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1 Nllbmaner Alyeiger Zeitmlg fir UMMd, üeiskrsdül's, und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cokmannsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikalionskraft für amtliche Bekanntmachungen. cikmcnk^ lw. UNl! inik erg lnd rkt Am 11. Sonntag n. Tun. Vorm, halb 9 pf-it' ohburg- rschied liebrr nn. vo" ^II »lü ehalleo- us Vtk« nnmg Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, den 30. August. Dom 11 nach Trin. Vorm. 8 Uhr Beichte u. Feier des heil. Kirchenvisitation. Predigt über Luc. 15,11—32 Ansprache des Herrn Oberconststorialrat Dr. ldr.) roßöls-. öi». 1908 und u. mit extra schöner Ausstattung zur Aufführung. — Ein Fälscher und Betrüger, der sich gewaschen Hut, scheint der am 22. Nov. 1869 in Niederbobritzsch geborene Landwirt Karl Otto Reichert zu sein. Reichert wurde wegen verschiedener Betrügereien in Schönberg bei Berlin verhaftet und hatte sich vor der Ferien« kammer des Freiberger Landgerichts zu ver antworte». Obschon sein Gehöft mit 75 850 Mark Hypotheken überlastet war, erlangte er unter dein Vorgeben, sein Grundstück sei nur mit 28 000 Mark belastet und er befinde sich überhaupt in guter Vermögenslage, von Frau Maric Franziska (?) inRabena u ein Dar lehn von 2000 Mark. Er präsentierte ihr eine gefälschte Bürgschaftserklärung seiner Frau so wie eine wertlose Versicherungspolice. Die Zin sen bezahlte Reichert längere Zeit pünktlich, es blieb jedoch Frau Franziska schließlich ein Ver last von über 500 Mk. Von Hausbesitzer Naumann in DreSden-N. erlangte er unter Ab zug von 400 Mk. Damnum 4400 Mk. Nach vielem Drängen erhielt N. 150 Mk. zurück. Die gleiche Summe verschaffte sich N. von Zimmerpolier Friedlich H. Tierbach in Dresden gegen Hinterlegung einer Versicherungspolizc. Auch hier wollte R. mit der Summe eine Scheune bauen, Thierbach sollte die Zimmerer« arbeiten machen. Dec Scheunenbau wurde auch ausgesührt. Thierbach klagte gegen Reichert, wodurch ihm 400 Mk. Kosten entstanden sind. ! Von seiner Forderung erhielt er 866 M. zu rück. Den Maurer Orwat in Gostritz borgte R. um 2500 Mk. an, wofür er ihm alles fest stehende und bewegliche Inventar verpfändete. Nach längerer Beweisaufnahme wurde er zu 4 Jahren 6 Monaten Gefängnis u. 5 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. — Ueber die am Sonntag und Montag auf der „Albert-Höhe" stattfindenden Licht- bilder-Vorträge schreibt ein auswärtiges Blatt: „Die von dem Schriftsteller Borkert-Naundorf gehaltenen popul.-wissenschaftlichen Lichtbilder- Vor träge boten den zahlreich erschienenen I Zuhörern nicht nur ein interessantes aktueller § 42-45, Iben u. Z. Qu^ Qual- 50—52, Lammet U.80- . 52- sser. des wird laltiche» ährte Kn" mliewil , Nach«. ,8. 384. dürfte weitere Kreise ziehe». L. wurde wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung zu 2 Monaten 2 Wochen Gefängnis sowie zu den Kosten verurteilt. — In Lockwitz wurde an Stelle des nach Vorstadt Striesen berufenen Pastor Zen ker der Pfarrer von Kohren bei Borna, Marx zum Pastor gewählt. — Nadler Burkhardt augenblicklich ohne Stellung, angeblich auf der Durchreise uach Freiberg, verheiratet und Vater eines kleinen Kindes, vorbestraft wegen verschiedener Konflikte mit dem Slrafges.tzbuch (darunter wegen Majestälsbekidigung, Diebstahls, Bettelns usw.) bettelte am 12. August in angetrunkenem Zu stande in verschiedenen Häusern zuTharandt Vom Brigadier obgefaßt, ging B. zunächst willig mit, entpuppte sich aber snach einiger Zeit als belustigender Simulant. Ec legte sich plötzlich aufs Trottoirpflaster nieder und ries kläglich auS: „Lieber sterben als mitgehen!" trank ein Gläschen