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Rabenauer Anzeiger : 29.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190802290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19080229
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19080229
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-02
- Tag 1908-02-29
-
Monat
1908-02
-
Jahr
1908
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Politische Rundschau. Deutschland. Eiseubahnreformen kündigte der Eisen- bahnminister in der Kommission des preußi schen Abgeordnetenhauses an. Die Schnell züge sollen bald alle in V-Züge umgewaudelt werden. Handlungsreisende, die über 200 KZ Gepäck aufgeben, sollen künftig nicht mehr die doppelte, sondern nur die einfache Taxe zahlen. Aiich ohne Fahrkarte kann Gepäck anfgegebeu und daun als Expreßgut nach dem früheren Tarif befördert werden. Die Gil tigkeitsdauer der Fahrkarten wird auf vier Tage verlängert. Die zusammenstellbareu Reisehefte solle» nicht mehr die Wahl einer Rundreise bedingen. Die Einführung des elektrischen Betriebes wird namentlich für den Vorortverkehr großer Städte erwogen. Der Minister verbreitete sich über die Abwanderung aus den höheren in die unteren Wagenklasscu, llO Przt. bei der ersten und -l bis 5 Przt. bei der 0- Klasse) und berechnete den Ausfall infolge der Fahrkartenstcucr und der Per soueutarifrcform auf >5 Millionen Mark. Mit Mecklenburg ist ein Vertrag über die Gütcrwageugemeiuschaft bereits zustande ge kommen, mit Baden und Württemberg schwe ben ansstchtsvollc Verhandlungen und mit Bayern sollen Verhandlungen demnächst be ginnen. Mit Sachsen hat hierüber bisher nur ein Schriftwechsel stattgcfunden. Die neue bayerische Beamtenvvrlagc sicht einen jährlichen Mehraufwand von 17 200000 Marl vor. Die Vorlage über die Aufvcssc- rnng der (geistlichen und Lehrer ist noch nicht erschienen, dürfte aber mindestens 7 Millionen jährlich fordern. Die Denkschrift über die Besserstellung glaubt kein Urteil darüber ab- gebcn zn sollen, inwieweit die Flüssigmachung weiterer Mittel (Stencrerhöhnug) geboten er scheint, der Finauzminister hat aber vor kur zer Zeit von einer Stcncrerhöhung von 13 Prozent gesprochen. Zu den Einnahmequellen des Reiches, die am meisten enttäusche», gehört der Ertrag der Rcichspost- n»d Telcgraphenverwaltung. Es ist mit Sicherheit vora»sz»sehen, daß die tat sächliche» Eiu»ahmc» des Etatsjahres 1907 hinter de» auschlagmäßigen Zurückbleiben. lieber die geplante Neuordnung der Mittel schulen in Preußen wird der „Tägl. Rdsch" mitgeteilt: Tie neuen Lehrpläne sehen neun Schuljahre vor, die oberen Klassen sollen un mittelbar auf den späteren Lebcnsberuf hin- arbeiteu. Vorgesehen ist eine fremde Sprache, wahrscheinlich die englische. Der Unterbau lehnt sich wesentlich an den Lehrplan der Volksschule an. Die sächsische Abgeordnetenkammer geneh migte gegen die Stimmen der Freisinnigen und Sozialdemokraten die Vermehrung der Gcndarmcii. Die Regierung bcgpüudete die Forderung mit der zunehmenden Agitation der Sozialdemokratie und der uotiveudigc» Ucbcrwachnug der Streiks nndVcrsammlungcn. Dernburgs nächste Reise. Die bisher durch die Presse gegangene Nachricht über die nächste Dernburgreist siud insofern ver früht, als sich der Termin vor der Beendi gung der RcichSlagsscssion garnicht angebcu läßt. Fest steht bisher mir die Absicht des Staatssekretärs, in diesem Sommer Südwcst- afrika zu besuche«. Die Ausreise kann aber erst einige Wochen nach Beginn der Parla mentsferien erfolgen, da zunächst das durch die Bewilligungen des Reichstags geschaffene Material aufgearbeitet und dann auch noch der nächstjährige Etat vorbereitet werden muß. Italien. Die sizilianische Volksseele kocht; ihr ist bitteres Unrecht geschehen durch die Verur teilung des der Amtsunterschlagnug und gren zenlosen BUßwirtschaft