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Rabenauer Anzeiger : 22.10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190810223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19081022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19081022
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-10
- Tag 1908-10-22
-
Monat
1908-10
-
Jahr
1908
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Der Preußische Lehrerverein will den Persien. Nachdem Ain ed Dauleh mit seinem De- China. einmal Japan der Herr. Beamten, die das Vorrecht haben, es in vollem Maße bis zu ihrem Tode behalten Kommissar bei dem neuen Kolonialinstitut ernannt. und zwar bis zu 100 Prozent- Das neue Reichskolonialinstitut in Ham außerordentlichen Lehrertag, der zur Lehrer besoldungsfrage Stellung nehmen soll, am dritten Sonnabend oder Sonntag nach der Men. Dagegen ist es richtig, daß alle an- tachement von Täbris unerwartet geflohen deren Beamten nur bis zu einer bestimmten ist, demolierten die Revolutionäre und der allgmene Beamtengehaltserhöhung wegen der Unsicherheit in den Reichsfinanzen bis ans weiteres verschoben. Einbringung dieser Vorlage in Berlin ab- balten. — Halbamtlich wird zur Lehrerbe- soldungsvorlage geschrieben: Die StaatsM- schüsse i,u den durch die Aufbesserung der Lehreroebälter bedingten Mehrausgaben für die Schute find derart hoch bemessen, daß im ganzen von den Schulverbänden nur 4 Millionen Mark noch für diesen Zweck auf zubringen sein werden. Davon entfällt der Hauptteil auf die größeren und leistungs fähigeren Schulverbände. — Die oldenbur gische Oberschulbehörde genehmigte die Zu lassung von Abiturienten höherer Töchter schulen zum Gymnasium. Die erste Lesung der Reichsfinauzvorlage wurde von den Bundesratsausschüssen erle digt. lieber alle Entwürfe wurde eine Eini gung erzielt, nur über die Elektrizitätssteuer noch nicht. Der Bundesrat selbst dürfte sich am Freitag oder Sonnabend Müssig machen. lieber die Güterwagen-Gemeinschaft sind die Vertreter Preußens, Bayerns, Sachsens, Württembergs und Badens bei ihren Bera tungen in Wiesbaden zur Einigung gelangt. Ans einer wetteren Konferenz Mitte Novem ber soll der Vertrag formell abgeschlossen werden Der Husumer Bürgermeister Dr. Schücking, dem Amtsmüdigkeit nachgesagt wurde, er klärt, daß er trotz aller Schwierigkeiten, die er habe, fest entschlossen sei, im Amte zu bleiben. Immer die Deutschen! Gegenüber alber nen Gerüchten, die immer wieder in Kopen hagen anftauchen, erklärt die Köln. Ztg.: Zu keinem Zeitpunkt und von keiner Seite ist die Kandidatur eines deutschen Prinzen für den norwegischen Thron aufgestellt, oder auch nur erwogen worden. Die in München versammelten Vertreter süddeutscher Fremdenverkehrsverbände und -Vereine find einmütig in der Auffassung, daß die in dem Referat über die Fahrkarten steuer befürwortete vollständige Aufhebung der Fahrkartensteuer im Interesse einer unge hemmten Entwickelung des Fremdenverkehrs in Deutschland ein Gebot der Notwendigkeit ist. Die Fahrkartensteuer hat im ersten Jahr ihres Bestandes gegenüber dem Anschlag im Neichshaushaltsplan nicht nur eine ganz er hebliche Mindereinnahme gebracht, die aller Voraussicht nach noch geringer werden wird im Jahre 1908/09; sie hat auch eine ganz außerordentliche Abwanderung des reisenden Publikums in die niederen Klassen und damit eine Abnahme der Erträgnisse verursacht. Die Balkankcise. In London und in Paris sind soeben den dort beglaubigten diplomatischen Vertretern der Mächte amtliche Mitteilungen gemacht worden, die als Grundlage für den Mei nungsaustausch über das Programm einer einzuberufenen Orientkonferenz dienen sollen. Hieraus ergibt sich, schreibt die „Nordd. Allg. Ztg.", daß die aus Paris und London ge meldeten Angaben über Vereinbarungen zwischen Frankreich, England und Rußland als Programm für die Konferenz nicht an zusprechen sind. Ein