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Rabenauer Anzeiger : 08.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190809087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19080908
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19080908
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-09
- Tag 1908-09-08
-
Monat
1908-09
-
Jahr
1908
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 08.09.1908
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grün ge- grün i Hemd, A Aus aller Welt oor 8i»- Fartletznng ^>lgt- ! und herad " der tonangebende New-Yorker das solide, ^wehme Schwarz oder Dunkelbraun nur noch »> Lackleder. Und diese mit tiefem Ausschnitt ^ehene Chaussure zieren obendrein riesenhafte, W Flügeln auf dem Spann balancierende Mifen oder große, funkelnde Metallschnallcn. Melde und rote, graue und grüne Halbschuhe man vielfach bewundern. Die äußere Fuß- Mdung muß mit dem Halbstrumpf konträ ren, der seinerseits in der Regel mit dem vom «md abstechenden Schlips harmoniert. Auch die Mdkleidung des Salonhelden wird immer far- "icheudiger. Kanariengelbe Westen sind das Mte zum Dinerrock, und hellgrüne, blaßrote Mi walvenfarbene Seidensocken schimmern in Mtgeschmückten Lackschuhen. polizeilich verhört. Die Protokolle schickte man nach München an die politische Abteilung. Ei« Hohenzoüern-Nachkomme als Haus diener. Auf dem Wege aus der neuen in die alte Welt ist Baron Alexander von Waldenburg, ein Urenkel des Prinzen August von Preußen, der seinerzeit die hübsche Friederike Wichmann heiratete, die darauf zur Baronin von Walden burg erhoben wurde. Baron Alexander hat sich schlecht und recht in Amerika herumgeschlagen, zeitweise als Hausdiener; jetzt harrt seiner in Deutschland eine Erbschaft von 200 000 Mark. Man hatte ihn bereits seit einiger Zeit gesucht. Wie der Berliner Zeitung aus Ncwyork ge schrieben wird, war der Baron als Dreißigjähri ger dort angekommen, nachdem er in der alten Welt sein großes Vermögen durchgebracht hatte. Zuerst trat er noch vornehm auf und rauchte in einem feinen Hotel Zigarren zu 2 Mark das Stück. Dann verschwand er von der Bildfläche. Wie ermittelt worden ist, hatte sich der Hohen- zollern-Nachkomme zum Vertreter einer Auto mobilfirma aufgeschwungen, nachdem er als Haus knecht in einem Hotel den Besen gehandhabt batte, nachdem er als Grundeigentumsagent, Reisender für Patentartikel, nochmals Hausknecht und dann Kellner gewesen war. Seine Ueber- raschung war keine geringe, als er, endlich ge funden, von der neuen Erbschaft hörte. Sofort eilte er nach dem deutschen Generalkonsulat, wo man ihm die Richtigkeit der Nachricht bestätigte, und jetzt ist der Hohenzollernsproß nach Deutsch land unterwegs, um seinen Anteil an der Erb schaft in Empfang zu nehmen. . Graf Zeppelins Pläne. Graf Zeppelin Wil mit der Nationalspende und weiteren Mitteln eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung grün den, damit das Unternehmen nicht mehr allein von seiner Person und seinem Leben abhängig ist. So erklärte der Graf in der jüngst abgehal- t-nen Gemeinderatssttzung in Friedrichshafen, und er fuhr fort: Deutschland muß den Vor sprung, den es im Luftschiffunternehmen gegen über den anderen Staaten hat, ausnützen. Mit den Mitteln der Nationalspende darf ich aber nicht frei und willkürlich verfahren, als ob sie mein Privateigentum wären, sondern ich muß den Fond nach bestem Gewissen verwalten. Dieser Standpunkt leitet mich allein bei dem Ankauf eines Geländes in Friedrichshafen. Mein dringender Wunsch ist, in Friedrichshafen zu bleiben, weil der See