angeklagten früheren italienischen Untcrrichtsministers Nasi zu 11 Monaten und 20 Tagen Gefängnis. Auf ganz Sizilien finden Kundgebungen für Nast und gegen die Regierung und den Senat statt, der als höchster Gerichtshof das Urteil gefällt hat. Nasi gehört zu den sizilianischen Abgeordneten und hat als Minister fleißig für seine Wähler gesorgt. Deshalb die jetzige Entrüstung und Parteinahme. Frankreich. Die Interpellationswnt Iaures hat der französischen Regierung bisher nicht geschadet, andererseits jedoch auch die Lage m Marokko nicht im geringsten gebessert. Auch die jüngste Marokkointerpellation beantwortete die große Mehrheit der Dcputierteukammer mit einem Vertrauensvotum für die Regierung. Diese parlamentarischen Siege bieten aber keine Entschädigung für die tatsächliche» Mißhellig- keiten der Lage im scherifischen Reiche. — Die öffentliche Meinung ist sich klar darüber, daß Frankreich in eine» offenen Krieg mit dein Gegcnsnltan Muley Hafid hineintreibe nnd daß weitere Truppeuverstärkungen imver- meidlich sei» werden. Auch unter den marok- kamschc» Stämme» an der algerischen Süd grenze ist aus Gruud der Nachrichten von de» jüngsten Erfolge» Muley Hafids eine große Bewegung im Gauge. Mehrere Marabouts predige» de» heilige» Krieg In ihren Auf rufe» lasse» sic allerdings der orientalischen Phantasie die Jügel mehr als stark schießen, indem sie vorgebeu, Deutschland habe die Truppen Muley Hafids mit 30000 Geweh ren unterstützt und werde i» Europa die Frauzoscu augreifeu, wenn diese einen Er oberungskrieg gegen Marokko unternehme» sollten. Die Dinge liege» wesentlich anders; zu einem französische» Eroberungskriege in Marokko wird es allerdings nicht kommen. Dafür bürgen sämtliche Siguatarmächtc, nicht Deutschland allein. Rußland. Die Regierung betreibt die Wiederher stellung der im .Kriege mit Japan vernichte ten Flotte aufs eifrigste. Sowohl der Mi nisterpräsident Stolypin Ivie der Minister des Auswärtigen Iswolski wiesen in einer Geheim- sitzuug der Reichsverteidigmigskommissioii, der auch der Finanzminister Kokowzew beiwohnte, nachdrücklich auf die Notwendigkeit einer star ken russische» Flotte und Armee hin. Daß die russischc» Flottenfordernnge» die Zilstim- mu»g der Reichsduma erhalten werde», ist »icht zu bezweifel». An den Bcratuiige» der Landesvcrteidi- gungskommission ist »och interessant, daß der Ministerpräsident Stolypin die Lage im fer nen Oste» als günstig bezeichnete »nd die Erklärung abgab, daß ans dem Balkan we gen dxs österreichisch-ungarischen Sandschak- bahuprojektcs Komplikatioueii »icht zu be fürchte» seien. Die Verwaltung der mittelasiatischen Eisen- ZWeisetnde Lreöe. Ävman von M. Kneschke-Schönau. 8 Durch das rasche Marschtempo, daß er jetzt innehäkt, fühlt er sich wie neu belebt und a s er das Licht in seinem Hoteizimmer verlöscht und si b zur Ruhe begibt, da beschließt er, vorläufig den Dingen chren Lauf >u lassen und nicht durch kopflose Flucht der reizenden Bekannschaft ein Ende zu nrachen. IV. Frau Adelheid Weber steht vor dem großen Toiletten spiegel ihres Sch afzimmers und bürstet ihr langes, dunkles Haar. Ein weißer, reich mit Madeirasiickereien besetz er Fri siermantel umhüllt ihre kaum mittelgroße Gestalt, deren üppige Fülle verrät, daß sie bereits das 30. Lebensjahr überschritten und im Zen th ihrer Frauenschönheit sieht. Noch ist kein weißes Härchen in den b auichwarzen, glänzen den Wellen zu entdecken, nock haben die großen, dun en Augensterne ihren Glanz bewahrt, dock an Mund »nd Sckläfen zeigen sich bereits die schlimmen Vorboten des Alters, jene seinen Fältchen und Runzeln, welche die An wendung von Puder und allerhand Schönheitsmitteln er fordern. O, was diese winzigen Runnenzeichen einer eitlen Weltdame für Kummer bereiten können. Auck Adelheid Webers Blicke verfinsterten sich beim