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Rabenauer Anzeiger : 18.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190802189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19080218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19080218
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-02
- Tag 1908-02-18
-
Monat
1908-02
-
Jahr
1908
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Zeitigt Fricd- a Vcr- akerott >clt cs rn um Auto- »crdcn icrücht Schecks - zum rs soll cr dc» uuieist r mau Voltc mrdcn. iu mit : eiucn fcrucu betrieb verkauf i sie !i sollte Ähren, ondcrn ivarcu. ch das :ldvcr- wcizer- sclbst- t alle" dieser s vcr- imbug z von u nach üt dem Glück gegcii- c Nich te An- uchuug >0 Mk. ftaats- chüttet Neun sichrer, r eiue Ir in Der Ke Gc- stelltc niitpa- lebusch nt war >en gc- 11 das vc der Oskar »eschut- de bei rdet zu seiner riduug mivcr- uit sich lvurde ui und skuiist. m Elie ser ihr Miaia und er . Auf wurde es vor- zenver- knnbcu ! > ihr ii gen urm- ichen hrke, Gcr- , als Glück fflnck, Lieds welle mna, e ein Hugo leben bah Blick l und iesen; cnmel ul iu ' eine und i Heu wsen, tilleu teure gcfuudcn lvurde. Wie die ärztliche Obduktion er gab, ist der Knabe erdrosselt worden. Der Vater behauptet,, cr habe nach Begehung der unseligen Tat Selbstmord begehen wollen, hinterher habe ihm hierzu aber der Mut gefehlt. Dampferunglück. Iu Bremerhaven geriet der Dampfer „Komet", der den Dampfer „Gießen" aus dem Hastu schleppen wollte, vor den Bug des anderen Schiffes nnd wurde von diesem unter Wasser gedrückt. Der Maschinist, der Heizer und der Koch sind crtrnnken. Handel und Verkehr » Die Wiederaufhebung der Fahrkarte »steuer und die Wiedereinführung der Rückfahrkarten steht in baldiger .Aussicht. Diese'Mitteilung macht die Plauener Handelskammer ans Grund von Bc- ratungen des sächsischen GisenbahnratS. Eine Fleischtcucrung hat 1907 bestanden, aber keine Flcischnot. Nach dcu Ergebnissen der Schlachtvieh- und Fleischbeschau in Preußen wur den im letzten Jahre beschaut: 9863495 (gegen 7993440 in 1906) Schweine, 2287718 (2154583) Kälber, 460126 (445797) Jungriuder, 176134 <168581) Ziegen, 294959 (314762) Ochsen, 279818 (285877 ) Bullen, 968929 (982305) Kühe, 1476918 (1556846) Schafe und 90533 (95996) Pferde. Die Zunahme der Schwcineschlachtnngeu betrug 2327127. Demgegenüber ist die Abnahme bei Rindern verschwindend klein. Die Zukunft im Baugewerbe. Die verhält nismäßig milde Witterung ermöglich! es, daß auf den im Gauge befindlichen Bauten weilcrgcarbeitet werden kann. Die Zahl dieser Bauten aber ist verhältnismäßig gering zn der Zahl der beschäf tigungslosen Bauhandwcrkcr. Wo es die Verhält nisse nicht dringend noiwendig machen, daß die Bautätigkeit fortgesetzt wird, ruht die Arbeit. Die Zahl der Arbeitslosen ist daher, wie bekannt, in Berlin ins Unendliche gewachsen. Alltäglich kann man dort, wo gearbeitet wird, eine Schar von Arbeitslosen die Stätte umstehen sehen, die nicht nur Stunden, sondern oft tagelang darauf warten, daß einer oder der andere, in der jetzigen Zeit meist durch Krankheit veranlaßt, die Baustelle ver läßt. Auch die Vertreter der gewerkschaftlichen Organisationen finden sich dort ein, um iu solchen Fällen sür die Ihrigen zu sorgen oder vor der Annahme zu niedriger Löhne zu warnen. Leider ...... -häufig genug beobacht«n. wL 'HK: di« gnvenst'ba'lUehe Piszivlin durwvrtan. Tie Aussichten auf die Aufrcchreryalmng der bisherigen Forderungen, insbesondere auf die Verkürzung der Arbeitszeit sind deshalb nur äußerst geringe. Die Arbeitgeberverbände sind iu dieser Beziehung völlig einig, die einstigen Rollen sind vertauscht. Die Arbeitgeber halten jetzt, dem Muster der Ar- beilnehmcr folgend, ebenso fest zgsammcn. In direkt kommt ihnen dabei die ungünstige Konjunk tur allerdings