und die Umgebung ein sehr geeignetes Gelände für das Unternehmen sind, weil ich persönlich mit Leib und Seele am See hänge und die Stadt Friedrichshafen mir schon so viele Ehren erwiesen hat. Deshalb würde ich mich von Herzen freuen, wenn wir uns über den Ankauf einig werden können. Ich weiß, daß die Stadt große Opfer zu bringen hat, aber ich habe die feste Zuversicht, daß das Unternehmen der Stadt eine glänzende Zukunft eröffnen wird. — Nach diesen mit Beifall aufge nommenen Worten verließ der Graf den Saal. Der Gemeinderat beschloß darauf, die Verhand- sind aus Anlaß ihrer mehr als zehnjährigen Zugehörigkeit zur Oper zu Generalmusikdirektoren gung- meine einein Hansel, bewerbe uns Verkehr. Die Bautätigkeit ist ein wichtiger Gradmesser für die wirtschaftliche Lage, und da muß man leider sagen, daß sie in diesem Jahre noch schlechter geworden ist, als sie es 1907 schon war. Am geringsten war die Bau tätigkeit in den Städten, etwas besser auf dem platten Lande- Die Hoffnung, daß die Herbstmonate eine lebhaftere Nachsaison brin gen würden, scheint sich nicht mehr erfüllen zu wollen, vor allem deshalb nicht, weil die Erleichterung am Geldmarkt ihre Wir kungen auf das Baugewerbe noch nicht äußern konnte. Ein Zeichen der Zeit ist ferner folgende Meldung aus München: Die Schleiferei- und Polierwerksbesitzer Bayerns und Böhmens haben beschlossen, ihre sämtlichen Werke in der Zeit vom 28. September bis 26. Oktober stillzulegen. Das billige Pelzwerk soll vom Markte verschwinden, manchem vielleicht zum Leid wesen- Die in Leipzig tagenden Kürschner meister Mitteldeutschlands beschlossen, den Ankauf von deutscheu Wildarten, namentlich Hamstern, einzuschränken, um auf diese Weise einer Neberschwemmung des Marktes durch billiges Pelzwerk vorzubeugen. Rennpferde dem Schutzmann entgegen. Sein Pferd stutzte einen Augenblick, machte Kehrt und befand sich wenige Sekunden später mitten unter den Rennpferden. Und jetzt begann eine wilde Jagd. Der Schutzmann hatte alle Gewalt über seine Nosinante verloren, nahm aber trotzdem ganz glatt die ersten Hindernisse. Sein Gaul schien sich als Rennpferd qualifizieren zu wollen, als auch schon das Verhängnis nahte. Wenige Meter trennten noch Roß und Reiter vom Wasser graben, ein kühner Sprung — und der brave Schutzmann nahm ein unfreiwilliges Bad in den kühlen Fluten, vom homerischen Gelächter des tausendköpfigen Publikums verfolgt. Bis auf die Haut durchnäßt entstieg er den Fluten, während seine Kollegen sich abmühten, das Pseudorenn pferd empfangen. Komb sie und Bauernbursche. Eine roman tische Liebesheirat ist in Budapest geschlossen worden. Auf dem Standesamt des dortigen siebenten Bezirkes erschien der junge Landmann Johann Ondrassyk aus Vagrefalu, um mit der aus derselben slowakischen Ortschaft stammenden 17 jährigen Komtesse Henriette Pcngracz, einer Töchter des in Vagrevfalu begüterten, verstorbe nen Gutsbesitzers Grafen Eduard Pongracz, die Ehe einzugehen. Die Liebesaffäre zwischen der jungen Grafentochter und dem Bauernburschen er regte schon vor einiger Zeit in Ungarn großes Aufsehen. Die schöne Komtesse Henriette verliebte sich in den hübschen Burschen, und da die Sank tion der gräflichen Eltern zu diesem Liebesbunde nicht zu erwarten stand, ging die Tochter, kurz entschlossen, zu ihrem Auserwählten in dessen bescheidene Hütte. Ler gräfliche Vater hatte jedoch keinen Sinn für diese Idylle und wandte sich auf Grund seines väterlichen Rechtes an den Waisenstuhl des Trencsener Komitats, damit dieser die Ueberführung des verliebten Fräuleins in das Budapester