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Rabenauer Anzeiger : 11.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190806111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19080611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19080611
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-06
- Tag 1908-06-11
-
Monat
1908-06
-
Jahr
1908
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 11.06.1908
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* * var er K sier, ein in cnsionich" Wien, damit dieser das winzige Präparat per sönlich nach England herüberbrächte. Ramsay will dies Gramm Radium dazu benutzen, um seine Forschungen über die Entwickelung von Helium aus Radium fortzusetzen. kminen. Im Prozeß Moltke-Harden hat der Furst dann ausdrücklich gerade die besondere Art der Schmutzereien, deren er jetzt überführt P, unter dem Eide in Abrede gestellt. Den gebracht. Die Enthüllungen rufen begreiflicherweise in Montenegro großes Aufsehen hervor. Ei« Leprafall in der Pfalz. Im Pfarrhause in Oppau in der bayerischen Pfalz ist der vor etwa sieben Jahren aus Brasilien nach Deutsch land zurückgekehrte Schwager des Pfarrers Walther an Lepra erkrankt. Er legte damals die Rück reise nach Europa mit seiner unglücklichen Fami lie zurück, die bald nach ihrem Eintreffen in der Pfalz als an der Lepra erkrankt in die Franken thaler Kreis-Kranken- und Pflegeanstalt cinge- liefert und später nach einem Uebereinkommen mit der preußischen Regierung nach einem in einsamer Gegend befindlichen Lepra-Asyl in Ostpreußen verbracht werden niußte, wo sie sich, wie verlautet, noch heute befindet. Der jetzt in Oppau Erkrankte wurde seinerzeit auf Anord nung der Behörde ebenfalls jahrelang unter Be obachtung gestellt, nachher aber als von der Krankheit unberührt geblieben wieder freigegeben. Jetzt nach so langer Zeit, ist nun die gefährliche Krankheit bei dem bedauernswerten Manne doch zum Ausbruch gekommen. Das Königliche Be zirksamt Frankenthal hat sogleich die weitgehend sten Vorsichtsmaßregeln getroffen. Urgroßvater und Bräutigam. Aus Loudon wird gemeldet: Lord Portman, einer der begütert sten englischen Aristokraten nnd Mitglied des Oberhauses, hat sich dieser Tage in London mit Mrs. Livingstone Learmouth vermählt. Das wäre nicht weiter wunderlich, aber Lord Portman feiert in wenigen Wochen seinen 79. Geburtstag, nnd seine „junge Frau" zählt 71 Lenze. Lord Portman ist mehrfacher Urgroßvater, und . Generationen der Familie Portman wow- der Trauung in der St. Mary-Kir^e b^i neugebackene Ehepaar wird seine Fluecrwowen in Bryanston, dem prächtigen Landsitz des Lords in Dorsetshire, verleben. Es ist natürlich, daß dieser späte Liebesfrühling in der Londoner Ge sellschaft großes Aufsehen erregt hat, und die> englischen Blätter wissen sogar zu berichten, daß das Reisekleid von Lady Portman aus blauer und weißer Tussorseide besteht, und daß sie einen großen malerischen Hut aus ihre — wahrscheinlich nicht mehr blonden — Locken setzen tvird. Z«tungszvge in England. Die Londoner Zeitung „Daily Mail" hat sich veranlaßt gesehen, besondere Zeitungszüge nach den nördlichen Pro vinzen Englands laufen zn lassen, und hat mit einigen englischen Eisenbahngesellschaften ent sprechende Abmachungen getroffen. Bis