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apparat vor: Preßkolben-Durchmesser = 800 mm; max. Hub = 1500 mm; max. Preßdruck = 2500 t entsprechend 500 Atm. Wasserdruck: Plunger- Durchmesser am Treibapparat = 234 mm; Hub desselben = 2300 mm. Es soll nun der tote Gang auf die Weise bestimmt werden, wie in Nr. 11 S. 386 dieser Zeit schrift vorgeschlagen worden ist, d. h. mit auf dem Untersattel aufsitzendem Obersattel. Alsdann ist in Preßzylinder, Rohrleitung und Treibapparat ein Wasservolumen von 870000 ccm. Das Füllwasser stehe unter einem Drucke von 50 Atm. Damit ergibt sich für den Maximalwasserdruck von 500 Atm. eine Zusammendrückung des 43 Wassers = 870000 • (500—50) • 106 = 16834 ccm, 16 834 was einem Hub am Treibapparat von 23,4 2 • 7t 4 16834 = 39,2 cm bezw. ~ p des Gesamthubes entspricht. Das ist ein Wert, der wohl nicht als gering angesehen und vernachlässigt werden kann. Untersucht man nun anderseits den toten Gang des Treibapparates als Folge der elasti schen Dehnungen des Preßzylinders, des Zylinders am Treibapparat und der Rohrleitungen, so findet man, daß die betreffenden elastischen Dehnungen zusammen etwa 990 ccm betragen. Dem entspricht ein Hub am Treibapparat von 2,3 cm, d. h. 1 von dem für die Wasserkom pression nötigen Hub. Noch geringer ergibt sich der tote Gang infolge der elastischen Dehnung der Säulen des Pressengestelles. Die Beanspruchung derselben auf Zug sei 550 Atm. (gewöhnlich nur 450 Atm.). Bei 6,5 m freier Säulenlänge ergibt das eine elastische Dehnung von 650.550 2 200000 = 0,16 cm ent ¬ sprechend einem Hub des Treibplungers von 0,16.802t . 4 = 1,87 cm, d. h. , des Wertes für 430 " Wasserkompression. Die Pressenjoche biegen sich ferner elastisch durch und ergeben dadurch ebenfalls einen weiteren toten Hub des Treibplungers, und zwar ist derselbe, wenn man die schwer zu errechnende Durchbiegung mit 2 mm annimmt = ~ 2,4 cm.* Der tote Gang infolge der elastischen Deh nungen ist ziemlich unabhängig von dem Stande des Preßkolbens bezw. der Dicke der Schmiede stücke. Dagegen wird der Wert des toten Ganges für Wasserkompression mit der Dicke der Schmiedestücke geringer, entsprechend der kleineren Wassermenge im Preßzylinder. Für 700 mm starke Schmiedestücke ist der betr. Wert = ~ 20 cm. Diesem toten Hub entspricht der bedeutende Arbeitsverlust für den Hub von rd. 23600mkg. Da nun dieser Verlust abhängig ist von dem Preßwasservolumen, so ergibt sich daraus im Interesse wirtschaftlichen Arbeitens die Forderung, bei dampfhydraulischen Pressen das Preßwasservolumen möglichst zu beschränken. Die Arbeitsverluste infolge der elastischen Dehnungen des Pressengestelles, der Zylinder und Leitungen ergeben sich für unser Beispiel zu rd. 7900 mkg, d. h. zu — von dem Verlust durch Wasserkompression. Eine Herabminderung der Beanspruchung der Pressensäulen auf die Hälfte des obigen Wertes durch stärkere Aus führung ergibt einen Arbeitsgewinn von etwa 1100 mkg. Auf jeden Fall ist aus den angeführten Werten ersichtlich, daß die Arbeitsverluste durch Kompression des Wassers ganz erheblich sind und die Verluste durch elastische Dehnungen übertreffen. Darmstadt, April 1907. von Roeseler. * Der Herr Verfasser gibt die Nachgiebig keit der Presse in der Höhenrichtung zu 1,6 2 mm an. Dies dürfte aber zu wenig sein, denn es ist dabei die Nachgiebigkeit der Muttern im Gewinde und der Anlageflächen der Muttern gegen die Pressenjoche nicht berücksichtigt. Die leicht vorzunehmenden Messungen geben weit größere Werte. Die Nachgiebigkeit des Pressengestelles kommt demzufolge dem V er- luste durch Wasserkompression mindestens gleich und darf daher bei der Konstruktion einer Schmiedepresse nicht vernachlässigt werden. Die Redaktion. Die Eisenbahnen der Erde (1901 bis 1905). L aut Bericht des „Archivs für Eisenbahn wesen“ * über die Eisenbahnen der Erde, der alljährlich erscheint und eine fünfjährige Periode in den Kreis seiner Betrachtungen zieht, ist die Eisenbahnbautätigkeit im Jahre 1905 recht beträchtlich hinter der des Vorjahres zurückgeblieben; es wurden nämlich 20156 km * Jahrgang 1907, Heft 3. gebaut gegen 25388 in 1904. Mehr als 2000 km des Ausfalles kommen auf die Vereinigten Staaten von Amerika. Auch im asiatischen Ruß land hat die in und nach dem Kriege einge schränkte Bautätigkeit weiter angehalten, während der Eisenbahnbau in China, Japan, Korea und Ostindien besonders starke Fortschritte aufwies; auch Australien schreitet nach der Stagnation der letzten Jahre wieder rüstiger vorwärts. Die