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Politische Rundschau. Deutschland. 5 Milliarden Reichsschulden in Sicht. Die Schulden des deutschen Reiches belaufen sich gegenwärtig auf rund 4 Milliarden Mark, genau 4003,5 Millionen. Wie nun in der Bndgetkommission des Reichstags gelegentlich der Debatte über die Verweisung von Aus gaben auf die Anleihen und über eine wirk same Schuldentilgung testgestellt wurde, wird die Reichsschuld im Laufe der nächsten fünf Jahre auch ohne neue Bewilligungen die Höhe von 5 Milliarden Mark erreichen. Die Budgetkommission nahm folgenden Antrag an: Der Reichstag wolle beschließen, die ver bündeten Regierungen zu ersuchen, gleichzeitig mit der Reichsfiuanzre'orm einen Gesetzent- wun vorzulegen, in dem folgende Grundsätze znr Geltung gelangen. Auf den außerordent lichen Etat sind zu nehmen: I. Ausgaben iür solche Anlagen werbender Art, die vor aussichtlich die Zinsen und Tilgungsraten des Anlegekapitals erbringen werden; 2. son stige einmalige Ausgaben, die durch ihre Höhe das Gleichgewicht des Etatsjahres er heblich stören würden. Die Ausgaben ml 1 sind vom 7. Jahre ab nach Bewilligung dev- letzten Rate jährlich mit 2 Prozent des ur- sprünglichen Nennbetrages zu tilgen. Die Ausgaben ml 2 sind von dem auf die Be willigung der letzten Rate folgenden Jahre ab mit jährlich dreieinhalb Prozent des ur sprünglichen Nennbetrages zu tilgen. Die bisher aufgenommcnen Anleihen sind vom vom t. April 1911 ab mit ein Prozent des Nennbetrages jährlich zu tilgen. Der Reichs schatzsekretär Sydow dankte der Kommission für ihre Anregungen. Ob das Gesetz mir den Rücken stärken wird, wie behauptet wor den ist, bezweifle ich allerdings. Auch ich, und mit mir sämtliche einzelstaatlichen Finanz minister waren über die Höhe der in den nächsten Jahren von selbst ergebenden neuen Schulden von einer Milliarde erschrocken. Von der bisherigen Anleihewirtschaft muß man unter allen Umständen loskommen. Mit der Festlegung eines Prozentsatzes ist aber wenig geschehen. Der Bundesrat genehmigte in seiner Ple narsitzung die unwiderruflichen Gehaltszulagen für die Reichsbeamten in den Ostmarken. Die Bestimmungen über den Eintritt in den diplomatischen Dienst, die soeben in Kraft getreten sind, werden von der „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht. Sie stellen an das Wissen, die Vermögenslage und andere Ei genschaften der Bewerber die hohen Anfor derungen, die gelegentlich der Etatsberatung der Staatssekretär des Auswärtigen Amts von Schön im Reichstage aufgezählt hatte. Der diplomatische Beruf ist der denkbar schwierigste, und wenn hier und da mit eini ger Geringschätzung von ihm gesprochen wurde, so ist das ganz unverdientermaßen geschehen. Adelige Abkunft ist kein Erforder nis der Zulassung zum diplomatischen Dienste, die im übrigen Eigenschaften voraussetzt, über die der Reichskanzler nach freiem Ermessen entscheidet. Die Zulassung zur Vorbereitung für den diplomatischen Dienst ist durch den Nachweis hinreichender wissenschaftlicher Kennt nisse, die Ablegung der 1. juristischen Staats prüfung, die eine Vorprüfung in der eng lischen und französischen Sprache bedingt. Dann folgt der Vorbereitungsdienst und die diplomatische Prüfung. Der Block und die preußischen Landtags wahlen. Während im deutschen Reichstage die Blockparteien in allen wesentlichen Fra gen zusammengehalten und dadurch die an erkennenswerten Erfolge in der zur Neige gehenden Session erreicht haben, geraten im preußischen Landtagswahlkampfe Konserva tive und Liberale bisweilen in ganz »nblock- mäßiger Weise aneinander. Daß die ver schiedenen Parteien ihre eigenen Kandidaten aufstellen und