jetzt konnte man nämlich die „Daily Mail" in Paris früher lesen als z. B. in Norwich. Diesem Ucbelstandc wird durch den neuen Dienst abgc- holfen werden. Allerdings billig kommt die Sache der Zeitung nicht zu stehen. Sie muß den Eisen- bahngescllschaften die Kleinigkeit von 10000 Pfd. Sterling oder über 200 000 Mk. für den Spe- zialdienst zahlen. hervorgch ns zu B ist ebenso rt lvordA l BeaB Kiel, e- Millis , Es dämmerte abermals, als Graf Leo in der Nähe ' es Forsthauses anlangke. Unter einer mächtigen Tanne, welche ihre Zweige weit ausbreiteke, stand er still und wischte sich die feuchte --sinne ab. Sein Blick wanderte hinüber nach dem schmucken ^orsthause, in Anna Rudhard schaltet- nnd waltete. Kunst unü Aizzenzchatt, Der Radiumschatz der Wiener Akademie. Der Besitz an Radium, den die Wiener Akademie der Wissenschaften hatte, ist jetzt in die Hände der Forscher gelangt, denen dieser wertvolle Be sitz zugedacht war. Bei den Berichten über die unerhörte Kostbarkeit dieses Stoffes haben sich auch einige Uebertrnbungen eingeschlichen. Es war davon die Rede, daß ein Gramm Radium 150 000 Mark kostete, nnd das ist denn doch ein wenig zu viel. Die Wiener Akademie der Wissen schaften hat für die drei Gramm Radium, die jetzt zur Verteilung gelangt sind, 30 000 Kronen ausgegebeu. Allerdings war der Preis für das Rohmaterial, nämlich die Pechblende, zur Zeit des Einkaufes vor drei Jahren in den Minen von Joachimsthal in Böhnen besonders niedrig, so daß für die 10 000 Kilogramm, die zur Her stellung jener drei Gramm Radium verbraucht wurden, „nur" 10000 Kronen gezahlt wurden. Die Verarbeitung kostete dann noch weitere 20 000 Kronen und nahm drei Jahre in An spruch. Das Ergebnis war genau 2,6 Gramm Nadiumbromid, aber das bedeutet schon einen Fortschritt. Denn die Mittel zur Gewinnung sind so weit verbessert worden, daß man ungefähr t ie dreifache Menge vsnRadinm aus einer gegebenen Masse von Rohmaterial herauszuziehen vermag als früher. Den größeren Teil, nämlich 1,6 Gramm, bekam der Wiener Chemiker Exner, das übrige Gramm der Londoner Radiumforscher William Ramsay. Dieser schickte einen vertrauten t Schüler und Mitarbeiter, Dr. Brill, eigens nach für Leist unü Semut. Künstlerroman. WML ls tot auf schlechtem Gasthofsbette lag Sein junges Weib bei Unschlitt-Kerzcu- flammen, MM Da schob Papier, verstreutes, er zu sammen Und schrieb darauf bis an den grauen Tag. — Es ward an Inhalt und an süßem Schalle Ein also großes, ewiges Gedicht, Daß die Genossen cs verstanden nicht Und schweigend wichen, tief ergriffen alle. Er aber blieb allein mit einem Sarg, Darin begrub er seine Jugendliebe Und jenes Buch, das ew'gen Ruhm verbarg Und das kein Denker leichthin nach ihm schriebe. Er schob es unters fahle Goldgelock Als Ruhekissen für die schöne Tote Und riß sich aus den Hecken einen Stock Und schritt hinaus ins Morgenror, ins role. Fällen angeklagt. Neben ihm sitzen zwei Ser geanten, ein anderer Unteroffizier und vier Ka noniere wegen Äeihilfe auf der Anklagebank. Der Selbstmord eines Kanoniers wird auf die Miß handlungen zurückgcführt. Der Angeklagte muß die Straftaten im allgemeinen zugeben, entschul digt sich aber mit großer Erregtheit. Der Selbst mörder ist u. a. auf Befehl des Unteroffiziers von „alten Leuten" mit der