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Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. e < Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren AbonnementSprets einschließlich zwei illustrierter < »1 »>»»»» «, s «, /I L « t I «Ä -Ir Naum 10 Pf., silrauswärtige Inserenten lb Pf. ach.sei.igen Milag^ LtllUttl) > lll P) Ü kMI^ M j kkT» Ü l j . Reklamen 20 Pß^ Klein- nnd Großölsa. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Lnban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikalionskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 50. Fernsprecher: Amt Deuben 114. Dienstag, den 28. April 1908. Kernsprecher: «mt Deuben 114. ZI. Jahrgang. Bekanntmachung, die Arbeiterzählung betreffend. Am 1. Mai ds. Js. ist eine Arbeiter- öählNNg Vorzunehmen. Gewerbeuntcruehmer, welche Formulare zu dieser Zählung zugefertigt erhalten, haben die Formulare am 1. Mai sorgfältig auszufüllen und bis zmn 4. Mai ds. Js. in der Rats- expedition abzugeben. Die Rückgabe wolle inan nicht durch Km- der, sondern durch erwachsene Personen de- shoken lassen. Rabenau, am 24. April 1908. 2 er Bürgermeister. Kekannlmsvkung Die Besitzer der Gräber, weiche infolge ihres Verfallenen Zustandes eingeebnet werden uwßten, werden gebeten, die noch vorhandenen Grabdenkmäler bis spätestens den 1. Mai abzu- hole» bez. sich vom Totenbetlmeister anshändigen Z" lassen. Rabenau, am 18. April 1908 Der Kircheuvorstand. Pescheck, Pfarrer. Gewerbliche Fachschule und obli gatorische Fortbildungsschule. Mit noch zu erhoffender Genehmigung des Al. Ministerium des Innern ist die städt. Achzeichenschule in eine gewerbliche Fachschule M Holzarbeiter umgestaltet worden. Diese Drganisationsänderung ist für das hiesige Schulwesen von hoher Bedeutung. In der obli gatorischen Fortbildungsschule wurde bisher nach einem provisorischen Lehrplan nur dem Holzgewerbe, als Hauptgewerbe unseres Ortes, Rechnung getragen. Durch die Bildung der Fachschule wird der obligatorischeFortbildungs- schulnnterricht künftighin nur noch in zwei blassen verteilt und zwar werden die unge lernten Berufe, Klasse II: Montagvon 1—3 und die Klasse der gemischten Be rufe (Fleischer, Bäcker, Schneider, Schuh macher rc.) Freitag von 1—3 Uhr Unter richt erhalten. Allen im holzindustriellen Ge werbe tätigen Schülern wird die gewerbliche Fachschule Gelegenheit zu einer gediegenen Fach- Bildung bieten; denn die städtische Fachschule t"r Holzarbeiter hat die Aufgabe, den Stuhl- bauer-, Tischler-, Drechsler-, Holzbildhauer- u. kaufmännischen Lehrlingen im hiesigen Holz gewerbe eine Bildung zu vermittle», wie sie M Ausübung ihres Berufes erforderlich ist. Die Schüler sollen namentlich im Zeichnen Möglichst handfertig vorgebildet und befähigt werden, das Wesen architektonischer bez.künst- lerischer Ze chnungen zu verstehen und nach M arbeiten, sowie ihr allgemeines Wissen mehr zu vertiefen, um sie le.stungs- und dadurch erwerbsfähiger zu machen. Der Unterrichtskursus ist zweijährig bei wöchent- uch wenigstens 3 bez. 4 wissenschaftlichen «wnden und 4 bez. 6 Zeichenstunden. — ""kerrichtsgegenstände sind zur Zelt: ^Jn der Unterklasse: Deutsch, Rechne», Korre- Pondenz, Buännvruna. Geomeliie, BerufSkunbe und Zeichnen. 