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Memim Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnementSprets einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes I,SV Mk. I I?" I n s e r a t e kosten die Sp altenzeile oder deren Ztltnug für WllMld, Ätlfersdart, «SHAF««.« Klein- nnd Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikativuskraft für amtliche Bekanntmachungen. > - > . — . Nummer 32. Fernsprecher: Amt Deuben 114. Sonnabend, den 14. März ltMA. Fernsprecher: Amt Deuben 114. 21. Jahrgang. — - - --- Bekanntmachung. Der links vom Eingänge befindliche Teil dkS Friedhofs soll demnächst in Ordnung ge bracht werden. Diejenigen, welche ein Interesse an der Erhaltung der Gräber ihrer Angehörigen haben, werden gebeten, sich mit dem hiesigen Psarramte ins Einvernehmen zulsetzen. Rabenau, am 12. März 1908. Der Kirchenvorstand. P e s ch e ck. Allt n-b una fern Rabenau, den 13. März- — Weißeritztalsperre bei Malter. Zu Hunderten werden die Ausflügler kommende« ssrühling in den idyllischen Rabenauer Grund hinauSströmen, kommt doch zu den Naturschönheilen jetzt noch eine neue An- ' zichungSkrast: der Bau der Weißeritztalsperre hinzu, ein Riesenwerk menschlicher Technik, bestimmt, den Plauenschen Grund vor Kata strophen zu bewahren, wie solche 1897 aus- trat, und die „wilde Tochter des Gebirges", die Weißeritz, .zu steter Tätigkeit anzuhalten. Ein Passieren deS Grundes jetzt, wo aus allen sselsntzen Wasser hervorsprudelt, oft romantische Kaskaden bildend, ist wohl schwierig, aber nicht uninteressant. Etwa in der Mitte zwischen den Stationen Se if e r S v o r s und Malter der HainSberg-KiPSdorser Sekundärbahu ist die schmälste, aber immer noch über 100 Meter breite Stelle im Grunde sür das Erbauen der am Fnße 30 Meter breiten und 35 Meter hohen Sperrmauer auSer sehen worden. Durch Arbeiter der Herren Baumeister Gebrüder Fichlner-DreSden-Plane« werden j-tzt sowohl im Grunde, als auch an den beiden Abhängen VersuchSschächte geteuft, um die Tiefen zu er- sorschen, in welchen festes Felsgestcin vor handen ist, das imstande ist, die ungeheure Last der Cyklopenmauer und den Druck vieler lausend Kubikmeter Wasser auSzuhalten. Im Grunde selbst Hal man unter steter Bcnutznng einer Dampjpnmpe Tiefen von 7 Meter auS- gcschachtet, ehe man durch den Talschotler aus FelSgestrin stieß. Schwieriger gestatten sich die Arbeiten an den Hängen, wo schicferatige, aber feste GnciSart sich befindet. Die obere Breite dieser anS Felsblöcken zu errichtenden Sperrmauer beträgt 11 Meter und erhält "ne Fahrstraße, zwei Fußwege, rv. zu beiden Seäen WälterhäuSchen. Durch diese Straße werden die Orte PaulSdors-Seifen einerseits ' und (Ober-) Malter-Oberhäslich-Wendischcars- do>f andererseits in nähere Verbindung gebracht. Ehe die Arbeiten an dem Bau der Sperr mauer beginnen können, wird zunächst am rechten Ufer der Weißeritz ein Tunnel in den Felsen eingesprengt und durch diesen der Fluß umgeleitrt. Ebenso die Bahn. Hier machen sich jedoch Maßnahmen nötig, zum Teil Kunstbauten, daß es fast unwahrscheinlich ist, wenn be hauptet wird, das Umlegen der Bahn werde 1S09 beendet sein, der ganze Riesenbau 1915. Dicht südlich vor dem Bahnhof Spechtritz verläßt, wie geschlagene Markierpfahle zeigen, die neue Bahntrace den Grund und steigt schräg au dem rechten Rande empor, wobei allerdings Felspartien zu durchbrechen, Seiten schluchten zu überbrücken sind. Erst