Fahrpeitsche geschla gen worden. Ein Zeuge bekundete, daß die Mißhandlungen wegen der Drohung, es gebe noch mehr, nicht angezcigt worden seien. Wenn die „Alten" in Aktion treten sollten, sagte Thamm nur: „ Da kommt der Hund, der soll was holen!" Ein anderer Zeuge erhielt von dem Unteroffizier fast täglich Schläge und Stöße. Das Gericht lehnte den beantragten Ausschluß der Oeffent- lichkeit ab. Es wurden verurteilt Thamm zu einem Jahre drei Monaten Gefängnis und De gradation, Schulze zu drei Monaten und einem Tage Gefängnis, Hahn zu drei Wochen Mittel arrest, Friedrich zu vier Wochen Mittelarrest, die Kanoniere Schäfer und Raupach zu je zwei Mo naten und einer Woche, die Kanoniere Mesch und Zopeck zu je vierzehn Tagen Gefängnis. Die Rache der Verlassenen. Vom Schöffen gericht zu Frankfurt a. M. wurde eine Verkäu ferin zu 10 Mark Geldstrafe verurteilt, weil sie ihren früheren Bräutigam, der sie mit zwei Kindern sitzen ließ, eine Tüte mit Pfeffer in die Augen geworfen hatte. Beim Verlassen des Ge richtssaales sagte sie: „Ich komme bald wieder; ich räche mich und wenn ich lebenslänglich be komme." Sieben Tage ohne Nahrung. Vor der Ber liner Strafkammer halte sich ein Bankangestellter, der Sohn eines süddeutschen Geistlichen, wegen Unterschlagung von 3000 M. zu verantworten. Sein Verderb wurde eine Kneipe mit weiblicher Be dienung. Als die Tat geschehen war, flüchtete er nach dem Böhmerwald, und hier verblieb er sieben Tage ohne Nahrung mit der Absicht, zu verhungern. Durch Zufall entdeckte man ihn. In der Verhandlung kam zur Sprache, daß er auch durch mutwillige Erkältung schwere Krank heit und den Tod gesucht hatte. Das Gericht billigte mildernde Umstände zu und verurteilte ihn nur zu vier Monaten Gefängnis.. koloniales. lieber die Goldfnnde auf Deutsch - Neu guinea in der Südsce meldet man der Köln. Zig. aus Berlin: Von dem Gouverneur Dr. Hahl ist mit der letzten Post ein Be richt über seine Expedition in das Grenzge biet von Deutsch-Neuguinea nach der engli schen Grenze zu eingetroffen. Um den Be richt vollständig würdigen zu können, bleibt die Ankunft der angekündigteu, noch fehlen den Karte des Landmessers Wernicke über das fragliche Gebiet abzulvartcn, da das bisherige Kartenmaterial über das Grenzge biet völlig ungenügend ist- Soviel steht aber nach dem Berichte des Gouverneurs schon jetzt fest, daß australische Goldsucher ohue deutsche Erlaubnis auf deutschem Gebiet in erheblichem Umfange mit Erfolg die Gold wäscherei betrieben haben. Der Gouverneur bittet, ihm so rasch wie möglich die Mittel zur Errichtung einer Station in unserem südlichen Küstengebiet zu bewilligen. Diesem Wunsche wird das Reichskolonialamt wo möglich noch im laufenden Rechnungsjahre zu entsprechen versuchen. Magnesiums je einen großen Blechkübel Saccha- sin enthielten. Das Saccharin hatte ein Gewicht den etwa zwei Meterzentnern. Die Sendung kam von Genf und war nach Galizien bestimmt. Ein falscher „Polizeimeistcr ans Kamerun", der,in Freiburg in Schlesien große Betrügereien verübte, wurde in Liegnitz in der Person des Schlossers Karl Leuchter verhaftet. L. will die Taten im Größenwahn verübt haben. Anscheinend wollte er Selbstmord verüben, denn er trug einen Revolver bei sich, und Abschicdsbriefe, in denen er bedauert, seiner