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schreitend, ein Ausgleich mit dem Atmosphären druck zu beobachten ist, wobei ein merkbares Diffundieren von Gasen durch die Ofenwandungen bei guten Oefen nicht zu konstatieren war. Im Ofen bleibt zuletzt fast reine Kohlenwasserstoff- Atmosphäre zurück. Erst hierdurch — fort laufende Entwicklung von Kohlenwasserstoffen, dann Abnahme des Ueberdruckes und ener gische Absorption — ist die dritte und letzte Periode der praktischen Holzverkohlung — die Abkühlungsperiode — gekennzeichnet. Nach stehend folgende Betriebsbeispiele: Versuchs-Nr. 1 Ofen-Nr. Fassungsraum Holzart Angezündet Zeit der Probeentnahme Wieviel Stunden im Betrieb Temperatur Grad Celsius Gas (in Volumprozenten) Bemerkungen COa 0 co H CnHm N Nr. 80 26./2. 8 Uhr Morg. 140 — 14,7 0,1 2,4 0,5 82,3 — Beginn der Abkühlungsperlode. 7. Fortsetzung von Vers. 26./2.2*/s „ Mttg. 1461/2 — 10,2 0,0 11,6 0,1 78,0 — » n » Nr. 1 und 4 2./3.2 » » 242 — wurde der Ofen geöffnet und entleert. 23./2. 8 Uhr Morg. 160 149 3,8 0,0 6,6 o,l 89,1 — unten Nr. 131 23./2. 81/4 „ 1601/4 — 5,2 0,0 1,7 0,0 93,0 — oben Die ganze Zeit ist 24./2. 8 » 184 — 2,6 0,0 4,9 0,0 92,5 — unten unten im Ofen ein 8. Fortsetzung 24-/2. 81/4 „ 1841/4 112 3,7 0,0 0,3 0,0 95,6 — oben an Kohlenoxyd von Versuch 25-/2. 101/2 „ » 25./2. 103/4 „ » 2101/2 2103/4 99 3,4 4,0 0,0 0,0 5,2 3,1 0,0 0,0 91,2 92,8 — unten oben reicheres, an Koh lensäure ärmeres Nr. 5 26./2. 101/4 » 2341/4 — 2,8 0,1 6,5 4,6 0,0 90,5 — unten Gas als oben. 26./2. 101/2 „ 2341/2 60 3,2 0,0 0,0 92,0 — oben 28-/2. 2 » Mttg. 286 — wurde der Ofen geöffnet nd entleert. Nr. 86 22./2. 10 Uhr Morg. 304 — 4,8 0,9 6,1 0,2 78,7 9,3 ( wahrscheinlich ein stärkeres Hindurchdiffundieren durch 9. 119,3 cbm Fichten 23-/2. 51/3 „ Abd. 3351/2 75 8,0 0,7 6,5 — 74,0 10,8 | die Wandungen. (Undichtes ( Mauerwerk.) (geflößt) 9./2. 6 Uhr 24./2. 9 „ Morg. 351 55 f der Ofen wurde versuchsweise geöffnet, | die Kohle entzündete sich aber. Abd. 28-/2. 7 » » 445 — wurde der Ofen entleert. Nr. 87 23./2.11 Uhr Morg. 305 — 7,6 0,6 8,4 0,6 82,0 0,8 ( Trotz der sonst ganz gleichen Bedingungen, wie in Versuch 10. wie in Ver- 23./2. 51/4 „ Abd. 3351/4 2,4 0,0 6,8 0,2 89,5 1,1 < Nr. 9, konnte der Ofen um vier Tage früher ge- euch Nr. 9 24./2. 5 » Morg. 347 wurde der Ofen entleert. ( öffnet werden. Eine Trennung der leichten Kohlenwasser stoffe von den schweren ist nicht durchgeführt worden, doch wurde festgestellt, daß im Beginn der gekennzeichneten Periode außer Methan auch gewisse Mengen von Propylen und Butylen und, bei gewöhnlicher Temperatur, flüssigen Benzols und Toluols vorhanden waren. Betrachten wir jetzt die Mengen der Gase, die nach vollkommener Schließung des Ofens von der Kohle absorbiert werden können. Im Moment der Schließung betrug die Menge der sauerstoffhaltigen Gase 50 Volumprozent. Da diese Menge aber sehr schnell abnahm und die Entwicklung dieser Gase aus dem verkohlbaren Material schon vor Schließung des Ofens im Abflauen begriffen war, so ist anzunehmen, daß eine Nachentwicklung von sauerstoffhaltigen Gasen nicht oder nur in sehr geringem Maße stattfand. Da aber ferner im Moment der Schließung nur die Zwischenräume zwischen der Kohle im Ofen mit Gas von hoher Temperatur gefüllt waren, so kann die absolute Menge der zur Absorption gelangten sauerstoffhaltigen Gase nicht bedeutend sein, selbst wenn man annimmt, daß die gesamte Menge von der Kohle absorbiert wurde, obgleich es leicht möglich ist, daß ein Teil derselben durch die in dieser Periode entstehenden leicht oxydierbaren Teerbestandteile gebunden wird. Ganz bedeutend muß aber die Menge der abscheidenden und wieder absorbierbaren Kohlen wasserstoffgase sein. Das wird nicht nur durch den längere Zeit währenden Ueberdruck im Ofen, sondern auch durch folgende auch an und für sich bedeutsame Versuchsreihe bestätigt. Das Verschmieren der Oefen im Moment der hef tigsten Reaktion ruft eine bedeutende Verzöge rung der Abkühlung hervor. Da aber durch diese Verzögerung die Kampagne bedeutend ver längert wird, so schien es von Vorteil, die Abkühlung durch Verminderung oder gänzliche Beseitigung des Ueberdrucks im Ofen zu be schleunigen. Von diesem Gesichtspunkte aus wurde beschlossen, den Versuch zu machen, die Oefen längere Zeit im Brennen zu halten, die selben aber nach der Reaktionsperiode nicht sofort luftdicht zu schließen, sondern den Schorn stein so lange offenzuhalten, als sich Gase noch aus demselben ausscheiden. Es wurden hierzu normale Oefen von verschiedenen Größen und als Material Fichten- und Tannenholz gewählt; man erzielte folgende Resultate: