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Genauer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementsprets einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,S0 Ml. Zeitung fir Thnrnnd, Seiskl'Sdörs) Inserate kosten die Sp altenzeile oder deren Raum 10 Pf., siir auswärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Klein- und Grokölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cohmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikativuskraft für amtliche Bekanntmachungen. dillMiner ?8. Kerusprecher: Amt Deuben 114. Sonnabend, den 4. Juli 1908. Fernsprecher: Amt Deuben 114. Jahrgang. Kreishauptmannschaft die Bewilligung dieser bataillon Nr. 22 in Niesa diente, ertrank im Militär-Etbbade. — Beim Beerensuchen Vorwerk in Schneeberg in eilten tiefen Stein- des Schneiders zu tun und werde gleich mit- Miihle! llvn Von»1snll bedienen. Hochachtungsvoll Kirchennachricht von Somsdorf. Am 3. Sonntag nach Trin. Vorm, halb 9 Uhr Gottesdienst mit Predigtvorlesung. Stadtgraben, dann in» Gezinge und schließ lich wieder in den Stadtgraben, wo er über eine hohe Mauer wegsetzt und in ein bäuer liches Gehöft flüchtet. Mit polizeilicher Hilse sucht man nun das Gehöft nach dem Uebeltäler ab. Aber nirgends ist eine Spur von ihm zu finden. Jeder Winkel wird abgesucht. Sogar bis hinauf iu die Kammer des Pjerdgungen dringt man; glücklicherweise hat der junge Mann w festen Schlaf, daß er nicht aufweckt. Nirgends ist aber eine Spur von dem Naddieb zu finden. NatloS stehen die Häscher am Ende ihrer Exkursion auf dem Hofe. „Der Kerl kann doch nicht entwischt siin. Wir wollen doch mal den Pferdejungen wecken und fragen, ob er nichts gehört hat!" Gesagt, getan. Der Junge liegt im festen Schlafe. Man heißt ihn auf stehen. Natürlich hat simand, der mit so festem Schlafe gesegnet ist, nichts gehört. Der Nad- händler sieht sich den „schlaftrunkenen" Burschen etwas näher an und ruft: „I, Du (Pferde) junge, Du warscht doch vorhin gleich bei mir! !" Tableau! Der Junge bestreitets. Erst paar schallende Ohrfeigen bessern ihm das Gedächtnis auf und es dauert nicht lange, da hatte man auch die 30 Mark aus demSlroh- sack hervorgezogen. Hier hatte ein schlauer Fuchs den andern übertroffen! — Kleine Notizen. In Kleinseitschen erlitt auf rinem Morgenspaziergang die Wirt- schaflsbesitzer-Ehesrau Löhnert einen Ohnmachts- anfall, stürzte dabei in den Dorfleich und er trank. — In Bautzen traf mit dem Zuge ein Transport Geisteskranker aus Wald heim ein und wurde mittels Omnibusse nach der Hilfsstatiou für Geisteskranke in der Kgl. Landesstrnfanstalt übei führt. — Der aus Leipzig-Volkmarsdorf gebürtige Pionier Kör ner 2, der im ersten Dienstjahre beim Pionier in einer derartig finanziellen Notlage befinde, daß sie zu dieser Steuer greifen müsse. Be sonders wird auch darauf hingewiesen, daß die Viersteuer nicht so viel einbringe, um die Be unruhigung aufzuwiegen, die dadurch in der völkerung erzeugt würde. — Zum Zwecke der praktischen Ausbildung von Fortbildungsschullehrern ist Lehrer Otto Richter in Dresden aus ein viertel Jahr in die Dresdner Gasmolorenfabrik Vorm. Moritz Hill>, A--G.. als Volontär eingetreten, um sich praktisch in der Eisentechnik einzuar beiten. Der Nat der Stadt hat ihm Urlaub und kostenlose Vertretung bereilwilligst gewährt. — Zum MordprozcßGreteBeier. Der Verteidiger der Grete Beier, Rechtsan walt Knoll, wird keine Revision rinlegen, da gegen wird er ein Gnadengesuch eiu reichen. Die Geschworenen hattm sich schon im Geschworenenzimmer entschlossen, ein Gnaden gesuch einzureichen, da das aber gesetzlich