Brant (der Tochter eines Fabrikanten) und seinen Gläubigern Schmerz bereitet zu haben. Ein Massenkrawall in Bayern. In Roß- brunn in Wurzburg kam es bei einem Radfah- fevsest zu einer Rauferei, an der sich die ganze, W Einwohner zählende Gemeinde aufs eifrig- ae beteiligte, so daß schließlich Feueralarm ge- Men werden mußte, um Ordnung zn schaffen. As gab eine Menge Verwundete. Der ganze Porgang hatte den Charakter des Landfriedens- "suches angenommen und wird schlimme Folgen !»r die Beteiligten haben. , Die Bestie im Menschen. In Aachen brachte si» Arbeiter im Streit seiner Frau acht Mcsser- Ulche bei. Dann schmetterte er sein viermonatiges ">>i> z i Boden. Der Patron wurde verhaftet. . Aus Nihrnngssorgcn wollte in Werneuchen d» Bezirk Potsdam eine Witwe mit ihren fünf neinen Kindern in den Tod gehen. Vier der Ruder konnten gereitet werden, das jüngste und die Mutter aber ertranken. Baker ur>d Sohu ermordet. In Namur in Belgien wurden zwei Deutsche, Vater und Sohn, einem Gasthause ermordet. Die Wirtin wurde Mich verletzt. Der verhaftete Mörder ist ein Dachdecker, der aus Eifersucht gehandelt Men soll. „Eiscnbahnbcamte als Diebe. In Binger- Mck sind zwei ältere Eisenbatzubeamte einstweilen vom Dienst suspensiert worden, weil sie dringend verdächtig, Körbe mit Wurst-, Fleisch- usw. Sen dungen unterwegs beraubt zu haben. In einem /e Körbe fand man ein Onittnngsbnch, welches dem ciuen der Betreffenden unbemerkt cnt- !ullm war. Aus Mazedonien wird eilt neues schweres Zerbrechen mitgeteilt. Eine bulgarische Bande neckte das serbische Dorf Tavor Blato in Brand. Das Dorf wurde ein Raub der Flammen. Zahl- feiche Frauen nnd Kinder sind verbrannt. wie ', f en'^ der Eulenburgischen Anssage liefert aber die ,,namens des Fürsten" abgegebene Erklärung des Oberstaatsanwalts Dr. Jsenbiel, der in vhentlicher Gerichtssitzung gesagt hat, wer nach dieser Aussage auch nur noch den allergeringsten Meisel an der Normalität Eulenburgischen Sexuallebens äußere, beschuldige den Fürsten direkt des Meineides. Der Fürst hat in diesem Prozeß ferner gesagt, er habe in seinem ganzen Leben niemals eine Geschlechtsncigung zu männ lichen Personen empfunden. Nach diesen beiden falschen Eiden hat der Fürst dann bekanntlich ' ä"e Strafanzeige gegen Harden und Jnstizrat Bernstein erstattet. Die Saccharinschmuggler erfinden immer neue Tricks. Vor einigen Tagen wurden im Pauptzollamt Bregenz vier Fässer mit Chlor- luagnesium beschlagnahmt, die inmitten des Chlor- LeNchtsdaüe. . . Ein großer Soldatenmißhandlungs-Prozeß Mäßigte am Donnerstag das Berliner Kriegs- llericht. Der Unteroffizier Thamm von der ersten leitenden Batterie des ersten Gardefeldartillerie- "giments ist der Soldatenmißhandlung in 600 ver kunsttetter. Original-Nomon von Gcbh. Tchaylcr-Perjiani. 