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Meines ist treu geblieben. El Mokri Kranlenhause Moabit gebracht. Der liebevolle müsse sein: Maßhalten im Kredit. Maßhalten mit , Gatte lief davon, wurde aber in der Mulackstraße industriellen Anlagen auf Kredit. Wir hätten zu' verhaftet und dem Untersuchungsrichter Vorgefühl. Entwickelung. Die kleinen Noten sollten vermehrt werden. Hierauf stellte sich der neue Reichsbank- Präsident als ein vorurteilsfreier Mann vor, der alles »ersuchen «erde, um wieder zu normalen Zuständen zu kommen. Unsere Richtschnur aber Als sie damlk fertig war, erzählte er. wie er in das Haus der Marie Kreutz gekommen sei und daß ihn der Poststempel des letzten Briefes aus die Spur seiner Eltern geführt habe unb berichtete ausführlich über seine Unter redung mit den beiden Grafen von Berlinghausen, Vater und Sohn, wie diese auch über seine merkwürdige Ähn lichkeit mit dem verstorbenen Grafen Paul überrascht ge wesen seien und den Glauben hegten, er sei ein der Gertrud Ehlers nicht angehöriges Kind. Er sprach auch die Vermutung aus, daß wahrscheinlich Graf Leonhard die mörderische Kugel aus einem versteck auf ihn ent sandt habe. Gertrud lauschte still. Wie entgeistert saß sie da, die Hände im Schoß gefaltet und sah ihn unverwandt an. „Nehmen Lie nun das andere Päckchen" schloß Hugo. „Darin befinden sich die Kleidungsstücke und Lchmuck- sachen, die ich damals trug, als ich, ein kleines Kind, in die Pflege der Marie Kreutz kam." Mechanisch nahm sie das Päckchen und öffnete es. Ein Kleidchen, ein Röckchen und ein Hemdchen, Alles vergilbt vom Alker, fielen ihr in den Schoß und einige in Papier gewickelte Gegenstände. Sie betrachtete die Kleidungsstücke ganz genau. Tränen tropften aus ihren Augen. .Meines Kindes Sachen!" rief sie erbebend aus. „Ich habe sie selbst genäht und gestickt. Das Muster zu der Stickerei auf dem Kleidchen habe ich selbst erfunden." Sie wickelte die Gegenstände aus dem Papier, eine Halskette von perlen und ein silbernes Armbändchen. „Pauls letztes Geschenk für seinen Liebling!" zitterte es von ihren Lippen. „Das Schlößchen an der kette trägt das Monogramm P. v. B. Paul hieß mein süßer Knabe und — Du mußt mein Paul sein — Du! —" Sie erhob sich hastig, wühlte mit den schlanken Fingern in seinem Haar und suchte eine kahle Stelle hinter seinem Mkv Ohr, Dort bkLand KL ein kleines kreuzförmiges Hur Sen Parlamenten. Deutscher Reichstag. Im Reichstag wurde die Beratung der Vorlaxe über die Aenderung des ß 63 des Handelsgesetz buchs fortgesetzt. Die Bestimmung, daß bei Krank heit daS Gehalt auf alle Fälle sechs Wochen lang weiter gezahlt werden soll, fand allseitige Zustim mung. Dagegen gingen die Ansichten über die Anrechnung des Krankengeldes auf das Gehalt auseinander. Staatssekretär Nieberding betonte, daß die Regierung nur einer Forderung zahlloser Handelskammern und kaufmännischer Vereinigungen entsprochen habe. Die Vorlage wurde an eine Kom- mistion verwiesen. Es folgte die erste Verlesung der Viehseuchengesehnovelle, die im allgemeinen eine wohlwollende Aufnahme fand. Die folgende Sitzung, in der die konservative Anfrage wegen des hohen Reichsbankdiskonts be sprochen wurde, verlief ziemlich lebhaft. Abg. Graf Kanitz (kons.) führte aus, die soeben erfolgte Dis- kontherabsetzung zeige, daß der Zeitpunkt für die Beantwortung der Anfrage außerordentlich geschickt gewählt worden sei. (Heiterkeit.) Die Anfrage fei aber auch heute noch berechtigt. Der Redner schil derte die Folgen des hohen Geldstandes für daS gesamte Wirtschaftsleben und trat für Ausdehnung der Silberwährung ein. Dem bisherigen Reichs bankpräsidenten Dr. Koch widmete