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Politische Rundschau. Deutschland. Ueber die internationale Lage, besonders die englische Balkanpolitik nnd die Beziehun gen Englands zum deutschen Reiche, äußerten sich der englische Minister des Auswärtigen Sir Edward Grey im Unterhause zu London. Was der Minister sagte, kann man gern unterschreiben. Er betonte das Recht Eng lands zu einem gesunden Egoismus: Für uns, aber nicht gegen andere! und versicherte, daß England nicht daran denke, Deutschland zu isolieren, daß es vielmehr eine Politik des Friedens verfolge- Die Genugtuung über diese Rede würde noch wesentlich größer sein, wenn den Worte» Englands auch immer dessen Taten entsprächen. Das ist aber be kanntlich nicht immer der Fall. — Bezüglich Mazedoniens sprach der Minister die Hoff nung ans, daß die Gewährung der Ver fassung wenigstens für einige Zeit Sicherheit und Ruhe schaffen werde. Wir begrüßen die Verfassung und nehmen der Weiterentwicke lung Mazedoniens gegenüber eine sympatische, aber abwartende Haltung ein. England be absichtigt keine Isolierung Deutschlands. Seine Vereinbarungen mit Frankreich und Rußland, die früher mögliche Reibungen mit diesen beiden Ländern in Zukunft ausschlicßen, haben keine Spitze gegen Deutschland. Aber wir müssen frei sein, diese Freundschaften ein zugehen, und werden sie so weit wie möglich für unseren Vorteil ausnützeu. Deutschland hat zwei Verbündete, England aber hat noch niemals behauptet, daß der Dreibund gegen England gerichtet sei. - Der Minister ver wahrte sich schließlich noch gegen den Ver dacht, als habe England mit der Geheim Haltung seiner mazedonischen Resormplänc Deutschland schaden wollen. König Eduard von England, der soeben dem in London znsammeugetreteuen inter nationalen Friedenskongreß die feierliche Ver sicherung seiner Friedensliebe und seiner Be mühungen um die Aufrechterhaltung des Friedens gegeben hat, verläßt am 10. August seine Hauptstadt, um sich über Dover geraden Wegs nach Kronberg zu begebeu. Während des 11. August ist der König Gast unseres Kaisers auf Schloß Friedrichshof, am 12. August findet der Besuch König Eduards beim Kaiser Franz Joseph in Ischl statt. — Gelegentlich der Zusammenkunft in Schloß Friedrichshof findet die Enthüllung des von Mitgliedern des deutschen und des englischen Herrscherhauses gestifteten Denkmals der Land gräfin Elisabeth statt, der beide Monarchen beiwohnen- Keine Jnseratensteuer. Gegenüber immer wieder auitauchenden Gerüchten betont die „Deutsche Tagesztg ", daß eine Jnseraten steuer nicht geplant sei. Man habe wohl den Gedanken erwogen, sei aber davon ab gekommen, weil man mit Sicherheit voraus sah, daß eine solche Steuer vom Reichstage nicht angenommen werden würde. Gegen eine Elektrizitätssteuer. Aus Stutt gart wird gemeldet: Auf Einladung des Ausschusses oberschwäbischer Elektrizitätswerke versammelten sich in Stuttgart die haupt sächlichsten bestehenden und in Gründung ge tretenen privaten und genossenschaftlichen Ueberlandzentmle», um über gemeinsame Schritte gegen die geplante Elektrizitätssteuer zu beraten. Es wurde beschlossen, sich dem in Aussicht stehenden Vorgehen des württem- bergischen Elektrizitätsverbandes und des württembergischen Elektrotechniker-Vereins an zuschließen und Fühlung mit den außer- württembergischen Jntereffentenvertretungeu zur gemeinsamen Bekämpfung der Steuer zu suchen. Auch wurde in Aussicht genommen, für den Fall, daß die württembergische Re gierung ihre Zustimmung zu der beabsichtig ten Steuer geben sollte, Maffenpetitionen der Interessenten an Regierung, Landtag und Reichstag vorzubereiten, die dartuu sollen, wie schwer neben der Großindustrie auch die Kleiuindustrie