Erziehungsinstitut „Zum guten Hirten" verfüge. Der Waisenstuhl und in zweiter Instanz der Verwaltungsausschuß des Komitats gaben diesem Verlangen Folge. In zwischen übernahm der Abgeordnete Zoltan Lengyel die Vertretung der Interessen der Kom tesse, und dieser legte gegen den Bescheid des Waisenstuhles an das Ministerium des Innern Beschwerde ein. Der Minister ordnete eine neue Vernehmung des gräflichen Paares an, um von vielem die elterliche Einwilligung zur Ehe der Töchter zu erlangen. Zur Vernehmung konnte jedoch nur die Mutter der Komtesse, die alte Gräfin, erscheinen, da in der Zwischenzeit Graf Eduard Pongracz gestorben war. Die Mutter, eine geborene Susanne Bielek, alw von Hause aus auch eine Bürgerliche, gab schließlich die Einwilligung zum Bunde. Und so fand denn, wie wir dem „Pest. Lloyd" entnehmen, die Trauung des 26 jährigen Landwirtes mit der Komtesse statt. Außer den Zeugen, zwei Buda pester Rechtsanwälten, wohnte der Trauung niemand, weder ein Familienglied noch ein Neu gieriger bei. Damit war aber nur der Gefühls- tnl der Angelegenheit abgetan. Es blieb noch der vermögensrechtliche zu ordnen. Denn der Bruder der Komtesse, Graf Johann Pongracz, will sich in das Erbe, die Besitzungen von Vagrevfalu, mit seiner Schwester, der Komtesse Henriette On drassyk, nicht teilen. Sie hat sich entschlossen, gegen ihren Bruder einen Erbschaftsprozeß anzustrengen. Indes wird das neue Ehepaar in der strohgedeckten Hütte des Mannes zu Vagrefalu Hausen und geduldig den Verlauf des Prozesses abwarten. Verlobung Frl. Molitors? Fräulein Olga Molitor, die gegenwärtig bei dem Kunstmaler Engelhorn in Laulerbach lebt, wird sich nach einer Stuttgarter Meldung des Berl. Tgbl. dem nächst mü dem Arzt Dr. Göchjes verloben. Die Kapellmeister der königlichen Oper in Berlin Dr. Karl Muck und Dc. Richard Strauß Hemd iß l schling! in aut- ren Halt' ten ziere» ein drei' n, breil- tten Au sind aus lbei zeig! schatten! neu seien c Man»' e wahre n Anzug ig gc' uzigc" mzc»> i früh svollc Wcl- villc» ft seit und :s als ug Z" ihren- M»g denn und , da» welche ch S»' r bc> ft bis er den Augenspiegel zu Hilfe genommen, als beginnenden grauen Staar erkannte. Ich werde binnen kurzem blind sein, und die Kolouialregieruug hat natürlich kein Interesse daran, einen Soldaten zu behalten, dem sie vielleicht schon nach einigen Monaten Invaliden- Pension zahlen müßte." „Das ist schrecklich. Ich beklage Sie von ganzem Herzen." . Der andere machte eine beinahe ungeduldig abwehrende Bewegung. „Es ist durch aus nicht schrecklich, denn ich werde den Tag meiner Erblindung unter leinen Umständen erleben. Außerdem habe i§ Sie uicht hierher geführt, um mich von Ihne» trösten zu lassen. Das Truppenkommandd weist mich also als dienstuntauglich zurück, uud ich soll mit einigen anderen, die dasselbe Schicksal hatten, schon morgen die Heimreise nach Europa antreten, um dort in aller Form entlassen zu werden." Jetzt hob ein tiefer Seufzer Rudolfs Brust. „Nach Europa!" wiederholte er. „Nein, nun beklage ich Sie nicht mehr, Kamerad! Was Sie auch drüben erwartet, cs gibt kein Unglück, das sich nicht ertragen ließe, wenn man nur die Lust der Heimat atmen darf." „Wohl! Wenn Sie so denken, werden Sie auch damit einverstanden sein, die Reise statt meiner zu machen." „Ich? Welch ein Gedanke! Sie wollen wohl Ihren Scherz mit mir treiben!" Rudolf las nicht weiter. Tränen ver dunkelten seinen Blick, und die Buchstaben Possen vor seinen Augen zu einein wirren Chaos zusammen. Er zerknitterte den Brief «wischen den Händen und warf sich über seine harte Lagerstätte hin, das Gesicht in die Decke Sedrückt uud von verzweifeltem Schluchzen ge- Mttelt, wie wenn das tödliche Fieber ihn bereits gepackt hätte. Welche Leiden ihm auch die marternde 1>eue über seine unbedachte Tat bisher bereitet haben mochte, sie waren nur geringfügig im -vergleich mit den Qualen dieser Stunde, gleich zackigen Messern wühlte die grausame Gewißheit des erbarmungslosen „Zu spät!" in .