54 „Wenn sich auch diesmal Ihre Worte bewahrheiten, Baronesse, wenn ich Anna Rudhard finde, so wie Sie wir sagten, 'dann, nachdem ich zum zweitenmale mein ^deal am Boden zerschellt liegen sehen muß, dann bin ich der Ihrige, das schwöre ich Ihnen. Und diesmal hält Traf Burgau sein Wort. Er stürmte mit keuchender Brust davon. Helene von Linda blickte ihm lange nach und es zuckte heftig um ihren Mund. »Er wird doch mein werden!" Dann blickte sie düster vor sich hin. »Im Grunde genommen ist der Triumph nicht glänzend. Rachdem- er die eine an diesen Kunstreiter abgab und die andere gefallen, also ebenfalls unerreichbar für ihn wähnt, wendet er sich mir wieder zu. O, ich sollte ihn doch weit eher mit den Füßen von mir stoßen, denn er l'cbt mich nicht, das fühle ich. Aber ich will eine Stellung ^ringen, will herrschen. Und bin ich nur erst Herrin auf Turgau, dann findet sich wohl auch Gelegenheit, um Uavanche zu nehmen für die Demütigung, welche mir Aras Leo zufügke". Ein gefährliches Lächeln um den Rund schritt die Baronesse nach dem Schlosse zurück. bricht, war diese Liebe in sein wundes Herz gefallen, -r liebte noch, das zeigte ihm der laute, wilde Schlag seine» Herzens. Aber der Schmerz war fast zu groß, ein ohnmächtiger (orn gegen die Allmacht, welche dieses Wesen geschaffen d schon so frühe unkergehen ließ in Schande, erfüllte n Grafen. Nun beugte sich Anna mit einem Lächeln . , Zügen über das kleine Bettchen. Graf Leo konnte nicht anders, er hob sich auf den Fußspitzen und sah mit brennendem Blick in die Stube. Er fand das Bett und sah den kleinen Krauskopf da rin liegen, das Gesichtchen rund und lachend und die be weglichen Hände nach Anna streckend. Eine junge, blühende Mutter und ihr Kind! Wie Annas Augen glänzten, wie glücklich sie im An- schauen des kleinen Weltbürgers war. Graf Leo stieß einen dumpfen Laut aus, der aus der Tiefe seiner Brust kam. Uud plötzlich hakte er alles vergessen, seinen Stand, die Worte der Baronesse, daß sein Stolz es nicht zuaeben dürfe, mit der gefallenen Schwester des Försters auch nur noch ein einziges Wort weiter zu sprechen — er war nur ein armseliger, zu Tode verwundeter Mensch in diesem Augenblick. Er hatte sich umgewendet, eilte auf das Forsthaus zu öffnete die Türen und stand in der nächsten Minute vor Anna Rudhard. Das Mädchen war erschrocken, als die Tür ging und wendete sich rasch um. Die sanfte Röte ihres Gesichtes vertiefte sich aber plötzlich, als sie in dem Grafen von Burgau ihren Ein dringling erkannte. Mit angstvollem Blick sah sie in Graf Leos blasses Antlik. Vermischtes. Der Studcntenstreik erstreckt sich auf ganz Oesterreich; alle Universitäten sind geschlossen. Die freigesinnten Studenten erklären, den Besuch der Vorlesungen nur dann wieder aufnehmen zu wollen, wenn die Jnsbrucker Universität geöffnet und Professor Wahrmund die Möglichkeit gegeben wird, seine Vorlesungen zu halten. Viele Pro fessoren teilen den Standpunkt der Studenten. Die Gefahr von Ausschreitungen scheint, vorläufig wenigstens, abgewendet zu sein. Präsident Roosevelt erlitt einen Unfall. Auf einen: Spazierritt stürzte sein Pferd beim Durchqueren eines Baches. Roosevelt blieb un verletzt, kam aber zu Fall, als er seiner Fran beisprang, die ihn begleitete nnd deren Pferd plötzlich scheute. Da das Pferd auf Roosevelt siel, erlitt er Verletzungen, die aber zum Glück nur leichter Art sein sollen. Vom serbischen Kronprinzen hört man wieder, natürlich nichts gutes. In der montenegrinischen Hauptstadt Cetinje wurde gegen Studenten ver handelt, die der Verschwörung gegen die fürst liche Familie beschuldigt werden. Der serbische Kronprinz soll diese Verschwörung unterstützt haben. Es meldete sich plötzlich ein Zeuge namens Nastic, der bisher am Journalistentische