HvffmannStropfen aus, daS er beim Fechten erhalten hatte, und ging erst nach dreimaliger Aufforderung, sich vom Boden zu erheben, wieder mit. Das Urteil des Tharandter Schöffengerichts lautete wegen Bet telns auf 3 Wochen Strafe, wovon eine Woche als verbüßt erachtet wurde. Später wird er der Landcspolizei überwiesen. — In einem Wagen 4. Klaffe der Linie Chemnitz-Leipzig hatte ein Schalk an dem Schild „Rauchet! erlaubt" vor „Rauchen" ein F und hinter „erlaubt" ein S angemalt, so daß nun zu lesen war: „FRauchen erlaubts". Der ge lungene Witz wird natürlich viel belacht. Der betreffende Wagen läuft schon einige Wochen mit dieser Aufschrift. — Kleine Notizen. — Dem Arbeiter Karl Bucher wurde beiin Abladeu von Stämmen in der Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann in Eilenburg am 24. August ein Fuß zer trümmert, sodaß sich die Amputation des Beines unterhalb des Kniegelenkes erforderlich machte. Am 25. August ist Bucher an Herzschwäche gestorben. — Auf dem Rittergutshofe zu GeberSbach spielten die beiden 4 und 2'/, Jahre alten Knaben des Arbeiters Przigoda in der Nähe der Jauchengrube und deckten hierbei zwei kleine Bretter von der Grube ab. Der 2*/,jährige Knabe fiel beim Hinabwerfen von Apfclstückchen in die Grube und erstickte. — Am Sonnabend wurde im Wasserloche eines alten Steinbruches an der Mulde, nahe der Dehnitzer Grenze, der Leichnam eines neugeborenen Kindes weiblichen Ge schlechts aufgefundcn. Die Sektion Hal ergeben, daß das Kind gelebt hat. Es liegt also Kindes- mord vor. Ein Angler will das Paket mit dem Kindesleichnam bereits am 21. oder 22. Juli in jenem Wasserloche bemerkt haben. — In Plauen i. V. hat sich ein 13 jähriger Knabe eine Kuael in den Kopf geschossen. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., sür auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. bahnarbeiter Lehmann-Hainsberg in einem Zimmer zusammen, stahl dem L. b Mk., die in einem Stiefel versteckt waren, entwendete einige Zeit darauf ein Portemonnaie mit 8— 10 Mark Inhalt und eignete sich außerdem, als man ihn auf die Probe stellte, weitere kleinere Geldbeträge an. — Aus dem Abbaubezirk des Plauenschen Grundes und seiner Umgebung wurden im 1. Halbjahr 1808 179 326 Tonnen Stein kohlen abgefahren, daS sind im Vergleich zum 1. Halbjahr 1906 10013 Tonnen oder 5,29 Prozent weniger. — Mittwoch nachmittag gegen 2 Uhr wurde der 35 Jahre alte Arbeiter Gustav Karsch in Deuben beim Lehmabgrabcu auf der Gußstahlfabrik durch eine niedergehende Lehm wand verschü 1 tel. Karsch hinterläßt Frau und mehrere Kinder. — Auf einer am Schloßteichc in Tha randt stehenden Bank wurde Donnerstag früh ein Herren-Jackett aufgefundcn, enthaltend ein Portemonnaie mit 41 Pfg., einen Strick, Bleistift und einen Zettel mit der Aufschrift: Ich scheide freiwillig aus dem Leben, bitte nie mand zu verdächtigen. Krankheit und Stell ungslosigkeit bringen mich zu diesem Schritt. Ob hier ein Selbstmold oder Verbrechen vor liegt, oder ob überhaupt ein Menschenleben in Betracht kommt, muß die Untersuchung ergeben. Nach 3 Tagen soll der Teich abgelaffen werden. — Das Konzesstonsgesuch des Restaura teurs Hieronymus-Dresden zur weiteren Schank- Wirtschaft im „ForsthauS" zu Tharandt wurde vom Bezirksausschuß der Amtshaupt- mannschaft Dresdcn-A wegen Mangel an Be dürfnis abgelehnt. — Der Feuerwehr - BezirkSverbang der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde hält seinen diesjährigen Bezirks-Feuerwehrtag nm 13. September in Höckendorf ab. — Durch Fahrlässigkeit mit Licht entstand im Bodenräume des Cl. Lippmann-S chmie de- berg nachis Feuer. Durch tatkräftiges Ein greifen der Hausbewohner wurde der Brand Erscheint TienStag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementsprets einschließlich zwei illustrierter achtteiligen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Thema — sondern auch wirkliche Aufklärung und Belehrung. Das im ersten Teil behan delte Theina entsprach völlig der heutigen Zeit richtung undforderte geradezu zum Nachdenken und entsprechenden Handeln heraus. Der zweite Teil „Liebe und Ehe" wurde vom Vortragen den in höchst dezenter Weise erledigt. Er ent fesselte Bilder, die dem Menschen täglich acht los begegnen und erklärte in ruhiger sachlicher Weise die Ursachen deS heutiges Elendes, be sprach wie der Mensch ist und wie er eigent lich sein sollte. Zu einem vollen Erfolge deS Vortrages wäre zu wünsche», daß die Aus führungen nicht nur gehört, sondern vor allen Dingen befolgt würden. Der Vortrag wurde durch 84 vorzügliche bunte Bilder ergänzt rc." — Das im Grundbuche sür Rabenau Blatt 225 auf den Namen des Drechslermstr. Martin Georg Reißig eingrtragene Grund stück soll am 13- Oktober, Vorm. 10 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvoll streckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 1,9 Ar groß und auf 6028,40 Mk. geschätzt. — Am Mittwoch abend gegen 8 Uhr wurde in der Richtung Thacandt-DippoldiS- walde ein Luftballon beobachtet. — Im Friedrichstädter Kcankenhause zu Dresden ist der vierjährige Sohn Mühlenbe- sitzers Böhme inCoßmannsdorf gestorben. Der Knabe soll Dienstag vormittag auf der Tharandter Straße in Plauen von einem Planwagen herabgestürzt und überfahren wor den sein. — SomSdorf, Tharandt, Deuben haben Einquartierung zu erwarten und zwar berittene Truppen. — Tischlergeselle Borges inHainsberg, der vom Erscheinen vor Geiichtsstelle entbunden war, wurde vom Tharandter Schöffengericht wegen wiederholten Diebstahls zu 3 Tage» Gefängnis verurteilt. B. wohnte mit Eisen- rstag, ahauS tt. unterdrückt, sodaß der Schaden nur gering ist. — An Stelle des bisherigen Gemeinde- Vorstandes Pretzsch-Rippien wurde Herr Guts besitzer Th. Klöber in der am Sonnabend statlgefundenen Gemeinderatssitzung gewählt. — Billige Linsen. Eines der belieb testen und wichtigste» Volksnahrungsmittel, die Linsen, die seit zwei Jahren sehr hoch im Preise waren, sollen in diesem Jahre ganz be sonders billig werden. Die diesjährige Ernte in Nordrußlaud soll in Qualität und Quanti tät großartig ausgefallen sein. — Lohnfuhrmann Clemens Loreck in Wilsdruff, vorbestraft wegen Körperver letzung, Hehlerei und Diebstahls, soll nach Aussage des Verletzten beim Tharandter Schöffengericht auf der Th a r a n d t - Ha i n S- berg er Chaussee einen Gastwirt mit dem verkehrten Peitschenstiel mißhandelt und ihm einen Fußtiilt in den Leib versetzt haben. Der K-rnsprech-r: Amt D-uben 114, SvNNabeNd, dkN 29. AUgllst 1908. Fernsprecher: Amt D-uben 414. 21. Jahrgang. liegenden Renkontrcs zur Rede stellte, als aber L- auf den Gastwirt eindrang, plötzlich auf Benz. Besichtigung der geistlichen Gebäude im und davon gefahren war. Die Angelegenheit Beisein des Kirchenvorstandes. Nur Nab una fern. Rabenau, den 28. August, t,>7 Eine Neuerung im Truppen- » legungswesen nennt der „Dres- ö" einen Versuch, den die sächsische A'mvaltung mit einer am Donnerstag veranstalteten Felddienstübung Me. Während sonst die Mannschaften jl^ch dem Beziehen des Biwaks mit dem k begannen und mitunter stundenlang ih Mgrigem Magen auf die Feitigstellung ^"^eiten warten mußten, hat man ge- der Gombsener Uebung probiert, Uebelstande abzuhelfen. Die früh nach abrückenden Leibgrenadiere haben die H»?