^uiem Herzen, und seine Seele hatte nur noch 1 aum für einen einzigen Wunsch, daß diese Pein zugleich mit seinem armseligen, verlorenen «den ende. Rndolf wußte nicht, wie lange er so Illgen, als jemand seinen Arm ergriff und !hn kräftig rüttelte. . „He, Kamerad! Schläfst du oder hast du M Fieber? Wir sind zum Antreten komman- Mt- Jetzt endlich sollen wir erfahren, was a>e hohen Herren über uns beschlossen haben." Einer seiner Stubengenossen war cs, der beben ihm stand. Mit dem leeren Blick eines geistesabwesenden richtete sich Rudolf aus und mich das wirre Haar aus der Stirn. „Antreten? — Ja — ja — ich komme, '"öffentlich schicken sie mich geradeswegs in den <od." „Na, wenn dir so viel daran gelegen ist, °azu kann schon Rat werden," meinte phleg matisch her andere. „Es ist hier wohl keiner, ber cs nicht lieber dir gönnte als sich selber." Wie im Traume hörte Rudolf wenige Mannten später die Verlesung des Befehls, dem übrigen Soldaten in atemloser Spannung ch effeki' mit ihr schnupf- chwarzks efornm» önt wird s loisigk SanaM- »len lß! angt >» ze dicht halb-» c jungt» und eö Rückseil- einigtl heraus- rer Zcß, igewand männlich t sich i" lächsttnd rr von- cze und je» und je Indi en Giß»' ichtet z» heit-rr, Per-iin- breiles ün B iceignü, r eiwa» in uia» ne auch n unter segnen, das ui» igewebb i bevor- ßenüge» ebenste» n gein» große», Halb- h vo» ügsten», !ur der- der B : Faid! Hindi»» ur n« w sei»! m und ün und färbe»! Grund, tte und iren i» luierle» rg du>' Kunst uns Alssenschakt. Bon Sven Hedin. „Harpers Monthly Ma gazine" veröffentlicht einen Bericht des kühnen schwedischen Forschers Sven Hedin, von dem jüngst ein Lebenszeichen aus Asien kam, über seinen Besuch am heiligen See Manna Sarowar und die Erforschung der Quellen deS Indus, einer Gegend, die bisher wohl keines Europäers Fuß betrat. Wie wir im Reichsanzeiger lesen, war es ein abenteuerlicher und hindernisreicher Ritt. Sven Hedin schildert, welchen Eindruck die Quellen auf ihn gemacht haben. Gewaltiger war der Eindruck des heiligen Berges der Ti betaner, Kailas genannt. Auf dem Gipfel soll Siwa (der Glückliche, eine der drei Hauptgott heiten) in seinem Paradiese leben. Nur hin und wieder steigen die Götter nach dem Glauben zu den Ufern des Manasarowarsees hernieder, um in der Gestalt weißer Schwäne über die Fluten dahinzugleiteu. Alljährlich kommen tausende von Pilgern hierher; sie schweigen ehrfürchtig und sinnen nur. Die Selbstaufopferung, das Leben in der Dunkelheit und Abgeschlossenheit gilt als der verdienstvollste Weg zur Seligkeit. In einer Höhle sitzen die freiwilligen Dulder. Täglich kommt ein rotgekleideter Mönch, um durch einen schmalen Spalt Essen zu reichen. In Linga z. B. hat ein Lama (Priester) in dieser Weise 69 Jahre gelebt. Er mußte wie alle Lama in sitzender Stellung sterben, und damit der Todes kampf ihm hierin nichts anhabe, nimmt er schon bei der Einmauerung ein kleines Holzgestell mit, das ihn in der letzten Stunde stützen soll. — Als einen der herrlichsten Genüsse bezeichnet Sven Hedin dis Kirchenmusik der Tibetaner. Vermischtes. Ueber die Landung eines französischen Ballons im bayerischen Manöoergelände berich teten Münchener Blätter