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Rabenauer Anzeiger : 10.03.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190803100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19080310
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19080310
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-03
- Tag 1908-03-10
-
Monat
1908-03
-
Jahr
1908
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In der L n i g ? p ll l, L 6 2 el t, k. ö tzE atA u bl dl E N a L g^ünBedarfs- ^Saülerzüge Weiterberatiing des Eisenbahnetats wurden neue Beschwerden und Wünsche vorgcbracht. Abg. Dr. Dahlem (Ztr-) trat in origineller Weise für die Rancher ein, die keine Egoisten seien, aber doch mehr Rücksicht verlangen könnten. Minister Breitenbach bezeichnete das Rauchverbot in den Speisewagen als nimm-! gäuglich. Ferner war er für eine möglichst milde Handhabung der Zensur im Bahnhofs-! buchhandel. Für Schüler ließen sich im Be darfsfälle vielleicht besondere Züge emlcgen. Abg. Hilbck fordert Aufhebung der Ausnahme- larifc für die Seehäfen, mit Ausnahme der Kohlenansfnhrtarife. Die Ermäßigung der Gütertarife müsse im Auge behalten werden. Abg. Mayer verlangt Zuschlagsfreiheit der N-Züge für Schüler. Minister Breitenbach: Die Ausnahmetarifc für die Seehäfen haben nach einer genauen Prüfung größere Vorteile als Rachteile für unsere Industrie gebracht, doch soll die Frage der Aufhebung von neuem erwogen werden. Die Znschlagsfreiheit der D-Züge für Schüler läßt sich nicht in Aus ¬ machte bei fo?t für Kamerun die Enteignung? propriation sbstM Bonaberi ist dnrch Gesetz festgeleg as Mch salb' anMcr HArt- erhöhung Anteil haben, wenNs es-Mit großen Auslagen die Halbinsel zu eistsm^wichtigen ei entscheidend. Von einer Verstimmung der ol denburgischen Negierung könne keine Rede sein. In der folgenden Sitzung wurde der Etat des Ministeriums des Jnucru wciterbcrateu. Abg. Bruhn (Reformp.) verlangte gesetzliche Maß nahmen zum Schutz gegen die Warenhäuser und reu Tewoismns der sozialdemokratischen Gewerk- chaften, wie er sich jetzt wieder im Baugewerbe ^ci>c. Bei dem Wettrennen um die Gunst der Arbeiter dürfe der Handwerkerstand nicht ver gessen werden. Der Redner war für die Errich- inng eines Reichshandwerksamts. Abg. Kuberski (Pole) forderte namentlich Schutz für die pol nischen Arbeiter. Dr. Mayer (Ztr.) betonte die Notwendigkeit der Schaffung eines RcichSkartell- amts, um die Konsumenten vor der Kartelldikta tnr zu schützen, die im Jnlande die Preise hoch halte und an das Ausland billig verkaufe. Graf Kanitz (kous.) ging ans das Kartellwescn näher ein. Er wies ans den Nicsenkampf gegen die „Ringe" in Amerika hin. Wir seien ans dem besten Wege, dahin zu kommen, wo sich Amerika bereits befinde, dahin, daß die Trusts der Re gierung über den Kopf wachsen. Die Erhebung über die Kartelle sei so, wie sic vorgcnommen worden, wertlos gewesen. Habe man doch al? Sachverständige das Kohlrnsyudikat und andere Ringe selbst gehört, seien gerade doch die wich tigsten Fragen mit dem Hinweis auf das Ge schäftsgeheimnis umgangen worden. Fuhrmann (natlib.) begründete den Antrag seiner Partei über Mindestpreise im Handwerk. Abg. v. Dirksen (freik.) nannte einen neuen Streik im Bauge