und Landwirtschaft durch eine Verteuerung des Elektrizitätsstromes ge schädigt werde- Die bayerische Wareuhanssteucr. Zu den Steuereutwürfeu, die der bayerischen Abge ordnetenkammer zugegangen sind, gehört auch eiue Novelle zum Warenhaussteuergesetz. Der Ertrag der Warenhaussteuer, die 1 bis 7 v. H. des Umsatzes betragen soll, wird den Ge meinden überlassen. Rußland. Zar und Präsident in Reval. Die zwischen dem Zaren und dem Präsidenten Fallieres am Montag Abend bei der Galatafel an Bord der russischen Kaiserjacht ausgebrachten Trinksprüche beschränkten sich auf die beider seitigen Versicherungen der Friedensliebe so wie auf die Hervorhebung des unveränderten Fortbestandes der Freundschaft und des Bündnisses zwischen Rußland nnd Frank reich. Da der Präsident auch der Dameu des russischen Kaiserhauses gedachte, während der Zar die Madame Fallieres nucrwähut ließ, so kam es, daß der Toast des Präsi deuten Fallieres genau noch einmal so lang wurde, wie der des Zareu. — Kaiser Niko laus sagte, er empfinde den Besuch des Prä sidenten als ein lebhaftes und wirkliches Ver gnügen- Er dankte für den Besuch, deu ganz Rußland als ein neues Zeugnis für die Bande aufrichtiger uud unveränderlicher Freundschaft ansehe, die Rußland und Frank reich vereinigten. Der Besuch des Präsiden ten werde die Wirkung haben, daß der feste Wille der beiden befreundeten und verbünde ten Länder, wettzueifern an der Erhaltung und Festigung des Weltfriedens, aufs neue ins Licht gerückt wird. — Präsident Fallieres dankte, betonte, daß er die Kaiserin in die Gefühle einschließe, die er zum Ausdruck bringe, und sagte dann nnr mit etwas an deren Worten dasselbe, was der Zar ausge sprochen hatte. Er pries die beständige nnd trene Freundschaft zwischen beiden Ländern und feierte den Zweibuud als eine Bürg schaft des Gleichgewichts in Europa. Die gegenwärtige Begegnung aber wird aufs neue den festen Willen der beiden befreundeten nnd verbündeten Länder bestätigen, wettzu eifern an der Bewahrung und Festigung des Weltfriedens. — Der nahezu einstündigen Unterredung, die der Zar ohne Zeugen an Bord des französischen Kriegsschiffes Veritee mit dem Präsidenten Fallieres hatte, gleich zeitig fand eine ebenso lange Besprechung zwischen den Ministern Iswolski nnd Pichon statt, legt man besonders von französischer Seite hohe politische Bedeutung bei. Was da im einzelnen verhandelt ist, weiß natürlich niemand; an den Vermutungen darüber wollen wir uns nicht beteiligen. — Einige Verstim mung hat es in Frankreich erregt, daß es der russische Ministerpräsident Stolypin nicht sür nötig gehalten hatte, der Entrevue bei zuwohnen. Auch verschnupft die Tatsache einigermaßeu, daß dem Präsidenten keine Ge legenheit gegeben wurde, an Land zu gehen und russischen Boden zu betreten. — Nach dem am Dienstag eine Frühstückstafel bei dem Präsidenten Fallieres stattgefunden hatte, verließ dieser schon am Abend des nämlichen Tages die Reede von Reval, nm sich nach Christiani« zu begeben und dort der norwe- gischen Königsfamilie einen Besuch abzustatten. Vie vepubilk mit Sem Lopl. Es wird bei uns noch nicht geglaubt, daß die angeblichen freiesten beiden Staaten in Eu ropa, EnglaiN uud Frankreich, die konservativ sten sind. Nirgendwo finden sich so viele „alte Zöpfe", wie hier, die niemand abzuschneiden wagt. Wenn zum Beispiel bei uns, wie in Alt- England, Richter und Anwälte in großen Pe rücken erscheinen wollten, des Gelächters würde kein Ende sein. Und so gibt es zahlreiche komi sche Dinge. Aber die kosten wenigstens dem Steuerzahler kein Geld. Doch auch an kostspie ligen Altertümlichkeiten fehlt es nicht; im Hof staate des Königs Eduard und in der Regierung gibt es eine