Volltext Seite (XML)
5. Juni 1907. Berichte über Versammlungen aus Fachtereinen. Stahl und Eisen. 819 wärts ein basisches Martinflußeisen etwa 0,10 °/o Kohlenstoff mehr als ein Bessemerstahl, um gleiche Festigkeitsziffern zu erhalten. Das gleiche gilt im geringeren Grade von dem sauren und dem basischen Martinmaterial: es muß eine angemessene Steigerung des Kohlenstoffgehaltes eintreten, um gleiche Festig keitsverhältnisse zu erhalten. Daß dies unbeschadet der Güte geschehen kann, hat die Praxis schon bewiesen. Aus den Ergebnissen dieser Versuche und unter Berücksichtigung der gemachten Druck- und Schlag versuche schließt Harbord speziell für Schienenstahl folgendes: Wenn die Verbraucher Martinstahl- schienen von gleicher Härte zu erhalten wünschen, wie eie bei Bessemeretahlschienen gewöhnt sind, so müssen eie es dem Fabrikanten gestatten, den Kohlenstoffgehalt angemessen zu erhöhen. Amerika nische Abnahmebedingungen tragen diesem Verlangen schon Rechnung, indem sie die Vorschriften nach Art des Herstellungsprozesses modifizieren, wie aus nach stehender Zusammenstellung hervorgeht: Schienen aus saurem Bessemerstahl. 36 kg schwer 41 kg schwer 45 kg schwer % % % Kohlenstoff 0,45—0,55 0,48—0,58 0,50—0,60 Schienen aus basischem Martinstahl. 36 kg schwer 41 kg schwer 45 kg schwer % % % Kohlenstoff 0,50—0,60 0,55-0,65 0,58—0,68 Nach Harbords Ansicht kann die gestattete Er höhung des Kohlenstoffgehaltes von etwa 0,08 °/o Kohlenstoff bei Martinstahlschienen unbedenklich auf 0,10 bis 0,12 o/o Kohlenstoff und mehr gesteigert werden. Die für englische Verhältnisse besonders inter essanten Ausführungen Harbords wurden durch reichhaltige Zahlenangaben und Versuchsresultate unterstützt, auf die hier nicht weiter eingegangen werden kann. O. P. Dem Vortrage von A. J. Capron (Sheffield) über Saugzug mit Heißlufterzeugung für Stahlwerks und Hochofen-Kesselanlageu entnehmen wir, daß der Einbau von Appaiaten zur Erhitzung der Verbrennungshuft durch die abziehenden heißen Rauchgase wesentliche Vorteile bietet. Vor tragender zeigte an Hand verschiedener Zeichnungen, wie man bei den verschiedenen Kesseltypen den Luft erhitzer einbaut. Dieser besteht aus einem System von Röhren, durch welche die heißen Rauchgase mittels eines Ventilators abgesogen werden, um dann in den Schornstein hinüber gedrückt zu werden. Dieses Röhrensystem ist außen umbaut und steht der so gebildete Raum mit der Feuerungsanlage in Ver bindung. Die für die Feuerung erforderliche Ver brennungsluft muß erst den Lufterhitzer durchströmen, berührt also die Außenflächen der von innen durch die heißen Abgase erhitzten Röhren, erwärmt sich und zwar auf etwa 150° C. und strömt mit dieser Temperatur dem Verbrennungsraum zu. Der Vortragende wies auf Grund von Tabellen nach, daß, je länger der Betrieb dauerte, um so heißer die Verbrennungsluft wurde. Die Einrichtung kann bei allen Kesselarten getroffen werden, auch bei solchen, die mit mechanischen Kohlenaufgebern versehen sind, oder mit Gas von Hochöfen oder sonstigen Anlagen betrieben werden. Im Laufe der zahlreichen Versuche, die angestellt worden sind, hat sich herausgestellt, daß bei einer Kesselanlage, die auf die gewöhnliche Art befeuert wird, nach Benutzung von Lufterhitzern die Dampferzeugung um etwa 40 °/o gesteigert wurde. Mit einer Kohle von 7500 Wärmeeinheiten läßt sich eine zehnfache Verdampfung erzielen. Die nach stehende Tabelle zeigt den Vergleich der Leistungen bei natürlichem Zug und bei Saugzug mit Luft- E E s © 3 5 3 20 •O 5 3 © 3 3 3 Basischer Martinstahl Basischer Martin.stahl Basischer Martinstahl Basischer Martinstahl 3 5 3 3 3 3 Basischer Martinstahl Basischer Martinstahl Thomas stahl Thomas stahl Thomas stahl Thomas stahl Thomas stahl Thomas stahl Saurer Martinstahl Saurer Martinstahl Saurer Martinstahl Saurer Martinstahl Saurer Martinstahl Saurer M artinstahl Bessemer stahl Bessemer stahl Bessemer stahl Bessemer stahl Bessemer stahl Bessemer stahl 5 " E E W F 2 3 © = cr> s 0 o • CD 5 CD • □Q GO P F a? hergestellt, gleiche Bruchfestigkeit zu erteilen.