gesessen hatte. Er hat nach dem Bericht der Berl. Ztg. in Belgrad die Bekanntschaft des Artilleriehaupt manns Ncnadovic gemacht, eines nahen Ver wandten des Königs von Serbien, in dessen! Hause das Zentrum der gegen Montenegro ge richteten Verschwörung war. Dort verkehrte auch ein Offizier, der der intimste Freund des ser bischen Kronprinzen war. Hauptmann Ncnadovic hat den Zeugen in die staatliche Munitionsfa brik nach Kragucvac geschickt, damit er dort die Fabrikation von Bomben erlerne. Der Kronprinz hat die Bombenerzeugung anbesohlen; auch König Peter soll davon gewußt haben. Nur vor dem Ministerpräsidenten sollte alles geheim ge halten werden. Der Kronprinz hat für die anti- montenegrinische Bewegung 5000 Fr. gespendet. Es wurden mehr als 50 Bomben angefertigt, darunter einige mit sehr gefährlicher Sprengstoff füllung. Die Bomben wurden nach Montenegro astizaB»' aatsav^ stm E n und si E„. „Ich bin doch ein Narr, daß ich hierherlief!" murmelte er. „Wenn es die Baronesse gesehen hat, so ist es ja gut. Was will man auch mit diesem einfachen Mädchen im Schlosse Burgau? Warum wollte ich sie nicht bei ihresgleichen lassen? Da fühlte sie sich am meisten wohl! Und der Dater dieses Kindes? Es wird dieser Brandt sein und was sie vor vor mir aufspielten, war eine Komödie. Er lachte unendlich bitter. Hinter einem der Fenster drüben flammte nun ein Licht auf. Graf Leo zögerte. Sollte er nicht lieber davoneileu? Aber weshalb war er denn dem Forsthause nicht fern geblieben? „Ich kann nicht anders! Ich muß mit meinen eigenen Augen sehen, daß ich ein Narr war", stieß er durch die Zähne. Vorsichtig schritt er von der Seite her gegen das Haus und näherte sich dem Fenster. Niemand beobachtete ihn, wie er sich so ausstellte, daß er gerade in die erhellte Stube blicken konnte. Und nun hielt er fast den: Atem an. Er hatte in dem Hellen Lichtschein Anna Rudhardt erblickt. Sie ging, wie immer, zierlich gekleidet, beinahe zu ge sucht für ihren Stand, geschäftig in der Stube hin und her. Auf einem Tischchen stand die brennende Lampe und ihr Schein fiel ans das feine, schmale Gesicht des Mädchens, deren Blondhaar in kleinen Ringeln auf die Stirn fallend, goldig schimmerte. Graf Leo fühlte in diesem Augenblick so stark wie niemals den Zauber von Annas lieblicher Erscheinung auf sich wirken. Er preßte die Lippen fest aufeinander doch seine Augen glänzten. Fa, er hatte es geliebt, dieses blonde Kind und rasch, wie der Sonnenstrahl, der vlöklick aus dunkler Wolke ZU LH letzter L ufgelvolH h we< arauf eß cr sn <en, htes, --A I" ? kann nichts e^ sie kö" , sich sind d». reize') - r Kle» -I. '-L fen wer^ he St< >t und chtspE t, zir sie Änll" EhrciD s verW vlung. b terial, uv- Waggo^ igazinM fast es, daß"j! ließen, 50 Ml'k n mitinA : nach dH ^rankeni^ nng E Leid > siet, daß^ tdasB träglichp unstcn nmissar q cimich hlagEl l die < der >egenW", vernonE einer Pf en sich/ / zaben st/ Liebens Oldes,"" r der 2'E :hthi< chtsratp, hat. nicht L l Fü^' ird hmen. s, R die^/ wch -n'" ier St>E wn AA efer auf- varo"j! nicht ehöhs^ u sage"' er ko^ ml d Sohn «- V "Nier dem Eide m Abrede gestellt. D,.» acaenitl stärksten Beweis für Art, Umfang und Wirknng und As der Eulenblirmsdi<>n u-s-is
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