nicht zulässig ist, haben sie sich einstimmig bereit erklärt, das Gnadengesuch des Verteidigers zu befürworten. — Ein heiterer Naddiebstahl. Am Sonntag abend wurde in einem Tanz lokal in Wilsdruff ein fast neues Rad ver dachtlos gestohlen- Am Montag abend betrat ein junger Dienstknecht den Laden eines Rad händlers, um diesem ein fast neues Rad zur» Kaus anzubieten. Der junge Mann erzählt, er müsse bei einem Schneidermeister O. euren Anzug bezahlen. ES fehle im das Geld dazu und deshalb müsse er sein Rad verkaufen. Als Kaufsprcis fordere er 40 Mk. Der Händler — der auf diesem Gebiet Erfahrung hat — bietet 30 Mk. Man wird damit handelseinig. Der junge Mann qui'tiert und steckt sein Geld ein. Da spricht der Radhändler so von unge fähr, er habe auch in der Nähe der Wohnung Schokladcwaren angeeignet hatte und stellte sich in Zschopau in einer Filiale der Schoko ladenfabrik von Selbmann-Dresden der Ver käuferin als Buchhalter der Firma vor, der beauftragt sei, zu revidieren und ließ sich auch den Kaffenbestand im Betrage von 24 Mark aushäudigen. Er hatte auch ein gefälschtes Schriftstück vorgelegt, das rhn legitimierte. Dann ging er in die Zweite Filiale. Di hatte er aber kein Glück. Die Verkäuferin tele phonierte sofort nach Dresden und erfuhr, daß es sich um einen Schwindler handelte, den sie kurz darauf, als dieser das Feld seiner Tätig keit verlassen wollte, von der Polizei festnehmen lüß. Vom Chemnitzer Landgericht wurde Schenk wegen dieses Belrugsmanövers zu I Jahr 6 Monaten Zuchthaus, 150 Mk- Geldstrafe oder weiteren 20 Tagen Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenrechtverlust verurteilt. — InTautenhain bei Gaithain wurde das neunjährige Mädchen Zocher, das mit an deren Kindern einer Spntzenprobe zusah, von einem rasch daherfahrenden Erntewagen über fahren und getötet. — In Naußlitz ereignete sich ein auf regender Unfall. Auf der steilen Grenzstraße ging das Pferd eines Geschirres des Herrn Pietzsch durch und raste mit aller Gewalt ge gen die Gartenmauer des Gasthofes in Wölf nitz. Dem Pferde wurde durch den Anprall ein Bein buchstäblich abgerissen. Der Kutscher schien mit einem leichten Schreck davongekom men zu sein. — Bei Erneuerungsarbeiten in einem Tanzsaale in Chemnitz brach das Gerüst und sechs Maler stürzten herab, wodurch sie zum Teil schwere Verletzungen erlitten. Sie mußten in das Stadlkraukeahaus überführt werden dort ist der verheiratete Maler Franz Jtner verstorben. — Zu großen Tumultszenen kam es bei den in Plauen zu Ende gegangenen Ring- kämPfen im Prater. Die nach Hunderten zählende Menge wollte den Polen Kornatzki lynchen, da dieser nicht Weiterringen wollte, wegen seiner Niederlage durch den Athleten Pohl. Die Menge verlangte ihr Eintrittsgeld zurück und verlief sich erst, als das Licht aus- ^gelöscht wurde. Der Pole entkam durch eine Seitentür. Den ersten Preis errang der Mcister- schaflsünger Pohl, genannt Abs 2. — Zum Raubmord bei Großsteinberg. Für die Ermittlung des Täters oder der Täter des an Fräulein Marlha Conrad verübten Raubmordes hat das Justizministerium eine , Belohnung von eintausend Mark ausgesitzt. Es gilt insbesondere, die Ueberstthrungstal- sachen gegen die sitzt in Leipzig in Haft be findlichen, der Tat dringend verdächtigen Land streicher Melzian und Kraus zu vermehren. Weiter aber kommen selbstverständlich eventuell auch Verdachtsmomente gegen andere, bisher noch unbekannte Personen in Frage. bmch und fand den Tod. — In Schneeberg vergiftete sich in der Wohnung ihrer Herrschaft das 18 jährige Dienstmädchen Ella Meichsner mit Zyankali. — Auf einer