ihnen mit allen erlaubten Kampfmitteln zum Siege zu verhelfen suchen, ist selbstverständlich. Da heißt es ganz ehr lich, das Hemd ist jedem näher als der Rock. Was aber verbitternd wirken muß, das ist die auch iu der gegenwärtigen Blockära auf getauchte Streitfrage, ob die Regierung im Wahlkampfe ganz unparteiisch verfährt, oder ob sie Konservative und Liberale mit zweier lei Maße mißt. Von freisinniger Seite ist behauptet worden, daß die staatlichen Behör den hier und da eine parteiische Stellung nahme zu Gunsten der Konservativen beob achteten. Es kann sich hier jedoch schlimm sten Falles nur um ganz vereinzelte Maß nahmen handeln, denn der Reichskanzler und preußische Ministerpräsident hat die ihm Nach geordneten Behörden ausdrücklich angewiesen, im Wahlkampfe weder für die Konservativen noch für die Liberalen Partei zu ergreifen, sondern sich völlig neutral zu verhalten. Wo diese Anweisung tatsächlich einmal unberück sichtigt geblieben, sollte schnell Remedur ge schaffen werden. Diese Gewißheit wird hoffentlich verhindern, daß ein verbitterndes Moment, das die Waffen vergiftet, in den preußischen Landtagswahlkampf eindringt. Nach einem mit blanken und ehrlichen Waffen ausgetragenen Wahlkampf kann man sich aber wieder vertragen, und tut es gerade erst recht. Die Beratungen der Reichstagskommission über die sogen, große Gewerbeordnungs novelle, d. h. den Gesetzentwurf, in dem mehrere Arbeiterschntzfragen geregelt werden, wurden bereits bis zum Herbst vertagt. Das Plenum des Hohen Hauses folgt diesem ed len Vertagungsbeispiel bekanntlich am 8. d. M. Die genannte Kommission wird ihre Bera tungen im Herbste schon zwei bis drei Wo chen vor dem Zusammentritt des Plenums wieder aninehmen, um dem Reichstage Ge legenheit zu geben, die betreffenden Arbeiter schutzgesetze noch vor den Weihnachtsferien zu verabschieden. Da auch ttir eine ganze Reihe anderer Vorlagen die Kommissionsberatuugen erst iin Herbste zu Ende geführt werden sollen, so ist die aufgetauchte Erörterung, ob die Reichtagssession in den nächsten Tagen wieder nur vertagt, oder aber geschlossen werden wird, eine müßige. Die Vertagung ist sicher. Oesterrrich-Ungarn. Der Thronfolger Oesterreich Ungarns be müht sich, bisher allerdings vergeblich, vom Papste die Erlaubnis zum Besuche des Kö nigs von Italien iu Rom zu erwirken. Die Beziehungen der beiden im Drei bunde vereinigten Staaten, Oesterreich-Ungarn und Italien/ leiden bekanntlich unter dem Umstande, daß es dem Kaiser Franz Joseph bisher aus Rücksicht auf den Papst mcht möglich war, den verbündeten König von Italien in Rom zu besuchen. Was dem Kaiser Franz Joseph, der seines hohen Alters wegen Auslandsreisen nicht mehr unternimmt, versagt blieb, will der Thronfolger, Erzher zog Franz Ferdinand, zu ermöglichen suchen. Nachdem der frühere Minister des Auswär tigen Graf Goluchowski unlängst iu der fraglichen Angelegenheit in Rom vertrauliche Verhandlungen geführt hatte, ersuchte dieser Tage der österreichisch-ungarische Botschafter beim Vatikan den Papst Pius X. in beson derer Audienz, dem Erzherzog-Thronfolger einen Besuch im Quirinal zu gestatten. Der Papst erklärte laut „Voss. Ztg." entschieden, er könne sein grundsätzliches Verbot für katholische Fürsten, den König von Italien in Rom zu besuchen, nicht aufheben. Das ist im Interesse des Dreibundes aber tief zu bedauern. Portugal. Die erste Eröffnung der Cortes in Lissa bon durch den jungen König Manuel ist ohne Zwischen >älle verlaufen. König Manuel, der schon ein paar Tage zuvor seine erste Ausfahrt uach dem Königsmorde ungestört hatte unternehmen können, kehrte auch dies mal heiler Haut in das Schloß