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Rabenauer Anzeiger : 04.08.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190808041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19080804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19080804
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-08
- Tag 1908-08-04
-
Monat
1908-08
-
Jahr
1908
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 04.08.1908
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liegt zu einer pessimistischen Deutung der un terlassenen Besuche nicht die geringste Ur sache vor- Den Arbeitskammergesetzentwnrf läßt die Negierung nicht fallen. Die eingegangenen Gutachten werden geprüft. Welche Verände rungen daraufhin an dem vorläufigen Ent- wurfe stattfiuden werden, ist noch unbestimmt; nur soviel steht fest, daß eine Umwandelung der Arbeitskammern in Arbeiterkammern von der Regierung nicht vorgenommen werden wird. Osterreich-Ungarn. Wie aus Budapest gemeldet wird, stellte die dortige Polizei fest, daß in mehreren obcrungarischen Komitaten mit Unterstützung höherer Verwaltungsbeamten seit Jahren großer Mißbrauch in Auswandcrnngsange- legenheiten betrieben wurde, wobei auch aus ländische Agenten mitwirkten. Mehrere Orts richter verkauften Auslandspässe und reizten zur Auswanderung an. Bisher wurden sechs Personen verhaftet. England. Kabinettskrise in England? Die ebenso friedfertigen wie freimütigen Worte des Fi- nanzministers Lloyd-George, der England be schuldigte, gegenüber Deutschland mit dem Kriegsgespenst und mit den kriegerischen Rüstungen begonnen zn haben, scheinen eine Art Kabinettskrise herbeisühren zn sollen. Man ersieht auch daraus, wie grundver schieden leichtwiegende Worte und gerichtige Taten sind. — Zwischen den Ministern ent standen deshalb Differenzen, weil die Aeuße- rungen des Finanzministers indirekten Wider spruch zu den bestimmten Erklärungen des Premierministers Asquitte über die Flotten- polttik der Negierung stehen. Der Minister präsident erklärte mit aller Deutlichkeit, daß die Negierung entschlossen sei, die bisherige Flottenpolitik fortzusetzen und vor allem den Zwei-Mächte-Standard aufrecht zu erhalten. Die führenden Kabinettsmitglieder stehen sämtlich auf demselben Standpunkt. Unter den gemäßigten Mitgliedern der liberalen Regierungspartei ist eine lebhafte Unruhe über die Rede des Fiuanzministers entstanden; da gegen überreichte die gesamte Arbeiterpartei dem Premierminister eine Petition um Ein schränkung der Rüstungen. — Diese Petition ist von 144 Mitgliedern der Mehrheitspar teien im Parlament unterschrieben und be sagt: England hat Dank seiner Beziehungen zu den Mächten keine Kriegsgefahr zu be fürchten. Deshalb muß die Regierung die Einnahmequellen des Landes mit dessen ver schiedenen Bedürfnissen im Einklang bringen nnd verhindern, daß Englands Kraft und Gedeihen noch weiter der Aufrechterhaltung einer starken Militärmacht und der Unter haltung der Kriegsmarine geopfert würden. Spanien. Das Königspaar reist in der zweiten Hälfte des August auf mehrere Wochen nach England. Es handelt sich um einen reinen Familienbesuch unter Ausschluß jedes amt lichen Empfanges. Von London begibt sich das Köntgspaar nach Oesterreich und Kon stantinopel- Türkei. Der Sultan hat seinem Volke, seinen „lieben Brüdern", an die er um die mitter nächtliche Stunde von einem Fenster seines Palastes aus eine recht sympathische, in pa triarchalischem Tone gehaltene Ansprache ge richtet hatte, bekannt geben lassen, daß ei- glücklich sei über den Dank des Volkes und den Eid leiste, die Verfassung vollständig durchzuführen. Niemand wird sich dem wi dersetzen können und jedermann kann in Ruhe seinen Geschäften nachgehen. — Daß es dem Sultan ernst ist um die Ausführung der Verfassung erhellt auch daraus, daß er in dem Augiasstall des Beamtentums mit eisernem Besen auskehrt, die Volksbedrücker, die Spione, Bakschischmänner und Sinekurenjäger enfernt nnd Männer in die Regierung und auf die leitenden Verwaltungsposten beruft, die das Vertrauen des Volkes genießen. Den Wünschen der Jungtürken wird in weit' gehendem Maße Rechnung getragen, dafür erweisen sich diese auch dankbar und unterstützen die Re gierungspolitik des Sultans nach Möglichkeit. Die Forderungen der in Freiheit gesetzten Mnselmanen sind oft sonderbar genug. Es zeigt sich hier dieselbe Erscheinung wie in Rußland nach Einberufung der ersten Reichs duma. Aber die Hoffnung, daß das Re formwerk gelingen wird, darf bisher doch ausrecht erhalten werden. Und in jedem Falle ist das englisch-russische Abkommen über die mazedonischen Reformen bis aus weiteres nichts als ein Stück Papier. Marokko. Wie aus Tanger gemeldet wird, ließ die marokkanische Negierung einen im Dienste der deutschen Gesandtschaft stehenden Marokkaner verhaften, angeblich wegen persönlicher Be ziehungen zu dem hasidischen Pascha von Alkasar. Tatsächlich steht der Mann den politischen Vorgängen fern. Der deutsche Ge sandte hat noch in derselben Nacht die Frei lassung des Verhafteten durchgesetzt und die Bestrafung der marokkanischen Soldaten ver langt, die ihn unter Schimpfreden gegen Deutschland zum Gefängnis brachten. Auch ein fomchritt. Eine schaurige Zeit ist es doch, in der wir leben. Auf der einen Seite vernehmen wir fort gesetzt die feierlichsten Friedensversicherungen, und auf der anderen werden wir die unaufhörliche und emsige Kriegsrüstung gewahr. Eigentlich sollte man meinen, daß die eine Erscheinung die andere ausschlösse, daß Kriegsrüstungen überflüssig wären, wenn der Friede gesichert ist; daß aber, wenn Kriegsgefahr bestehe, die lauten Friedensversicherungen besser unterblieben. So aber schwebt die Welt in einem fort zwischen Kriegsfurcht und Friedenshoffnung, also in einem Zustande ewiger Ungewißheit, der keines wegs angenehm ist. Es ist aber auch dieser Zu- stad bereits ein Fortschritt, er stellt gewisser maßen ein Uebergangsstadium dar, das seiner Natur nach dem Stempel der Unbestäudigkeit an sich trägt. Zieht man Vergleiche mit früheren Zeiten, so erkennt man, daß die Aufwendungen für Heer und Flotte ehedem durchaus für kriegerische Zwecke gemacht wurden. Die territoriale Zer stückelung, die notwendige Abrundung der Lan- desgreuzen Ungewißheit über Besitzrechte, Mißver hältnisse zwischen der Wehrmacht und dem Ter- ritsrialbesitze eines Staates, alles das waren be ständige Ursachen der Kriege. Diese waren, was gleichfalls ins Gewicht fällt, vor der Einführung der modernen Waffen auch nicht entfert so blutig, wie ein zukünftiger Krieg sein würde. Was früher ein eisernes Ringen Manu gegen Mann