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wie die übrigen. Die Gasanalysen, die sowohl werksseitig als auch von mir gemacht wurden, waren zufriedenstellend, wie mir versichert wurde. Die 14 Generatoren ergaben je 30 °/0 Schlacke, der meine dagegen nur 11 °/o. Es handelte sich hierbei um gewöhnliche Förderkohle von Zeche Nordstern. Dipl.-Ing. J. Geisen-Fürstenwalde: M. H.! Zu den Ausführungen des Herrn Vortragenden über die Haltbarkeit der eisernen Einhängerohre in Gasgeneratoren kann ich einige Erfahrungen mit teilen, die mit dem Gasgenerator nach der Ab bildung Nr. 40 gemacht worden sind. Dieser Gasgenerator wird von der Firma JuliusPintsch in Berlin ausgeführt und dient zur Erzeugung eines teerfreien Gases aus bituminösen Steinkohlen. Es hat sich herausgestellt, daß ein eisernes Einhängerohr, wie es in der Figur dargestellt ist, ungefähr 1/2 Jahr hält, wenn man es in Schmiedeisen von 13 mm Stärke ausführt und wenn Tag- und Nachtbetrieb vorliegt. Die Auswechs lung ist immerhin etwas unbequem und deshalb ist man dazu übergegangen, die Beheizung der frischen Kohlen nach einer ähnlichen Konstruktion auszuführen, wie man sie in Koksöfen verwendet. Durch die Heizkanäle in der Generatorwand zieht das heiße, teerfreie Gas, wie es von der Ma schine angesaugt wird. Die Generatoren werden meistens als Sauggasgeneratoren ausgeführt. Es hat sich herausgestellt, daß eine genügende Be- heizung auch durch eine ziemlich dicke Schamotte wand erfolgt und daß die Destillationsprodukte der Kohlen vollständig ausgetrieben werden. Einen noch schnelleren Verschleiß erlitt der in Figur 40 zu ersehende Rost, unter welchem die Destillationsprodukte zur Beseitigung des Teers verbrannt wurden. Es tritt dabei eine starke Oxydation der Roststäbe ein und deshalb wurde vor mehreren Jahren die Konstruktion des Unter teils in ähnlicher Weise geändert, wie es in Ab bildung Nr. 23 für den Schlüterschen Generator dargestellt ist. Es ist also auch diese Stelle jetzt ohne jede Eisenteile ausgeführt und es sind damit dieselben günstigen Erfahrungen erzielt worden, wie sie uns Hr. Schlüter soeben an gegeben hat. Ingenieur Ludwig Wosselsky -Dresden: M. H.! Ich möchte mir erlauben, einige kurze Erläuterungen zu den Feinkohlengeneratoren zu geben, wie sie von der Firma Gasgenerator G. m. b. H. in Dresden-Hainsberg ausgeführt werden. Es sind bei Ausführung derartiger Generatoren insbesondere drei Punkte zu berücksichtigen, entsprechend dem zur Vergasung gelangenden feinkörnigen Material, welches dem Luftdurch tritt großen Widerstand entgegensetzt. Infolge dessen muß das auf dem Rost liegende Brenn material möglichst in gleichbleibender Schicht höhe gehalten werden, damit der Widerstand nicht zu groß wird, und es müßte daher der Brennstof in kurzen Pausen und geringen Quan titäten aufgegeben werden. Dem ist bei vor liegender Generatorbauart dadurch Rechnung getragen, daß man den Brennstoff in einen großen Kohlenvorratsraum über dem Trichter einsatz ausschüttet, aus welchem er unter dem unteren Rande des Einsatzes hinweg entsprechend dem Abbrand selbsttätig nach Bedarf auf den Rost herabrieselt. Eine weitere Forderung, welche zu erfüllen ist, besteht darin, daß das Brennmaterial, welches vielfach einen hohen Feuchtigkeitsgehalt besitzt — bis zu 3O°/o — im Generator gut vor getrocknet wird, bevor es auf den Rost gelangt. Das wird erreicht, indem die abziehenden Gase den Trichtereinsatz von innen beheizen, während das frische, vorzutrocknende Brennmaterial an der Außenseite des Einsatzes entlang gleitend auf den Rost gelangt. Die weitere Folge des Wärmeaustausches zwischen dem abziehenden warmen Gase und dem vorzutrocknenden Brenn stoff ist, daß das Gas kühl abzieht. So sind bei Vergasung von Steinkohlen, wie sie von der Halde genommen wurden, Gastemperaturen von etwa 50° C. beobachtet worden; bei forciertem Betriebe der Generatoren und bei Verwendung trockenen Brennstoffes steigt die Gastemperatur bis zu etwa 150° C. Es geht daraus hervor, daß die Befürchtung, dieser Einsatz könnte zu schnell wegbrennen usw., unbegründet ist. Vor aussetzung ist allerdings, daß der Einsatz, der Körnung des Materials und der Beanspruchung des Generators entsprechend, angemessen hoch angebracht ist. Die Verwendung dieser Gene ratoren ist vorläufig auf magere Brennstoffe beschränkt — darunter wurden z. B. verschie dene Steinkohlensorten aus Oberschlesien mit Erfolg vergast —, während sich backende Brennstoffe nicht verwenden lassen. Der dritte, bei Ausführung derartiger Gene ratoren zu beobachtende Punkt gilt der Ver hinderung des Streichens der Luft an den Schacht wänden entlang, was bei Vergasung feinkörniger Brennstoffe in verstärktem Grade besonders störend in die Erscheinung tritt und ein schnelles Durchbrennen der an sich niedrigen Brennstoffschicht an den Schachtwänden zur Folge hat. Diesem Uebelstand ist bei der vor liegenden Bauart durch die allseitig von den Schachtwänden abgelenkte, nach dem Schacht- innern gerichtete Gasführung begegnet. Dem zufolge sind auch die eisernen Schachtwände nur wenig der Hitze ausgesetzt; so hat z. B. ein bereits 1904 an einen Sauggasmotor einer Fabrikanlage angeschlossener kleinerer Generator mit einfachem Blechmantel ohne jede Ausfütterung oder Wasserkühlung jahrelang mit bestem Er folge zum regelmäßigen Fabrikbetrieb — ohne Reservegenerator — gedient, ohne daß eine