werbe frivol und nannte den sozialdemokratischen Terrorismus. Für den 1b!. März seien neue Demonstrationen geplant, dagegen müsse einge- schritten werden. veränität des Sultans, Integrität seinen Staaten, Gleichheit der Behandlung in kom merzieller Hinsicht. Auf diesen Grundsätzen sollen die Reformen zur Herstellung von Ruhe, Frieden und Gedeihen in Marokko be- rnhen. Danach hat Frankreich kein Recht zu Feindseligkeiten gegen den Gegensultan Mulay Hafid, und dennoch scheinen solche, wie die Verstärkung der Truppen bei Casa blanca auf 13 000 Manu nnd die Berufung ! Lyauteys andenten, geplant zu sein. — Bis zum Eintreffen der Trnppenverstärknngen in Casablanca will General Damade, sobald er von dem gegenwärtigen Marsche zurückgekchrt ist, seine Operationen einstellen. Diese Unter brechung diirftc drei bis vier Wochen dauern Portugal. Franco über die Vorgänge der letzten Zeit in Portugal. Die „Köln. Ztg." meldet aus Lissabon: „Franco schreibt an einem Buche, welches interessante Enthüllungen über manche noch unaufgeklärte Einzelheiten der letzten Vorgänge unter der vorigen Regierung bringen wird, und in wenigen Monaten er scheinen dürfte. Die vielfach in der auslän dischen Presse immer noch verbreitete Au fassung, daß die Königin Amalie sich al Gegner Francos verhält, entspricht nicht den Tatsachen, die Königin läßt ihm volle Ge rechtigkeit widerfahren. Die allerdings be stehende Abneigung des vergnügungssüchtige, und feinerer Geistesbildung nicht sonderlic Aus aller Welt. Räuberische Ucbcrfällc sind an der Tages' ordnnng. In Rothenburg in der Oberlansitz wurde von zwei Männern ein Attentat auf einen Briefträger verübt. Der Beamte wurde im Walde eingefallen, schwer verletzt und seiner Wertsache» beraubt. — Ueber einen unheimlichen Vorfall wird aus Halle a. d. Saale berichtet: Ein Un bekannter klopfte nachts den Wirt vom „Rote» Haus" bei Krosigk heraus. Als der Wirt die veutZcher Reichstag. Im Reichstage, am Mittwoch, dem 68. Ge- »urtstage des Präsidenten, prangte ein Blumcn- trauß auf Graf Stolbergs Platz. Der Präsident »linkte gerührt. Die Beratung des Etats de? eichsamts des Innern wurde fortgesetzt. Auf eden der Abgg. Kämpf (freis. Volksp.), von Hamp (freik.), der zur Ordnung gerufen wurde, weil er von „törichten Buudesratsvcrordnungen" wach, Raab (wirtsch. Verg.) und Dowe (freis. Verg.) erwiderte Staatssekretär von Bethmann, die Frage der Errichtung einer Außcnhandels- telle bedürfe weiterer Klärung. Um Zollbeschwer- wn abzuhelfen, habe der preußische Handels muster neue Bestimmungen ausgearbeitet. Die Denkschrift zur Pensionierung der Privatbeamtcn wffe er im nächsten Monat vorlegen zu können, die Zurückziehung der Hilfskasscnnovelle sei nicht geplant. Der Staatssekretär verteidigte dann die Wahl der beruflichen Organisation für die Ar- bcitskammern. Er fasse seine Entschlüsse nicht einseitig, weder den Arbeitern noch den Arbeit gebern zuliebe. Das Interesse der Allgemeinheit Läden getötet, dessen / sal des ist'der' Zu verkrac! hat fick das^n war, zur R in Lon T° der Pc jährige Vorher scheinst " auf in Verurt samme Ei Münch Ausseh offener einen pfänge langt droht. Polize Empß es iß ihnen Erpre Ludov W an ack der re Die Mark G ist die 22 B Man einer