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1. Mai 1907. Referate und kleinere Mitteilungen. Stahl und Eisen. 635 sind: K MnO S1 Oe zwischen Gehälter an Beamte . . Löhne an Arbeiter . . . Bureau- und Reisekosten Bau- und Betriebskosten Rohmaterialien .... 1905 245 658 473157 204 111 10 396 108 7 762 654 1906/07 22 Millionen Mark. Bemerkenswerte Ausgabeposten Manganerzlagerstätten befinden sich in den japa nischen Regierungsbezirken von Ishihawa, Tochigi, Armori und Oita. Die in dem letzten Bezirk (Provinz Buego) gefundenen Erze werden je nach ihrer Güte in drei Qualitäten eingeteilt, deren Analyse sich fol gendermaßen stellt: 50°/ 40—50 % unter 40°/ Für das Etatsjahr 1904/05 betrug der rechnerisch festgestellte Verlust 2 079 000 K, für 1905/06 wird er auf etwa 1,89 Millionen Mark beziffert. Hochofenanlage. Zurzeit sind zwei Hochöfen vorhanden, von denen der erste, seit Juli 1903 bereits zum drittenmal in Betrieb gesetzt, 145 t, der zweite, seit Anfang 1905 im Betrieb, 115 t Roheisen in 24 Stunden liefert. Der erste Hochofen ist 23 m hoch, seine lichte Weite beträgt an der Gicht 4,6 m, im Kohlensack 7 m, im Gestell 4 m. Die innere Gestellhöhe ist 2,5 m. Der zweite Hochofen ist ent gegen den ursprünglichen Plänen erheblich schlanker konstruiert, weil sich die japanischen Ingenieure hier von eine größere Leistungsfähigkeit versprachen. Tat sächlich ist sie aber dadurch jetzt noch um 30 t täg lich gegen den andern Hochofen zurückgeblieben. Die Menge der täglich verschmolzenen Eisenerze wird auf über 460 t angegeben, so daß zurzeit jähr lich rund 170 000 Tonnen bezogen werden müssen. Dieselben kommen zum größeren Teil aus der chinesischen Ta Yeh-Grube, während der kleinere Teil aus verschiedenen japanischen Erzgruben in den Pro vinzen Mimasaka, Tosa und Hokkaido stammt. Ana lysen der hauptsächlichsten Erze folgen hierunter : 31. März 1907, so daß nach dieser Zeit kein Fremder mehr auf demselben beschäftigt sein wird. Zweig- bureaus bestanden bei der Futase-Kohlenzeche mit 11 Ingenieuren und 11 Schreibern, bei der Akadani- Erzgrube und in Tokio. Der dem Landtag vorgelegte Stahlwerkshaushalt für 1906/07 betrug in Einnahme 38 655 836 4, in Ausgabe 42 223 897 «; die Differenz von 3 568 061 JI stellt den erwarteten Verlust dar, der durch Staats zuschuß ausgeglichen wird. Unter den Einnahme posten der letzten Jahre sind zu erwähnen: Erlös aus verkauften Fabrikaten 1905/06 12,7 Millionen Mark, 1906 277 263 598 689 237 774 16 253 519 11 076 912 Ein vorzüglicher Kalkstein findet sich bei Tsunemi, etwa zwei Stunden vom Stahlwerk entfernt. Seine Zusammensetzung ist: 97,5°/ CaCOs, 1,5 % MgCOs 0,3 0/ Rückstand, 0,003 °/o Schwefel und 0,001 °/o Phosphor. i 1. Qualität . 1 2 i ” 3.» . . unter 100/, 15% I 0,1-0,15 über 15 O/e % Namen der Erze Fe MnO SiO, s P I Cu Brauneisenstein aus der Ta Yeh-Grube (China) 65,3 0,1 3,6 Spur 0,04 0,14 Brauneisenstein von Yanahara bei Okayama (Japan) 55 Spur 10 0,7 0,03 0,06 Magneteisenstein von Kamaishi, Provinz Rikuichu (Japan) 62 0,2 6 0,7 0,03 O.I7 Sehr viel weniger günstig liegen aber die Ver hältnisse in bezug auf japanische Steinkohlen. Der aus diesen gewonnene Koks ist weich, hat einen Aschengehalt bis zu 25 0/o und ist