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Uabemuer Anzeiger Zeitiiiig für ThnrM) HkiserMrs. Klein- nnd Großölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Eotzmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtrih re. Inserate kosten die Sp altenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abomiemenispreis einschließlich zwei illustrierter achtfeitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 47. Kernsprecher: Amt Leube« 114. Sonnabend, den 18. April 1908. Fernsprecher: Amt Leube« 114. 21, Jahrgang. Uvlmnnlmsvkung Die Besitzer der Gräber, weiche infolge ihrer verfallenen Zustandes eingeebnet werden mußten, werden gebeten, die noch vorhandenen Grabdenkmäler möglichst bald abzuholen bez. iich vom Totenbetlmeister aushändigen zu lassen. Rabenau, am 18. April 1908. Der Kirchenvorstand. Pescheck, Pfarrer. Ostern! Ich weiß ein Grab im Felsen, Gehauen in einen Stein, Man wollte die Welt drauf wälzen, Doch schloß sie den Toten nicht ein. Im Sonntagsmorgenrote Beim ersten Hellen Schein Zerbrach der große Tote Tod, Siegel, Grab und Stein. Er ist das Haupt der Meinen, Ich beuge meine Knie, Ich kann nicht länger weinen, Wo er ist, sind auch sie! Das ist der Oiterjubel, in den wir wieder einsiimmen in Erinnerung an die Äuf- erstehung Jesu Christi von den Toten. WaS sind alle Bilder der Schöpfung gegen die Oster geschichte der Erlösung! WaS sind alle Ahnungen des Herzens gegen die sichere Kunde von der Auferstehung deS Erstlings aller Brüder! Was su auch sagen mögen, keine Vernunft, noch Wcltweisheil, der Glaube an den Gekreuzigten "nd Auferstandenen Hal die Welt überwunden. Mögen sie kommen und dir Zweifel und Be denken machen Wege» deines Christenglaubens, die Saddncäer, die vor Christo behaupteten, daß es keine Auferstehung gäbe, die Athener, welche mit der Auferstehung der Toten ihren Spott haben, wie vor Paulus auf ihrem Richt satz, o, nicht wahr, du wirst nicht wandeln ihrem Nate, noch sitzen, da die Spötter sitze»? Gott hat den Herrn auferwecket und wird uns auch auferwecken durch seine Kraft. Das ist die feste Klammer, an der unser ^äubt hängt. Und wenn alle Stürme über unser Haupt hinfahcen, die Ostersonnenstrahlen leuchten und lächeln doch darüber nnd sind zu- l'hi stärker als all der Trübsals- u. Todes- w'nler. Hier hat eine beladene Seele zu tragen an schwerem Kreuz, aber sie weiß, daß alle Trüb sal nicht wert ist der zukünstigenHerrlichkeit, die an shr soll offenbart werden. Dorr ist einer alt und schwach 1,,,d hie Hütte seines Leibes wird bau- fällig, aber er weiß, wenn er auS dem engen Stiiblein der Leibes auszieht, daß ihm Christus die weite Ewigkeit auftut. Mancher begrub seine Lieben, aber ein Christ legt die Seinen >" die Erde, in der Jesus lag, und aus der er erstand, und hat Ostertrost auf seine Wunden. O saget doch, ob solch ein Glaube nicht herr lich und viel wert ist! Nun weine keiner mehr allhie Wenn eins die Augen schließt; Vom Wiedersehn, spät oder srüh Wird dieser Schmerz versüßt. Es kann zu jeder guten Tat Ein jeder frischer glühn, Denn herrlich wird ihm diese Saat In schönem Fluren blühn.?. üur »na fern Nabenau, den 18. April. Die Ortsgruppe Plauenscher Grund des Verbandes Sächsischer Industrieller hat in ihrer Versammlung vom 13. April beschlossen, ihren Mitgliedern aufzugeben, die Freigabe des 1. Mai als Weltfeiertag bedingungs los abzulehnen und Arbeitnehmer, die trotz dem der Arbeitsstätte fern bleiben, sofern nicht Branchenverhältnisse bereits andere Maßregeln vorgesehen haben, mindestens 3 Tage auszu- Werren. Die Ausgesperrten dürfen