solches Programm kann erst aus den nunmehr zu erwartenden Unter handlungen zwischen den Signatarmächteu hervorgeheri. In Konstantinopel haben die vom britischen Botschafter übermittelten, in London festgestellten Vorschläge für das Kon ferenz-Programm tiefe Enttäuschung hervor gerufen. Der türkische Minister des Aeußern erklärte, daß die Pforte das bekannt gewor dene Konferenz-Programm nicht annehmte Die türkischen Programmpunkte seien: l. Pro- klamierung Bulgariens zum Königreich, 2. Annexion Bosniens und der Herzegowina, 3. die Verbindlichkeit der Anteilnahme an der türkischen Staatsschuld uud andere fi nanzielle und politische Verbindlichkeiten, 4. Festsetzung der Integrität der Türkei. Der Minister gab zu, daß die Pforte in Erwägung gezogen habe, die Konflikte mit Oesterreich und Bulgarien direkt zu regeln, sie habe aber noch keinen Beschluß gefaßt. Die Nachricht über die ablehnende bulgarische Note bezüg lich der Ortentbahn, sowie die Meldung, daß Serbien Abordnungen zu den Signatar mächten des Berliner Verlages sendet, haben die Türken sehr erregt. Die türkische Regierung hat die Mobili sierung des anatoltschen Armeekorps ange ordnet, was zu dem Gerücht Anlaß gab, die ganze Armee werde mobil gemacht. Dagegen Ministerpräsident Frhr. v. Podewils die Festrede Er gab einen geschichtlichen Rückblick und feierte die Verdienste des Fürsten Bismarck um die Wiedergeburt des deutschen Reiches in glänzenden Farben. Nach der Rede, die einen tiefen Ein druck machte, sang der Männerchor mit Harfen begleitung die Bismarck-Hymne. Inzwischen war die Hülle von der Büste gefallen, die in Marmor ausgeführt ist und den Fürsten Bismarck in reifen Jahren zeigt. Es wurden zahlreiche Kränze niedergelegt, darunter einer des Kaisers, der auch sonst, in Worten, des Tages gedacht hatte. Mit dem bayerischen Volksliede schloß die erhebende Feier in der Walhalla. Nun nahm draußen die Huldigungsfeier des Volkes ihren Anfang. Fan farenklänge riefen die Menge zur Ruhe. Dann sangen 400 Sänger, von Blechinstrumenten be gleitet, das deutsche Bundeslied. Weihevolle Stille, der die Huldigungsan'prache des Hofrats Dr. Hutter folgte, die ein Lebensbild Bismarcks gab und donnernden Beifall weckte. Die Stim mung erreichte ihren Höhepunkt, als die Sänger schaft und die Negimeutsmustk das Lied „Deutsch land, Deutschland über alles" anstimmte. Das ganze Volk sang mit, und mächtig schallte es durch die Luft. Noch lange nachher war man versammelt. Nur allmählich ging der Rückstrom nach der Stadt Regensburg von statten. Abends fand eine neue Völkerwanderung nach der Wal halla statt, die in bengalischer Beleuchtung er strahlte. Auch die Stadt war festlich beleuchtet. Im Neuen Haus war Festabend für geladene Gäste. Die Stadtkapelle brachte die „Meister singer" zu Gehör. Oberbürgermeister Geib be grüßte die Gäste und Universttätsprofessor Dr. v. Heigcl hielt die Festansprache. Den Schluß bildete das Niederländische Dankgebet. An den Kaiser und den Prinzregenten von Bayern wur den Huldigungstelegramme gerichtet, die herzliche Erwiderung fanden. — Auch im Reiche fanden zur Feier des Tages zahlreiche festliche Veran staltungen statt, bei denen des Fürsten Bismarck gedacht wurde. Die Bismarckdcnkmälcr waren festlich geschmückt und von den Bismarcktürmen und Bismarcksäulen loderten Freudenfeuer ins Land. Aus aller WeLL. Vom Zuge erfaßt und schwer verletzt wurden auf Bahnhof Berent die Frau und das Kind des Schuhmachers Zelewskt aus Danzig und der Besitzerssohn Wisockt aus Schtdlitz. Der Frau und dem Kinde wurde je ein Fuß, dem Wisockt beide Füße abgefahren. Die drei Personen hatten sich auf dem Bahnsteig befunden. Das Kind war vor dem einfahrenden Zuge auf das Geleise gelaufen, die Mutter war hinzugekommen, um das Kind zu retten. Wisocki iah die Gefahr, in welcher Mutter und Kind sich befanden und verunglückte selbst bei dem