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Mitteilungen aus dem Eisenhüttenlaboratorium. Beiträge zur Kohlenstoffbestimmung. James A. Aupperle* gibt eine maßanaly tische Methode zur Bestimmung von Kohlen stoff in Eisen und Stahl unter Verwen dung von Baryumhydroxyd bekannt. Die bisherige Wägung der beim Verbrennen des Kohlenstoffs entstehenden Kohlensäure soll durch Titration ersetzt werden, und zwar soll die Kohlensäure in eingestellter Baryumhydroxyd- lösung aufgefangen und die unverbrauchte Lösung mit Säure zurückgemessen werden. Man kann nämlich Ba (OH)» mit Säure neben BaCOs titrieren, ohne daß eine Zersetzung des Karbonates ein tritt und CO2 weggeht, wenn man die Säure (Salzsäure, die schwächer als 1/s norm, ist) aus einem an der Bürette befestigten Kapillarröhrchen unter dem Flüssigkeitsspiegel austreten läßt. Die Salzsäure stellt man her durch Vermischen von 15 ccm Salzsäure (spez. Gew. 1,20) mit 1000 ccm Wasser (1 ccm = 0,001 C), die Baryumhydroxyd- lösung durch Lösen von 31,5 g kristallisiertem Ba(OH)28H:O in 1000 ccm gekochtem Wasser. Man stellt dann durch Titration die Lösungen so ein, daß 1 ccm Säure = 1 ccm Hydroxydlösung ist; als Indikator dient Phenolphtale'fn. Man verbrennt Stahlspäne im Sauerstoffstrom und leitet die gebildete Kohlensäure in zwei Zehn kugelrohre, welche bei Roheisen je 75 ccm, bei Stahl nur 75 ccm (in einer Röhre) Baryum- hydroxydlösung enthalten. Man glüht die Späne 12 bis 15 Minuten, gießt das entstandene Gemisch von Ba(OH)e und BaCOs in ein Becherglas, spült mit gekochtem Wasser aus, setzt drei Tropfen Phenolphtale'fn zu und titriert rasch. Dio Säure wird auf einen Stahl mit bekanntem Kohlenstoff gehalt eingestellt. Die ganze Kohlenstoffbestim mung dauert 20 Minuten. Ch. Morris Johnson** bestimmt den Kohlenstoff in Eisen und Stahl durch direkte Verbrennung, wobei er nach dem Vorschläge von Brearley und Ibbotson die Substanz mit Mennige vermischt. Es geben nämlich Stahlsorten, welche größere Mengen Molybdän oder Chrom enthalten, mit der Kalium- Kupferchloridauflösung keine zuverlässigen Re sultate, wohl aber werden solche bei der direkten Verbrennung in obiger Weise erhalten. Für den selben Zweck zur Kohlenstoffbestimmung in Ferrolegierungen empfiehlt E. Jabou- lay* Wismutsesquioxyd. Auch er benutzt die direkte Verbrennung im Sauerstoffstrome, da zur vollständigen Aufschließung von Ferrochrom sonst nur die Behandlung mit Chlor übrig bleibt. Die Verbrennung geschieht in einem elektrisch geheizten Heräusofen in einem Porzellanrohr (Maquenne-Masse). Man wäscht den eintreten den Sauerstoff mit Kalilauge und Schwefelsäure und schaltet hinter das Verbrennungsrohr U-Rohre mit Chlorkalzium und die mit Natronkalk gefüllten Kohlensäure - Absorptionsrohre. Die Oxydation des Kohlenstoffes in Ferrowolfram, Ferrovanadium und Ferrotitan bietet keinerlei Schwierigkeiten. Hochhalt ige Ferrochrom- und Ferrosilizium-Sorten muß man aber, wenn eine vollständige Oxydation erreicht werden soll, mit Oxydationsmitteln mischen. Jaboulay empfiehlt für die Ver brennung verschiedener Mengen: Ferrochrom 5 bis 10 % C „ unter 5 % C Ferromangan Ferromolybdän Ferrosilizium 25 b. 33 0/0 Si » 50 0/0 Si „ 75 bis 85 0/0 Si Legierungen folgende W ismutsesquioxyd 0.5 g Metall 1.5 g Bis O, 1g » 0,5 g » lg „ 0,5 g » 0,5 g » 0,5 g „ 3g » 5 g » lg » 5g » 10g „ 16g „ Die in Porzellanschiffchen eingebrachte Sub stanz wird im Porzellanrohr auf 950 bis 1000° erhitzt unter Ueberleiten von kohlensäurefreiem Sauerstoff. CO2 X 0,2727 = 0. * „J. Amer. Chern. Soc.“ 1906 B. 28 S. 858. ** „J. Amer. Chern. Soc.“ 1906 B. 28 S. 862. s * „Echo des Mines et de la Mt." 1906 B. 33 S. 668. Bericht über in- und ausländische Patente. Patentanmeldungen, welche von dem angegebenen Tage an während zweier Monate zur Einsichtnahme für jedermann im Kaiserlichen Patentamt in Berlin ausliegen. 28. März 1907. Kl. 49 b, B 43 096. Durch Druck wasser, Dampf oder dergl. betriebene Schlittensäge mit Vorschub- und Rückhubzylinder. Benrather Ma schinenfabrik Akt.-Ges., Benrath bei Düsseldorf. Kl. 49 f, R 23 015. Richtbank für Universaleisen, welche unmittelbar hinter der Walzenstraße in der Richtung des aus der Walze kommenden Stabes an geordnet ist. Jos. Rohrmann, Hörde i. W. 2. April 1907. Kl. 18 a, D 15 865. Verfahren zur schnelleren Herbeiführung eines normalen Be triebes beim Anblasen von Hochöfen. John Webster Dougherty, Steelton, Pa., V. St. A.; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen und A. Büttner, Pat.-An wälte, Berlin SW. 61. Kl. 18 a, N 8376. Schachtofen-Beschickungsvor richtung mit einem mehrteiligen Fördergefäß, dessen einer Teil von einem Fahr- oder Hängegestell ge tragen und beim Entleeren nicht bewegt wird; Zus. z. Pat. 154 582. Adalbert Nath, Dresden-A., Lindenau straße 33. Kl. 18c, H 31613. Verfahren zur Herstellung von Eisenbahn- und Straßenbahnschienen. Robert