in anderen Betrieben nicht ausgenommen werden. — Wie ein auswärtiges Blatt berichtet, hatte die Aussperrung der Arbeitnehmer in der Stuhlb rauche zur Folge, daß beim Dresdner Gewerbegericht 198 Klagen einge- rücht wurden, die aber zurückgezogen worden sind, und denen sich eine Anzahl in Dippoldis walde erfolgter Klagen zugesrllt hatte. An Unterstützungen sollen während der 10tägigen Dauer deS Streiks 15 — 20 000 Mk. von der Gewerkschaft ausgezahlt worden sein. Seitens der Arbeitgeber ist die Einführung einer all gemeinen Arbeits-Ordnung geplant. — Am Donnerstag Abend fand im Sänger heim eine ordentliche Generalversammlung der Krankenkasse für Rabenau und Umg. statt. Dieselbe beschäftige sich mit folgender Tagesordnung: 1. Jahres- und Kassenbericht, 2. Bericht der Kassenprüfungs-Kommission, 3. Erledigung von Anträgen, 4. Kaffenangetegen- heiten. Zum Punkt 1 verwies der Vorsitzende der Kasse auf den gedruckt vorliegenden Ge schäftsbericht für 1907. Nach diesem betrug die Mitgliederzahl im Durchschnitt 1140. Er- krantungSfälle von Mitgliedern waren 832 zu verzeichnen. Hiervon waren erwerbsunfähig 250 männliche Fälle mit 5178 und 43 weib liche Fälle nnt 701 Tagen. Gestorben sind 4 Mitglieder. Der Mitgliederbestand war am Anfänge 1043 und stellte sich am Schlüsse des Jahres auf 1115. Die Kassengeschäfte schließen in der Einnahme mit M. 36 140,28 und in der Ausgabe mit M. 34 372,28 ab, sodaß ein Kassenbestand von M. 1768 verblieb. In der die Regelung der Beamtengehälter vorsieht. Mit dieser Frage wird sich in nächster Zeit der Kassenvorstand weiter beschäftigen. Die Versammlung wurde gegen 10 Uhr geschlossen. — Für Sonntag, den 26. April, ist vom Bezirksverband Dresden und Umgegend des FeuerwchrverbandeS die kombinierte Steiger- zugsführer Übung des 2. Kreises, links der Elbe, Plaueuschen Grund, im Feuerwehr hofe der Freiwilligen Feuerwehr in Pöt sch a p p e l (Turnhalle) angesetzt worden. Als Leiter dieses Kursus wirkt, wie im Vorjahre, Herr Branddirektor Geißler aus Wilsdruff. Vertreter entsenden sämtliche Wehren des Plaueuschen Grundes, ferner HainSberg-Pa- pierfabrik, Coßmannsdors, Rabenau, Tha randt, Klingenberg-Colmnitz, Mohorn, Wils druff, Ober- nud Niedergorbitz, Vorstadt Cotta und Hofbranhaus, Briesnitz und Stetzsch. — Kleine Notizen. — In Zittau wurden 7 Personen von einem tollen Hunde gebissen. Der Hund gehörte einem Goldarbeiter. Unter den Gebissenen befinden sich die Frau des GoldarbeiterS und drei seiner Kinder. Die Vergütung Von der Landes-Versich.-Anstalt) Schulkameraden. Unter dem dringenden großer Liebe hing, sprang der 48 Jahre alle, unverheiratete Schuhmacher Schneider in Döbeln oberhalb der Schiffsbrücke in die Mulde und folgte dem Vater in den Tod nach. — Auf dem Nachhausewege von der Schule in Technitz wollte der 7jährige Knabe Fischer aus Keuern am Muldenufer eine Weidenrute abbrechen. Er glitt dabei aus, fiel ins Wasser und ertrank vor den Augen seiner M. 871,79. Die Hauptposten der Ausgabe sind M. 9225,08 für ärztliche Behandlung, M. 4591,95 für Arznei und Heilmittel, M. 7531,72 Krankengeld an Mitglieder und M. 119,35 an Angehörige, M. 3l3,55 an Wöch- nerinnen-Unterstützung, M. 410 an Sterbegeld, M. 1795,60 an Krankenhauskosten, sowie M- 2915,42 persönliche und M. 727,21 sächliche Verwaltungsausgaben. An Beiträgen für die Jnvaliden-Versichcrung wurden M. 13432,16 vereinnahmt. Der Neservefond der Kaffe be trägt M- 17 262,29. Zum 2. Punkt bean tragte Herr Kaufmann Pause im Namen deS RevisionSausschusieS Entlastung des RechnungS- beamlen. Für die Mühewaltung wurden pro Mann