Politische Rundschau. Deutschland. Für die diesjährigen Kaisermanöver ist in der Kriegsgliederung bei jeden: Armeekorps auch eine Lustschiffer - Abteilung vorgesehen, bei denen jedoch nur die Verwendung des Fesselballons zn Aufklärungszwecken in Aus sicht genommen ist. Der lenkbare Ballou des Lustschifferbataillons soll dagegen in diesem Jahre noch nicht in Tätigkeit treten, weil mit seiner Führung und Bedienung erst noch ein größerer Stamm von Offizieren und Mannschaften ausgebildet werden soll. Neben den üblichen Signalballons, bei denen die Kugclform beibehalten ist, wird ausschließlich der Drachenballou gebraucht, dessen Einfüh rung die Militär-Lnftschiffahrt etwas unab hängiger von der Witterung gemacht hat. Für diesen Ballon ist der Ausstieg auch bei größeren Windstärken möglich geworden, bei denen der Fesselballon in Kugelform nicht mehr ausgelassen werden kann; es ergibt sich daraus für deu Drachcuballon der große Vorteil, daß der Ausfall an Tagen für die Balloncrkundnng im Laufe des Jahres nur noch gering ist. Uebrigcns erfordert die Beobachtung aus dem Fesselballon nicht nur eine gewisse körperliche Veranlagung, sondern auch gntes taktisches Verständnis und eine reichliche Uebung. Hervorznheben ist ferner, daß beim 16. Armeekorps die Kavallcrie- division ihre Piouicrabteilnng aus Mann schaften der Kavallerie zusammensetzt, was wohl als ein Versuch zu bezeichnen ist. Wenn auch der im technischen Piouierdienst nach der Piouicrvorschrift für die die Kavallerie aus gebildete Kavallerist zur Ausführung kleinerer technischer Verrichtungen wohl mit Erfolg heraugezogen werden kann, so wird er doch, so meint die Köln- Ztg., bei einigermaßen größeren Aufgaben versagen, da ihm vor allem jene technisch handwcrksgemäße Vor bildung abgeht, die dein Pionier infolge seines bürgerlichen Berufes stets eigen ist. Es wird daher bei der Aufstellung der Pionierabteilungen für die Kavalleriedivisionen durch die Pionierbataillone sein Bewenden haben müssen, und es dürfte nur zu ent scheiden sein, in welcher Weise eine solche Abteilung beritten zn machen ist, um der Kavalleriedivisiou überallhin folgen zn können. Aon demnächstigen Begegnungen unseres Kaisers mit dem Zaren und des russischen Ministerpräsidenten Stolypin mit dem deut schen Reichskanzler Fürsten von Bülow will cs in den Blättern nicht stille werden. Und doch ist an jenen Gerüchten kein wahres Wort. Kaiser Nikolaus hat schou lange nicht soviel Reisen unternommen und hohe Besuche empfangen, wie in diesem Sommer. Er wird daher auch während des Verlaufes dieses Jahres Rußland nicht mehr verlassen. Auch Stolypin kommt nicht zum Fürsten Bülow. Unter anderen Umständen könnte man in der Unterlassung eines persönlichen Meinungs austausches zwischen den beiden Kaisern und ihren leitenden Ministern vielleicht ein böses Ahnen für die fernere Gestaltung der inter nationalen Politik erblicken. Nachdem jedoch die Revaler Begegnungen des Zaren mit dem König Ednard wie mit dem Präsidenten Fallieres zu keinem die politische Lage irgend wie bedrohenden Ergebnis geführt haben, Der (Kirkenßof. Novelle von Clara Dressel. (Nachdruck verboten.) Aus der gehofften Schwcizreise sollte nun doch nichts werden. Schade um die schöne Zeit, welche Professor Steiger an die schriftliche Bearbeitung des