Rettungsversuche. Giftmischerinnen in Schlesien. Eine neue Giftmordaffäre erregt zurzeit im Riesengebirge beträchtliches Aufsehen. Im Bad Flinsberg wurde die Witwe Gläser unter dem Verdacht verhaftet, ihren im Frühjahr d. Js. verstorbenen Mann sowie den 7- und 4jährigen Sohn ihres Schwiegersohnes, des Arbeiters Schmidt, vergiftet zu haben. Schmidt ist jetzt mit einer Tochter der Frau Gläser verheiratet; aus seiner ersten Ehe hat er zwei Söhne. Diese hatten von ihrer verstorbenen Mutter 1200 und 1500 Mark ge erbt, die im Falle ihres Todes an den Vater fielen. Man nimmt nun an, daß Frau Gläser die beiden Kinder vergiftet hat, um ihrem Schwie gersöhne, der notwendig Geld brauchte, das Erb teil der Knaben zu verschaffen. Vorigen Monat starb das 4jährige Söhnchen des Schmidt plötz lich unter so eigentümlichen Umständen, daß die Leiche seziert und die inneren Leichenteile nach Breslau zur chemischen Untersuchung geschickt wurden. Dadurch kam in Erinnerung, daß ir» vir ülzmaEeier in der Walhalla bei Regensburg hat am Sonn tag programmgemäß stattgefunden und in An wesenheit hervorragender Persönlichkeiten und einer gewaltigen Menschenmenge einen hehren, eindrucksvollen Verlauf genommen. Die alte Donaustadt war festlich geschmückt, und schon vom frühen Morgen an bewegten sich frohge stimmte Menschen in den Straßen. Der Andrang von auswärts war bedeutend. Die Ausschmückung zog sich bis zur Walhalla hin, die ganz aus Marmor erbaut ist und von einem Berge ins Land grüßt. Der auf einem Unterbau von 30 Mir. stehende Ehren- und Ruhmestempel ist 75 Mir. lang, 35 Mir. breit und 21 Mir. hoch und kostete 14 Mill. Gulden. Ein Eichenhain umgibt den Tempel, zu dem eine mächtig breite Marmortreppe von 358 Stufen emporführt. 52 Marmorsäulen stützen die Giebelfelder, die Wie derherstellung Deutschlands nach den Befreiungs kriegen und die Schlacht im Teutoburger Walde darstellend. Das gesamte Innere bildet einen Saal von 55 Mir. Länge und 16 Mir. Breite, über dem eine herrliche, von Walküren getragene Decke schwebt. Der marmorne Fußboden ist ebenfalls ein Meisterwerk. Die Zagangsstraße wies an dem denkwürdigen Tage einen reichen Schmuck von Fahnen in den deutschen und den bayerischen Farben auf. Gegen 11 Uhr ver sammelten sich die offiziellen Festteilnchmer. Man sah den kleinen Fürsten Otto von Bismarck, den Enkel des Altreichskanzlers, den Reichskanzler Fürsten Bülow, den bayerischen Ministerpräsi- demen von Podewils mit seinen Ministerkollegen, die Präsidenten des Reichstags und der bayeri schen Kammern, den Staatssekretär des Reichs amts des Innern v. Bethmann-Hollweg, Ver treter der Bundesstaaten und der Stadt Regens burg. Der Festakt in der Walhalla wurde durch Harfenklänge eingeleitet, die eine feierliche Stille bei der Festversammlung schufen. Der „Waffsn- tanz aus Iphigenie" folgte, wobei der Regens burger Liederkcanz und Damengesangverein auf der Höhe ihres Könnens standen. Hierauf hielt Um des Kindes Glück. Novelle von Fritz Gantzer. (Nachdruck »erboten.) ^uvucy richtete sic sich straff auf, über über ihr Gesicht breitete sich ein entschlossener Zug und dann begann sie, zuerst stockend, lange Pausen machend, nachher fließender und schneller erzählend. Und so erfuhr Haune alles das, was sich seit gestern Abend, als Dora Dornberg ge troffen, bis zur Stunde, da sie ihn auf einsamer Heide abgewiesen hatte, ereignete. „Und siehst Du, Hanne", schloß sie ihre Erzählung, „das Herz wollt nur brechen, als er von mir ging, aber ich tonnt' nicht anders, ich tonnt' nicht — ich tonnt' nicht " Und die noch so junge, schmerzliche Er innerung füllte die traurigen Äugen wieder mit heißen Tränen. — Hanne hatte, ohne sich zu bewegen, lautlos zugchört; ihr faltenreiches Gesicht zeigte tiefes Mitgefühl. Liebkosend streichelte sie die Hand Doras, als diese gespannt und erwartungsvoll zu der treuen Beraterin aufblickte, als erwarte sie aus