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820 Stahl and Eisen. Berichte über I ereammlunyen aus Facheereinen. 27. Jahrg. Nr. 23. Versuch an zwei Lancashirekesse1n von 2,7 m Durchmesser b e i 9,1 m Länge, beheizt mit Hochofengas, auf den Cargo Fleet Eisenwerken. Bei natürlichen Zug . Mit Luft erhitzung nach System Ellis | u. Eaves Versuchsdauer .... Std. 6 6 Heizfläche jed. Kessels . qm Gesamte verfeuerte Gasmenge 92 92 in beiden Kesseln . . cbm Gasmenge f. d. Kessel und 9843 12869 Stunde kg Gasgewicht für jeden Kessel 1640 2145 und Stunde cbm Kohlenmenge (z. Unterstützung der Dampferzeugung) für 2109 2775 zwei Kessel im ganzen kg Gesamt - Wassermenge , ver dampft in zwei Kesseln, kg Verdampfte Wassermenge für 504 504 17212 30375 den Kessel und Stunde kg Verdampfte Wassermenge für den Kessel und Stunde auf 1434 2551 100° C. zurückgeführt kg Verdampftes Wasser f. 1 kg Gas unter Vernachlässigung 1706 3164 der Kohle kg 0,68 0,92 Wirkungsgrad °/o i Durchschnittliche Gastempe- 48 75 ratur 0 C. | Durchschnittl. Speisewasser- 19 20 temperatur 0 C. ■ Durchschnittlicher Dampf- 49 34 druck Atm. Durchschnittliche Ueberhitzer- 12,9 12,8 temperatur 0 C. 238 284 . Temperatur der Außenluft „ „ » erhitzten Luft j — 20 unter dem Rost . . . 0 C. Temperatur der Abgase vor — 157 dem Lufterhitzer . . . 0 C. Temperatur der Abgase hinter — 401 dem Lufterhitzer . . . 0 C. — 239 Schornsteinzug mm Durchschnittlicher Gehalt an Kohlensäure beim Eintritt 12,7 38,1 in den Schornstein . . 0/o 9,2 13 Heizwert des Gases . . W.-E. | 337 337 erwärmung und läßt sich eine Erhöhung des Wir kungsgrades um 5O°/o erkennen, wobei zugleich 25 0/o Kohle erspart wurden. Der Apparat wird in der Regel so eingebaut, daß er auch ausgeschaltet werden kann, wodurch die Anlage, wenn erforderlich, auch mit natür lichem Zug ohne den Apparat arbeiten kann. Die Ver suche, welche gemacht wurden, um festzustellen, ob der Apparat ohne Ventilator mit direktem natürlichem Zug arbeiten kann, haben ergeben, daß eine starke Ver rußung stattfindet, wodurch die Lufterwärmung er heblich herabgemindert wird. Es ist daher vorteil hafter, mit Ventilator zu arbeiten, weil dann das An setzen von Ruß und Schmutz an den Rohrwandungen fast gar nicht stattfindet. Die Patentinhaber Ellis und Eaves und John Brown & Co. arbeiten ein neues System, das sie „ausgeglichener Zug“ nennen, aus, welches dahin geht, die Verbrennungsluft mittels eines Druckventi lators durch den Lufterhitzungsapparat durchzutreiben. Die hiermit angestellten Versuche haben ergeben, daß bei entsprechender Einstellung der Apparate, und Versuch mit einem Lancashirekessel von 2,4 m Durchmesser bei 8,5 m Länge. Bei natürlichem Zug Mit Luft- 1 erhitzung nach System Ellis j u. Eaves [ 1 Dauer des Versuches . . Std. Rostfläche qm Art des Brennmaterials . . Speisewassertemperatur . 0 C. Dampfdruck Atm. Verbrannte Kohlenmenge auf das Quadratmeter Rost- fläche kg/Stde. Asche und Schlacke . . °/o । Heizwert der Kohle . W.-E. Effektive Wasserverdampfung f. d. Stunde kg Effektive Wasserverdampfung i für 1 kg Kohle ... kg Effektive Wasserverdampfung bei 100° C kg Wirkungsgrad 0/o 7 7 3,6 gewaschene Nußkohlen, sehr rein 8 6,5 125,9 7,08 7840 3026 6,7 8,0 55,6 6 3,4 gewaschene Nußkohlen von Rother Vale, Durch schnitts qualität 61 5.9 146,4 6,2 7500 4581 9,21 10,4 77. zwar so, daß der Saugzugventilator etwas stärker ar beitet als der Luftdruckventilator, ein vorzügliches Resultat erreicht wird. Es können zu jeder Zeit die Feuertüren zur Aufgabe des Brennmaterials geöffnet werden, ohne daß erhebliche Mengen schädlicher kalter Luft einströmen, oder daß durch Ueberdruck Feuergase aus den Türen heraustreten. Vortragender faßte die Vorteile der Erfindung wie folgt zusammen: 1. Ersparnis an Brennmaterial; 2. bedeutende Steigerung der Verdampfung eines jeden Kessels und daher Verringerung der Heiz fläche bezw. der Kesselanzahl und somit gerin gerer Platzbedarf; 3. gute Rauchverbrennung; 4. leichte Anpassungsfähigkeit an den Dampf verbrauch; 5. Sicherheit und Reinlichkeit des Betriebes, da weder Rauch noch Staub irgendwie aus den Türen austreten können; 6. größte Haltbarkeit des Ventilators, da die ab gesogenen heißen Gase durch den Lufterhitzer entsprechend abgekühlt werden; 7. es ist kein hoher Schornstein erforderlich. Vortragender hält die gewonnenen Resultate bei den verschiedenen, auf großen Eisenwerken in Betrieb befindlichen Anlagen für außerordentlich ermutigend, um die weiteren Werke zu veranlassen, wenigstens Versuche zu machen, um dann zur Einführung des Lufterhitzers überzugehen. (Schluß folgt.) H. Self. Berg- und Hüttenmännischer Verein, E.V., zu Siegen. In der ordentlichen Generalversammlung des Vereines, die am 27. April d. J, in Siegen stattfand, wurde zunächst die Jahresrechnung für 1906 und der Entwurf des Haushaltungsplanes für 1907 gutgeheißen. Sodann gab der Geschäftsführer, Hr. Dr. jur. Georg Molla t, einen allgemeinen Ueberblick über das Wirtschaftsjahr 1906, verbreitete sich ferner über das Eisenbahnwesen, die Reichs- und Landesgesetz gebung, sowie den Geschäftsgang und die Lage der Siegerländer Industrie und erörterte schließlich Ver einsangelegenheiten. Nachdem der Jahresbericht, der