Hera» lösche stuhlb Eckhä T Graf Vater gen 5 rativc hatte junge verhe in lei Hand» lungk -r sten Jahr Men bei d auf! neuli grap Schu diese »nzu sinn, ganc lwiß Hind ihne» stani und einer etst Lehi Wie stell» vegungskrieg, der jetzige ein Pofitionskrieg. Im rimkriege, in dem die Verhältnisse jenen des 'tasiatischen Feldzuges ähnlicher waren, büßten ic Russen etwa 250,000, die Alliierten (inkl. Türken) an 300,000 Mann ivährend eines Zeit raumes von 27 Monaten ein. Aber alle diese Verluste sind trotz ihrer Größe fast ein Kinder- ücl/gegen jene der napoleonischen Epoche oder ;ar gegen die Opfer des dreißigjährigen Krie ges. Den ganzen Verhältnissen nach, ebenso auch nach Größe und Zusammensetzung der Heere, kommt die Feldzugsperiode 1812—15 den modernen Verhältnissen am nächsten. Der Feld zug 1812 allein kostete den Franzosen nachge- vicsenermaßen 550,000 Mann, jener 1813 in Deutschland etiva 540,000 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen der Feldarmee, cner 1814 schätzungsweise etwa 50,000 Mann. Von dieser Summe von 1,140,000 Mann sind etwa 150,000 Mann abzurcchnen, die Ende 1814 aus der Gefangenschaft zurückkehrten, hingegen twa 45,000 Mann hinzuzuzählen, welche die in Deutschland zurückgclassenen FestungSbesatzungcn cinbüßten, und 500,000 Mann, die der Feldzug in Spanien und Italien kostete, ferner etwa »0,000 Mann als Verlust deS Feldzuges 1815. Nacht zusammen rund 1,700,000 Mann für vier Jahre auf etwa 40 bis 41 Millionen Einwohner, die Frankreich damals einschließlich der bata- vischen Provinzen und inklusive der deutschen und italienischen Departements zählte! Rußland kostete die .Kriegsperiode von l812—14 (inklusive Türkenkrieg) mindestens eine Million Menschen. Oesterreich hatte 1812 etwa 25,000, 1813—14 in Deutschland etwa 58,000 Diann, in Italien rund 15,000 Mann vor dem Feinde verloren, 1815 deren 12,500, eingerechnet der infolge Krankheit verstorbenen 30,000 Mann, zusammen rund l 10,000 Mann, lieber Preußen existiert keine derartige Zusammenstellung. Nach den Verlusten der österreichischen Truppen, nach der Größe der von Preußen ausgestellten Streitkräfte geschätzt und der Zahl der Schlachten, an denen preußische Truppen beteiligt waren, muß deren Verlust mindestens 120,000 130,000 Mann be tragen haben. Die vier Hauptbeteiligten an die sem Ricsenkampfe büßten allein nahezu 3,000,000 Diann Soldaten ein. Hierzu kämen noch die Ver luste der Zivilbevölkerung infolge der KricgS- scuchcn, die Verluste der Nheinbundstrnppcn deren Kontingente 1812 fast ganz, 1813 zum großen Teile nufgericbcn worden waren und die 1814 dennoch wieder auf dein Plan erschienen — die Verluste der Italiener, Spanier, Dänen, Schweden, Engländer (der blutige Feldzug in Spanien, 1815 Waterloo!) was sind gegen diese Opfer jene des mandschurischen Feldzuges! Und damals stand Europa am AuSgang einer zwei Jahrzehnte langen Periode blutiger Kriege, während Rußland und Japan lange Friedens perioden hinter sich hatten. Dabei zählten die an dem zitierten 3,000,000-Verlust beteiligten Staa ten damals weniger Einwohner al? heute Ruß land und Japan zusammengeuommen. Und was bedeuten nun gar die Opfer der Periode der Befreiungskriege gegen die Schrecken des Dreißig jährigen .Krieges, der allein Deutschlands Be völkerung von 24 Millionen auf kaum fünf Millionen reduzierte. Also blutiger werden die Kriege gewiß nicht. Vie Opfer des Krieges einst unü jetrt. Der österreichische Gcncralstabshauptmann Hugo Kerchnawe im Märzhcft von Velhagen Klasings Monatsheften kommt ans Grund rei chen statistischen Materials ganz entgegen de landläufigen Meinung — zu dem Schluß, da die Kriege der Gegenwart trotz der größeren Streiterzahl und der größeren Zahl von Zu sammenstößen bei weitem nicht so blutig verlau fen wie die der Vergangenheit. Die Russen, so führt er ans, verloren in dem eben beendeten 18monatigen.Kriege ihren letzten offiziellen An gaben nach zu Lande rund 207,000 Mann an geneigten Herzogs von Oporto gegen Franc wird in eingeweihten Kreisen auf die unnac giebige Strenge znrnckgeführt, mit welcher der sparsame frühere Premier den verschwen derischen Liebhabereien des Herzogs jedweden Vorschuß verweigerte. i scheint ein lbschaftsstener ^-WissiM» genommen zu s öDie Andcu- tungcnH dic der bayerischkAFijianzminister v. Tante Sidonie sieht ihre Nichte groß an. Das übersteig, denn doch alle Begriffe. Der Einblick, den sie soeben Hw Adelheids Charakter gewonnen, befremdet sie öchlichst. Daß sie egoistisch und oberflächlich ist, weiß sie, aber solche Fa.sck« heit und hinterlistige Berechnung hätte sie ihr nicht zugetraut. Kühl erwidert sie deshalb: „Tue, was Du nickt lasse» kannst! Du bist alt genug, um zu wissen, wie weit Du gehe» darfst — Du rennst Werner. Nur eins noch, iaß mich gänz- lich aus dem Spiel". „Aber ja docb. bestes Tantcken. Ich habe auf Deine Hilfe auch nicht gerecknct Doch das Versprechen mußt D» mir geben, Werner nichts von meinem Argwohn zu ver raten". „Dazu bedarf es keines Versprechens", erwiderte sie ab lehnend. „Ich werde mich lebhaft hüten, in Werners Ge- heimniffe zu dringen, wenn er solche wirklich haben sollte, was ich noch ^ehr bezweifle". „Du kannst noch zweifeln? O heilige Einfalt! Für mich ist jeder Zweifel ausgeschloffen". „Adelheid, ich verstehe Dich nicht. Du widerspr chst Dib fortwährend. Einmal hoffst Du noch, ihn zu gewinnen, dan» wieder bist Du felsenfest von seiner Neigung zu »mer ander» überzeugt!" „Aber goldigstes Tantchen! Trotzdem kann man dost hoffen". „Wie gesagt, ich verstehe Dich nicht. Doch laß ich hab? genug für heute. Km den Schlaf hast Du mich glücklicb wieder g bracht, es geht mir wie ein Mühlrad im Kop heruml" Seuffend erhebt sich di» alte Dame und gebt- j Adelheids Hand, welche die'e ihr zum Gutenachtgruß ent gegen st reckt, übersehend, zur Tür. „Nicht böse sein, mein Tantchen", schmeichelt die ihr ff' fort nachgeeilte junge Frau, indem sie zärtlich den Arm u»' chre Schultern legt. „Und nicht war, es bleibt bei unsres s Verabredung, daß Du Werner nichts von a ledem verrätst? > ^Mtzinetwegenl" lautet der etwas ungeduldige,Bescher« Politische Rundschau Deutschland Punkt unseres,. KolonicübesiM machst,., Dff! Grundstückseigentümer crhaWi LMwrÄvWgös- enteignnng den jetziger Worb-»des Landes» be- f zahlt. Den Firmen werdmMekGümdstücke ans 50 Jahre verpachtete der Pachtvreis wird von türkst zuFür Deutsch-Sübwestafrika wurde vom Staats sekretär Dernburg ein Nachtrcrgsetat ange kündigt. Die