große Zahl von sehr hoch dotierten Posten, deren Inhaber absolut nichts anderes zu tun haben, als diese Würde zu bekleiden. Und aus Frankreich ist erst neulich gemeldet, daß die Nachkommen der einstigen Marschälle des ersten Napoleon noch heute die jenen bewilligten oft recht hohen Pensionen beziehen, darunter auch der Köuig von Schweden als Urenkel des Mar schalls Bernadotte. Kein Republikaner denkt da ran, diese Summen seinem Lande zu sparen. Die französische Republik hat es auch bis heute nicht durchsetzen können, daß eine Ein kommensteuer gezahlt wird, welche die großen Vermögen und reiche Leute Jahr für Jahr trifft. Dafür schwärmt man an der Seine für indirekte Abgaben, die, in gleicher Höhe bei uns einge führt, ein Mordshallo entfesseln würden. Frank reich ist auch dasjenige Land, das im Verhältnis außerordentlich wenig Petroleum verbraucht. Nicht etwa, weil man viel mehr elektrisches Licht oder Gas verwendet, sondern abends zeitig zu Bett geht. Selbst Paris kennt nicht entfernt ein Nacht leben, wie Berlin. Bei der französischen Post kann man auch keine Zeitung bestellen oder auch einen Expreßbrief aufgeben, die Postanweisungen sind abzuholen, und in der Weltstadt Paris ist der Briefschluß für außerhalb um 6 Uhr abends. Später aufgelieferte Briefe, die noch am gleichen Abend expediert werden sollen, zahlen Aufgeld. Wahre Unglückswllrmer nach unseren deutschen Begriffen find die Pariser Wshnungsmieter. Dem Haushüter (Concierge) sind sie ziemlich ans Gnade und Ungnade prcisgcgeben, nicht einmal die Briefe erhalten sic in die Wohnung gebracht, dagegen sind die Trinkgeldansprüche dieses wacke ren Bürgers über alle Beschreibung erhaben. Daß Frankreich noch städtische Akzise hat, sei nnr nebenbei erwähnt, nnd ebenso, daß Paris heute noch keine allgemeine Schulpflicht besitzt. Dafür bekommt aber jeder Gcmeindcrat (Stadt verordnete) pro Sitzung 25 Franken Diäten. Früher bekam er seine „Auslagen". Aber weil geradezu unheimliche Frühstücksrechnnngen liqui diert wurden, ist der feste Satz von 20 Mark unseres Geldes genommen. In einem Ministerium zu Paris ward vor uicht langer Zeit ermittelt, daß die Schuhmacher- rcchnungen eine kolossale Höhe erlangt hatten. Diese französischcn Minister erhalten nämlich außer einem völlig eingerichteten Haus auch freie Lieferung der Gebrauchsgegenstände, wobei sw' ttch sehr unbestritten ist, was darunter zu ver stehen war. Na, in dein betreffenden MinisM- palais wurden jedenfalls die Schuh- nnd Stief« rechnungen seiner Exellcuz der Staatskasse Me schrieben, llltd diese günstige Gelegenheit hatte« die zahlreichen Domestiken benutzt, nicht bloß ß" ihre Verwandten und Bekannten auf Staats kosten die Fußbekleidung anfertigen zu lasse"- Als diese Nassauerei ans Licht kam, dekretierte man die Abstellung dieses Treibens, begnV sich aber sonst mit wohlwollendem Lächeln über die menschliche Schlauheit. Trotzdem Frankreich eine Republik ist, habe" sich die staatlichen Angestellten im Präsidente«- palais, dem Palais Elysee, doch zu richtige» A- remonienmeistern herausgebildet, denen bloß ber Name fehlt, llnd namentlich dem einstigen Ger berei-Volontär, dem so jäh verstorbenen Präsi denten Felix Faure, behagte das recht; die Pa riser Journale witzelten zwar viel darüber, ab« schließlich fanden sie cs doch ganz niedlich ff" debattierten ernstlich, ob der Präsident sich auch eine Uniform zu legen solle. Emil Land« und Armand Fallieres, das heutige Staatsober haupt, hielten zwar nichts davon, aber sie kann« doch nicht darum. Ob sie wollten oder nicht bei passender oder nichtpassender Gelegenheit mr auch die republikanische Etikette prompt an bei" Platze. Am bezeichnendsten für den Charakter der