zurück. Ueberwältigend war allerdings die Aufnahme des Königs durch das Volk der Portugiesen in keiner Weise Dafür erregte der jugend liche Herrscher, der so früh die furchtbarsten Erfahrungen sammeln mußte, sowohl im Herren- wie im Abgeordnetenhause die Sym pathie der großen Mehrzahl der Parlamen tarier. Jung-Manuel sprach seinen Sermon beherzt herunter und erntete für diesen Akt der Selbstbeherrschung wohlverdiente Aner kennung. Der Inhalt der Thronrede be stand aus Versprechungen und nichts als Versprechungen. Aber wieviele Versprechun gen werden trotz des guten Willens des Königs unerfüllt bleiben! Gleichwohl ist es Tatsache, daß die politischen Zustände Por tugals so reformbedürftig find, wie mir in irgend einem anderen'Staate Europas. Deutscher Reichstag. Im Reichstage wurde die Novelle zum Unter stützungswohnsitzgesetz in zweiter Lesung beraten, verbunden mit Beschlußanträgen über Zuwendun gen an Grenzverbände, über Zusammenlegung von Gemeinden und Gutsbezirken von Orts- armcnverbänden und über Mängel im Armen- und Fürsorgewesen und ihre Beseitigung. Die Kommissionsbeschlüsse wurden amrechtcrhalten. Es folgte die zweite Beratung der Novelle zum Vo- gclschntzgcsetz. Abg. Barcnhorst (frkons.) bean tragte, die Schonzeit im Fangen, Erlegen, An kauf usw. von Vögeln zu Handelszwecken vom 1. März bis 1. Oktober auszudehnen. Der An trag wurde angenommen. Längere Zeit erörterte man den Kommissionsbeschluß, den Dohnenstieg wie überhaupt das Fangen von Vögeln mit Schlingen ausdrücklich zu verbieten. Es blieb bei dem Beschluß. Die Vorlage wurde mit der Bestimmung angenommen, daß der Handel mit Vögeln bei Unzuverlässigkeit des Händlers ver boten werden kann. In der folgenden Tagung fand infolge der reichhaltigen Tagesordnung eine Dauersitzung statt. Präsident Graf Stolberg teilte mit, daß der Präsident der griechischen Kammer ihm Nach richt gegeben habe von der Begrüßung des Kai sers ans Korfu durch die griechische Volksvertre tung und von der wärmsten Sympathie des grie chischen Volkes für das deutsche Volk. Der Prä sident erbat und erhielt unter dem Beifall dv Hauses die Erlaubnis, den Dank?des Reichstags auszusprechen. Unterstaatssekretär Wermuth be gründete die Vorlage über die Unterstützung des Norddeutschen Lloyd für eine australisch-japa nische Linie (eine halbe Mill. Mk. jährlich). Abg; Graf Kanitz (kons.) fragte nach der Deckung bei der ungünstigen Finanzlage und beantragte Ko«- missionsberatung. Die Abgg. Erzberger (Ztr) und Lattmann (wirtsch. Verg.) schlossen sich W an, letzterer unter Anerkennung der wirtschaft lichen Bedeutung einer tüchtigen deutschen Han delsflotte. Abg. Semler (natlib.) bezeichnete d» Unterstützung des Lloyd mit Rücksicht auf dessen schlechte Lage als notwendig und war gegen Kommissionsberatung, die eine Verschleppung be deute. Abg. Noske (Soz.) bekämpfte die Vor lage, die ein „tolles Geschäft" sei. Die Abgg- von Dirksen (frkons.) und Hermann (frs. Volksp) stimmten der Vorlage zu, die darauf der Budget kommission überwiesen wurde. Der Gesetzentwurf betreffend Erleichterungen bei dem Automobil- stempcl für den Grenzverkehr wurde in erster und zweiter Lesung angenommen. ES folgte die erst« Beratung des Nachtragsetats mit den Teuerungs zulagen für Beamte. Schatzsekretär Sydow nannte die geforderten 23 Mill. Mk. die Grenze, bis Z" der die verbündeten Regierungen gehen könnten. Die Vertreter der Parteien bedauerten, daß di! Regierungserklärung eine Verbesserung der unz»- reichcnden Vorlage unmöglich mache. Holonlales. Auf 25Jahre Deutsch-Südwestafrika blickte» wir am 1. Mai zurück. Die Erwerbung ist dein Bremer Kaufmann Lüderitz zu verdanken, nast dem die