einige hundert Meter vor der Schneidemühle des Herrn König- SeiferSdorf (Haltestelle) über quert die Bahntrace den Grund auf 20 bis 25 Meter hoher Brücke und läuft dann hoch oben dem Wasserspiegel deS Stausees eutlaug, um dann bis nahe an die sogen. „Knochen michle" vor Dippoldiswalde geführt zu werden. Bahnhof Malter, sowie mehrere in dem unter Wasser gesetzten Teile des Grundes befindliche Anwesen: Mühlen, Restaurants usw., werden offenbar angekauft und abgebrochen. Die Wälder zu beide» Seiten des Grundes sind bereits gefällt, oder fallen jetzt unter der Axt und Säge zahlreicher Waldarbeiter. Als Leiter brs Ganzen kommt daS Königliche Wasser bau-Amt in Betracht. — In daS Handelsregister ist auf Blatt 187 die Firma L. C. Schütt in Kleinölsa und als deren Inhaberin Frau Louise Caro line Katharine verehel. Schütt geb. Bohnsack daselbst eingetragen worden. Prokura ist er teilt dem Kaufmann Carl Heinrich Johann Friedrich Schütt in Kleinölsa. Angegebener Geschäftszweig: Holzwarenfabrikation. — Sein 50jährigeS Berufsjubiläum begeht heute Sonnabend Herr Schmiedemeister Behnisch in Kreischa. — In einem Dresdner Blatte werden Be schuldigungen laut, nach denen einige Pöt sch app el er Kleinhändler billiges Mehl zum Wiederverkauf erhalten hätten; <s seien ziemlich umfängliche Durchstechereien seit ge raumer Zeit mit Mehlkutschern betrieben wor den. Als Geschädigte komme die Braune'sche Getreidemühle in B.tracht, bei der schon vor einigen Jahren ein schwunghafter Handel mit billigem Brot betrieben worden sei, der seinen Abschluß in der Verurteilung mehrerer Brot kutscher mit zum Teil beträchtlichen Freiheits strafen gefunden habe. Dicsmat dürften auch Potschappeler Ladenbesitzer mit in die Sache gezogen werden; cs sollen ziemlich weite Kreise beteiligt sein. Daß der Handel nicht unbedeu tend gewesen sei gehe daraus hervor, daß allein bei einem Ladenbesitzer ein kleines Fuder ge rettet hat weiden können. — Die 2. Strafkammer des Landgerichts Dresden verhandelte gegen den in Böhmen geborenen Geschäftsführer Josef Karl Dörr wegen Untreue. Der Angeklagte betrieb früher in PotschapPel eine Spiegel- u. Rahmen fabrik, verkaufte diese an einen gewissen Krause und blieb in dem Unternehmen gegen 1500 Mark Jahresgehalt als Geschäftsführer tätig. Als solcher soll er sich eine ganze Anzahl ge ringer Geldbeträge von Kunden angeeignet haben Da sich der Schuldbeweis nicht er bringen läßt, wird der Angeklagte freigesprochen. — Die „Arb. Z." teilt mit daß die Mit» glieder-Versammlungen des sozialdem. Vereins für den 6. Reichstagswahlkreis in einzelnen Bezirken als schlecht zu bezeichnen seien. Im 4. Bezirk wandte man sich gegen einen Pot schappeler Lehrer, weil er unter den Schul kindern seiner Klasse Agitation für eine patrio tische Zeitung betreibe. In einer Versammlung zu Tharandt wurde gegen das Abhalten von Bibelstunden agitiert und über Wohnungs verhältnisse debattiert. — Das 17jährige Dienstmädchen Anna Marie Semig fand wenige Tage vor dem letzten Weihuachtsfeste auf der Dresdner Straße zwischen Coschütz und Gittersee ein Porte monnaie mit 30 Mk. Inhalt. Das Täschchen warf sie weg, während sie daS Geld für sich behielt. Der Vorgang wurde bekannt und die Semig wegen Fundunterschlagung unter An klage gestellt. Da eS nicht daS erste Mal ist, daß die Angeklagte daS Gericht beschäftigt, er hält sie 2 Wochen Gefängnis. — In Flöha ist am Sonntag eine da selbst erschienene