Abmachungen, die der Staats sekretär mit Hen UdlMlen^andgesellschafteu getroffen hat; sind' dsb „Tugrsztg." zufolge cinwaiwü^uiM Mrstimd^ Die Landkom- nüssioii' soll' die Abmachungen einstimmig ge billigt'halM; wünschenswert wäre ihre Ver öfscntlWinst Ä^Äblehnung des Sprachenparagraphen iu dem Vereinsgesetzentwurf war laut Wests. Volksztg. dem Fürsten Bülow sehr willkom men. Der Kanzler hofft nach dem Blatte, daß auch das Plenum den bekannten 8 ? ablehnen werde, sodaß die ganze Vorlage zurückgezogen werden könne. Daß dies die Gedanken des Reichskanzlers nicht sind, bedarf keiner weiteren Versicherung; andererseits ist es jedoch gewiß, daß mit dem Sprachen paragraphen der ganze Gesetzentwurf fällt. Die neueste Denkschrift der Ansiedlnugs- koiumission ist dem preußischen Abgeordneten- hausc zugegangen- Das AnkaufSgcschäft hat im Jahre 1007 bedeutend nachgelassen, da die Mittel zur Neige gingen, und beschränkte sich auf 14 Millionen Mark gegen 42 Mill, im Jahre zuvor. Insgesamt sind bis zum Schluffe des Jahres 1007 335 000 Hektar erworben und mit 306 Millionen Mark bezahlt worden. Aus polnischer Hand stammen ca. 106 000 Hektar. Die Besiedelung macht gute Fortschritte, im ganzen wurden 13617 Ver träge abgeschlossen. Preußisches Abgeordnetenhaus. Bei der „O, er hat sie, er denkt immer daran, wenn er jo ver träumt ins Blaue schaut und so glücklich dabei lächelt", klagte Adelheid, von neuem in Tränen ausbrechend. „Davon habe ich noch nichts bemerkt", murnielte die Tante und schüttelte ungläubig das Haupt. „O Du! Wie solltest Du auch? Aber ein liebendes Auge sieht schärfer und erkennt die kleinste Veränderung in Blick und Miene des Geliebten. Ich hab» es wohl bemerk, wie sein Gesichtsauedruck immer stählender wurde in den letzten Tagen Und gestern die schlechte Laune, dle er uns fühlen ließ, hatte nur seinen Grund in dem abscheulichen Rezen- wetter, das ihn verhinderte, nach Münster zu gehen. Aber ich komme schon noch hinter seine Schliche, koste es, was es wolle. Nur keine Unbesonnenheit, liebes Kind", mahnte die Tante, „Du könntest Dir alles dadurch verderben". „Einerlei", jagte diese, „'ch muß Gewißheit haben. Und auf welche Wehe willst Du die erlangen?" ,',Einen Augenblick zögert die junge Frau, dann erwidert sie leickthin: „O, ich habe eine Bekannte in Münster, die Frau un eres SchulinjpektorS in Weh au"! Dieselbe, die Du mir neulich im Theodorshaller Forsthau'e zeigtest und die unausstehliche Klatschbase von Wehlau nanntest?" Eine dunkle Röte steigt in Adelheids Antlitz bei dieser in scharfem Tone gestellten Frage. Doch unbeirrt erwidert sie sckrofs: Jawohl die'elbc!" Den vorwurfsvollen Blick der Tante mehr fühlend wie sehend, lacht sie gewunden auf. „Der Zweck heilet die Mittel. Keine andere könnte mir den Dienst erweisen, den ich vcr'ange". „Und Du g'aubst, daß sie dazu bereitsein wird, nachdem Du sie neulich so hochmütig geschnitten hast?" „Ob sie w'rdL lachte Adelheid verächtlich auf. „Sie versichert, daß sie es sich noch zur großen Ehre rechnet, n enn ick sie um e ne Gefälligkeit ersuche. Übrigens kann ÜL ja io tun« als hätte ich sie neulich nicht erkannt"^, ... Roman von M. Aneschke-Schönau. 