Lüderitzbucht benannt ist. Wir erinnern uns an diesem Tage der schweren Kämpfe und Verluste in den letzten Jahren, setzen unsere Hoffnung aber auf die Zukunft. Weit entfernt davon, das mit deutschem Blute getränkte Gebiet aufzugeben, wollen wir es vielmehr immer enget an das Mutterland schweißen, dem es dereinst alles vergelten soll! Das deutsch-sranzösischr Kamernn-KoE Grenzabkommen wird amtlich veröffentlicht. A neue Grenze läuft von der deutsch-spanisch-fra»- zösischen Ecke ab dem Kom aufwärts bis einem dem Ajene nächstgelegenen Punkt, sodann Ajene abwärts, bis zur alten Grenzlinie. SN fällt mit dieser ungefähr bis Dongo Mann»!" und zieht dann — in Erweiterung des deutsch!" Besitzes — Dschaabwärts bis zu dessen MündiH in den Sanga. Diesem folgt sie 150 Km. auf wärts bis Njuefluß, ihm aufwärts bis 40 K»» westlich von Salo, dann führt sie zum Kadei A Km. östlich von Delele, endlich, 45 Kni. wesM an Gaza vorbei, uach Kunde. Dieses ist französW geworden. Beim Zusammenfluß des Wina »'" dem Mambcrc, rückt das deutsche Gcbiel 05 Ks» nach Osten vor. Auch die bisherige Ecke nördli^ von Biparc bei Lcrc wird zugunsten des dew- scheu Besitzes abgeschuineu. Das südöstlich vw» Ba-Sli-Schari Zusammenfluß gelegene Miltilg!' biet fällt an Französisch-Kongo. Von da biw» der Schari vollends die Grenze bis zum Tschad fee. Betrachtet man das Ergebnis als Ganzes so wird man die Ucberzeung gewinnen, daß »o» beiden Regierungen Opfer gebracht j sind »»" gebracht werden mußten, um zu dem vorliegeW den Resultat zu gelangen., KerichttdaUe Das Drama am Müggelsee. Das Vorvc» fahren gegen den Förster; ohn Willi Schwarzes stein, der beschuldigt ist, seinen Vater in d» Nacht vom 22. zum 23. Januar erschossen haben, ist jetzt abgeschlossen. Die auf Mord M tende Anklage ist dem Beschuldigten zugestelb Äe ist sehr «irdachtsm M Dr. Z ft» Antrag M Woche, !k», auf ! ft-igt 38, d Msenen s Sachv Reger, K ; Di. Jeseric Men. I> Whl vo Reihe W beseit Mmange Vcrha Ändgerichi kmenden »»fkk dem «IH des °° sich der '«M al k.äur Hsgeric "ich der ftlomat „ ^kd, weil Must iw °-r Geschi !. NachkI j der polni ! Dorfe Kal Haufe Po ftang un! W vor t U gefu ^Alvorf Mdfricdl m-wall ^handel Liedke Mengeri denburg l "!r antk - Aren 8 -aechlsant U.Freis Maliguu °ni> Schi Hre bede Mates ' Berufung Rechtsant Eine E>n schie ^hrheite iainmer. ! Schlosser Rrhaftu Dem ui Richte, l ' wurde. Gefällig! wtzuschlo Wohlgefu 'M h a Wartung geklagter fei er i weidete Msüb 'M auf sollen. „ Hein vor B eine, Lehnsiw >e auf ' Aer Kunstleder. Original-Roman von Gebh. SchStzler-Peraflui. 23 NM großer Bestimmtheit hatte die Baronesse diese raffinierte Anklage hervorgebracht. Der Baron war schwer in seinen Stuhl zurückge- falken. „Was muß ich hören!" versetzte er. „Rudhard hätte es gewagt, Dir emen Heiratsantrag zu stellen? Und da von hast Du mich nicht unterrichtet?" Ich wollte Ihnen den Ärger ersparen'-. Der Baron blickte einen Moment unenschlossen vor hin. Dann war es entschieden. Er klingelte. „Was wollen Sie tun, Herr Baron?" fragte Helene hastig. ,.Du wirst es gleich sehen". Bertram trat hastig ein. Schicke sofort einen reitenden Boten nach dem Orks- richter", befahl der Baron. „Der Brandstifter ist der Förster Budhard. Er soll sofort festgenommen werden. Ich stütze mich auf die Aussage der Baronesse Linda". Bertram stand wie vom Douner gerührt. Rudhard, der Brandstifter, der Dieb. Der alte Mann kannte Rudyards Baker seit langer Zeit, kannte auch den Sohn. „Herr Baran", entfuhr es ihm; „ist das wirklich so -?" Randeck winkte nur kurz, er sollte sich entfernen. Leider ist es so; gehe und und tue, was ich Dir sage!" Bertram entfernte sich