Geschästslour nach Burgstädt ging das Pferd des Handschuh- fabrikanten Linus Welker von Limbach durch und warf den Wagen in den Straßen graben. Hierbei wurde dem mitfahrendcn 15 Jahre alten Knaben Uhlmann von dem Pferde die Schädeldecke eingeschlagcn, so daß er bald darauf verstarb. Der kleine Sohn des Be sitzers war von dein Kutscher noch rechtzeitig aus dem Wagen geworfen worden und erlitt nur unbedeutende Verletzungen. Ter Kutscher erhielt von dem rasenden Tier einen heftigen Schlag vor die Brust, der lebensgefährlich ist. — In Leipzig stürzte sich der 15jährige Buch- binderlehrling Burkhardt aus dem Fenster einer Bodenkammer des Grundstücks PeterSstraße 34. Er blieb mit zerschmetterten Gliedern blutüber strömt auf dem Hofe liegen. Abends ist er im Krankenhaus gestorben. — Auf der nach Langenbach führen den Straße, wurde der bis vor kurzem in Schneeberg angestellt gewesene Apothekergehilfe Walter Kanbitz aus Leisnig bewußtlos aufgc- funden. Es wurde festgestellt, daß er eine starke Dosis Morphium eingenommen hatte. Die Flasche mit dem Rest des Giftes wurde noch bei ihm vorgefunden. Der Lebensmüde wurde vorläufig nach dem Krankenhause gebracht, wo er nachmittags gestorben ist. Die Verau- lassung des Selbstmordes dürfte Schwermut siin. »ur Nab una feru. Rabenau, den 3. Juli. — Nach dem Dresdner Handelskammcr- bericht war 1907 i» Rabenau eine Firma der Photograph. Industrie mit dem Geschäft Zufrieden. Die lebhafte Nachfrage verhinderte öfters rechtzeitige Lieferung. Die Verkaufspreise waren meist die alten, die Rohstoffe wurden sturer. Die Arbeiterschaft, deren Verhalten im ^gemeinen befriedigend gewesen sei, sei stark Rrmehrt worden. Es war schwer, immer ge- "gurte Arbeitskräfte heranzuziehe». Absatzge- dute waren noch Frankreich, Italien und Oester- '"ch; mit Rußland wurde wegen mißlicher Kreditverhältniffe wenig gearbeitet. Die ver- eittigten Staaten sind für deutsche Apparate Wtg verschlossen; Nordamerika mache ferner den deutschen Fabriken nicht nur in Miltel- und Südamerika und England, sondern bei dem niedrigen deutschen Zoll auch in Deutsch- wnd das Geschäft streitig. — Eine Firma ge logener Möbel hatte unbefriedigende Geschäfte. Infolge hohen Gcldstandes dickten die Abneh mer immer nur ihren Augenblicksbedarf. Die Verschmelzung 11 österreichischer Emzelfirme» LllMK-VekllWiig Teile meiner werten Kundschaft und Ge schäftsfreunden ergebenst mit, daß ich mein flvketi- unü ^un8liva».sng68ekäf1 von nächsten MvnRsg, Uvn 8. Zuli ab in das Grundstück des Herrn UuUolik verlege. Ich werde auch fernerhin bestrebt sein, meine werten Kunden auss Beste zu mit Zubehör, nur bester Qualität, empfiehlt bill. üerm kickter, Großölsa. LL" Ueber 35 Jahre im Fach tätig. — Auf der Feldschlößchenstraße kam der 2 Jahre alte Knabe Walt. Postler inDre s- d en beim Herunterspcingen von der Fußgang- bahn zu Falle und vor das Vorderrad eines in demselben Augenblick vorüberfahrenden Last geschirres zu liege», sodaß Vorder- und Hin terrad über de» Kleinen hmweggingen. Er wurde schwerverletzt hinweggctragen und ver starb bald darauf. — In der Vorstadt Löb tau erhängten sich der Arbeiter Weber und die ArbeiterSehefrau Böhme. Bei ersterem ist Lebensüberdruß, bei letzte rer Krankheit der Be weggrund zur Tat. — Nach dem Mu ster des H a u p t m a n n S von Köpenick operierte in Zs chopau der mt Zuchthaus vorbestrafte Kartonnagcn- arbeiter Karl Schenk nach Verbüßung seiner letzten Strafe. Er benutzte die Kenntnisse, die er sich früher als Reisender in Zucker- und Kirchermachrichten von Rabenau. Sonntag, d. 5. d. Dom. 3 ».Tri». Vorm, halb 9 