faßte in Chemnitz eine in der Augustusberger Straße wohnhafte Schloffersehefra». Nach einem Streit mit ihren', Mcum übergoß sie sich vollständig mit Spiritus, den sie entzün dete. Der Mann sprang hinzu und riß ihr die brennenden Kleider vom Leib, doch sind die erlittenen Verletzungen sehr schwer. — Auf dem Nittergute Polenz neckten einige Dienst mädchen den Kutscher Baukow aus Dresden wobei ei» Dienstmädchen Ernestine Trintt aus Zobten in Schlesien den Bartkow im Scherz zu ohrfeigen versuchte. Dies »ahm Bartkow, der geistig etwas beschränkt sein soll, derart übel, daß er das Mädchen mit dem Küchen- Messer mitten ins Herz stach. Die Unglückliche war sofort lot. Baukow entfloh, ist aber nach dem Nittergute zurUckgekehrt und wurde in das Amtsgericht Meißen eingeliefert. — Bei einem Wirtshausstreit, der sich aus der Eiben berger Straße bei Klingenth al im böh mischen Grenzgebiet entspannen hatte, wurde dem 70jährigen Gelegenheitsarbeiter Lorenz, einem in der Gegend bekannten Pilzsucher und Vogelsteller, mit einer Holzaxt der Schä del gespalten. Der Getroffene war sofort tot. Der Mörder, ein Maurer namens Bauern feind aus Silberbach, wurde verhaftet. — Der in dem Mordprozeß Giegler-Döll in Leipzig wegen Beihilfe zum Giftverbrechen verurteilte Buchdrucker Walter Schmidt hat gegen sein auf zehn Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust lautendes Urteil Revision beim Reichsgericht eingelegt- — Ueberfahren wurde zwischen Freiberg und Mulden hütten ein unbekannter Mann von einem Eisenbahnzuge. Wahrscheinlich liegt Selbst- Dienstgenossen auf dem Felde in Streit. Es war beim Weizenmähen. G. war ärgerlich, daß der Knecht seine Arbeit unordentlich aus führte. Im Laufe des Wortwechsels stieß G. dem Knechts die Sense ins Gesicht und fügte diesem in der Nähe des Auges eine Rißwunde zu. Nur dem Umstande, daß der Knecht eine Brille trägt, verdankt er sein Augenlicht, denn die Sense glitt an der Brille ab. Schon einige Wochen zuvor war G. ärgerlich gewesen aus den Knecht und gegen ihn tätlich geworden, indem er ihn mit der Peitsche ins Gesicht schlug. Das Urteil lautet auf 3 Monate 2 Wochen Gefängnis. — Vom Tharandter Schöffengericht wurde der Schulknabe Sch. in Hintergersdors, geboren am 20. Dezember 1894, zu einem Verweis verurteilt, weil er Ende Oktober vom Wagensitze eines Omnibusses im offenen Wagen- schuppen des Fuhrwerksbesitzers Opitz in Hartha ein Paar Manschettenknöpfe im Werte von 75 Pfennig au sich nahm. Der Amtsanwalt be antragt Bestrafung. Sch. habe sich wahrschein lich bei der Wegnahme der Knöpfe nicht vitt gedacht, habe aber gewußt, daß er sich einer Pfennig-Marke für zu wenig ausgezahlies Brot geld. Auf einer beiliegenden Quittung mußte er obendrein »och bescheinigen, daß er den Niesenbetrag auch richtig empfange» habe. — Nächsten Sonnabend hat sich der Korb macher Max Karl Gustav Weinert aus D i p- poldiswalde wegen versuchter Notzucht vor den, Schwurgericht in Freiberg zu verantworten. — In Ottendorf-Okrilla wurde ei» Unglücks- sall durch die Besonnenheit und das tatkräftige Eingreifen des Fahrkartenausgebers Böhme verhütet. Ei» in Dresden wohnhafter Geo- : meter wollte kurz vor Abgang den Zug be steigen, rutschte von, Tritlbrett ab und fiel miter den Wage». Als