Broschüre „Die Verbannung ins Irrenhaus" gerichtlich beschlagnahmt worden. Sie strotzt von schwerem Beleidigungen. Der Herausgeber ist ein 22jähriger Man». Be leidigt werde» durch die Broschüre der Flöhaer Gemeinde Vorstand, mehrere Gemeinderatsmit glieder und verschiedene andere Personen, so wie die Verwaltung des Frankenberger Kranken hauses. Dresden. Im Landtage kam es rm Mittwoch bei der Beratung des Antrags der freisinnigen Abgg. Bär und Noch, die Wahl- rechlsdeputation öffentlich tagen zu lasse», zu erregte» Auseinandersetzungen. Der Präsident untersagte namens des Direktoriums jede Be rührung der Verhandlung in der Wahlrechts- deputation. Dadurch wurde der Interpellant Abg. Bär genötigt, eine Begründung auf ein paar Bemerkungen zu reduzieren. Als der Ab geordnete trotzdem die Verhandlungen in der WahktechtSdeputation streifte, drohte der Präsident ihn zur Ordnung zu rufen. Der Abgeordnete Bär bezeichnete die ganze Art, in der die Frage der Wahlreform behandelt wurde als einer Kulturvolkes unwürdig und sagte er habe eS satt, Mitglied einer Dunkelkammer zu sein. Als der Abg. Bär weiter sagte, daß wir gegen jede Geheimhaltung der Verhandlungen sind, kam es zu einem sensationellen Zwischen fall. Auf de» dichtbesetzten Tribünen ertönte lebhaftes Bravo, der Präsident ließ darauf die Trübinen räumen und zwar sowohl di« öffentlichen wie auch die Negierungtribünen nur die Vertreter der Presse durften auf ihren Plätzen verharren. Im Hause entstand ein leb hafter Tumult, der sich bis auf Straße fort setzte. Der Präsident erließ dann Ordnungsrufe an die Abgg. Goldstein und Günther, weil sie die Anordnung des Präsidenten als groß, artig kritisiert hatten. Der freisinnige Antrag wurde schließlich gegen 4 Stimmen der Wahl rechtsdeputation überwiesen. — Ein Familrendrama ereignete sich in der Permoserstraße 9 in Dresden. Infolge ehelicher Zwistigkeiten wollte die 19jährige Ehesrau des Griechen Kontos ihre» 26jährigen Mann verlassen; darüber geriet dieser in große Aufregung und griff zum Revolver. Mit zwei Schüssen verletzte er seine Frau schwer und lötete sich darauf mittels einer Schusses in die rechte Schläfe. Die verwundete Frau wurde in das Friedrichstädter Krankenhaus gebracht. Die Ehe war kinderlos. — Die sür 1910 geplante internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden soll erst 1911 stattfinden. LeMks-Obst-'ndGartenbau- Verem f. Tharandt n. Amg. Alonta«, ä. 16 Kar«, adencks ^/,8 Ukr Per^lmml^mg im AmÄo^. Bortrag des Herrn Gartenbau-Inspektor Braun bart über „kedanttiunx äse Odstbäumo in äen eilten Fakiren navk äer ktlavLUNA. vbinann. Th Pabst lügen il verleiht ein zartes, reines Gesicht, rosiges, jugend frisches Aussehen, weiße, sammetweiche Haut und blendend schöner Teint. Alles dies erzeugt die echte 8tlllteiii>le^-I.iIieiWileIi-8eise L St. so Pf. bei: Karl Röber. Zur HMsirmtm empfehle Kleiderstoffe in »vkEESi'L u. sandig a Mtr v 1 Mark an. Stükn. ^WlMs^siÄile Jeld zu paektvn 8«8uekt. Angeb, sind i» der Exp. dies. Bl. nicderzulegen. Whos ßwMa. Morgen Sonntag Wrilttkmlzchell wozu freundlichst einladet der Vorstand. WWMWWWWWWMWWWDWWMM^» (1. Absaal), 550 m Höhenlage, verk. L Ztr. 9 Mk. in Käufer-Säcken ab Station Burkers dorf gegen Nachnahme R flviAvkvi*, Gutsbesitzer, VittorsbavUsPost- «.Bahnstation Burkers dorf Bezirk Dresden). — Am 7. d. M. explodierte'die Azetylen GaSanlage des Gasthofes in Luch au bei Glashütte bei