wiederum 5 Mark bewilligt. Des wei teren lag ein Schreiben deS Herrn Dr. mcd. Albers um Zulassung zur Kassenpraxis vor. Nach längerer Debatte wurde beschlossen, ge nanntem Herrn mitzuteilen, falls er mit den von der Kasse gezahlten Honorarsätzen einver standen, solle ihm probeweise Ausübung der Praxis auf vorläufig ei» halbes Jahr gestattet sein. Nach Ablauf dieser Frist könne man sich dann mit der definitiven Zulassung beschäftigen. Sodann machte Herr Wustlich Mitteilung von dem am 12. und 13. Mai in Berlin siattfin- denden Krankenkassen-Kongreß, der sich mit wichtigen Fragen der Kranken- und Jnvaliden- Versichcrnng beschäftige. Es wäre ratsam, daß auch die hiesige Kaffe dort vertreten sei. Auf Anregung deS Herrn A. Brückner wurde ein stimmig beschlossen, einen Arbeitgeber- und einen Arbeitnehmer-Vertreter dahin zu senden. Gewählt wurden die Herren A. Brückner und Carl Frenzel. An Spesen bewilligte man je M. 40. Eine lebhafte Aussprache rief noch der eventuelle Anschluß an die Tarifgemein, schäft der Krankenkassenbeamten hervor, welche Verdachte des doppelten GiftmordversucheS an seinen beiden Kindern ist der Färbermrister Johan» Hollerung in Asch verhaftet worden. — Nachts waren Einbrecher in ein Slickerei- geschäft an der Lessingstraße in Plauen i. V. eingedrunge», hatten im Kontor ein Pult erbrochen und daraus etwa 10 Mk. Bargeld und zwei Schcckformulare der Vogtländischen Bank gestohlen. Sowie der Diebstahl bemerkt worden war, wurde die Bank von dem Ver lust der Formulare in Kenntnis gesetzt. Kaum eine Viertelstunde später legte ein 24jähriger Kutscher namens Egerland einen ans 1620 Mk. lautenden, mit dem Firmenstempel des bestohlenen Geschäfts versehenen Scheck vor. Er wurde festgeuommen. Sein mutmaßlicher Helfershelfer ist geflüchtet. — In Nie der- seiffenbach sind das dem Gemeindevor stand und Gasthofsbesitzer Kirschen gehörende Gasthaus, der Tanzsaal und die Scheune niedergebrannt. DaS Vieh, mit Ausnahme zweier Schweine, konnte gerettet werden. Alle Gemeindeakten, sowie sämtliche Habe der Be wohner sind verbrannt. Der Schaden ist be deutend. DaS Feuer, das in der Scheune auSgekommen war, ist auf Brandstiftung zu rückzuführen. — Die Anstellung einer Polizei ass ist ent in für Leipzig ist von den Stadtverordneten einstimmig beschlossen worden. Einnahme sind hervorzuheben M. 32 494,83 Verletzten haben sich zum größten Teile nach Beiträge, M. 183,75 Eintrittsgelder und an'dem Pasteurschen Institut nach Berlin begeben, sonstigen Einnahmen (darunter M. 720,89 AuS Harm über den dieser Tage erfolgten " ') Tod seines greisen VatcrS, an dem er mit IraurmZe ohne Lötsuge „unzerbrechlich" auS einem Stück geschmiedet, das solideste WaS eS gibt, in jedem 6e^vio1it, LkivAkIialt undLorm Anfertigung nach Maß. Gravierungen gratis Emil Kern, Uhrmacher, Rabenau, Hainsbergerstr. 29. f. Suche per 15. Mai ein ehrliches, fleißiges Hausmädchen, welches sich auch zum Bedienen der Gäste eignet. Gasthof u. Haltestelle Malter. t Ile 8ortev warben, Laoke, Lirniss uuä rerxeutivöl, Liobelleim Lür Naler, äie neuesten Nüster i. 8edad1onen, Nanrer-Havä^erksstenK, ^Vas- ser>vaA6n, alle Lorten kinsel empfiehlt billigst Uerm. Lisler. Sämtl. Kartengeräte wie 8pnten, 8vünnLeIn, keeüen, Nacken, kosenseüeeren, Laam- 8ÜA6N empfiehlt Norm. Lisi er. best. auS Stube, Kammer u. Küche, sofort od. spät. z. vermieten. Kirchgasse 10 p. l. Gebrauchter einspänniger llemlMeii u. kW billig zu verkaufen. Somsvorf 57 b. !