aus Pavelsbach: Die beiden Luftschiffcr, ein Rentner aus Paris und ein englischer Ingenieur, die bei Pavelsbach unter dec manövrierenden bayerischen Feldartillsrie landeten, wollten angeblich von Paris nach München fahren, um in der Ausstellung über raschenderweise niederzugehsn. Sie hatten einen Photographenapparat und eine große Summe deutschen Geldes bei sich. Die Luftschiffer wurden w zu a S>» - uin, weiß utriü vclche üsscU! Ei» ° st» Rudolf ließ sich ohne Widerspruch fort ziehen, obgleich es ihm viel lieber gewesen wäre, wenn man ihn in Ruhe gelassen hätte. Simmer drückte, sobald sie eingetreten waren, die Tür vorsichtig in's Schloß nnd begann in behutsamem Flüsterton: „Sie wissen ohne Zweifel bereits, was Ihnen bevorsteht, Ka merad ?" „Ja. Sie wollen mich in das Innere senden. Ich hörte da so einen Namen — aber ich habe ihn wieder vergessen." Simmer sah ihn etwas verwundert an; dann fuhr er, immer dicht zu seinem Ohr ge neigt, fort: „Es ist das schlimmste Fiebevncst in ganz Niederläudisch-Jndieu. Dorthin kom mandiert zu werden, bedeutet den sicheren Tod." „Nun, um so besser," sagte Rudolf gleichgültig. „Ich wollte nur, daß es schon so weit wäre." „Warum wünschen Sie den Tod? Sie können ja noch glücklich werden, und ich will Ihnen die Möglichkeit dazu verschaffen." Auch jetzt zeigte Rudolf keine Ueberraschung. Ohne daß sich ein Zug iu seinem gleichsam erstarrten Antlitz verändert hätte, schüttelte er den Kopf. „Geben Sie sich keine Mühe, Kamerad! D<rs ist für mich nun ein ^ür allemal vorbei.", „Aber Sie wissen ja noch nicht einmal, was ich mit Ihnen im Sinne habe. Hören Sie mich an und merken Sie wohl aus, denn ich habe nicht Zeit genug, es zweimal zu sagen. Auch ich wurde heut gleich allen anderen Neu angekommenen noch einmal untersucht, und der Arzt nahm es damit zu meinem Unglück sehr genau. Er entdeckte auf meinem linken Augapfel eine Trübung, die ihm verdächtig vorkam, , und die er dann such weiter. nachdem nnd mit vor Aufregung verzerrten Gesichtern lauschten. Er wurde wohl inne, daß sein Name in Verbindung mit irgend einer fremd klingenden Ortsbezeichnung genannt wurde, und er ge wahrte auch die mitleidigen Blicke, die sich von rechts und links auf ihn richteten, aber er war ganz unfähig, diese Eindrücke zu einer klaren und bestimmten Vorstellung zu ver arbeiten. Sein Gehirn war wie ausgebrannt; eine stumpfe todmüde Gleichgültigkeit war aus die Stelle der Erregung getreten. Er kehrte, als das Kommando dazu gegeben worden war, mit den anderen in seine Stube zurück und setzte sich, stnmpf vor sich hin brütend, au sein Bett. Die Kameraden schienen seiner augen fälligen Niedergeschlagenheit eine ganz bestimmte Deutung zu geben, denn niemand belästigte ihn durch Fragen oder gar durch spöttische Bemerkungen, wie sie unter diesen wenig zartfühlenden Burschen in solchen Fällen sonst üblich waren. Etwa eine halbe Stunde vor der zum Schlafengehen festgesetzten Zeit kam ein Soldat aus einem anderen Revier und fragte nach Rudolf Hildebrandt. Draußen auf dem Flur sei einer, der ihn zu sprechen wünsche, und es handle sich dabei um Dinge von großer Wichtigkeit, die keinen Aufschub litten. Der Gerufene erhob sich mechanisch und leistete der Aufforderung Folge, ohne daß sich auch nur die leiseste Empfindung der Neugier in ihm geregt hätte. Es setzte ihn auch nicht in Erstaunen, als er sich draußen seinem Bekannten vom Schiff, dem ehemaligen In genieur Simmer, gegenübersah. „Kommen Sie mit mir, Kamerad!" flüsterte ihm dieser hastig zu. „Da unten am Ende des Ganges ist eine Kammer, in der wir uubelauscht