großartigen Planes gewendet. Aber er liebte es nun mal mit ordnungs mäßiger Genauigkeit zu Werke zu gehen. Gerade das mühselige Zusammenstellen, das genaue Erwägen hatte die Wichtigkeit sowohl als die Vorfreude des Unternehmens für ihn erhöht. Als würdiger Oberlehrer eines großstädti schen Gymnasiums konnte er doch nicht gut ius Blaue fahren, wie etwa ein vagabundie render Künstler, der Laus Muo durch die Welt strolcht uud die liebe Natur nimmt, ivic und wo sie ihm just in den Weg kommt, der in der Not mit einem Heulagcr zufrieden ist, seelenruhig Zuganschlüsse verpaßt und sich leinen Pfifferling um Fahrplan und Bädecker fchecrt; Nein für einen solchen Wildflug dankte der ordnungsliebende Schulprofessor, der die Brausejahre hinter sich hatte und nun Bequem lichkeit für eine Tugend hielt. Just nuu, als das selbstverfaßte Reise handbuch fix und fertig auf seinem Schreibtisch, lag uud es an der Zeit schien, Koffer und Handlasche auf ihre Brauchbarkeit zu prüfen, machte die liebwerte Schwiegermama, welche dem Hauswesen seit dem vor einigen Jahren erfolgten Tode seiner Frau vorstand, einen Querstrich durch den schönen Plan. Bei ihrer lctztverheiratetcn Tochter war das erste Baby angekommen, uud die juuge, unerfahrene und dazu schwächliche Mama bat dringend nur der Mutter Rat uud Pflege. Diesem Rufe konuie sich die rüstige und umsichtige Dame uicht verschließen. Doch ver sicherte sie tröstlich, höchstens vier bis fünf Wochen fortbleiben zu wollen. „Also die ganze Ferienzeit," rechnete der Professor ebenso schnell als bestürzt aus, wo raus er die zaghafte Frage tat, ob sie „die Jungeus" mitnehmeu werde. Da lachte sie ihn geradezu aus. Zwei solche Wildlinge in eine Wochen stube? Das könne nur ein Maun für möglich halten. Nein, die Bübchen müßten nun mal eine Weile ohne Großmama fertig werden. Ein Monat sei ja auch keine Ewigkeit. Das beste wäre, man schlösse das Haus zu, und er ginge mit den Kindern in eine Sommersrische. Au die Schweiz werde dabei freilich kaum zu denken sein, so leid ihr das für ihn täte. Natürlich nicht. Zwei Buben von acht uud süuf Jahren gehörten nicht auf eine Alpcutour. Und da er sie Fremden weder an vertrauen, noch aufhalscu mochte, hieß es auf Vie große Reise verzichte» uud eine nahe Sommerfrische wählen. Stöße von Zeitungen durchstöberte er auf der Suche uach dem neucu Ziel. Ein einfacher, aber gemütlicher Landauf enthalt lag ihm im Sinn, fern ab der großen Touristeuhcerstraße und doch nicht so völlig der Kultur eutrückt, um selbst bescheidene An sprüche an Komfort in Frage zu stellen. Endlich fand sich unter den zahllosen Lock ensen, mit denen inan allerorten ruhe- und lustbcdürftige Slädter ciuznfangcn strebte, ein Anerbieten, das ihm versprechend schien, gerade weil es nicht in überschwenglichen Verheißungen gehalten war. Schlichtweg hieß es da: „Auf einem in waldreicher Gegend freundlich, »venu auch einsam gelegenen Hof können einige Pensionäre Ferienaufenthalt haben zu billigen: Preise bei kräftiger Kost. I. Merker, Birkcnhof bei Marienwalde." „Heureka," rief der Professor und schlug flugs im Kursbuch nach. Als er sah, daß es nur zweistündiger Bahnfahrt bedurfte, wurde er noch vergnügter. Da konnte er ja geschwind erst mal hinüber, Gegend und Haus zu rekognoszieren. Geficl's ihm, so ersparte