Anblick der bösen Fältchen, welche ihr Spiegelbild in der Hellen Worgenbeleuchtung aufdringlich aufwcisi. Ein Seufzer ent flieht den vollen Lippen, dock gleich darauf lächele ne und nickt freundlich der Forstmeisierin zu, die soeben ins Zimmer tritt. „Guten Morgen, liebe Tante", ruft sie mit ihrer eigen tümlich hohen Stimme. „.ZE hast Du geruht? Denen Aussehen nach nickt zum Besten". Sie sieht in der Tat blaß und leidend aus, die gute Tante Sidonie. Das prunenfarbige Brunnenkostüm läßt Kren Teint doppelt gelb er.chemen. bah» telegraphierte an das Petersburger Eisenbahnministerinm als Antwort auf die Weigerung des Ministeriums, vier Millionen Rubel Etatsüberschreitungen zu übernehmen, sie habe sämtliche begonnene Bahnarbeiten eingestellt. knylische Anmassungen. Wenn wir Gleiches mit Gleichem vergel ten wollten, dann müßten wir jetzt ein ge waltiges Zetermordio darüber anheben, daß England in seinen neuen Mariueetat für Schiffsbauten I8 Millionen Mark mehr als im vorigen Jahre eingestellt hat, und sein Flottenbudget jetzt mehr als 628 Millionen Mark mehr beträgt. Und dabei wird aus drücklich gesagt, daß sich die britische Marine- Verwaltung diesmal die äußerste Beschränkung auferlegt habe, daß die Anforderungen im nächsten Jahre dafür aber um so größer sein würden, wenn Deutschland bis dahin an seinem Flotteuprogramm festhalten sollte. Gleichzeitig wird angekündigt, daß England im nächsten Jahre zum Schutz gegen eine feindliche Invasion an seiner Südküfte bei Hastings einen Kriegshafen für einige hundert Millionen anlegen wolle, der in der Welt nicht seines gleichen habe» werde. In London scheint man zu glauben, daß diese Tatsachen nnd Ankündigungen auf Deutschland einen einschüchternden Eindruck machen müßten. Im Anschluß daran erzählt man iiämlich, der Minister des Auswärtigen Sir Edward Grey beabsichtige, mit der deutschen Neichsregierung direkte diplomatische Verhandlungen über eine Einschränkung der Marincrüstungen eiiiziilci- tc». Mau scheint zu glauben, Deutschland werde in der Vorstellung, daß hier der Knüp pel beim Hunde liege, sich den englischen For derungen fügen. John Bnll befindet sich mit allen seine» die Flottenfragc betreffenden Gedanken ans dem Holzwege England könnte getrost eben soviel Milliarden jährlich für seine Flotte anfwenden, wie es Millionen ausgibt, und könnte zehn Hastings zu Kriegshäfen ersten Ranges ausbane», wir wüßten nicht, wie nns das bennrnhigen oder gar emschüchtcr" könnte. Die englische Biarine ist die erste der Welt; Deutschland denkt garnicht daran, ihr gleichkommen oder sie gar übertreffen zn wollen. Deutschland denkt garnicht an einen Seekrieg mit England und hat von ihm im. folge seiner loyalen Politik auch keinen Air griff zn befürchten. Es folgt nnr dem Ge bote der Selbsterhaltung, wenn es sich eine Kriegsflotte schafft, die stark genug ist, sen» Küsten vor einem feindlichen Angriff zn schützen. Das alles ist in London genau so be kannt wie in Berlin; gleichwohl die ewige» Unterstellungen nnd Jntrignc». Amerika nist schäften wurde - Bi des du ein. A stürzte unter, wurde: große Wälde berg : werden sind ; haustei Ort G treiben abgesck crschwi Straße wieder, deutend wineng sertalc im vor Znfolgi keinen die im stenlich biet Ko gcgang Stam» seltene Finster Dienst 10 A die t triun viel s trete Taill Kum groß, init Nun liege mit tbch< den 2 solch, mein Du n Bon hat ihrei der Gesi der älter plun die e jung trotz! Die beim nister d Ansinm herantr (inschrä gesetz u in nicht vor die Einleiti weiter Einfluß schen L den gen man i mit ei englisch ' welche Emmis oder P Zeit, i einmal wie m zusamn nalen t die en gleichst, heraus tusch un ften ü Völker wohnt, Flotter Augen, Kriegs! sich m gungsi die An spreche! verlam „Ach, l-ebeS Kind", stöhnt sie k ägtich und läßt sich müde auf die Coucuette zu Füßen des