er anerkennende Worte. Staatssekretär v. Bethmann gab eine Er- klärung der Geldteuerung und kündigte eine No vell« zum Münzgesetz an. Die Zurückstellung der Anfrage sei nicht etwa auS Spekulation auf die Diskontherabsetzung erfolgt. Abg. Weber (natlib.) suchte di« Ursache des hohen Bankdiskonts nicht in der Goldwährung, sondern in der industriellen Aus aller Wett. Eine Fra« vo« ihrem Gatte« verbrannt. Eine entsetzliche Szene spielte sich im Zentrum Berlins ab. Zn der Nacht zum Sonntag versuchte der 37 Jahre alte Apfelstnenhändler Höhne seine Frau zu verbernnen. Höhne ist ei« Trunkenbold, der schon einmal in emcr Anstalt war. Als „Nervenkranker" erhielt er 20 Mark Armenunter stützung. Da er in der Trunkenheit seine Frau mißhandelte und lärmte, kündigte ihm der Haus vater zum 15. dieses Monats. Seine Frau teilte ihrem Manne mit, daß sie mit den Kindern, drer Söhnen von 16 bis 8 Jahren, allein eine Wohnung mieten und ihn nicht mehr mitnchmen werde. In der Nacht zum Sonntag kam er um 12 Uhr trunken nach Hause. Die Frau machte ihm Vor würfe nnd schlief dann auf dem Sopha fitzend ein. Der Mann schraubte die Lawpr auf, über goß die Schlafende mit Petroleum und zündete ihr dann die Kleider an. AtS die Kinder auf die Hilferufe ihrer Mutter aus ihrer Schlafkammer stürzten und das Feuer mit Dicken erst ckten, war die Aermste schon schwer verbrannt. Sie wurde nach einer Rettungswache und dann nach dem 51 l Töä störe eine war aller rück, stolz wer gehr bur> Ein süß' Grc in l Iah rück nis Zeit mu sein mei dess Va Är- Lei alll dm seit kn Fü Bi' Ab SOO letzten Z einer der b fitzer e 5 Zentn wald un Mark in Eine tigt »urz und Lon zwei Jä Grundol Otto F Hause er in Köln mordoer fuchungi der sich chen ken folgte si fehlt jet Frahm Köln m tionsschi Begleitr Brief e: fang de Ansicht, morden ist. Wa Mitwtss bequem von Li Im Un emgehei « jede auch, ! Grunin Sti Hundski Haven« besten ein Sc Sä Ehran; leriereg tiert w Von H einem Man ihnen Fremd 50 des O fanden Kinder komme geworf daraus Brand kcflels G-drä Nahrv stört r die B der g< hüllt. Man die F als di Menst und Z wurde appar viele der n sonen Verzv mußn die st UMge Marokko. Der marokkanische Minister El Mokri hatte im Ministerium des Neuster« eine länger« Unterredung mit dem Leiter deS BureauS für marokkanische Angelegenheiten, Marcilly. Einem Interviewer teilte El Mokri folgende Depesche aus Tanger vom 13. d. Mts. mit: Es ist ruhig. El Mrani wurde zum Khalifah, Abbessadek zum Pascha ernannt. Die Stadt- Line Mission Malay Hasids, welche auS dem Sekreträr des GegevsultaaS und dem ehemaligen französischen Marineoffizier Vaffler sowie einem italienischen Kaufmann namens Berruco b«steht, weilt, wir weiter gemeldet wird, seit einigen Tagen in Paris. Vaffier wiederholte einem Berichterstatter die bereits auS Casablaucr dem General Drude abge- g'benen Erklärungen, wonach der heilige Krieg nur gegen Abdul Asi» gerichtet sei. Baffier fügte hinzu, daß Mulah Hafid über beträchtliche Geldmittel verfüge und daß er a« fünf- dis sechstausend regalire, mit Martinigewehren ausgerüstet« Fußsoldaten und 10 000 von den einzelnen Stämme« aufgrstellte Mannschaften bei sich habe. Außerdem habe er vor Mogador 2000, vor Mazagan 2000 und vor Casablanca 2500 Mann stehen. Mulay Hafid werde alle bis zu seinem Regierungsantritt unterzeichneten Verträge sowie alle Schulden Marokko? an erkennen. Vaffier wurde übrigens vor einigen Tagen von Pichon vor dessen Abreise nach Madrid und vom Gesandten Regnault empfangen. Nach Depeschen des Admirals Philibert und deS französischen Geschäftsträger- in Tanger, Graf von Sainte-Aulaire, herrscht in sämtlichen Hafenplätzr» vollkomm»«« Ruhe. Die