15. Mai 1907. Ueber Gasgeneratoren. Stahl und Eisen. 699 weil die Brennstoffschicht im Generator dichter zu liegen kommt und deshalb der Kanalbildung Vorschub geleistet werden kann. In Amerika sollen derartige Generatoren mit mechanischer Beschickung in größtem Um fange eingeführt sein, doch gewinnt die Ein führung auch in Europa an Boden. Der zweite wichtige Teil der Gaserzeuger ist die Einrichtung zur Entfernung der Asche und Schlacke. Auch hier herrscht der Wunsch vor, die Arbeit zu erleichtern und den Verlust an brennbaren Stoffen in der Asche möglichst zu verringern. Die alten Siemens-Generatoren waren in dieser Beziehung verhältnismäßig un günstig, denn es fanden sich oft mehr als 10 °/o des Brennstoffes in der Asche wieder. Bei den späteren Generatoren sind die Verluste bis auf 5 °/o vermindert und heute wird von 1 bis Abbildung 11. Mechanische Beschickungseinrichtung von Bildt. 11/2 °/o berichtet. Es sind also wesentliche Fortschritte zu verzeichnen. Fernerhin liegtjdas Bestreben vor, die Aschenbeseitigung so aus zugestalten, daß der Betrieb des Generators nicht unterbrochen wird. Auch auf gute Zu gänglichkeit des unteren Teils ist Wert zu legen und die Konstruktion hiernach zu beurteilen. Vor Eintritt in die Beschreibung dieser Einrichtungen sei es gestattet, einiges über die Beschaffung der Gebläseluft zu sagen, zumal Windeintritt und Aschenfall meistens örtlich zusammenfallen. Man verwendet dabei Dampfstrahlgebläse oder Schleudergebläse (Zentrifugalventila toren). Den Wasserzusatz zur Vergasungsluft gibt beim ersteren der Betriebsdampf, beim Schleudergebläse wird etwa gewünschte Feuchtig keit durch in die Windleitung eingeschaltete Dampf- oder Wasserstreudüsen zugesetzt. In diesem Falle wird die Energie des Dampfes nicht ausgenutzt, dagegen kann man die Feuch tigkeitsmenge in der Luft ganz beliebig ver ändern, während beim Dampfstrahlgebläse die Dampfmenge nicht unter ein bestimmtes Maß vermindert werden kann, das von dem zu über windenden Gegendruck abhängt. Es ist un bestritten, daß das Dampfstrahlgebläse die be quemste Gebläseart ist und deshalb die weiteste Verbreitung gefunden hat. Die Leichtigkeit, mit der jeder Generator ein eigenes Gebläse und damit volle Selbständigkeit erhält, und die Be triebssicherheit sind bestechende Eigenschaften. Die Schleudergebläse pflegt man gemeinsam für ganze Generatorgruppen anzuordnen und den Wind, wenn nötig, durch Schieber oder Drossel- Abbildung 12. Generator von Morgan (Ehrhardt & Sehmer). klappen vor jedem Generator abzustellen. Die Einstellung der Windmengen und des Druckes ist nicht so einfach, wie beim Dampfstrahlgebläse. Betrachtet man die Nutzwirkung, so können die Schleudergebläse leicht in Nachteil kommen, wenn man die Verluste durch Drosselung und die für die Uebertragung der Betriebskraft, vor allem aber den Energieverlust des unter Druck zugeführten Wassers oder Dampfes, in Rücksicht zieht. Dem Dampfstrahlgebläse wird aber viel fach vorgeworfen, daß es dem Generator zu viel Dampf zuführt. Es ist nicht in Abrede zu stellen, daß dem so ist, sofern der Brennstoff nur ganz geringe Mengen oder gar kein Wasser vertragen kann, aber bei gewöhnlicher Steinkohle und besonders bei Brennstoffen, die