miteinander reden können. Ich habe Ihnen WWigeL , Ter Krieg im Frieden pflegt neben einer Men Seile auch ein ernstes Gesicht zu zeigen. Manchmal wird cs sogar sehr ernst, und es M, wie in einer richtigen Schlacht, Verwundere Tote. Wie die Pfälzische Presse meldet, Eigneten sich bei den Manöver» der 6. bayeri- M Jnfanteriebrigade bei Wolfsheim zwei Mre Unglücksfälle. Ein Reservist des 18. Jn- merieregiments erlitt einen Herzschlag und sofort tot. Ein Soldat vom 5. Chevaux- V-Ncgiment stürzte mit seinem Pferde einen ädhang hinunter, brach das Genick und war Mnblickiich eine Leiche. Sturmschäden in Belgien. Der jüngste Mm hat auch im Reiche König Leopolds und »» der belgischen Küste großen Schaden ange- Mt. In Brüssel und Gent wurden mehrere Myonen in den Straßen durch den Sturz ent- Melur Bäume schwer verletzt. Die Parkan- Aen sind stark verwüstet. An der Küste herschl Me wegen der zahlreichen ausgeblichenen Fischer- M. Besonders wild hauste der Sturm in Ost- M. Der Wind brachte mehrere Damen zu M, riß die Markise eines Cafes ab und schleu se sie fünf Meter weit. Die Wellingtonstraße »eßt unter Wasser. Bei rinem Leichenschmaus in Haidenburg in Merbayern kam es zu einer großen Schlägerei, ging mit Messern aufeinander los; ein Mim wurde erstochen, mehrere Personen wurden Metzl. Äammutbäumc in Flammen. Ein Wald- Md, vom Winde angefacht, zerstörte bereits A Südseite des berühmten Haines alter Riesen- Mme bei Stockton in Kalifornien. Es besteht Mg Hoffnung, irgendwelche Bäume zu retten. M Alter dieser Bäume, Sequvia gigantea oder Mmmuibäume genannt, wird auf etwa 1000 Äre geschätzt. Auch der größte der Bäume, Mher of the forest (Waldmutter), der eine We von 109 Meter und dicht über der Wurzel M Umfang von 26 Meter hat, ist den Mannen zum Opfer gefallen. Im allgemeinen Aden die Mammutbäume, Cypressengewächse, zu 95 Meter hoch. . Wieder ein Ballonunglück. In Waterville in Miika geriet der Lenkballon des Luftschiffers Mes in Brand. I. stürzte aus 500 Fuß Höhe Mb und wurde zerschmettert. Funken vom Mor hatten das GaS entzündet. Zirkasbrand. In Jalta in Rußland brannte N Zirkus während der Vorstellung ab. Das -Mblikum rettete sich, doch haben viele Frauen M Kinder bei den Schreckcnsszenen Verletzungen Men. In der Verwirrung wurde die Kasse beraubt. Brand einer Militärschule. In Lissabon ist Portugiesische Militärschule dieser Tage nachts Mergebrannt. Von den 900 Offizieren und Wlern, die nur mit großer Mühe aus dem Annendcn Gebäude gerettet werden konnten, Wen sehr viele Verletzungen erlitten. Das Ueber- , gingen des Feuers auf die benachbarten Pulver- Mazine konnte verhindert werden. lungen mit dem Direktor des Grafen unter Aus schluß der Oeffentlichkeit weiterzuführen. Wie es heißt, will die Stadt das Gelände ankaufen und der Gesellschaft auf 100 Jahre verpachten. Andererseits will die Gesellschaft der Stadt die Summe zu 4 v. H. leihen. Der Schutzmann als Jockei. Während der Pferderennen in Haldon spielte sich eine amüsante Szene ab. Zu den Rennen waren auch zwecks Aufrechterhaltung der Ordnung die berittenen Schutzleute von Devonshire erschienen und einer von ihnen war mit der Mission betraut worden, die Bahn selbst abzureiten und das Publikum, das unruhig vordrängte, zur Ordnung zu weisen. Plötzlich wurde sein Pferd durch einen zu Boden fallenden offenen Sonnenschirm einer Dame scheu und raste mit dem Schutzmann davon. In diesem Augenblicke wurde aber auch schon ge- „ . „ „ , . startet, und im schärfsten Galopp rasten acht vom Kaiser ernannt worden.
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