nicht ungelegen, denn wo ihre Be dingungen nicht Anerkennung finden, lassen sic cS unter den gegenwärtigen Verhältnissen geduldig daraus ankouuucu. Aie Napoleon arbellete. Seit 1795 war Agathon Jean FramwiS Fain Sekretär des Generals Bonaparte. Er blieb in dcu Diensten des Konsuls nud des Kaisers uud folgte ihm bis nach Waterloo. Kein Zeuge ver mochte darum unit größerer Genauigkeit die Ar- bcitsweisc Napoleons zu schildern als cr, der nach malige Baron Fain, dessen Memoiren jetzt, von seinen llrcukeln hcransgcgcbcn, das Licht der Welt erblicken. Napoleons inneres Kabinett lag neben seinem Schlafzimmer. Weder Minister noch Bediente hatten Zutritt, uur die Sekretäre uud die beiden Ponc- fcuillebcwahrer, die anfzuränmcn und das Feuer auzuzüuücu hatten. In der Mitte war dersSchreib- tisch, der nach des Kaisers eigenhändigem Entwurf wie eine große Geige geformt war. Au dcr Ecke des Kamins stand eine „Eauseuse" neben einem Gueridon, auf dem die Depeschen sich häuften; eine mit geschichtlichen Werken gefüllte Bibliothek lief die Wand entlang. Unter dcr hohen Pcndüle war ein Tisch mit Karten. Zuerst unterzeichnete Napoleon die Briefe, die cr am Abend vorhcr diktiert hatte. Er überlas sic, machte Zusätze uud Striche und warf sic dem Sekretär mit dem Wort: „Expedieren!" hin. Dann setzte cr sich auf die Eauseuse, tim die De peschen zu erledigen. Er diktierte. Was cr nicht mehr sehen wollte, streute cr auf dcu Teppich. Dieser Teil hieß „le wponöu". Dcu Stoß, den cr währcnd des Tagcs fertig machen wollte, nannte cr „le eouwnl", den Stapel, den cr in ruhiger Stunde vorznuchmen gedachte, „le suspsns." Hierauf durchflog Napoleon die Polizcibulletius. Es waren vier. Sie kamen vom Ministerium, aus der Präfektur, von dcr Militärpolizei und der kleinen Polizei, die er ans seiner Schatulle be zahlte, um mit ihrer Hilfe den gesellschaftlichen Klatsch zu erfahren und die Agenten der offiziellen Polizei zu chikanicren. Ein Portefeuille mit rotem Maroquindeckel, das die unschuldige Aufschrift „Oaeelles ettangews" trug, enthielt die Gcheimpost uud den Gesamtbe richt über die vom schwarzen Kabinet geöffneten Briefe. Der Kaiser pflegte zu sagen: „Ist irgend etwas beweglicher und schwatzhafter als ein fran zösischer Brief':' Plancher, den ich beim Morgen- empfang mißhandelt habe, wird schreiben, ich sei ein Tyrann, und tags darauf sein Leben für mich lassen." Er verbrannte alle diese Papiere uud be wahrte nur den „Eindruck" in sich auf; jedoch viele Fälle von Ungnade sind so zu erklären. Das rote Portefeuille barg auch freie Privatkorrespon- dcnz, so die Briefe der Madame de Gcnlis, die für 500 Francs monatlicher Pension dem Kaiser alle 14 Tage zu schreiben hatte. Napoleon führte die Feder sehr schlecht. Er diktierte im selben Tempo, Ivie er marschierte, an- saugS zögernd, dann heftig. Ihn um Mäßigung oder Wiederholung zu bitten, war undenkbar. Der Sekretär konnte ihm nur folgen, indem er gewisse Phrasen, die bei Napoleon regelmäßig vorkamen, durch abkürzende Zeichen ersetzte. Der Kaiser ver wechselte die Namen. Im Feuer des Diktats sagte cr „Ebro" statt „Elbe", „Smolensk" statt „Salamanca". Er bocke Ku nngekenrek Gedächtnis. Trotzdem venunn er June,'s", iu wc T«msts aus st^ wakung nofierr wurden Tie Karren des Tisches Keß er sich mir Nabeln bestecken, die oume Köpfe hatten und die Stellung dcr in Europa kämpfen den Truppen markierten. ' Sein monatliches „Taschengeld" waren 15,000 Francs in Gold. Nichts machte ihm mehr Spaß, als seine Beamten bei Rechenfehlern zu ertappen, und wären cs uur einige Eeutimcs gewesen. keliclmvaüe Die Kaiserprcdigt des Pfarrers Manfnh in Lothringen hat jetzt auch die Staatsanwaltschaft zum Einschreiten veranlaßt. Der Untersuchungs richter hat bereits die Voruntersuchung gegen den Pfarrer eröffnet und mehrere Zeugen