ein mündliches Uebereinkommen die lästigen schrift lichen Verhandlungen, welche der Landmann sicher ebenso scheute wie er, der Schriftbeflissene mit seiner Abneigung gegen außerbcrufliche Korrespondenz. Er erreichte noch gerade den Mittagszug der Klembahu, welche auch das Torf Marien walde berührte. Hier mußte er sich nach einem Gefährt zur Weiterbeförderung umschauen. Seinen Erkun- vigungen nach dem Birkenhof begegnete man aber mit diplomatischer Zurückhaltung. Nur der Krugwirt lachte ihm spitzbübisch ins Gesicht, als er staunend fragte: „Wat, de oll Knurrjahn will en Badeort ut sien elendig Sandbüx malen? Man tau. De Herr kunut jo sien Heil probeeren, aberst hei ward woll de ierst un letzte Gast sün." Diese hämische Provhezeihnng schreckte den Professor nun keineswegs zurück. Im Gegen- teil, es paßte ihm ausnehmend, Alleinherrscher auf dem Birkenhof zu seiu. So würden die Verlegenheiten, die ihm seine lebhaften Jungen zweifellos bereiten würden, nicht zugleich ent setzte, schonungsbedürftige Mitleidende erfassen, sondern harmloser verpuffen. Die Kinder mochten dort ihre goldene Ferienzeit nach Herzenslust genießen und sich ebenso ungefährdet als ungerügt austoden. war, das würde in Zukunft auf einen MM Hsnöie ,.N» .Ba , he dl ^ebc i io Ionen ! kng i Inn Al einem Rund Wgiu Ehl eine st Kinde. Bei PW «eim ÄHa Sei Sitzen «. 91 "H-Wc un' Alte, Mgen Men U-tzt. «M«, r°let u Meub d Ml Mel i« « der ^Hnsh M L einem i „ Di, R „ Men Aruss An« Mersl Mtbr? ^lndiu ^ßer «er q ^II s Äs' Mm - T« ri. K «gra Mobt Eir Knuch Malle Mu hebe n d« Lei .Eil bei der M S Mgnei doriibei srdiirz '«Beg °Nc.cl Hande daß' sMe,> Koms Alte, sind icnd mne, «'cht Mist siand »Ml sich tz j°>t - 'M-, deu ade,. die § !'°ch Äau °>Ne Mu -Mst in Per SerlchtZballe. Psendograf und Bigamist. Der Spruch New-chorker Gerichtshofes hat der Abenteurer laufbahu eines deutschen Pseudografcn in Am« rika ein vorläufiges Ende bereitet. Robert Helden stand vor dem Gerichtshof von LV Plains unter der Anklage der Bigamie. Er wo' vor mehreren Jahren als deutscher „Graf" Nordamerika aufgetaucht, hatte in New-Mk S« heiratet uud seine Frau verlassen, nachdem« ihm vier Kindern geschenkt. Nach kurzer 3«' ließ sich der Pseudograf herab, die Tochter ei»^ reichen ehemaligen Pianofortesabrikanten zu eh« lichen. Seine Untaten wurden bald entdeckt, um in der Gerichtsverhandlung stellte sich nach Auskunft, die die Polizeibehörde der deutsche" Geburtsstadt von Heldens erteilte, heraus, du« er nicht Graf, sondern der Sohn eines arme" Tagelöhners und daß sein Bruder Milchsafts sei. Als der Tagelöhnerssohn zwölf Jahr«? war, trieb ihn seine Abenteuerlust aus dem E« ternhause, er ging zur See, von da an verlos sich seine Spuren. Jetzt büßt „Graf v. Helft« das Verbrechen der Bigamie in der New-Ml« Strafanstalt Sing-Sing mit fünf Jahren fängnis. Aus aller Welt. Große Unterschlagungen sollen in der lE des Hauptgüterbahnhofs in Frankfurt a. M-A deckt worden sein. Ein Verwalter ist angeV verschwunden. Die Opfer der Berge. Am FinsteraarhM mit 4275 Meter der höchste Gipfel der BerM Alpen und schwer zu besteigen, wurde eine V ristengesellschaft von einer Lawine überrascht«" 200 Meter weit hinabgeworfen. Eine Dame «>' ein Führer sind erheblich, ein anderer FuM und zwei Engländer leichter verletzt. Die