Nachricht von der Proklamation Rulah HafivS zum Sultan auch in Larrasch bestätigt sich nicht. Die Stimmung der Bevölkerung in Rabat ist befriedigend. Muttermal. Ihr letzter Zweifel, wenn sie noch einen gehabt hatte, war besiegt. „Mein Sohn, mein Paul!" jubelte sie, „mein Herzens kind!" und sie küßte ihm die Wangen und den Mund in aufwallender Mutterseligkeik. „Paul, nicht Hugo?" fragte er lispelnd, sie fest um schlingend. „Du bist auf den Namen Deines Vaters gekauft, mein Sohn." Als die erste stürmische Freude vorüber war, bat Hugo, wie wir den jungen Mann noch nennen wollen: „Erzähle mir, liebe Mutter! Wie wurdest Du mit meinem Vater bekannt? Wo sand die Trauung statt? Wie kam es, daß ich aus Deinen Armen gerissen wurde? Warum erhobst Du nie Ansprüche auf den Namen einer Gräfin v. Berlinghausen?" Sie setzte sich an seine Seite und erfaßte seine Hand, die sie, so lange sie erzählte, nicht wieder loslieh, als fürchte sie, der kaum wiedergewonnene Sohn könne ihr abermals entrissen werden. „Das sind viele Fragen auf einmal! Ich will sie Dir mit einer Schilderung meiner Schicksale beantworten. Ich kam mit zwölf Fahren in eine Erziehungsanstalt zu Frei burg. Mein Vater wurde Erzieher der beiden Sohne des Grafen v. Berlinghausen, von Paul und Leonhard. Er begleitete den ältesten Lohn, Paul, auf einer langen Reise durch Europa. Als sie aus Italien zurückkehrten, besuchte mich mein Vater und nahm mich mit sich nach seinem Hotel. Er stellte mich dem jungen Grafen vor. Ich war damals 17 Fahre alt, und wußte, daß ich hübsch war. Sein ganzes Wesen atmete Bewunderung meiner Person und er — er erschien mir wie die Verkörperung meines Ideals. Wir drei 'machten Ausflüge zusammen und eines Tages erklärte mir Paul, daß er mich über die Maßen liebe Genug, wir verlobten uns im stillen. Rn gemimt? Roman von Viktor Strahl. SO Lebhaft geweckt, mich mit dem heiligen Namen Mutter anzurufen — o, mit welchem Recht? i — Mein süßer Knabe folgte ja seinem Vater in das Grab — er starb unter fremden Menschen — das Mukterauge durfte nicht an seinem Vettchen wachen, als er mit dem Tode rang. Die Wunden meines Herzens brechen wieder auf und bluten." Sie schluchzte leise. „Wer hat Ihnen gesagt, daß Ihr Kind tot ist?" fragte Hugo, tief erschüttert. „Graf Leonhard v. Berlinghausen, der Bruder meines Gatten." „Und Sie haben ihm geglaubt?" Ein sanfter Vorwurf lag in seinen Blicken. Gertrud fuhr zusammen. „Hatte nicht das Nervenfieber mir den Gatten und den Vater geraubt? War es denn unwahrscheinlich, daß mein zarter Knabe auch gestorben war?" „Nicht unwahrscheinlich, aber der Graf täuschte Sie! Ich bin Ihr Sohn! O Mutter, teure Mutter!" „Stehen die Toten wieder auf?!" kam's im unnach ahmlichen Tone von ihren Lippen. „Ist's denn möglich? Ach, ich kann es nicht glauben! Es wäre zu viel des Glückes!" „Ich habe Beweise. Wo sind die Päckchen, die ich auf der Brust trug?" „In dem einen Päckchen befinden sich Briefe. Lesen Lie erst die!" Gertrud öffnete dos bezeichnete Päckchen und las die Mit Körner unterzeichneten Briefe. Er verfolgte ihr Mienenspiel mit gespannter Aufmerk- jzovleit. Sie wurde abwechselnd rot Wd blgß. weuig"R«serve; da sei Frankreich viel bester dar««. Abz. Kämpf (frs. Vp.) bekämpfte eine B-rschtrch- erung unserer Währung und bezeichnete eine lmderung der Wirtschaftspolitik als notwendig. Aig. v. Gamp (fckons.) vertrat den entgegenge- ctzten Standpunkt. Preußische Abgeordnetenhaus. Im Preußischen Abgeordnetenhaus« gab der Minister des Innern von Moltke eine Erklärung über die sozialdemokratische Nahld-monstration in Berlin ab. Die Polizei habe zuerst zu den Säbel» gegr'ffm, als sie mit