vernommen. Das Verfahren soll sich nicht aus Majcslnisbc- lcidigung, sondern ans den sogenannten Kanzel paraphen <§ 180 des Strafgesetzbuchs) stützen, wonach Geistliche mit Gefängnis oder Festungshaft bis zu zwei Jahren bestraft werden, die in einer Kirche Angelegenheiten dcs Staates iu einer dcu öffentlichcu Frieden gefährdenden Weise zum Ge genstand einer Verkündigung oder Erörterung machen. Ein ganzer Stadtrat angcklaqt! Iu Bruch sal in Baden ward's Ereignis. Und was haben die Herren Schreckliches getan- Sic erscheinen hin reichend verdächtig, daß sic den Bau dcs Schlacht hofes in Angriff nahmen und bis zum Rohbau fcrtigstelleu ließen, ohne die Gewerbe- und poli zeiliche Genehmigung zu besitzen. In unserer Marine herrscht ein strenges Re giment. Korvettenkapitän von Lcvctzow, der von seinem Posten abgelöste erste Offizier dcs Kreuzers „Scharnhorst", wurde wcgcu fahrlässiger Herbei führung dcr Grundbcrührung seines Schiffes zu 14tägigcm Stubenarrest verurteilt. Das Schicksal eines zum Tode Verurteilten. Dcr zweimal zum Tode verurteilte Hefter Kurschuß in Dortmund, dessen Hinrichtung vor einigen Monaten plötzlich anfgcschobcn wurde, wird nun doch hiugerichtct, nachdem neuerlich seine Zurech nungsfähigkeit bei Begehung dcr Tat fcstgestellt worden ist. Vermischtes. Das Tragen von Korsetts währcnd dcs Turn unterrichts hat der badische Oberschulrat an Mittel schulen verboten. Bestimmte Tnrnklcidcr von be stimmtem Schnitt oder bestimmter Art und Farbe dürfen nicht verlangt werden. Es ist nur darauf zu scheu, daß die während des Turnens zu tra genden Kleider den Aufforderungen der Gesund heit, dcs AnstandcS entsprechen. Was Streiks kosten. Den niedcrrhcinischen Gespinst-Arbeitern kostete dcr letzte Lohnkampf 145000 Mark. Die Arbeitgeber unterstützten die Unorganisierten mit 30000 Mark. Die Ehescheidungen in Preußen verteilen sich nach Stadt und Land im Jahre 1905 so, daß auf die Städte Preußens über dreiviertel, auf das flache Land noch nicht cinviertel der ermittel ten Ehescheidungen entfiel. Auf die 10,000 be stehenden Ehen kamen in den städtischen Gemein den 17,5, in den ländlichen dagegen 4,3 geschiedene Ehcu. In den Städten wurde also jede 570., auf dem Lande erst jede 2300. Ehe geschieden. Eine kleine Verwechselung passierte dieser Tage einem jungen Pfanne, dcr seincr Auscrwähltcn in der Abendstunde einen Besuch abstattete. Ohne daß er es wußte, hatte kurz vor ihm seine Mutter deni Mädchen ihren ersten Besuch gemacht; sie wollte eben deren Wohnung verlassen, als sic den Sohn vor sich sah. Um ein Zusammentreffen mit diesem zu vermeiden, trat sie schnell in den halb- dunklen Hausflur zurück. Der Angekommene hatte dennoch die weibliche Gestalt bemerkt und sie für die Geliebte gehalten, die ihm zuvorkommend die Tür «'Miere. AbmwasN's nürzw cr am die binter Vic Tür Zuriickgeiretcuc. 'chloß sie Ast in seine Arme mW vcdcckic unter oen zärrlimstcn Licoes- beleucrungen und scqmeicyetndften Kosenamen Mund und Wangen mit zahllosen Küssen, die diese anch schweigend hinnahm. Erst die rührenden Worte: „Mein Sohn, so gut bist Du mir noch niemals gewesen", brachten dem feurigen Lieb haber Aufklärung. Sklavenhandel in Marokko. Marokko ist Henie »och „das Laud der größten Mißbräuche uud dcr größten Grausamkeiten", wie cs einmal ein französischer Schriftsteller genannt hat. In Fez und Marrakesch, dcu beiden Hauptstädten des Landes, ist eilt großer Teil dcr Stadt ausschließ lich für dcu Sklaveumarkt ^serviert: hier ströuum die Meuschcuvieh-Hcrdeu zu Huudcrteu zusammen. Woher kommet! die Scharen von Unglücklichen, die auf dcu marokkanischen Märkten verkauft wer den- Sic kommcu ans den gänzlich schutzlosen Ortschaften im Innern des Landes. Bis hierher dringen die beutegierigen Sklavenhändler, um sich mit Ware zn versehen, d. h. nm sic