nicht frei von schädlichen Beimengungen. Den besten Koks liefern die Kohlen der Tahashima-Grube bei Nagasaki, doch ist derselbe phosphorhaltig. Der Koks der Miike- Kohle, der gleichfalls gebraucht wurde, ist schon weicher und enthält Schwefel. Im Hinblick auf den großen Bedarf an Kohle und Koks entschloß eich die Stahlwerksleitung, die für ihre Zwecke am besten ge eignete Kohlenzeche von Futase, etwa 35 km vom Stahlwerk entfernt, anzukaufen und eie durch Ein führung eines zwar kostspieligen, aber modernen bergmännischen Betriebes auszubauen. Die hierfür vorgesehenen Summen blieben nicht viel hinter 8 Millionen Mark zurück. Die jährliche Produktion der Zeche wurde dadurch auf 300 000 t gesteigert. Die Preise für Erz und Koks, wie sie neuerdings für 1 t frei Stahlwerk gezahlt wurden oder sich bei Selbstgewinnung stellten, betrugen für: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Ta Yeh-Eisenerze .... 18,06 JI Kamaishi-Eisenerze . . . 16,80 » Yanahara-Eisenerze . . . 14,07 » Manganerze 34,23 » eigene Kohle 9,03 » Kalkstein .... 1,99 bis 2,52 „ Takashima-Koks .... 48,30 » Takao-Koks 29,40 » Miike-Koks 27,30 » selbst hergestellten Koks durchschnittlich 18,90 » Chuwo-Koks 19,95 „ Der Preis für 1 t Roheisen wurde auf 65 bis 105 JI angegeben. Der Koksverbrauch beträgt 125%. Eine direkte Verwendung der Gase zur Kraft erzeugung findet in Yawata noch nicht statt. Hier bietet sich vielleicht für eine deutsche Firma Gelegen heit, moderne Veränderungen vorzuschlagen und die nötigen Maschinen zu liefern. Die Produktion der beiden Hochöfen ist bereits jetzt nicht ausreichend, so daß bedeutende Mengen Roheisen von den Hanyang-Eisenwerken in China ge kauft werden. Da, wie weiter unten ausgeführt wird, die Produktion der Bessemerwerke auf 15 000 t monatlich gebracht werden soll und die Martinöfen, die zur Hälfte mit Roheisen versorgt werden, hiervon monatlich 4000 t verbrauchen, so werden künftig gegen 20000 t Roheisen monatlich nötig werden, während zurzeit nur 7800 t hergestellt werden. Wenn die Stahlwerke gut ausgenutzt werden sollen, müssen daher weitere Hochöfen errichtet werden, und es ist beschlossen, in den nächsten zwei Jahren wenigstens einen neuen zu bauen. Die Ausführung der dafür nötigen Eisenkonstruktionen soll japanischen Maschinen fabriken übertragen werden, während das Mauerwerk teils aus auf dem Werk hergestellten Steinen, teils aus alten Reservesteinen hergestellt werden soll. Alles übrige soll aus dem Ausland bezogen werden. Koksbereitung. Zur Aufbereitung dient eine Kohlenwäsche von 1000 t Leistungsfähigkeit in 24 Stun den. Die Verkokung geschieht in 210 Oefen. Davon sind zwei Batterien zu je 60 Oefen nach dem System Coppe gebaut. Mit den Gasen einer jeden Batterie werden acht Flammrohrkessel geheizt. Weitere 90 Oefen sind nach dem System Hardy gebaut und diese heizen mit ihren Gasen vier Flammrohrkessel. Von vielen Oefen entweichen die Gase unbenutzt. Der Einsatz eines Ofens beträgt 6 t, die Brenndauer 48 Stunden, die Gesamtproduktion in 24 Stunden 400 t Koks. Das Ausbringen an Koks beläuft eich auf nur 55 bis 60% der Kohlen. Dabei ist das ge wonnene Produkt weich und ungar, hat .15 % Abfall und einen Aschengehalt von 25%. Um diese Ver-