Vornahme einer R-Paratur an derselbe«. Der Luchauer Schmiedemeister, der, platt auf dem Boden liegend, den Apparat nachsehc« wollte, hatte nur leichte Brand wunden davongetragen. Der entfernt davon stehende Wirt jedoch ist im Gesicht, an Hals und Armen schwer verbrannt, sodaß die Haut ui Fetze» herabhing. — In Borna bei Leipzig spielte sich im Gasthof z. Ziwmerhof «in Familiendrama ab. Dort verrichtete die ArbeiterS-Ehefrau Födisch, die seit einigen Wochen von ihrem Ehemanne getrennt lebte, Aufwärtcrdicnste. Födisch drang gegen 11 Uhr in die Küche ein und feuerte auf seine Frau, die dort mit einigen anderen Frauen am Tische saß, einen Revolverschuß ab, durch den diese ernstlich verletzt wurde. Dec Attentäter stürmte daraus in die Gaststube zurück uud ehe er gebindert werden konnte, lötete er sich vor den dort anwesenden zahl reichen Gästen durch einen Schuß in den Kopf. Födisch stand im 55., seine Frau im 43. Lebensjahre. Sie waren erst seit Ende vorigen JahreS in zweiter Ehe verheiratet. — Der Major z. D. v. Tettau vom Bezirks-Kommando Plauen wurde vom Kriegs gericht der 4. Division zu Chemnitz wegen schwerer Untreue, Fälschung öffentlicher Ur kunde«, nämlich einer Posteinzahlungsquittung, und wegen privater Urkundenfälschungen 7 Fällen zu 18 Monaten Gefängnis und Aus stoßung aus dem Heere verurteilt. Der Major Halle seine, infolge Morphiumerkrankung enl- mündigte Schwester, deren Vonnund er war, s(il 1901 um insgesamt 2000 Mark geschädigt. '— Gerüchtweise verlautet, daß der Leip ziger Oberbürgermeister Dr. Tröndlin dem nächst in den Ruhestand tritt- Ats Nachfolger wird der Reichstiigsabgcordnete Dr. Junck genannt. Kirchennachrichten von Rabenau k^viitsg den 13. März, nachm. 6 Uhr Beichte u. Feier des hl- Abendmahls. — Sonn tag, den 15. März Dom. Neminiscere. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst: Pastor Nöseberg-NiederhäS- lich. Predigltexl: Ebr. 12, 1—6. Nachm. 2 Uhr Fastenbeten sür Kleinölsa in der Schule zu G^oßöisa. Nachm. halb 4 Uhr Beerdigung Nachm. 5 Uhr Kirchentaufen. in Rabenau. Mittwoch, den 18. März Bußtag. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Predigtt: Matth. 16, 26. Nachm. 5 Uhr Beichte und Feier des Herl. Abendmahls. Allgem. Kirchenkollek, für die in nere Mission Geboren: Am 29. Februar dem Maler Alfred Hugo Schmidt hier ein Soh». Am 4. Mäiz dem Postboten Johannes Woldemar Schneider hier ein Sohn. Getauft: Am 8. März Marie Martha Sommer, Tochter des Fabrikarbeiters Karl Aug. Sommer in Obernaundorf. Erna Gertrud Lorenz, Tochter des Maurers O. Hugo Lorenz in Obernaundorf. Frida Martha Göpfert, T. des Möbelp. Bruno Otto Göpfert in Obernaun- dorf. Max Otto Hengst, unehel. Soh« der Wirtschaften« Anna Maria verw. Roch' geb. Hengst in Nabcnmi. Aufgeboten: Heinrich Arthur Ritter, Brauereivertreter in Chemnitz, Witwer u. Ida Hedwig Perlkß in Chemnitz. ' Gestorben: Am 10. März Max Erich Hanke, Sohn des Tischlers Karl Wilhelm Hanke in Kleinölsa, 4 Mon. 25 Tage alt, w. am 14. März beerb, w. ist. — Am 11. März Martha Johanna Schreiber, Tochter des Stuhlbauers Max Otto Schreiber in Ober naundorf, 1 Jahr 2 Mon. 4 Tage alt, w. am 14. März beerb, w. soll. — Am 11. März Gustav Hermann Ullrich, Möbelpoliermeistcr und Hausbesitzer hier, 60 Jahre 2 Mon. 29 Tage alt, w. am 15 März beerb, w. soll. Kirchennachrichten von Somsdorf. Ain Sonntag Neminiscere Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Luc. 18, 31—43.