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Torf entsteht das festwerdende Paraffin. Diese letztere Art der Entgasung tritt beim Generator- betriebe auf und ist dort eine vielfach nicht gern gesehene Nebenerscheinung. Die Grund lage des letzteren aber ist die „Vergasung“ d. h. die Umwandlung des freien Kohlenstoffes des Brennstoffes in Kohlenoxyd, und es liegt nahe, daß deshalb derjenige Brennstoff für die Gaserzeugung der angenehmste ist, der die ge ringsten Mengen flüchtiger Bestandteile, aber möglichst viel freien Kohlenstoff enthält, also der Anthrazit und der durch die Entgasung entstandene Koks oder die Holzkohle. Diese geben bei einfachster Behandlung ein reines, fast teerfreies Generatorgas, doch kommen im Hüttenbetrieb des Preises wegen diese wenig in Frage, sondern man muß zu denen greifen, die flüchtige Bestandteile in höherem Maße auf weisen, also vor allem zur gewöhnlichen Stein kohle, dann auch zur Braunkohle, zum Torf und zum Holz. Bei kleinen Generatoranlagen wiegen da gegen häufig die in der Benutzung von Anthrazit und Koks liegenden Vorteile die höheren Preise derselben auf. Insbesondere werden bekannt lich bei Gasmaschinenanlagen seit Jahren An thrazit und Koks zur Vergasung herangezogen. Doch vollzieht sich auch hier ein Wandel, die Brennstoffe mit flüchtigen Bestandteilen müssen auch benutzt werden und bei manchen von diesen ist eine teerfreie Vergasung bereits gelungen. Die Vergasung des Kohlenstoffes im Generator geschieht nun in der Weise, daß man zunächst den Kohlenstoff verbrennt und der hierbei entstehenden Kohlensäure Gelegen heit gibt, sich mit weiterem Kohlenstoff zu Kohlenoxyd zu reduzieren. Dieses Kohlenoxyd ist daher der wesentlichste Bestandteil des Gene ratorgases. Die direkte Erzeugung von Kohlen oxyd ohne vorherige Kohlensäureerzeugung, die manche für möglich halten, ist meines Wissens bislang noch nicht sicher nachgewiesen. Die Reduktion von Kohlensäure zu Kohlenoxyd er folgt theoretisch in vollkommener Weise bei einer Temperatur von mindestens 1000° C., die man bei der vorhergehenden Verbrennung zu Kohlensäure auch leicht erreicht. Es steht durch die Verbrennung so viel Wärme zur Ver fügung, daß der Reduktionsvorgang in voll kommener Weise vor sich gehen kann. Bei geringeren Temperaturen bleibt ein Teil der Kohlensäure unreduziert, bei etwa 450° C. hört die Kohlenoxydbildung ganz auf. Um diese Reduktion zu erreichen, schichtet man den Brennstoff höher auf und führt geringere Luftmengen zu, als zur Verbrennung nötig sind. Die Kohlenoxydbildung ist ja bekanntlich bei vielen Feuerungen eine unbeabsichtigte, dort mit Verlusten verknüpfte und meist durch zu hohe Schichtung bedingte Nebenerscheinung. Bei Mangel an Verbrennungsluft entsteht in den Feuerungen der gleiche Fehler und es ist bekannt genug, daß man in einer gewöhnlichen Feuerung mit wesentlichem Luftüberschuß ar beiten muß, wenn man Kohlenoxydbildung ver meiden will. Die für eine vollkommene Re duktion notwendige Schichthöhe im Generator wechselt natürlich stark mit der Verschieden artigkeit der Brennstoffe. Staubförmige dicht liegende Brennstoffe erfordern geringe, lockere grobkörnige verlangen hohe Schichten. Beispiels weise ist für Koks von 3 X 2 cm 750 mm, von 3 X 5 cm 1150 mm, von 5 X 7 cm 1800 mm Schichthöhe nötig; bei Steinkohle von 1 X 2 cm kann man schon mit 550 mm auskommen; bei gröberer z. B. Förderkohle kommt man auf Schichthöhen von 1,5 bis 2,0 m. Diese Tatsache weist darauf hin, daß im allgemeinen die Benutzung einer gleichmäßigen, gleichbleibenden Körnung der zu vergasenden Brennstoffe von Wert ist. Grobe Stücke und Staub beeinträchtigen die gleichmäßige Gas erzeugung. Vor allem vermeidet man bei dieser schwerer die sog. „Kanalbildung“, das sind senk rechte Kanäle in der Brennstoffsäule, durch die Vergasungsluft unbenutzt in das Gas gelangen kann und dieses verschlechtert. Aber Förder kohlen sind wieder billiger und können von der Verwendung nicht ausgeschlossen werden; im Gegenteil, man muß diese im Hüttenbetriebe anstreben und muß eben, sei es mit Hand betrieb, durch Nachstochen von oben oder durch mechanische Einrichtungen, diese Kanalbildung zu verhindern suchen. Eine zu hohe Schichtung des Brennstoffes ist nun besonders bei bituminösen Brennstoffen auch nicht zulässig, weil eine verstärkte Bil dung von Teer und Ruß die Folge ist, denn ehe der Brennstoff in die stark glühende Re duktionszone kommt, entweichen die flüchtigen Bestandteile und der Wassergehalt in den dar über liegenden minder erhitzten Zonen. Ist die Temperatur in den oberen Schichten eine höhere, so werden die erzeugten Teere dünnflüssiger, und desto mehr Wasserstoff und Grubengas werden sich im Gase wiederfinden. Die beiden letzteren Bestandteile veranlassen eine Erhöhung des Heizwertes, die ersteren bilden zusammen mit dem Ruß eine Verunreinigung des Gases, die häufig unbequem empfunden wird, besonders wenn sich das Gas vor der Benutzung abkühlt. Dieses ist stets dann der Fall, wenn die Gene ratoren nicht unmittelbar mit den mit Gas zu heizenden Oefen verbunden sind, wie es sonst bei Martinöfen, Glasschmelzöfen, den Retorten der Gasanstalten usw. der Fall ist. Da der Teer anderseits einen gewissen Heizwert besitzt, so bedeutet die Ausscheidung desselben, wie natürlich auch die Abkühlung des Gases selbst, aus dem Generatorgase auch einen Verlust.