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26. Juni 1907. Legierungen und Verbindungen des Eisens. Stahl und Eisen. 927 und dreiarmige Sphärokristalle auf geätzten Stahlflächen haben E. Heyn und C. Benedicks photographiert. Rosenartige Aetzfiguren auf Stahl erwähnen Osmond und Werth. Der den parallelen Fasern von Eisen (Ferrit) und Eisenkarbid (Zementit), welche auf polierten und geätzten Flächen von aufgewärmtem Stahl mit 0,9 °/o Kohlenstoff besonders schön hervor treten, hat man den Namen Perlit gegeben. Benedicks hat vortreffliche Abbildungen ver öffentlicht. Geschichtete Lamellen von Eisen und Eisenkarbid scheinen aber durch diese Ab bildungen nicht nachgewiesen. Im Gegenteil sprechen die Anschwellungen und Einschnürungen der parallelen Fasern von 0,0005 — 0,001 mm Durchmesser für Zylinder, die in Kugeln zer fallen wollen. Bei den undurchsichtigen Me tallen kann man nach dem Ansehen der künst lichen Schnittfläche im allgemeinen parallele Schichten, parallele Fasern oder wellenförmig gefaltete Lamellen nicht unterscheiden. Bruchflächen von Hartguß aus Gußeisen, in Metallformen gegossen, zeigen eine schnell erkaltete Außenzone von 35 mm Höhe mit 0,2 mm breiten, weißen, glänzenden Fasern, normal zur Oberfläche, von der Form, wie sie das in Kältemischungen gefrorene salzhaltige Eis zeigt. Dem folgt eine ebenso breite graue Zone, in welcher 0,8 mm breite, weiße Schaum wände Sechsecke und Fünfecke mit geraden Seiten von 5 bis 6 mm Länge bilden; oder sechs blättrige Sternblumen, mit und ohne aufgelagerte Kreise, von 10 mm Durchmesser, große Wellen linien, Kreise, Ellipsen und gewöhnliche Schaum- kammern mit geraden und gekrümmten Wän den und verschiedenen Neigungswinkeln der Wände. Diese Schaumkammern sind um so kleiner, je näher sie der Außenfläche liegen. In der Mitte der Sechsecke liegt oft eine Linse. Auf dem grauen Grunde liegen zahlreiche dunkle Halbkugeln von 6 mm Durchmesser verteilt zwischen den weißen glänzenden Schaumwänden, die unter dem Mikroskop wieder mit kleineren leuchtenden Linsen und Kugeln besetzt erscheinen oder wieder aus Schaummassen mit Schaum kammern kleinerer Ordnung bestehen. Die dunkeln Halbkugeln der Bruchflächen müssen von unsichtbaren ölartigen Wänden umhüllt ge wesen sein. Wände und Inhalt der Fasern und Schaumkammern bestehen wahrscheinlich aus Lösungen von Eisen mit verschiedenem Kohlen stoffgehalt und verschiedener Oberflächenspannung an der gemeinsamen Grenze. Die verschiedenen Neigungswinkel der Schaumwände beweisen, daß die Oberflächenspannung mit dem Kohlenstoff gehalt wechselte. Glühendes Eisen ist eine flüssige Gallerte mit sichtbaren und unsichtbaren Schaumkammern, deren Wände im wesentlichen aus zähflüssigem Eisenkarbid, deren Inhalt aus zähflüssigem Eisen bestehen. Beim Zusammenschweißen von glühenden Eisenstücken fließen, wie bei der Regelation des Eises oder dem Anwachsen der Gletscherkörner, Wände und Inhalt der Schaum kammern zusammen, während der einseitige Druck des Schmiedehammers den Schmelzpunkt des kohlenstoffhaltigen Eisens und wahrscheinlich auch des eisenhaltigen Eisenkarbids erniedrigt und dasselbe vorübergehend flüssiger und leichter beweglich macht. [„Verhandlungen des Natur wissenschaftlich-Medizinischen Vereins zu Heidel berg“ 1907 S. 355 — 366.] Die Konstituenten der Eisenkohlenstoff legierungen. [„Metallurgie“ 1907 Nr. 7 S. 216 bis 224; Nr. 8 S. 225 — 241.] lieber den Einfluß des Graphits, gebundenen Kohlenstoffes, Siliziums, Mangans und Phosphors auf die Festigkeit des Gußeisens. [„Eisen- Zeitung“ 1907 Nr. 23 S. 399 — 400.] Henry M. Howe: Verhalten von Kohlen stoff und Phosphor im Stahl. [„Engineering and Mining Journal“ 1907, 8. Juni, S. 1087 —1089.] Stickstoff im Eisen. Der Einfluß des Stickstoffes auf Eisen und Stahl. [„Centralblatt der Hütten- und Walz werke“ 1907 Nr. 12 S. 260.] Hjalmar Braune: lieber Stickstoffauf nahme beim Zementieren. [„Bihang till Jern- kontorets Annaler“ 1907 Nr. 3 S. 191—204.] Schwefel im Eisen. J. Henderson: lieber die Verteilung des Schwefels bei Kokillen (Uebersetzung des Vor trags vor dem Iron and Steel Institute). [„Me tallurgie“ 1907, 8. Juni, S. 348 — 349.] O. Legierungen und Verbindungen des Eisens. o L. Guillot: Konstitution und Eigenschaften der Borstähle. [„Comptes rendus hebdomadaires des sances de 1’Academie des Sciences“ 1907, 13. Mai, S. 1049-1050.] Ferrophosphor. Ferrophosphor. [„The Iron and Coal Trades Review“ 1907, 29. März, S. 1040.] Chromstahl. Die bisherige industrielle Herstellung von Ferrochrom und der Prozeß Gin für die Her stellung von Chrom und Chromlegierungen mit geringem Kohlenstoffgehalt. [„Centralblatt für Hütten- und Walzwerke“ 1907 Nr. 9 S. 191; Nr. 10 S. 211—213.]