schweigend. Auch die Baronesse verließ den Baron. In ihrem Zimmer wieder angelangt, lachte sie trium phierend auf. „Mögen sie ihn holen und in Sicherheit bringen. Damit beseitige ich den unbequemen MMchen am besten. crr wurde mir täglich in den Weg treten, seitdem er weih, daß ich den Grafen erringen will und Gott weiß, was für Dummheiten begehen. Die Möglichkeit hierzu habe ich ihm gründlich genommen. Und daß er nichts verraten wird, dafür habe ich ja gesorgt. hätte Franz Rudhard den schönen Dämon in diesem Augenblick sehen können, er würde Helene mit den Händen erdrosselt haben. So aber ßsh er todmüde in der Stube des Forsthauses wortkarg den vielen ängstlichen Fragen Annas gegenüber, ein frag les Frühstück verzehrend. Anna schob seine auffällige Verstimmung den Vor fällen der Rächt zu. Nachdem sie endlich erfahren, daß der Brand gelöscht war, auch kein Unglück dabei geschah, war sie beruhigt. Aus ihre Frage, ob man noch nicht wisse, wie das Feuer entstand, antwortete der Bruder mit einem Rein. Anna verließ nach einiger Zeit die Stube und trat mit Körnerfutter vor das Haus. Der Rebel hatte sich vollkommen verzogen und ein prächtiger Herbstmorgen war auf die stürmische Rächt gefolgt. Langsam stieg die Lonne empor und ihre ersten Strahlen ließen die zu Tausenden an den Grashalmen und Baumblättern hängenden Wasserkropfen wie Kristalle erglänzen. Aus dem Walde, der das Förfierhaus rings umgab, kam ein frischer, würziger Hauch, den das Mädchen mit Behagen einatmeke. Anna bemerkte nicht den Reiter, welcher dem Forst hause gegenüber regungslos aus seinem Pferde hielt und sie betrachtete. Ein kleines, aber durchsichtiges Gebüsch deckte ihn zur Hälfte. Es war Leo, welcher auf seinem Wege hier vorüber kam und von dem wunderlieblichen Bilde, welches sich seinen Blicken so plötzlich darbok, entzückt still hielt. And wabrlicb. es war ein ganz reizender Anblicks Anna zu beobachten, wie sie vom ersten, seinen Sonnen golde übergossen, auf den Stufen des idyllischen Forst' Hauses stehend, ihre Lieblinge zum Füttern rief. Lärmend kamen sie herbeigerannk, die vielfarbige» Hühner und Enten, schneeweiße Tauben flatterten voi» Dache und mnschwirrtrn das Mädchen, dessen weiße, durchaus wohlgeformte und zierliche Hand die Körner i» weitem Bogen in den Hofroum streute. Graf Leo war ganz bezaubert, er sog die süße Er« Meinung förmlich in sich ein. Anna war ihm selten be- gegnet und da hakte er nie auf sie geachtet. Heuke, wo sie vor ihm stand wie eine kleine Fee i» diesem Waldzauber, wo er in ihr sanftes zartgeröketes Gesichtchen blickte, ihre ganze Erscheinung so recht mit Behagen von Kopf bis zu Fuß mustern konnte, das blonde, goldig schillernde Haar über der reinen Stirn mit den blauen Vergißmeinnichtaugen so gut wie den zierlich geformten Fuß — da gestand er sich rückhaltslos, daß ft" ' doch die Krone von allen Frauen bildete, welche er bis dahin kannte. Und sie ahnte wohl nicht, welche siegende Schönheit, welcher süßer Zauber in ihrer ganzen Erscheinung lag- Ihr Bruder wußte kaum, daß er einen Schah im Forst' s Hause zu behüten hatte. Der junge Graf, dessen glänzender Blick unverwandt auf Anna geruht hatte, ertappte sich auf einem leise" l Seufzer. . Ein silbern klingendes Lachen kam in diesem Auge»' blick von den Lippen Annas. . Ein paar ihrer Schutzbefohlenen stritten sich in Höch!' komischer Weise um die hingestreuten Körner. Graf Leo vermochte sich nicht länger zu halte»- Diesem Lachen gegenüber, diesem entzückenden Grübelst» in den Wangen war er machtlos. üb^ niMp lüften A da sfl Zartes 5chür Schlag slakker Si aber Mhb Ä mußt« doch E ihm - B Gruß ander G unna L Anbb D gleich verwi E vom Pferd E