3. Ja der Oberkiasse: Deutsch u. Warenkunde, Rechnen, Norrejponknnz. Bnchsübrung, Geome- llie, Beriusknnbe und Zeichnen. In die Schute werden ausgenommen: 1 N Ae Leute, welche ihrer Verpflichtung zum Besuche der allgemeinen Fortbildungsschule durch den Besuch der gewerblichen Fach schule für Holzarbeiter genügen wollen, R Personen, die nicht mehr sortbildungsschul- pflichtig sind, sich aber noch weiter aus- bildeu wollen, für Klasse 1 (Oberstufe). R Auswärlige fortbilduugsschulpflichtige junge Leute, welche neben der allgemeinen Fort bildungsschule ihres Ortes nur am Fach- zeichenunterricht teilnehmen wollen. In Rabenau wohnhaften, in der Holzbe- arbkilungbeschästigtknjungenLeutenistks nichtge stattet, nur amFachzeichenunterricht teilzunehmen. Die Aufnahme der Schüler findet in der Re gel bei Beginn eines Kursus, d- h. zu Ostern statt. Die Anmeldung der Schüler hat münd lich beim Schulleiter zu erfolgen. Außer im Falle des Wegzuges ist der freiwillige Abgang nur bei Schluß des Kur sus, d. h. zu Ostern gestattet. — Die fort- bildungsschulpflichtigeil Schüler der gewerbl. Fachschule sind,solange sie den gesamtenUnterricht der gkwerbl. Fachschule besuchen, von dem Be suche der obligat. Fortbildungsschule befreit. Der zweijährige Besuch der gewerbl-Fachschule befreit vom weiteren Besuch der allgemeinen Fortbildungsschule. — Jeder Schüler hat bei seinem Emtmt in die gewerbl. Schule I Mk. Aufnahmegebühren zu bezahlen. Das Schul geld beträgt für diejenigen Schüler, die an dem gesamten Unterrichte teilnehme», soweit dies Söhne Rabenancr Einwohner und Lehrlinge Rabenaucr Meister sind, 12 Mk., sonst 18 Mk. für diejenigen, die mir den Zeichenunterricht besuchen, jährlich 9 Mk. Die Entrichtung des Schulgeldes hat in monatl. Teilbeträgen im voraus zu geschehen. Die Anmeldungen zu der Fortbildungs- und zur gewerbl. Fachschule haben Mittwoch, den 29. April Vorm. 9—12 Uhr zu geschehen, wobei von Auswärtigen das letzte Schul zeugnis vorzulkgen ist. Diejenigen Schüler, die eine auswärtige Forlbildungs» oder Fach schule besuchen, haben dem Direktor eine Auf- nahmebescheinigung ihrer Anstalt beizubringen. Die Schuldirektion. Reinicke. Kolzversteigerung, Kunstk» Lsstksu» LUM vsiil in Ksbvnsu, lFIsnEag, d u 4 M 1908, vormittags ^11 Uhr: 28 h. u- 17 w. Stämme, 320 h. u. 243 w. Klötzer, 1,5 rin w. BrennschUle, 23 rin h. U- 6 rin w. Brennknüppel, 6'rin h. u. 1 rin w. Zacke», 15 rin h. u. 3 rm w. Aeste, 58 rin w. Stöcke. Abt. 85, 97, 98, 104 u. 105 (Forst Rabe- nauer Grund und Vorholz); ksstkalk L. Kviilvmükl« in VvnißinvlHosi'S- an demselben Tage nachmittags Z Uhr: 0,5 rin w. Nutzknüppel, 1 rm h. n. 6 rm w. Brennscheite, 11,5 rm w. Brennknüppel, 4 rm w. Aeste, 36,9 Wllh,drt w.Brennreisig, 232,5 rm w. Stockicheite, Abt. 43 u. 66. Kgl. Forstrevierverwaltung Wendisch- carsdorf u. Kgl. Forstrentamt Tharandt. ffur Nad una fern. Rabenau, den 27. April. — In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Uhrmachers Emil Curl Bcher in Rabenau wird zur Abnahme der Schluß rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichuis der bei der Verteilung zu berücksichtigende» For derungen und zur Beschlußfassung der Gläu biger über die nicht verwertbaren Vecmögens- stücke der Schlußtermin auf den 19. Mai ds Js., vormittags 10 Uhr vor dem Amtsgerichte Tharandt bestimmt. — Bei der Firma Pommer u. Co. in Deuben stellten vorige Woche die Glas arbeiter die Arbeit ein. — In Deuben war der alleinstehende Schneidermeister Th. vermißt worden und als man einige Tage später seine Wohnung durch den Schlossermeister öffnen ließ, fand man ihn in seiner Wohnung erhängt vor. Vermutlich war er wegen des Todes ; seiner zweite» Ehefrau schwermütig geworden. — Wie mitgeteill wird, arbeitet man in Deuben nach wie vor auf die Umbildung der Gemeinde in eine Stadt hin. Man berichtet, daß erst vor kurzer Zeit mehrere Mitglieder des Gemeinderats in Mhlau, Auerbach und Olbernhau weilten, um sich nach de» Erfah rungen zu erkundigen, die man dort hinsichtlich des Städtewesens