ihrem Muude die Entscheidung über Tod und Leben. „Armes Kind", kam es dann bedauernd über die Lippen der Alten, „armes, braves Kind! Freilich das ist sehr schwer, wenn man den gehen heißen muß, den man lieb hat. Aber 'wie bitter wär's für den Vater gewesen, wenn er es hält' erleben müssen, daß seine Tochter dem Manne, ihr Herz geschenkt, den er nicht über seine Schwelle lassen will. Und nun werden's still und ganz ruhig, liebstes Dorachen. — Vertraneu's nur ans unsern Herrgott droben, der weiß schon, wozu's gut ist. — Und Sie werden nur sehen, wenn netzen. Ein süßes Glück nahm er ja mit: Er hatte die holden Lippen der Geliebten ge küßt und dieses Bewußtsein würde ihn trösten und ausrichtcn in den nnn kommenden Tagen des granen Einerleis. — Umschau haltend stand er still. Dort drüben grüßten einige Strohdächer herüber. Ob das Lütten- Hagen sein mochte? Ganz gleich! Jedenfalls konnte man ihm dort sagen, wo die nächste Bahnstation sei. In einer Viertelstunde hatte er das be scheidene Heidedörfchen erreicht. Gleich am Eingang des Dorfes lehnte ein weißhaariger Alter am Zaune. Ihn sprach er an. „Hört, 'Alterchen, ich muß nach der Bahn; wie weit ist's bis zur nächsten Station?" Der Alte schien schwerhörig zu sciu. Er schaute den Fremden verständnislos an und zuckte bedauernd die Achseln. Dornberg wiederholte seine Frage, indem er dicht an den Alten herantrat und ihn ins taube Ohr schrie. Jetzt schien dieser zu begreifen. Er öffnete den zahnlosen Mund, deutete blöde mit der Hand über die Schulter und sagte: „Dau geiht die Boahn." Dornberg gab es auf, weiter mit dem Manne zu parlamentieren. Er nickte ihm ZU und ging ins Dorf. Hier mußte man ihm doch Auskunft geben können. In dem liefen Saude der Dorfstraße mulltcu einige flachshaarige, rotbäckige, aber nicht minder schmutzige Buben und Mädchen.— Sie hielten beim Nahen des Fremden in ihrem Spiel inne und starrten Dörnberg mit weit anfgerissenem Munde an. Ter mußte un- wiukürtich lachen, als er Deutschlands Hoffmmc in ehrlicher Verwunderung ihn mustern ,ah. Er blieb vor der im Sande liegenden Schar stehen und weidete sich an der Vey. Politische Rundschau Deutschland. Die Handels- und Handwerkskammern, hat die bulgarische Regierung die Einberufung Württembergs wurden von der Regierung eines Teils der Reservisten wieder aufgehoben, mit Erhebungen über die drohende Arbeits- Ganz wild sind die Serben wieder, deren Preußisches Abgeordnetenhaus. In der losigkeit beauftragt. Angestrebt wird beson-, famoser Kronprinz von neuem mit dem Säbel Dieustagsitzung nach der feierlichen Eröffnung ders der Ersatz der ausländischen Arbeiter gerasselt hat, die sich mit den Montenegrinern im Schlosse legte Finanzminister von Rhein- durch inländische. verbrüdern und am Sonntag neue Kundge- baben mit einer größeren Rede die Beamten- j Nach langjährigem Sträuben beschloß jetzt bungen gegen Oesterreich-Ungarn veranstaltet Besoldungsgesetze dem preußischen Abgeord- die Provinzialsynode der Provinz Sachsen haben. Serbien hat auch den Paßzwang netenhause vor. Die nächste Sitzung soll erst beim Oberkirchenrat' anzuregen, daß unter gegen Oesterreich-Ungarn wieder eingeführt, am 26. Oktober stattfinden. Aufhebung des Erlasses vom 15. Januar nachdem er zwei Jahre aufgehoben gewesen Diezmeiningische Staatsregierung hat die 1885 den Geistlichen die amtliche Mitwirkung ist. — Der englische Botschafter in Wien bei Feuerbestattunge i gestaltet wird. war nach Pest gereist und hatte dem Kaiser Zur Aufhebung des Steuervorrechts der, Franz Josef ein Handschreiben des Königs Beamten wird der „Nat.