Stöcken mißhandelt und mit Steinen beworfen worden seu Sie habe ihre Pflicht getan und Ruhe und Besonnenheit nicht verloren. Verwundet seien etwa SO Zivilisten, doch niemand schwer, und von der Schutzmannschaft ein Offi zier und 3 Schutzleute, daosn einer schwer. Die sozialdemokratische Parteileitung habe die W»r- nu.rg des Polizeipräsidenten unbeachtet geloffen und damit gewissenlos gehandelt. Die Regierung sei fest entschlossen, jeder Störung der Ordnung, Rohe und des Verkehrs mit den äußerste» Mitteln entgegenzutreten. (Beifall). Eisenbahnminister Brei tenbach kündigte die Ersetzung der Fahrkartensteuer durch eine zweckmäßigere Einrichtung an und Kultusminister Holle die Denkschrift über die Mädchenschulreform und eine Dezentralisation der Schulverwaltung. Die geistliche Schulaufficht sol beibehalten werden. Abg. Friedberg (natlib.) nannte den Etat eine verschleierte Bilanz. Fmaaz- minifier von Rheinbaben verteidigte seine Aus stellung. — In der folgenden Sitzung wurde die erste Etattberatu«g fortgesetzt. Herold (Ztr.) nahm den Finanjminister in Schutz, kritisierte die Schablonifiemngs- und Reglementierungssucht der Bureaukratie und nannte do» Zentrum, wenn es zurzeit auch ausgeschaltet sei, den festen Pol in unserer staatlichen Entwicklung. Dr. Wiemer (frs. Volksp.) erklärte, die Wahlrechttrede deS Fürsten Bülow sehe fast wie Spott aus. Seine Porlei halte ste für völlig unzureichend und in der Form für eine Brüskierung. (Beifall bei den Freis.) Der Freisinn werde im Reich, an der Blockpolitik aus nationalen Gründen fephalten, aber nichts von seinen Wahlrechtsforderunge» in Preußen Massen. (Neuer Beifall). Finanzminister von Rheinbaben verteidigte die Schutzzollpolitik als eine Notwendigkeit für uns. Justizminister Beseler lehnte eine Auslastung über den weiter- gehenden Harden-Prozeß ab. Abg. Siychel hatte polnische Klagen. Politische «»«dschau. Deutschland. Die Budgettkommission des Reichstag- , begann die Beratung des Militäretats und ' nahm einstimmig eine« Zintrumsantrag an wegen Verlegung einer Denkschrift über Abkürzung der Dienstzeit für Kavallerie und Artillerie. Der Kriegsminister sagte eine Denkschrift zu, erklärt« aber, schon jetzt sage« zu können, daß di« Frage in absehbarer Zeit nicht im Sinne der Aatragstellen gelöst werden könnte. In einem Jahr« könne der Kavallerist zwar im Reiten ausgebild«t werden; aber um das Pferdematerial auSzu« bilde«, ist nur länger dienende Mannschaft zu gebrauch««. Die Erfahrungen in Frank reich reizten nicht zur Nachahmung! Der Seniorenkonvent des Reichstags be schloß, vom 25. d. Mts. ab die Montage und Sonnabende sitzungsfrei zu lassen. Unsere Hochseeflotte wird im Februar eine vierwöchige Fahrt nach den spanischen Gewässern antreten. Ein Vertrag der Ostseemächte wird vor bereitet, doch handelt es sich nicht darum, die Ostsee zu schließen, sonder« man will den bestehenden Zustand frstlegen. Aehnlich habe» sich Spanien, England und Frankreich über das Mitt«lmeer geriaigt. Die Besprechungen befinden ;fich aber noch im erste« Anfang. Hie neue preußische Staatsschuldbuchan leihe hat gute« Erfolg. Die Zeichnungen belaufen sich auf rund 150 Millionen Mark. Ueber die neue Tabacksteuervorlage liegen wieder einmal eingehende Angaben vor, die jedoch mit Vorsicht aufzun«hmen sind. Unter anderem heißt es, die Steuer sei nicht nur eine Banderole für Zigarren, sondern auch eine solche für Rauch-, Kau- und Schnupftababak. Geg n die Blockpolitik des Reichskanzlers protestierten die demokratischen Vereine Nürn bergs und Franlfurt's a. M. in ringens zu diesem Zwecke einberufenen Versammlungen. In Resolutionen werden die freisinnigen Par teien