Untersuchung wegen Landesverrat» « Wormser Patronendiebstahl ist als ergebBZ eingestellt worden. Gegen die Verhafteten m» nunmehr lediglich Anklage wegen Diebstahl«« Hehlerei erhoben. .. .» Wegen der Durchstechereien auf del kE lichen Werft wurde in Kiel gegen mehreres Aus dem spöttischen Krugwirt schaute ivoft auch ein gut Teil Neid heraus. Daß er s"' schlauer Profitjäger war, merkte Prosch^ Steiger dann ohnehin aus der unvcrschäM' hohen Forderung für einen Wagen, die notgedrungen bewilligen mußte, da ein audM nicht zu haben war, ein vielstündiger MaYM ihm aber zu viel Zeit genommen hätte. - Als er nun aber im leichten, bcqucV Wägelchen durch die sonnenheitere Landsöftö fuhr, die weder romantisch noch pittoresk m« und doch nicht ohne Reiz mit ihren goldene" i Kornbreiten, den duftenden Klcewiesen, der eß ! erblühenden Heide mit ihren dunklen Krüpftf führen, ihren wunderlich gebogenen, schlohweiß Birkenstämmchcn, die mit wehendem Schieß, laub im Sommerwinde schwankten, nnd als diese anmutigen Bilder von einem Rahß dnftblauer Hügelketten noch wirksamer Heß, gchoben sah, vergaß er, wie teuer er ß Schauen bezahlt, und seine Lingen schwcE j im langentbehrten Naturgenuß. In öom ! Zügen trank er die reine, linde Lnst, die M nichts weiter kostete als ein tiefes, dankbar Ausatmen. ... Tie wohlgenährten Braunen griffen tuaß aus, brauchten aber trotz dessen nahezu Stunden, ehe der Hof in Sicht kam. -- Er trug seinen Namen mit Recht. 4 rote Ziegeldach des Wohnhauses schaute dß Ankömmling aus einem Kranz silbriger Buß freundlich entgegen, und auch des PßeP'ft Augen lachten, denn was er sah, gesi" gar gut. x An diesem blauen verklärenden machte das nicht große Gewese in der Tat eu anheimelnden Eindruck, lind als sich PrwM , Steiger überzeugte, daß der kleine Äirkenpr Vorläufer eines stattlichen Laubwaldes w. den man ohne Beschwerde auf schattigen Weg mord hinauslaufen. Die Wirkungen eines Krieges der Zuluft, würden also ganz verhältnismäßig grausam« sein als die aller früheren Jahrhunderte. Fett« schwinden die Kriegsursachen mehr und mehf Das europäische Gleichgewicht ist hergestellt, M jeder der europäischen Staaten besitzt für B oder im Verein mit seinen Verbündeten die Macht- fein Eigentum zu schützen. Die kriegerische" Rüstungen von heute dienen dem Schutze, M der Erweiterung des jetzigen Besitzstandes. ß ist der Unterschied und der springende PuB zugleich. Die gewaltigen Rüstungen aller Großmacht der Erde machen Angriffskriege mehr und nB zur Unmöglichkeit. An der Größe der Oft«- . die für Kriegsrüstungen gebracht werden, kB / °«e Er man die Stärke der Friedensliebe ermessen. D' Rüstungsmöglichkeit hat aber schließlich auch ß Grenze, auch an der Steuerkraft der Völker. Ä diese Grenze erreicht, und sie wird früher ad« später erreicht werden, dann werden die Völk« in die Periode des gesicherten Friedens e'mtttß ihr Wettkampf wird lediglich den Gütern d« Friedens gelten. Das ist der natürliche Eft wickelungsgang, dessen gegenwärtiges Stadi^ freilich nicht jedermans Beifall findet. Aber am dieses Stadium stellt nur ein Glied in der groß«' Kette dar, deren letzte Bestimmung es ist, Völker ans Erden miteinander zu verbinden. Ä«' Gewißheit ist ein Trost für die Molasten d« Gegenwart.
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