-Ztg." in Nichtig- Eduard zur Einverleibung Bosniens „ Über stellung früherer Angaben mitgeteilt, daß die reicht. Quote der Staatseinkommensteuer zu der Pöbel das dem Schah gehörige Gebäude, in Gemeindesteuer herangezogen werden sollen dem Ain ed Dauleh bis zu seiner Flucht ge wohnt hatte. wir erst ein paar Monale weiter sind, daun habcn's überwunden." Was sollte sie auch weiter sagen? Ihr einfacher, schlichter Sinn sand sich schwer hin ein in diese Ironie des Schicksals. Und wenn sie auch die Handlungsweise Doras nicht gut- gcheißcu, so 'wäre damit auch uichts erreicht, hätte vielmehr dem Mädcheu das Herz nur noch schwerer gemacht. — Der Würfel war nun einmal gefallen! — Hanne übersah nur eius. Sie wußte nicht, daß Dora mit ihrer ganzen Seele an dem Manne hing, der um sie geworben. Sie hielt die Neigung für flüchtig, vorübergehend. Ihre Bemerkung von dem Ueberwinden war deshalb auch keiue leere Redensart, sondern ein Produkt ihrer Uebcrzeugung. Dora wußte am besten, daß ein paar Monate, nicht ein paar Jahre, ja selbst ihr ganzes Leben nicht genügen würden, um zu vergessen. Erst der Tod würde einst die brennende Wunde schließen. Auch Hanne sollte bald davon überzeugt werden, daß es mit dem „Ueberwinden" gute Weile habe. — — * * * Als Doruberg mit tiefem Weh im Herzen von Dora gegangen war, hatte es ihn in den nächsten Stunden plan- uud ziellos auf der Heide umhcrgetriebcu. Tauscud Frageu legte er sich vor, warum ihu denn Dora eigentlich abgewiesen. Wer gab ihm Antwort?? Eins stand fest: Nicht Abneigung war's, Vie ihr die Worte in den Mnnd gelegt. Alle Momente in Doras ganzem Wesen sprachen gegen diese Möglichkeit. Hätte sie sonst über haupt deu Weg zur Lehmkate gemacht, um ihn hier noch zu finden und uni Verzeihung zu bitten? Und daun die schluchzende, bis ins Innerste bebende Gestalt im Heidekraut! Wenn Dornberg nur dies eine gesehen, es hätte ihm alles gesagt. Nein, tausendmal nein! 'Ab neigung konnte so nicht handeln lassen. Es gab nur eiue Möglichkeit: Die Abweisung stand in ursächlichem Zusammenhänge mit dem ungelösten Rätsel im Wesen des Vaters. Jetzt schalt er sich, daß er. nicht doch lieber Aufklärung von Karstens gefordert hatte. Nur ein Mißverständnis konnte hier vorliegen. Freilich, jetzt war es zu spät, um sich mit Karstens aüszusprechen. Umkehren? Nein! Aber er wollte nicht ruhen und rasten, bis es ihm gelungen, die Verhältnisse zu klären, dem Grunde dieses intensiven Hasses nachzuforschen, dann mußte cs sich zeigen, daß ein Irrtum, eine Verwechselung vielleicht vorlagen. — Er selbst war sich keiner Schuld bewußt. — Was aber dann, wenn es keinen Ausweg gab aus diesem Labyriuth ungelöster Fragen; wenn ihm das Schicksal versagte klar zu schauen? Galt's dann, für immer zu ver zichten auf den Besitz der Geliebten, war das dann gleichbedeutend mit Entsagen für ewig? — Diesen Gedankengang wob sein grübelnd Hirn, als er durch die einsame Heide schritt. — Sie schien ihm jetzt so jedes Reizes bar, so eintönig und öde, bot seinem Auge ein so ganz anderes Bild als gestern abend, als er sie in ehrlicher Begeisterung betrachtet, daß er auf die Wanderung durch sie zu verzichten beschloß. Das Schönste, was sie ihm gezeigt, konnte er nicht besitzen. Was hielt ihn noch?. Nichts! Darum heim! Wieder hinein in die Berlcksgeschäfte, sic würden ihm mit ihrer nüchternen Alltäglichkeit gut tun. Sie würden ihn zwar nicht vergessen lassen können, aber sie würden wenigstens sein wuudcsHcrz mit einem Tropfen der Erleichterung bürg wurde am 20. Oktober eröffnet. Für! Die Uebergriffe, die sich Chinesen in Nord- den beurlaubten Kolomalstaatssekretär Dern- korea gegen japanische Soldaten zuschulden bürg wohnte Geheimrat Schnee der Feier Kommen ließen, können ernstere Folgen nach bei. Die ersten 30 Anmeldungen von Hörern sich ziehen, wenn China nicht schleunigst Ge- liegen bereits vor. Das Kolonialamt über- nugtuung leistet. Wird diese verzögert, will weist 18 Hörer. Das Reichsmarineamt Hal Japan unverzüglich seine Truppen marschieren den Admiralitätsrat Prof. Dr. Köbner zum lassen- Dem Zwang gehorchend, wird China Order parieren. Im fernen Osten ist nun
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