— Nach Unterschlagung von etwa 4000 Mk einkassierter Gelder ist der Vertreter der Wernesgrüner Brauerei von C. G. Männel, Kurt Weißflog in Eibenstock, seit etwa 8 Tagen flüchtig. Die Wernesgrüner Brauerei soll jedoch teils durch die Bürgschaft eines Verwandle» des Entflohenen, teils auf andere Weise gedeckt sein. Von dem Flüchtling fehlt »och jede Spur. — Wie verlautet, soll heute Sonnabend Vorm, der in Konkurs geratene Gutsbesitzer Flechsig in BorlaS verhaftet unddemAmtS- richt Dippoldiswalde zugeführt worden sein. — Bei Postel Witz wurde der Leich nam des 19 Jahre alten Bootsmannes Reichert auS Mühlberg auS der Elbe gezogen. Er war vor etwa 14 Tagen bei Rosawitz in die Elbe gestürzt. Zwischen Pirna und Herrnskretschen sind seit dem 1. Januar 9 Personen aus der Elbe gezogen worden. Dresden. Von der Mannschaft des abends 7 Uhr aus Meißen zurückkehrenden Perlonen- dampferS „Germania" der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrtsgesellschaft erfuhr man, daß die Bootsleute beim Emstellen der Bundstaken an der Haltestelle „Leipziger Vorstadt" früh beim Ausfahre» die Leiche einer weiblichen Person, der die Füße mit Stricken zusammen- gebundcn und mit Steinen beschwert waren, vom Grunde des Elbstromes heraufgebracht haben. Die Leiche ist am Ufer niedergelegt worden. Ueber diesen rätselhaften Leichenfuud, der, wie zu befürchten steht, ein Verbreche» i» sich schließt, ist zurzeit Näheres nicht zu ermitteln. — Am Eingänge des Strießmer Friedhofes in Dresden verschied ein 60 Jahre alter Invalide infolge innerer Krankheitsursachen. — Ein in Dresden wohnhafter Schlofferge- selle wurde in der Nacht zum 14. d. MtS. in einem Hotel beim Stehlen von Schuhwcrk betroffen, daS die Fremden zum Reinigen vor die Zimmertür gestellt hatten. Der Täler, dem noch mehrere gleichartige Diebstähle nachgewiescn wurde», wurde festgeuommen. — Ein Arbeiter in Meißen der mit einer Frau über die Elbbrücke ging, sprang plötzlich über daS Geländer und verschwand sofort in den Fluten. Arbeitslosigkeit soll ihn in den Tod getrieben haben. — In der Tuch- und Streichgarnspinnerei von Gottlieb C. Lenk in Le n g e n f e l d i. V. war am Donnerstag mittag in dem großen zweistöckigen Gebäude auf noch unaufgeklärte Weise Feuer ausgebrochen. Obwohl die Feuer wehr schnell am Brandplatz erschien, gelang es ihr nicht, das Feuer zu löschen. Es fand in den Wollstoffen, in den mit Oel reich ge kränkten Dielen usw. große Nahrung und ver breitete sich wie rasend über das ganze Gebäude. Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, de» 19. April 1. heil. Oster feiertag, Vorm. 9 Uhr Gottesdienst- Predigttext: Psalm 118,16—24. Koll. f. d. sächs. Hauptbib. Vor der Predigt, Motette von CH. W. v. Gluck „Hoch tut auf". Nachm. 2 Uhr Kircheu- taufeii. — Montag, den 20. April 2. Oster feiertag Vorm, halb 9 Uhr Beichte und Feier deS heil. Abendmahls. Vorm. 9 Uhr Gottes dienst: Predigt d. Pf. Nösenberg über Luk. 24, 1—9. Kollekte für d. sächs. Hauptbibelg. Nachm. 2 Uhr Kirchentaufett. — Doimerstag, den 23. Juni abends 8 Uhr Jungfrauenverein. Geboren: Am 7. April dem Stuhlbaner M. P. Köhler in Kleinölsa ein Sohn. Am 12. April dem Maschinenarbeiter N. B. Schönherr hier ein Sohn. Aufgeboten: M- Herm. Spillner, Kauf mann hier u. F. Ottilie Voigt in Niederlößnitz. Gestorben: Am 14. April K. Herm. Welz, Stuhlbauer hier, 44 Jahre 1 Mvn. 26 Tage alt, w. am 17. April beerdigt worvenist. Kirchennachrichten von Somsdorf. Am 1 Osterfeiertag früh halb 9 Uhr Beichte u. Kommunion. 9 Uhr FestgotteSdienst mit Predigt über Pf. 118, 16--24. Chorgesang. Am 2. Osterfeiertag, Vorm. 9 Uhr Predigt über 1. Kor. 15, 17—20. An beiden Feierta gen Kollekte f. d. Sächs. Bibelgesellschaft.