im Reichstage aufgefordert, aus dem konservativ-liberalen Blocke auszuscheiden. Di« Nachricht von dem Entschluß einiger frei sinniger Politiker aus der freisinnigen Partei wegen der Haltung der letztere« in der Wahl rechtsfrage auszutreten, hat bisher keine Be stätigung gefunden. Zu dem Streit zwischen dem Großherzog und dem oldenburgischen Landtag wird der „Post" geschrieben : Zwischen dem Großherzog und der Großherzogin von Oldenburg herrschte längere Zeit ein tiefgehendes Zerwürfnis. In der Zeit der größten Spannung brachte die R'gierung die jetzt bekanntgettordene geheime Vorlage an den Landtag, durch die die Großherzogin von der nach den Gesetzen des Landes vorgesehenen Regentschaft aus- geschaltet werden sollte. Wie mttgrteilt, hat der Landtag die Vorlage ohne Erörterung einstimmig abgelehnt. Die Kommission zur Vorberatung des Gesetzentwurfes betreffend Sicherung der B«uforderungen beschloß, zwei L«sungen ab zuhalten. Der § 2 desGesetzes, nach welchem die fiskalischen Bauten nicht unter daS Gesetzt fall;« sollen, wurde gestrichen. Vie weitere Debatte erstreckte sich vor allem auf die Frage, ob Ersatzbauten und Umbaute« ia das Gesetz eingeschlossen werden sollen. Die Re gierung ließ durchblicke«, daß bei Annahme einer solchen Bestimmung daS ganze Gesetz wohl scheitern werde. Wan« eine Vorlage über die Unterh rltung der Volksschulen zu erwarten ist, fragen die Nationalliberalen im preußischen Abgeord netenhaus« an. Gegebenenfalls sollen Maß- nahm«« vorgesehen werde«, um eine ungerecht- ertigte Mehrbelastung der Gemeinden und )es Staates zu verhüten. Die Vorbereitungen sür neue Straße»- demonstratione» in Berlin am kommende» Sonntag, an dem im kaiserlichen Schlosse ras Ordensfest stattfindet, werden von der Sozialdemokratie im Geheime« getroffen. Die Polizei soll möglichst überrumpelt werden. Dieser Plan wird zweifellos ins Wasser fallen, da die Polizeibehörde mit Rücksicht auf daS erwähnte Ordensfest natürlich die umfassend- te« Sicherheitsmaßnahme» treffen wird. — Die gelegentlichen Ausstreuungen, die Berliner Schutzmannschaft sei am So«»tag durch Feuerwehrleute und Unteroffiziere, die man a die Uniform von Schutzleuten gesteckt hätte, verstärkt gewesen, sind grundlos. Dir Polizei in ihrer etatsmäßigeu Stärke vereitelte >en Straßendemonstranten ihr Vorhaben; sie bedurfte dazu keiner Unterstützung von zweiter ober dritter Seite. Serbien. Wie in serbischen Hofkreisen verlautet, wirb König Peter in der nächsten Zeit eine Reise an verschiedene ausländische Höfe unternehmen. Der König wird zunächst, un mittelbar nach dem bevorstehenden Zustande kommen des Handelsvertrages mit Desterreich- Ungarn, den Kaiser Franz Josef besuchen und dann nach Rom unb Petersburg reisen. Amerika. Die gelbe Gefahr. Der Bundesoberrichter Harlan, der einer der eifrigsten Agitatoren für die Verstärkung der amerikanischen Kriegs- lotte ist, hielt in der Flotteuliga eine Auf- rhen erregende Rede. Er erklärte, «s könne mit Sicherheit auf bea Ausbruch eines Konflikts zwischen der kaukasischen und der mongolischen Rasse gerechnet werden, der die ganze Welt in Mitleidenschaft ziehen werde. Die chinesische Armee, der die Japaner die erforderlichen Offiziere lieferten, könne in einem Zeitraum von nicht mehr als zehn Jahren auf eine Zahl von fünf Millionen Mann gebracht werden. Es sei daher ein Gebot dec Notwendigkeit, daß sich die amtiikanische Nation auf die Verteidigung vorbereite. zeigt« sich von diesrn Nachrichten sehr befrie digt und sprach die Ueberzeugung «us, daß El Mrani und Abdessabeck nur der Gewalt gewichen seien und bei der ersten Gelegenheit sich wieder an Abdul Asts anschließen werden.