17 „Unterstehe Dlch nicht, das zu tun!" brauste Adelheid auf und tritt mit geballten Händen und funkelnden Augen dicht vor die Tante. „Adelheid!" ruft diese, empört durch das Gebühren dieser leidenschaftlichen Frau. „War fällt Dir ein, m ch so unge bührlich anzufahren?" Beleidigt erhebt sie sich, um das Zimmer zu verlassen, doch im selben Moment fühlt sie sich fest umschlungen und ausf das Sofa herabgezogen. In leidenjchlaftliches Weinen aubrechend, kniet Adelheid vor ihr nieder und birgt den Kopf in ihren Schoß. „Verzeih mir, Tante!" ruft Adelheid schluchzend. „Ich wollte Dich nicht kränken. Verlaß mich nickst in meiner Verzweiflung. Ich bin ja so unglücklich, ich weiß nicht, was ich rede und tue, ich weiß nur, daß ich ihn verloren und das macht mich rasend vor Schmerz und Eifersucht. Seit dem Moment, wo mir Leutnant Rot erzählte, daß er Werner mit einer bildschönen, jungen Dame auf der Ebern- burg getroffen, wo sie zusammen gefrühstückt haben und dann weiter spazieren gegangen sind, habe ich keine ruhige Minute mehr!" Tante Sidonies Zorn ist anges chts des Kummers rasch verslogen. Mitleidig streichelt sie den dunklen Kopf der Weinenden und tröstet: „Das kann doch eine gute Bekannte und ein ganz harmloses Zusammen!, effen gewesen sein, Wie kannst Du Dich darüber so ausregen? Warle doch ab —" „Nein, nein, nicht abwarten, bis es zu spät ist!" ruft Adelheid aufspringend. „Handeln, daztvischentreten". „Kind, Du rasest. Ich bin überzeugt, daß dies alles nur Hirngespinste sind, zu denen Dich Deine maßlose Eifersucht veranlaßt, denn wenn Werner wirklich seine andere Neigung hätte —" I sicht stellen. Dagegen ließen falle, wie oben schon ge LMlegen^fBeiM.) Flick'Ne iReichSfinanz vocsiclMcr MMmcLer ll Pfay darüber machte,^ Md Mnjalls un Mysten' McW' bcWtciM'ert. Wird zum Ausbau. o)r Erbschaftssteuer gegriffen, nnd diese ann^nf Ehegatten und .Kinder ansge- hchn^ so wird nach zwei Seiten hin eine weitgehende Rücksichtnahme obwalten. Ein mal werden die kleinen nnd mittleren Ver mögen nach Möglichkeit geschont nnd nnrdie großen stärker herangezögen werden. Ans andere werden Ausnahmebestimmungen für den Grundbesitz platzgreisen. Mit dieser Ein schränkung glaubt man im Bundesrat wie im Reichstag eine Mehrheit für den Ansban der Erbschaftssteuer zu gewinnen. Das erstedentscheBergungs-n.Dockschifffür Unterseeboote ist inKielin Dienst gestellt worden. Frankreich. Die Operationen Frankreichs entfernen sich immer mehr von den Bestimmungen der Algeciras-Akte, die französische Regierung sieht sich immer aufs neue genötigt, für ihre Pläne lind Maßnahmen die Zustimmung der Sig natarmächte einzuholen. Erfreulich ist dieser Zustand nicht, und es ist dringend zn wün schen, daß die Taten der französischen Gene rale in Marokko sorgfältiger mit den Worten der Negierungsvertreter der Republik und der Generalakte von Algeciras in Einklang ge bracht werden, deren Haupttitel lanten: Son- Toten und Verwundeten, die Japaner nach den höchsten Angaben 218,000 Mann. Nun, die Zahlen nehmen sich ja sehr schrecklich aus aber der nur siebcnmsnatigc Feldzug von 1870/71 kostete den Deutschen 130,000 Mann an Toten, Verwundeten nnd Gestrrbcnen, den Franzosen 285,000 (Minimum). Aber das war ein Be-
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