gesammelt hat. Bewahrheitet sich diese Mitteilung, so wird man zweifels ohne in einiger Zeit näheres über das schwe bende Projekt erfahren können. Kommt die Umwandlung Deubens in eine Stadt zustande, so ist mindestens zu erhoffen, daß diese Um wandlung nicht allein von der Gemeinde Deu ben, sondern unter dem Anschluß einer oder mehrerer Nachbargemeinden erfolgt. Es würde dies, falls mit der Umwandlung künftige Mehraufwendungen verknüpft sind, diese auf breitere Schultern verteilen als cs die der Deubener Einwohnerschaft für sich alleine sind. — Einem gräßlichen Unglücksfall fiel ein junges 15 jähr. Mädchen in Heidenau zum Opfer. I» der Briefumschlagfabrik an einer Griffmaschine beschäftigt, kam daS Mädchen mit dem einen Fuß in die Kammräder, wo durch mehrere Zehen vollständig zermalmt wur den. Die Verletzte wurde ins Krankenhaus überführt. — In Sahlaffan ist es diese Ostern einem glücklichen Vater, dem Gastwirt Bretschneider, vergönnt, der Schule drei Kinder zu führen zu können: ein im Juli 1901 geborenes Mädchen und ein im Mai 1902 geborenes Zwillingspaar. — Unglückliche Folgen hatte inMarie n- berg ei» Konfirmand mit dem Zigarrenrauchen. Da ihm das Rauchen nicht bekam, warf er, in einer Fichtenpflanznng spazieren gehend, den Glimmstengel fort, verursachte damit aber einen Brand, in der jungen Pflanzung, der zwar bald wieder gelöscht wurde, dem jungen Raucher aber verhängnisvoll werden dürfte. — Drei alte Wegezeichen an der von Reinhardtsgrimma nach Dippoldiswalde führenden Straße sind der Axt zum Opfer gefallen. Es sind die drei am Schrammberge gestandenen Pappeln, die weithin sichtbar waren. Wegen Verkehrhinderung und -Gefährdung machte sich ihre Fällung nötig. Da die Bäume auf den Landesvermessungskarten verzeichnet sind, sollen neue Bäume gepflanzt werden. — Kleine Notizen. Ein Einbrecher, dep aus der Restauration „Zur Haltestelle" in Slebenhöfen ein Köfferchen mit Sparkassen büchern und gegen 600 Mk. Bargeld entwen dete, hat, hinter dem Bahndamm mit den, Auf brechen des Behältnisses beschäftigt, seinen Raub wieder im Stiche lassen müssen. Der Spitzbube wurde von hinznkommenden Per sonen gestört und zog es vor, Hals über Kopf davonzueilen. Dem Einbrecher ist mau auf der Spur. — Ein in einer Möbelfabrik in Langenau beschäftigter Tischler wurde wegen Doppelehe verhaftet. Ec hatte sich vor zwei Jahren in Langenrinne und kürzlich in Lange nau wieder verheiratet. — In K l e i n z s ch ach- witz wurde dieser Tage von Arbeitern der Dr. Schooffchen Färberei ein weiblicher Leich nam in der Lockwitzbach aufgefunden. Nach den Ermittelungen ist die Tote eine 27jährige Monteursgattin aus Leuben, die infolge Ge- mütskcankheit diesen bedauerlichen Schritt unternommen hat. Außer dem Ehemann trauern noch drei unversorgte Kinder um die Tote. — In Waltersdorf stürzte der Landwirt Vogt vom Wagen herab und war sofort tot. — In Gladbach bei Bischofswerda hat sich die 26 Jahre alte Dienstmagd M. Geier erhängt. Sie litt an Nervenschwäche. — An den Folgen einer Blutvergiftung ist der im besten Mannesalter stehende Fleischermeister Höll in Weipert gestorben. Ec hatte sich eine Verletzung des Knochens am rechten Handge lenk zugezogen, es trat Blutvergiftung ein, die auch eine Amputation des Armes nicht mehr aufzuh.alten vermochte. — In Frankenau bei Mittweida wurde als Brandstifter des durch Feuer zerstörten Hainichschen Gutes ein noch nicht I2jähr. Schulknabe ermittelt. — Der 19jährige Arbeiter Max Ponickau aus Luckau, der in Leipzig an seiner Schwägerin, der Kernmachersehefrau Ponickau, einen Mordver such verübte, ist in Döhtitz bei Leipzig festge nommen