sich der Zug bereits in Bewegung gesetzt hatte, bemerkte Böhme de» auf dem Gleise liegende,, Körper. Nasch ent schlossen erfaßte er de» bejahrten Passagier, dessen Kopf sich nur »och eine Handbreit von dem verderbenbringenden Rade befand, an den Beinen und zog ihn hervor. Mittlerweile war der Zug durch Zurufe zum Halten gebracht worden. Der glücklich dem Tode Entrissene konnte nunmehr seine Neise nach Dresden an treten. — Der Besitzer des Grundstücks Hirsch bergstraße 16 in Meißen ist durch einen Felssturz auf seinem Grundstücke sehr schwer geschädigt worden. Das Grundstück liegt über dem Bahnhof Tribischtal auf halber Höhe des Berges. Der hinter dem Haufe emporragende Felsen ist zum Teil abgetrieben und mit zur Baustelle des Hauses benutzt wordem I» dem Felsen waren schon seit Jahren Risse bemerkt worden, die sich wohl im Laufe der Zeit noch erweitert haben mochten, denen man aber wenig Beachtung geschenkt hat. Es hatten sich nun große Gesteinsmassen gelockert, die vor einigen Tagen durch die Lücke zwischen dem Haupt- und Seitengebäude mit großem Geiöse auf den Hof stürzten. Hierbei wurden die nach dem Felsen zu stehenden Giebelecken der beiden Gebäude teilweise weggerissen und die hinter dem Hause befindlichen Aborte vollständig verschüttet. — Kleine Notizen. Trotz umsaffenden Geständnissts von der Anklage des versuchte» Raubes sreigesprochen wurde durch das Schwur gericht in Plaue» der 18jährige Tuch macher August Ide aus Neumünster. Der Wr Nsd mS fern. Rabenau, de» 23. November. — Bei vollem Hause ging am Totensonn tage die vom Turnverein „Vorwärts" auf der König Albert-Höhe veranstaltete Theater vorstellung von statten- „Joseph, oder des Sohnes Heimkehr" war der Titel des Volks- stückes und ein solches verfehlt nie seine Wir kung auf die Menge, zumal wenn die Rollen so trefflich besetzt sind, wie in diesen, Falle, in welchem die Spieler ihr Bestes einsetzten, da für aber auch den reichsten Beifall ernteten. Auch der klingende Erfolg dürfte dem rührigen Verein befriedigende Genugtuung gewähren. — Landtagsabgeordneter Bürgermeister Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Nummer 139. Fernsprecher: Amt Deuben 114. Dienstag, den 24. November 1908. Fernsprecher: Amt Deuben 114. 21. Jahrgang Wittig- Rabenau, der als Landtagsabgeorfi neter im Interesse der Pension für Gleich- Entwendung schuldig machte. Das Gericht er- stelluug der Gemeindebeamten mit den Staats- kannte auf Vergehen nach den ZK 242 u. 257. dienern eintrat, wurde zum Ehrenmitgliede des! — Ein junger Mann aus Oberoder- Mrm- und GrofMfa, Obernaundorf, Hamsberg, Somsdorf, Toßmaunsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bcüuuümachlmgeu. «Ntz I n s e r a t e kosten die Sp altenzeile oder deren Zkltlllltz für WM) MsMm. WW«« Bursche hatte am Nachmittag des 7. Aug. d. I. auf der Landstraße zwischen Neuensalz und der Neustadt hat sich ein dort in Behandlung Treuen eine mit ihrem 11/, Jahre alten j befindlicher Gutsbesitzer aus Naundorf b. Kötz- — An der Sekundärbahniinis Halnsberg- letzt ein besonderes Kommando innehatle, zur Kipsdorf sind große bauliche Veränderungen Reserve entlassen worden. In voriger Woche erhieltj er von dem betreffenden Truppenteil einen Brief mit einliegender Drei-