Bettes nieoer, ,,wenn Du müßtest, was sur eine gräßliche Nacht ich gevabt. N ckt ein Auge tonnte ich schließen. Ich war so erregt von dem Wiedersehen mit Werner und dem Gespräch mit Dir, daß ich an allen Gl edern flog und „So hättest Du doch Dein Bromwasser getrunken", wirft Adelheid ein. Sie kann Krankenberichte absolut nicht ver tragen. doch Tante Sidonie ist einmal im Zuge, da hilft keine Unterbrechung. „Hab ick ja, drei Weingläser voll", jammert sie weiter ,aber ohne Erfolg. Und nun habe ich heute einen Kopf- s'chmerz, nickt zum sagen. Der Gang zum Brunnen war eine reine Tortur". „Armes Tantchen", meint Adelheid mitleidig und ent zündet die Frisierlamve, um die dreiteilige Nickelbrennscheere zu erhitzen, mit welcher sie ihr Toupel zu wetten pflegt. „Und das alles meinetwegen". „Ja, weißt Du, ein zweitesma' gestehe ich Dir eine olche lange, aufregende Unterhaltung kurz vor dem Schlafen gehen nicht zu, und hätte es auch gestern nicht getan, wenn c)u nicht vor Neugierde gebrannt hättest." „Na, na, so arg wars doch nicht", wehrte Adelheid etwas ärgerlich ab. Tante Sidonie reißt die Hellen, runden Augen weit auf vor Erstaunen. Das geht ihr denn doch über den Spaß. Tut doch die kleine Frau heute, als ginge sie die ganze Sache nichts an, während sie doch gestern abend, als sie aus dem Theater kam und von der Ankunft Werners er fuhr, ganz aus dem Häuschen war und si) mit Fragen be stürmt, und ihr nicht eher Ruhe gelassen, bis sie haarklein hre Unterhaltung mit dem Neffen berichtet hatte. Sehr niedergeschlagen und traurig war sie dann auf ihr Zimmer gangen und sie die Tante, hätte darauf schwören mögen, Tränen in den dunk'en Augen blitzen zu sehen. Und jetzt, em.ach unbeschreiblich! „Dir sckeint das gestrige Thema den Schlaf nicht ver scheucht zu haben", meinte sie etwas pikiert. „Du siehst st risck und wobc aus —" „O, das bin ich auck", lackte Adelheid, und ein Hein" icker Blick fliegt zur Puderdose und Schminktöpscken hü" über. Wenn die liebe Seele nur wüßte, woher ihre rosige" Wangen und das gerühmte friiche Aus'ehen stammen. Do!" in solchen Dingen ist die Gute unerfahren wie ein Kin"' in ibre weltferne Försterei hat sich dergleichen nie verirck „Ich begreife jetzt überhaupt nicht, wie ich mich gesteck abend durck Deinen Bericht so ins Bockshorn jagen lass"'' konnte", fährt Adelheid gleichgültig fort, während sie feinen Lockennadeln die dusligen Ringel des Stirnhaares h'' und da am Toupet feststeckt. „Nach reiflicher Ü'erlegu"! finde ich, daß meine Aussichten durchaus günstige sind". Tante Sidonie ist starr. „Ich wollte es Dir wünschen, mein Kind; doch We"N^ Äußerungen und ganzem Verhalten nach hast Du nicht d'' geringste Ursache zu derartig sanguinischer Auffassung. A dächte, er wäre deutlich genug gewesen". „Das kann ich eben nicht finden, liebes Tantchen! D sagtest doch gestern selber, die Nachricht von meinem sein habe ihn erregt — eh bien, ein Zeicken, daß er Interesse an mir findet. So lange dies noch der Fall, ' Polen nicht verloren Hättest Du mir gesagt, es habe gleichgültig gelassen, dann würde ich wort'oS dis Set' streichen, denn Gleichgültigkeit ist der Tod der Lie^ Ätzer so — selbst wenn er mich hassen sollte, gebe ich Hoffnung nicht auf". Mit stolzer Bewegung wirK sie den Frisiermantel b" seite und wie sie so dasteht mit triumph erend rhobe»^ Haupt, und blitzenden Augen, ein Bild reifer Frauensch". heit, da sagt sich Tante Sidonie, das es trotz allem allem doch nicht ganz unmöglich sei, daß ihr lockens Reiz doch noch einmal imstande ist, den Netzen zu rücken. flotte», Rllßland steht auf dci» Sprunge, a" Stelle seiner im japanischen Kriege verlöre" gegangenen Kriegsschiffe neue von beispiel lose» Dimensionen zu erbauen England wagl es nicht, auch nnr mit einer Silbe Kritik a" den Untcrnehmnngeil dieser Mächte zu übco