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29. Mai 1907. Mitteilungen aus dem Eisenhüttenlaboratorium. Stahl und Eisen. 781 Sandprobe: Feiner- Kern sand von Kaisers lautern % Kern- u. Form sand von Kaisers lautern % Huberde aus dem Schweiz. Jura % Mühl hauser Form sand % Quarz sand von Aeder- manns- dorf % Glühverlust . . Tonsubstanz . . Quarzsand . . . 1,35 13,45 85,20 1,15 17,46 81,39 2,01 11,27 86,72 3,65 24,63 71,72 1,00 5,57 93,43 g (0,002— 0,005 S 0,005—0,015 .s 0,015—0,030 g) 0,030—0,050 2 0,050—0,100 50 0,100—0,300 § 0,300—0,500 M über 0,500 Form der Körner und Oberfläche. . 5,24 2,54 1,22 0,50 4,80 85,70 Rund lich, ziemlich gleich mäßig; glatt 7,06 3,50 1,66 0,80 8,76 78,22 Ziem lich gleich mäßig; wenig rauh 13,38 4,34 2,60 0,08 24,94 54,66 Sehr scharfe Formen und sehr rauh 11,80 4,22 3,20 0,78 10,90 51,30 17,80 desgl. 1,64 1,40 | 0,42 1,94 45,00 48,00 1,60 Zieml. gleich mäßige Form; wenig rauh Probe nach Schott: Ein Würfel von 3 cm Kante nimmt auf . ccin Wasser 12,95 ccm Wasser 14,4 ccm Wasser 11,75 ccm Wasser 16,3 ccm Wasser 11,9 Saugeprobe: (Ausflußzeit des Apparates = 1 Minute 57 Sekunden) 2 40" 2/41, 2’ 33" 4'31" 4' 20" 4' 27" 68' 33" 67' 53" 68' 9" 28' 23" 27' 48" 29' 0" —' 11" —' 10" —' 10" sächlichen Verhältnissen beim Gießen entspricht es mehr, wenn man aus dem Sande flache Kerne formt, diese eingießt und dann nach dem Saugverfahren prüft. Es ergab sich bei der artigen Untersuchungen von Kernsanden, daß auf deren Durchlässigkeit und Wiederverwend barkeit das angewandte Kernbindemittel von be deutendem Einfluß ist, was bei den hohen Preisen feinerer Kernsande nicht ohne Wichtigkeit ist. Darüber soll später berichtet werden. Betreffs Einwirkung von Form und Größe der Sandkörner auf die Durchlässigkeit haben Saugproben ergeben, daß die annähernde Kugel gestalt des Sandkornes und glatte Oberfläche auch bei geringer Korngröße am günstigsten ist. Dies ist auch leicht erklärlich, da zwischen Kugeln immer die geringste Berührungsmöglich keit besteht, auch wenn sie verschiedene Durch messer haben. Diese Ergebnisse widersprechen der gebräuchlichen Anschauung, daß in bezug auf Durchlässigkeit eine scharf gezackte, un regelmäßige Gestalt der Körnchen vorteilhafter sei als eine glatte oder rundliche.* Praktische Versuche haben bei Kernsanden ebenfalls das Gegenteil erwiesen. * Ledebur: „Handbuch der Eisen- und Stahl gießerei“, 3. A. S. 197. Mitteilungen aus dem Eisenhüttenlaboratorium. Einfache Methode der Titanbestimmung in Ferrotitan. Es ist bekannt, daß Titansäure sich bei An wesenheit von Weinsäure nicht ausscheidet; die letztere verhindert aber nicht das Entstehen eines Eisnsulfürniederschlages beim Einleiten von Schwefelwasserstoff in eine ammoniakalische Titansulfatlösung. Hierauf gründet sich näch ste ende Trennung des Eisens von Titan. Die Methodo ergibt eine ganz eisenfreie Titansäure, die nach dem Zerstören der Weinsäure durch einen kleinen Ammoniaküberschuß quantitativ gefällt wird. Der Gang der Analyse erlaubt nicht nur Titan, sondern auch Silizium und Eisen gleichzeitig zu bestimmen. Die Methode stellt sich folgendermaßen dar: 1/4 bis 1/2 g fein gepulvertes Ferrotitan wird in 50 cem verdünnter (1:4) Schwefelsäure gelöst, mit 15 ccm Salzsäure (spez. Gew. 1,1) und dann mit 10 ccm Salpetersäure (spez. Gew. 1,4) ver setzt und bis zum Auftreten von Schwefelsäure dämpfen abgedampft. Man kann auch ohne Salzsäure und Salpetersäure arbeiten, doch ist dann die abgeschiedene Kieselsäure nicht absolut titanfrei. Sobald sich reichlich Schwefelsäuredämpfe entwickeln, wird die Masse abgekühlt, mit 100 ccm kaltem Wasser übergossen, bis zum Lösen der ausgeschiedenen Salze erwärmt, sogleich filtriert, die Kieselsäure mit Salzsäure und heißem Wasser ausgewaschen, im gewogenen Platintiegel vor sichtig verbrannt, stark geglüht und gewogen. Die Kieselsäure ist vollständig titanfrei. Zum ganz klaren Filtrat wird jetzt 1/2 bis 8/4 g reine Weinsäure zugegeben, mit Ammoniak neutralisiert und mit 2 bis 3 ccm überschüssigem Ammoniak versetzt. Die dunkle rotbraune Lösung, die vollkommen klar sein soll, wird mit Schwefel wasserstoff im Ueberschuß gefällt. Den Eisen niederschlag filtriert man mit Hilfe der Luft pumpe und wäscht ihn mit Waschflüssigkeit folgender Zusammensetzung: 500 ccm Wasser + 15 ccm Ammoniak (0,9) + Schwefelwasserstoff im Ueberschuß. Nach sorgfältigem Auswaschen wird der Eisensulfürniederschlag in Salzsäure gelöst, mit Salpetersäure oxydiert und das Eisen in üblicher Weise bestimmt. Das etwa 600 bis 750 ccm betragende Filtrat wird in einem entsprechend großen Becherglase, mit einem Uhrglase bedeckt, auf das Sandbad gestellt, mit 50 ccm Salpetersäure (spez. Gew. 1,4) und 10 ccm Schwefelsäure (spez. Gew. 1,65) versetzt und abgedampft. Der ausgeschiedene Schwefel wird durch die Salpetersäure zu Schwefelsäure oxydiert. Nach dem Abdampfen