worden. Entgegen anderslautenden Meldungen ist die Tat ein Raubmordversuch, da der Täter Geld und Schmucksachen geraubt hat- Die Verletzte ist noch nicht vernehmungs fähig. — Ein Einbruchsdiebstahl wurde in der englischen Kirche in Leipzig verübt. Vom Altartisch weg stahlen die Diebe ein Altar kreuz von Messing und aus einer in der Sa kristei aufbewahrten verschlossen gewesenen Kiste einen Kelch, Kanne und Teller. Die letzteren drei Gegenstände sind versilbert und mit Ver zierungen versehen. Der materielle Wert der geraubten Sachen beträgt gegen 300 Mark. — In Leipzig stürzte der 20jähr. Klempner Dauert vom Dach eines vierstöckigen HauseS; er war sofort lot, — In Mühlbach-Häselich ertrank der 5 Jahre alte Sohn des Straßen- wäcters B. in der Müglitz. — Bei einem auf dem Rittergut Augustusberg erkrankten russischen Arbeiter wurden die echten Pocken festgestellt. Der Arbeiter sand Aufnahme im ländlichen Krankenhaus in Meißen. — Eine 65jähüge Dame aus Buchholz fiel inLauter so unglücklich die Treppe eines Hauses herab, daß sie eine Gehirnerschütterung erlitt, an der sie verstarb. Dresden. In der Leipziger Vorstadt sand nachts in der ersten Stunde eine Arbeitersehe frau ihren 2jähr. Knaben im Seitennetz seines Bettes liegend leblos vor. Nach dem Ergeb nisse der polizeilichen Erörterungen ist der Kleine zweifellos in schlaftrunkenem Zustande mit dem Kopfe in das kapute Seidennetz ge raten und hat dabei seinen Tod durch Er sticken gefunden. — Unterhalb des Johannstädter UferS ist ein unbekannter Mann erschossen aufgefunden worden. Der Tote ist 25—28 Jahre alt.— Am Elbnfer in Copitz ist ein männlicher Leichnam aufgefunde» worden. Der Tote dürfte ca. 25 Jahre alt sein. — Die 35. ordentliche Generalversamm lung der l a n d wir t s ch a ftli ch e n Feuer- Versicherungs-Genossenschaft im Kö ugreich Sachsen zu Dresden genehmigte die Jahresrechnung auf 1907 und die Ver teilung der voi geschlagenen Dividende von wiederum 15 Prozent an die anteilsberechtigten Versicherten. Die Anstalt will eine rein ge meinnützige sein und sich nur zu Nutz und Frommen ihrer Versicherten betätigen, gleich viel ob Landwirte oder Nichtlandwirte. Sie schließt auch Versicherungen aufHaushaltungs- einnchlungen, auf den Inhalt von Geldschränken usw. gegen Einbruchsdiebstahl ab, was beson ders Kasseuverwalleru und jenen von Vorteil sein kann, die bei Reisen ab nnd zu ihre Woh nungen unbewacht lassen müssen. — Natsregistrator Böttcher in Königsbrück wurde zum Bürgermeister in Hohnstein (Sächs. Schweiz) gewählt. — In der mechanischen Weberei von Lilienstein u. Co. in Auer Hammer brach in der Freitag Nacht Feuer aus, das einen Holzschuppen, in dem große Vorräte an Holz- und Kohlen aufgestapelt lagen, vollständig ein äscherte. In große Gefahr geriet der m der Nähe gelegene Gasometer. U» ihn vor dem Feuer zu schützen, müße das vor ihm liegende alte Gasometerhaus von der Feuerwehr einge- riffen werden Der Betrieb der Fabrik wird in vollem Umfange aufrecht erhalten. Es wird Brandstiftung vermutet. In Verdacht kommen zwei Vagabunden, die sich nachmittags in der Nähe der Fabrik aufgehalten haben. — Der heutigen Auflage liegt ein Pro spekt der Nährmittelhaudlung Theodor Konetzkh senior, Säckingen, Baden bei. — Der Brauereibesitzer Späth in Iller rieden war damit beschäftigt, das Ufer eines ihm gehörigen Teiches mit Weiden zu be pflanzen. Späth bediente sich hierbei eines Kahnes, und eine Magd tat ihm dabei Hand reichungen- Plötzlich kippte das leichte Fahr zeug um. Späth und di« Magd fielen ins Wasser und ertranken. — In Portugal soll der Ausbruch eines Bürgerkrieges unmittelbar bevorstehen.