Uhr Gottesdienst. Predigt: K Herfurth. Prediglbxt 1. Mos. 1, 26—27. Abends 8 Uhr Jünglingsverein in der Schule. Geboren: Dem Tapezierer Paul Arth. Börner hier am 28. Juni ein Sohn. Getauft: Den 26. Juni Oskar Fritz, Sohn der Wirtschaftsgehilfin Marlha Steglich in Obernaundorf. Den 28. Juni Ernst Emil, Lwhn des Stuhlfabrikarbeiters Max Paul Müller hier. Aufgeboten: Friedrich Ant. Kelling, Kaufmann hier und Joh. Elisabeth Wünsch mann hier. Carl Emil Fischer, Gutsbesitzer in Obernaundorf und Ctara Hedwig Friebel in Beerwalde. Getraut: Arno Heinrich Otto, Stuhlb. in Klcinölsa und Emma Lina Aehlig in Kleinölsa. werden solle». Nach Spanien sei bas Geschäft durch den neuen Zolltarif ganz unterbunden, während durch den Handelsvertrag mit Oester reich den dortigen Stuhlfabriken die Einfuhr "ach Deutschland nicht erschwert wurde. Der Keschäftsgang i» Sitzmöbeln war leidlich, doch wa en trotz steigender Gestehungskoste» beim Verkaufe höhere Preise kaum zu erzielen. — Regierungsassissor Dr. Richter bei der Kamenzer Amtshauptmanuschaft ist seit 1. Juli zur Amtshauplmannschasl Dresden- Altstadt versetzt. Seine Stelle tritt Bezirks- assissor Dr. Walther, bisher bei der AmtS- hauptmannschaft Meißen, an. — Die Elektrische P lauen -Hainsberg Halle 1907 868 137 Wagenkilometer und 2 634 646 Passagiere, das sind im Durchschnitt Ml pro Tag. — Die sozialdemokratische Partei Sachsens wird ihre diesjährige La n d e s v e r s am m - lung am 10. August iu Plauen i. V. ab- haltcn. Auf ihr wird Genosse Goldstein den Bericht über die Tätigkeit des Landtages geben. Richard Illge wird über die WahlrechtSfrage uud Lipinski über das Vereins-und Versamm- lungsrccht sprechen. — In Deuben hat der Arbeiter Seifert 'n der Aktiengesellschaft für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens durch Unvorsichtigkeit eine große Wasserflasche zerbrochen und sich mit den Scherben nicht unbedeutende Wunden am linken Unterarm zugezogen. — Der Gemcinderat zu Potschappel beschloß in seiner letzten Sitzung mit S gegen 7 Stimmen vom 1. August d. I. ab eine Biersteuer emzusühren. Ji: Gastwirts- und Konsumentenkreisen hofft man aber, daß die Kgl. Sächsischer Witür-llereiii ksd« uoä DniKeKtznä. Sonnabend, den 4. ISV8 Wanderv er sammümg beim Kamerad Seifert, 6a8tdot I^üdau. */, 8 Uhr Abmarsch von der Rabenauer „ungerechten Doppelbesteuerung eines Teiles i»> - «-rvvuvr. — -vcun -uerecurue^rn der Einwohnerschaft" mit vem Hinweise darauf! stürzte die 8jährige Tochter des Postassistenten versagen werde, daß sich die Gemeinde nicht - - -- - - - Bekanntmachung. Nach H 1 des Gesetzes vom 18. August 1668 sind Hunde, wenn dieselben nicht mehr gesäugt werde», zu versteuern. Es werden daher die Besitzer etwaiger, für das laufende Jahr »och nicht versteuerter Hunde hiermit aufgefvrdert, solche zur Ver- muermig für das zweite Halbjahr 1SV8 bis längstens io. a». auzumelde». Hinterziehung der Hundesteuer wird mit dem dreifachen Betrage der letzteren bestraft. Rabenau, am 3. Juli 1908. Der Bürgermeister. ÜUKO llaussteiv, KoiLoi säorL. Großes Lager gut vorgerachteter Sensen und Sägen Ui einer Akliengesellschaft hatte verschärften Wettbewerb in Deutschland und England zur Folge. Von den Rohstoffen habe besonders . ... . .. .. „ Rolbuchenholz hoch gestanden, da die Eisen-gehen. Als die beiden an die Wohnung des bahnverwaltuugen große Mengen für Schwellen Schneidermeisters kommen, nimmt der jrmge gebraucht hätte». Sehr fühlbar seien die hohen Mann plötzlich Reißaus. Er flüchtet in den deutschen Frachtsätze und die Frachtermäßig ungen, die österreichischen Fabriken zugcstandcn