^w"se ausgeführt. Eine Anzahl ab- ^udierter Soldaten nebst einigen Militär- rückten noch vor Aufbruch des Negi- sjj^, "ach dem vom Kommando bestimmten sAlatze ab und begannen daselbst mit der einer regelrechten Feldküche. Dann aus einem in der Nähe befindlichen l^Sul ti« Ochse geholt und vor der Feld« ^ geschlachtet. Das Abhäuten, Ausweiden Mlegen ging, von sachkundiger Hand schall Von statten; in kurzer Zeit die Fleischstücke in den mächtigen fistln, einen angenehmen Duft über die N? derbreitend. Die Aufgabe der Feld- Ä ging nicht nur dahin, um eine bestimmte Wit dem Kochen deS Fleisches fertig zu ldiidern es waren die verschiedensten iy. M herzustellen. Jedes Bataillon erhielt widere Mahlzeit; das erste: Fleischklöse, ^üveite: Grasch, das dritte: Rindfleisch Staupen usw. Die Feldküche zeigte sich Abgaben gewachsen, zur besinn- war alles fertig. Die müde und gedeckt einzichknden „Landser" sollen nicht geschmunzelt haben, als sie gleich Essen w"" konnte». Nach Vernehmung vor dem Königlichen ^gtticht Tharandt wurde der hier in sj^Wig gewesene 21jährige Kaufmann Hugo 'M ""derhaftet.Ec soll sich Unterschlagungen itz^der „„p andere Verfehlungen zu schul en kommen lassen. Wohl eines der ältesten hiesigen Re- djx „Garküche", hat ihren Namen Die freundlich vorgerichteten Loka- , werden fortan „St a d t kel l e r" be- " werden. S Theater. „DaS ist daS Leben!" ^Mnanl Rudorf im „Rosenmontag" als i^giiaie des Regiments erklangen und er ^"">er Geliebten in den Tod ging: Und war auch in dem zahlreich sich ciuge- V'" Publikum, das der Handlung des mit gespanntester Teilnahme folgte, "h erst löste, als der Vorhang fiel. Die ^^dielle Tragödie bot einen interessanten in das außerdienstliche Leben eines ^'Morps, wie z. B. das eines Liebesmahles w de» zwar ungeschriebenen Ehren-Cotex, ^^doch zu verletzten nicht so leicht ein chsi"wagl, was alles dem Nichtmilitäc meist .V, ssen bleibt. Die von Akt zu Akt sich V"Wen seelischen Aff-kte wii kten hinreißend tragischen Schluß. Die Direktion wich ferner bemüht, nur anerkannt Vor- auf das N perloir zu setzen, so daß ^^"wnsse des Publikums von Fall zu Fall "E Theater steigt und solches durch den b^Mten reichen Zuspruch kund gibt. — ^Mmt, wie bereits besprochen, zum vhk !üc die beliebte Soubrette Fräulein i^ ^chindler die Operette „Der Walzeikönig" Mhrung. Sonntag wird vielen Wünschen Hj/chend das famose komische Märchen NS^n deck dich rc." als letzte Kinder-Vor- .^ 2 gegeben. Abends 8 Uhr ist die letzte "^'Vorstellung und zwar „Der Herrgott« von Ammergau", eines der besten "Yen Gesangsstücke nach Art der Schlier- ontag kommt daS beliebte Studenten- '^u-Heidelberg" in vorzüglicher Besetzung Angeklagte bestritt dies. Ein Wilsdruffer Flei- ., . , schermeister mit den: der Gastwirt einige Zeit^br"d">ahl: P. Pescheck. halb 9 Uhr Gottes- vorher in Tharandt ein scheinbar unbedeulcn-nor des Nenkontre gehabt hatte, dun ferner gerichl-^^"'' A mm? " lichees-its die Frage vorgelegt wurde, ob er! sich mit L. besprochen habe, sagte unter h r. aus, er sei mit seinem Fahrrad in Gesellschaft! e t a u f . - , . ' des L. von neuem dem Gastwirt begegne!, als dieser sich auf dem Nachhausewege nach?"^m d. Sohu Eckecsdorfbefand; er (d?r Fleischermeister) " Borner hier habe absolut nichts davon bemerkt, daß L ! V b - auf den Gastwirt eingedruxgen sei. Der Gast- der Wirt beeidete die Amvesenheit des Fleischer-^.' ? Tage alt, w am 25. d beerb, w. rsü Meisters vor der Mißhandlung des L., während 3oh- Karl Voigt, Sohn des er hinsichtlich der Anwesenheit während der w. am —- - - - - --- 29. d. beerb, w. soll. Mißhandlung im Zweifel war. Das Gericht -—.E-—- schenkte der Aussage des Fleischermeisters Kirchennachrichten VM Somsdorf, wenig Glauben, warf die Frage auf, warum er zuerst auf den Gastwirt wegen des zurück-