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Selbstkosten-Berechnung der Beize von Feinblechen. Von Willi. Schwarz, Friedenshütte O.-S. D ie Selbstkost n der Beize setzen sich aus vier Hauptwerten: dem Verbrauch an Säure, dem Materialverlust, den Kosten des Betriebes sowie solchen für Generalien und Abschreibungen zusammen. Diese Beträge der Wirklichkeit ent sprechend auf die verschiedenen Blechstärken zu verrechnen, ist von außerordentlicher Wichtig keit, da nur dann eine genaue Selbstkosten- Ermittlung auch von verzinkten Blechen möglich ist, für die ja bekanntlich die gebeizten Bleche die erforderliche Vorstufe bilden. Beide Selbstkosten-Berechnungen miteinander zu ver- quicken, erscheint jedoch nicht angängig, da ihre Verteilungsbasis eine sehr verschiedene ist. Für die Spalten 1, 2 und 3 (Tabelle 1), Ein satz an schwarzen Blechen, nach den Stärken getrennt, liefert uns der Betrieb die nötigen Zahlen. Wir sehen hier, daß einem Gesamt einsatz von 237 920 kg ein Ausbringen von 230 950 kg — da die gebeizten Bleche in der Regel sofort zur Verzinkung gelangen, so wird das Ausbringen wohl meistens nur in der Ge samtsumme zu ermitteln sein — gegenübersteht. Der tatsächliche Beizverlust betrug also 6970 kg. Um nun einen brauchbaren Maßstab für die Ver teilung dieses Beizverlustes zu erhalten, hat der Betrieb tägliche Verwiegungen einzelner Bleche vor und nach der Beize bei ständigem Wechsel in den Dimensionen vorzunehmen, deren Resul tate zusammengestellt in Spalte 10 erscheinen. Die Werte für Spalte 4 entnehmen wir aus Tabelle II der Abhandlung „Verzinkungs-Selbst kosten-Berechnung von Blechen“ in Heft 9 von „Stahl und Eisen“ vom 27. Februar 1907 S. 309. Diese wiederum mit den einzelnen Einsatzmengen der Spalte 3 multipliziert, ergeben die Werte der Spalte 5. Die Verhältniszahlen der ab gebeizten Oxydschicht (Spalte 6) erhalten wir durch Division der Werte in Spalte 10 durch diejenigen der Spalte 4, wobei der ganzen Zahlen wegen jedesmal der 100 fache Wert ein gesetzt ist. Das Produkt aus den Spalten 5 und 6 ergibt die Zahlen der Spalte 7, und das jenige aus Spalte 4 und 6 erbringt uns die Werte in Spalte 8. Nachdem wir nun noch durch Multiplikation der Zahlen in Spalte 3 mit denen in Spalte 10 die rechnerischen Verlustmengen der Spalte 11 ermittelt haben, können wir an die Verrechnung der Kosten herangehen. Der Säure verbrauch stellte sich auf 49130 kg Schwefelsäure ä 3,60 = 1768,68 Jb. Dieser Betrag ist auf das Gesamtquantum unter Be rücksichtigung der gebeizten Oberfläche (Spalte 5) (Nachdruck verboten.) sowie der Verhältniszahlen der abgebeizten Oxyd schicht (Spalte 6) zu verteilen. Hierzu divi dieren wir 1768,68 K durch die Summe der Zahlen in Spalte 7 (884 316) und multiplizieren den auf diese Weise sich ergebenden Repartitions- faktor 0,00200 mit den einzelnen Repartitions- faktoren der Spalte 8, wodurch wir die Beträge für Spalte 9 erhalten. Der Beizverlust, welcher durch die Ein wirkung der Säure bedingt ist, hat tatsächlich 6970 kg betragen. Der auf Grund der Probe verwiegungen (Spalte 10) rechnerisch ermittelte Verlust (Spalte 11) sollte dagegen 8858 kg aus machen. Da nun für die Verteilung die Werte der Spalte 10 in Frage kommen, anderseits aber selbstverständlich nur der tatsächliche Beizverlust mit 6970 kg bei der Selbstkosten- Berechnung einzusetzen ist, so sind die mittels der Spalten 10 und 12 zu ermittelnden Zahlen für Spalte 13 im Verhältnis des tatsächlichen Verlustes zum rechnerisch ermittelten Verluste zu ermäßigen bezw. zu erhöhen. In dem vor liegenden Falle haben wir also Spalte 10 mit den Werten in Spalte 12 zu multiplizieren und die so erhaltenen Produkte wiederum mit 0,787 - d. i. tatsächlicher Verlust 6970 dividiert durch rechnerischen Verlust 8858 — zu ver vielfältigen, wodurch wir dann die Werte für Spalte 13 erhalten. Wir bemerken noch, daß die Blechpreise in Spalte 12 entweder die Ab schlußpreise oder bei der Eigenherstellung deren Selbstkosten darstellen und naturgemäß häufig wechseln werden. Die Betriebskosten setzen sich wie folgt zusammen: Betriebslöhne 550 e% Kleine Materialien (Magazin usw.) ... 125 „ Kosten der Nebenbetriebe (Maurer, Schlosser usw.) 198 » Elektrische Kraft und Licht 80 » in Summe 953 % Da nun die Betriebsergebnisse bei den ein zelnen Dimensionen ungefähr gleich große sind, so ist die Verteilung eine außerordentlich ein fache, indem die Betriebskosten mit 953 6 direkt auf die reine ausgebrachte Produktion von 230 950 kg umgelegt werden. Wir divi dieren 953 % durch 230 950 und erhalten dann für Spalte 14 die Betriebskosten für 1000 kg gebeizte Bleche mit 4,13 •16 und zwar für sämtliche Stärken. Die Verrechnung der Generalien und Abschreibungen findet in der gleichen