Deutschland dagegen mag tun, was es will- immcr ist England mit seinem Verdächtig»" gcu nnd nichtswürdige» Unterstellungen D der Hand. Da sind doch die ganze» M- mühuilgcn um eine deutsch-euglische AmMc' rnng für die Katze. Es ist da doch wirkst^ angemessener, die Dinge bei ihrem richtig^ Namen zn nennen nnd es frei herauszusagc" daß wir für die Freundschaft Englands w" ter'diese» Umständen bestens danken müffck Eiiis wird man unter alle» Uinuäudts erwarten dürfen. Sollte der englische D Aus üen Parlamenten. Deutscher Reichstag. Im Reichstage gab's etwas ganz Außerge wöhnliches. Hurtig wurde» das Telefuuken- und das Scheckgesetz endgiltig angenommen, dann wurde die Beratung des Justizetats fortgesetzt. Und nun kam eine angenehme Ueberraschung. Der neue Ncichsschatzsekretär ergriff als solcher zum ersten Male das Wort. Er bat um Ent schuldigung, wenn er wegen dringender Arbeiten nicht so häufig im Reichstage erscheinen könne; man möge es ihm nicht als Mangel an Rück sicht ans das hohe Haus auslegen. Der lebhafte Beifall bewies, daß sich der neue Herr gut ein geführt hatte. Zum Etat sprach Schack (wirtsch. Berg.) über die Konkurrenzklausel. Abg. von Liebert (freik.) verteidigte die von ihm vorgc- schlagene Deportation. Staatssekretär Nieberding nannte die Frage noch nicht spruchreif nnd er wähnte ihre internationale, koloniale und finan zielle Bedeutung. Die Konknrrenzklanscl solle ge mildert, aber nicht aufgehoben werden. Abg. von Chrzanowski (Pole) kritisierte preußische Richler sprüche. Rören (Ztr.) verbreitete sich über die Notwendigkeit, gegen den Schmutz in Wort und Bild vorzugehen. Nicht nm eine Knebelung der Knust handle es sich, sondern um ihre Be freiung. Der Redner setzte sich mit Müller-Mei ningen anseinander, nahm Bezug auf seine dich terischen Leistungen und schloß mit dem Bers: „O Müller von der Werra, Dir fällt das Dich ten schwcrra! Es würd' mich freuen scrra, woll test Du nicht dichten mcrra!" (Heiterkeit). Jnnck (natlib.) forderte Regelung des Rechts der Ar beitstarifverträge. Staatssekretär Nieberding be tonte die entgegcnstchendcn Schwierigkeiten, ver sprach aber der Angelegenheit nach wie vor vollste Aufmerksamkeit zu widmen. Heine (Soz.) ver teidigte seinen Genossen Stadthagen und griff unter Vorbringnng von Einzelfällcn die Rechts pflege an. Der Staatssekretär trat ihm entgegen. Krcth (kous.) wandte sich namentlich gegen die Sozialdemokratie. Das Gehalt des Staatssekretärs wurde bewilligt. Preußisches Abgeordnetenhaus. Im preußischen Abgeordnetenhausc bean spruchte der Kultusctat zwei Sitzungen. Minister Holle versprach eine Besserstellung der Kreisärzte und eine baldige Vorlegung eines Gesetzes zur Regelung der Gebühren der Hebcammcn. Eine neue Belastung der Gemeinden soll vermieden werden. Weiter erfuhr man, daß in Schlesien nnd in den Regierungsbezirken Magdeburg und Merseburg Weinkontrollcnrc von Staats ivcgcn angestcllt werden sollen. Eine uatioualliberal- konservativc Anseinandcrsevung über liberale und positive Theologen schloß sich an. In der folgenden Sitzung wurde der Kultus- ctat nach zwölf Beratungen erledigt. Ansführlich sprach man über die Eiuhcitsstenographic. Der Regieruugsvcnretcr erklärte, daß hier das Reich den Bortritt habe. Angenommen wnrdc ein Antrag, wonach die Regierung erwägen soll, wie der Lehrplan für das dritte Volksschuljahr mit dem der untersten Klassen der höheren Lehran stalten in Verbindung gesetzt werden kann. Dr. Krüger wendet sich gegen die Bevorzugung des lateinischen Unterrichts. Minister Holle teilt noch mit, daß ein Versuch mit dem biologischen Un terricht an den Anstalten gemacht werden solle, die dafür seien. Damit ist die Beratung des Kultusetats beendet. - ... - Peichm Frailtreich vcrgroyeru rastlos ihre Kriegs-, im Zü
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