Franzosen ist aber ihre Ordenswut. Die Re gierung hat eine ganze Menge Bänder und Bändchen angeschafft, aber sie reichen immer im nicht aus. Denn wenn es ein Lieblingswunsch der Franzosen ist, etwa mit 50 Jahren ff" seinen Renten leben zu können (Frankreich ist das rentierreichste Land der Welt), so ist da Wonne doch nur halb, wenn kein Bändchen da» Knopfloch ziert. Darum werden auch mehr Bril» um eine Ordensverleihung jenseits der Vogeff geschrieben, als eine stattliche Anzahl von PaM- körven ausnchmcu kann. Aus aller Welt. Auffindung einrs Wuffcnlagcrs. Auf ei»«" entlegenen Grundstücke am Spreeufer bei SM' dau stieß man auf ein verborgenes Lager ff" fertigen Feuerwaffen, Seitengewehren, WaM teilen und Gewehrmunition. Alle WaffenM waren stark verrostet. Die Gegenstände wurde« von der Polizei beschlagnahmt. Sie rühre» dem Diebstähle des Zengoberlentnants PaM her, der im Posener Prozesse eine Rolle spiel« und sich wegen geistiger Umnachtung in ei»« Anstalt befindet. Er hatte die Waffen eiue«' Spediteur übergebe«, der sie als die DiebstÄ« entdeckt wurden, nach dem Spreeufer schaffen ließ' Die Hochsaison auf den Berge» zeitigt wieff erschreckend viele Unglücksfälle, von denen ff meisten einen tödlichen Ausgang nehmen. Schiff" Ausrüstung, Waghalsigkeit und Führerlosikeit ff' klären fast alle Abstürze. Deren Zahl ist zurff in Tirol besonders groß. Am Noßkogel wwff eine über eine Felswand gestürzte Tamc W'ff verletzt ausgcsuuden. Von der Smbalpc simff ein Automobil ab. Die drei Insassen wiM" lebensgefährlich verletzt. Im Vcnnatale ffff ein Straßcnbahnschasfncr zu Tode. Ein T»»- dencr ist bei der Besteigung des Bcltcyvmff über die fürchterlichen Felswände abgestiuzt, ff sich fast senkrecht mehrere hundert Bieter tief" das Vomperloch hinabzichcn. Die Leiche lieg an einer fast unzugänglichen Stelle. Drei weite« tödlich verlaufene Abstürze kamen beim Vl»»M" pflückcn vor. Seine» Verletzungen erlegen ist der lV-M rige Student Friedrich Wolfgang von Ballestrcff der auf einem Spazierritt in München mit ff., Pferde stürzte. Der Verunglückte war ein des früheren Reichslagspräsidentcn. Vie vtdeimagrmln. Original-Roman von Gustav Lange Lchlußkapites. 2d Eine halbe Slvnde späler führte Doktor Wolfrath den Grafen, der sich ichon sichtlich erholt hatte, in dasWohn- rimmcr, um ihn dort seiner Gattin vorzustcllen. Er hatte Agaiha schon öfter» von dem ruffischen Grafen erzähl«, sodaß diese mit lebhaftem Interesse Graf Tykiewicz be trachtete. Bold waren die drei Personen in lebhafter Unterhaltung begriffen. Plötzlich fiel der Blick des Gra fen auf ein an der Wand hängendes Porträt, welches einen hübschen jungen Mann mit schwärmerischen Gesichks- ausdruck darstellte. Graf Tykiewicz fuhr leicht zusammen und sein Gesich' wurde sehr ernst. „Apropos, ich vergaß gapz, zu fragen, was aus dem Herrn, ihrem Verwandten, glaube ick, wu^de, sagte ei und betrachtete noch immer dos Bild des jungen Studen ten, welches Konrad Schweichhardt darstellte. „Die Ver wundung war jawohl nicht gefährlich, wie der Arzt sagte." Wolfralh fuhr mit der Hand über die Stirne; der all« Schwerz wurde durch diese Frage wieder aufgerührt. „Lebcnsgesälrlich war die Wunde nicht," entgegnet« der Doktor. „Aber seine Verven halte der Vorfall sc angegriffen, daß er ihn nicht überlebte. Er starb schon am anderen Tag." „So ist er gerächt," entgegnete der Busse und sein Gesicht nahm einen solchen Ausdruck an, daß Doktor Wolf- rath und feine Gattin entschk zurückwichen. „Es ist doch besser, wenn A« gestatten, daß ich ihnen den Schluß des Drama erzählen, Wöge n Sie mich verdammen — dieses Weib, die allen zum Verderben wurde, mit denen sie in Berührung kam, muhte die gerechte Strafe treffen." * kienucz anruvoren. Aaowa aver cnriernie nm unier einem j schicklichen Vorwarcke. Ihr war die Lnnncrung an jene s Vorfälle immer peinlich und sie wollte daher lieber nicht ! mehr hören, als sie bereits wußte. „IhreGattin lut ganz recht daran, meine Worte könnten sie aufregen. Ich fuhr damals ohne eigentlichen Plan und ohne Ziel nach Bußland zurück, nur von dem einen Gedanken beherrscht, noch einmal der Alexandra Omensky gegenüberzwirelen. Ich muhte aber meinem Verlangen Zügel onlegen. Sie mochte sich schon nicht mehr sicker fühlen, denn obschon ich ihre Wohnung umlauerte, weil ich wußte, daß sie wieder nach Petersburg zurückgekehrl war, mußte ich lange warten. Ich setzte mich der Gefahr aus, hier erkannt und verhaftet zu werden. Doch an diese Gefahr dachte ick gar nicht, man hätte in dem Zustand, in dem ich mich befand, mich ruhig auf den Scheiterhaufen führen können — ich hakte mit dem Leben abgeschlossen. Eines Tages sah ick Graf Iwan Korsakow hinein gehen — wie es in mir fieberte, ich kann es nicht sagen. Ich brauchte nicht lange zu warten, da kam er wieder her aus, am Arme eine tief verschleierte Dame — diese elegante, schlanke, biegsame Gestalt, die ich so oft bewun dert hatte. Als ob sie meine Bähe wittere, schaute sie sich furchtsam nach allen Seilen um. Ich stellte mich rasch vor ein Schaufenster so, daß sie mich nicht erkennen konntk und lieh sie herankommen. Als sie mich näher erblickte, da begann ihr Fuß zu stocken — ich sah, wie sie sich ängstlich an den Arm ihres Begleiters klammerte, wie sie denseiven auf mich aufmerksam machte, aber anstatt wi< cs einem wahren Edelmann geziemt, sie zu schützen, geber- dete er sich noch ängstlicher wie sie. Wit einem Latz stand ich vor ihr — ich sah ihre ver räterischen Augen durch den Schleier funkeln — ein furcht barer Aufschrei, der mir zuweilen noch in den Ohren gelb — ein Schuß — und ich war gerächt." DaKuL LalluM leM-uUülLmm. was dem Grölen nicht entging, denn er fuhr sogleich mit Hast fort: „Herr Doktor, ich fürchle, Sie verdammen meine Harff lungsweise, ich bitte Sie, verabscheuen Sie mich nicht, hakte es so verdient." „Herr Gral, Sie haben recht, wenn ich diesen Akt det Bache verurteile, vom Standpunkt der göttlichen Well' ardnung aus und weil auch unsere weltlichen Gesetze die» verbieten." „Ich Hobe bereits schwer gebüßt, und hoffe einst ein«» milden Richler zu finden. Als er Alexandra Omeosm allen sah, kam auch der Wut wieder über Graf Iw»" Korsakow, zumal ein großer Auslauf entstand und lff Menschen auf mich einskürmten. Ich setzte mich nichts' Wehr, sondern ließ alles willenlos rnit mir geschehen ff meine Sinne verwirrten sich. Als ich erst richtig wiedff bei Sinnen war, befand ich mich hinter kerkermauern u»" nein Schick at war somit besiegelt und in einem kurz«-' Verfahren war auch sehr bald das Urteil über mich ff' Sprocken; es lautete, wie nicht anders zu erwarten auf Todesstrafe. Ob ich den Tod fürchtete? Rein, ich nahm bas Urteil ruhig entgegen, hatte ich doch mit dieser W«" schon abgeschlossen und sehnte mich nach dem Grabessr^' den. Ich lehnte es ganz entschieden ab, ein GnadcNg^ juck, welches mir nahegelegk würde, einzureichen; ich ff vielmehr, die Frist bis zur Vollstreckung des Urteils motz" tichst cchzukürzcn. In dumpsen Hinbrüten verbrach!« ich die nächste« n meiner Zelle. Fedcsmal, sobald die kcrkectüre geWe wurde, glaubte ich, meine letzte Stunde zu vernehm«"- aber die Tage vergingen und ich fürchtete schon, daß ff vielleicht gar zeitlebens in diesem Kerker schmachten som- Dieser Gedanke erfüllte mich mit dumpfer Verzweffl«E ttber nach langem Warten sollte mir doch endlich GenE bett — die so sehnlichst erwartete GewißbeU über well'