zn rauben. Sie suchen hauptsächlich halbwilde uud mit den Händlcrschlichen nicht vertrante Stämme ans nnd suchen sie durch allerlei Listen gegeneinander auf- znhetzen. Während dann die Stämme sich be kämpfen und schlagen, überfallen die Sklavcn- ränbcr die Dörfer und raube» die Frauen und Kinder. Oft greifen die arabischen Horde» die wehrlosen Orckchasteu direkt a» und machen, nach dem sic die Häuser in Braud gesteckt haben, alle Einwohner zu Gefangenen. Etwas Ergreifenderes als eine Sklavcnkaraware, die ans den heimat lichen Dörfern nach Marrakesch oder nach Fez ge trieben wird, kann man sich nicht denken. Die Unglücklichen werden angekettet wie wilde Tiere und mit unerhörter Grausamkeit behandelt, so daß viele langsam vor Hunger oder Durst stcrbcu oder plötzlich und wie vom Blitz getroffen hinsinkcn, weil sic die unsäglichen Mühen nicht länger tragen können. Den Weg, den eine Sklavcnkarawanc ge nommen, bezeichnet eine Reihe von Leichen, die abends von ganzen Scharen von Raubvögeln be lagert werden. Manchmal sicht man in der Wüste lange weiße Streifen, die von fern wie Bäche aus sehen. Es sind die Gebeine dcr zahlreichen Opfer eines grausamen Handels, der die Schmach unseres Jahrhunderts ist. Manche Episoden aus der Gc- schichtz: dcs marokkanischen Sklavcuhandels erinnern an die Greuel der Sklaverei in Amerika. Ein Freund dcs spanischen Konsuls iu Mogador be suchte einmal den Äaid Sidi El-Arbi. Dieser wollte dem europäischen Gaste seine Geschicklichkeit in der Handhabung der Feuerwaffen zeigen. Er rief einen nubischcn Sklaven und stellte ihn, nach dem er ihm einen leeren Krug zwischen die Beine gepreßt hatte, als Zielscheibe hin. „Sie sollen sehen", sagte cr zu dem Spanier, „daß ich dcu Krug zertrümmern werde, ohne diesem Kerl nur die Haut zu streifen." Gesagt, getan. El-Arbi trat etwa 150 Schritt zurück, nahm ein Mauser gewehr, betete leise zu „Allah, dem einzigen und großen", zielte, uud schoß. Der Sklave sank zu Boden — zwei Kugeln hatten ihm die Hüfte durchbohrt; während der Gast ganz entsetzt nm sich blickte, sagte der Kaid ruhig: „Schade! Karuk (der Sklave) hatte mich 400 Francs gekostet!" In Preußen -sollen die Bestrebungen znr Gewinnung der schulentlassenen männlichen Jugend im Alter von 14 bis 18 Jahren für regelmäßige turnerische und sportliche Betätigung van den staatlichen Behörden unterstützt werden. Ein Er laß des Ministers des Innern regt dazu au und teilt die Erfolge mit, die da erzielt wurden, wo sich die Behörden der Sache bereits angenommen haben, namentlich in Oberschlesien. Sehr erfreu lich ist die Unterstützung durch Gemeiudevcrwal- tungen und Jndustftelle. M «elst und Semüt Tic w'Ktttcke Hmir-Eau. Herr: ..Mick« munden cs, gnädige Trau, daß Sic ko nabe der Kaserne Wohnung naymcn." - Frau: „Mir das einzige Mittel, 'ne tüchtige Köchin zu - bekommen." MW Noch bin ich jung. WMoch bin ich jung; des Haares reiche Fülle «ZIM Schmückt in kastanien brauner Pracht mein HW» Haupt. "MD? Hell strahlt mein Ange, kräftig ist mein Wille, Roch hat mir nichts den Iugcndmut geraubt. Noch bin ick; jn»g, noch ziehen Schnsnchtskläugc Durch meine Brust in scl'gcr Harmonie. Ein Fcucrstrom wildjanchzcuder Gesänge Trägt mich ins Zanberreich der Phantasie. Noch keim' ich nicht des Lebens graus'gc Diesen. Das Spiel der düster» Mächte ist mir fremd. Die Stimmcn all', die leise lockend riefen, Sic haben niemals meinen Schritt gehemmt. Ob über meine»! Haupt sich Wolken türmen, Die jäh verdunkeln meiner Sonne Licht, Ob Lcuzgcwstter durch die Seele stürme» Noch bin ich jung, noch schrecken sie mich nicht. Im Braulgewand, vom Blütcnschnce umflossen, Bent mir daS Leben seinen Wonnctrunt. Die Freude führt mich fort auf muntre» Rosse» Hinein ins Morgenrot »och bin ich jnng! Unterschied. „Was macht denn der Doktor Schneider?" - „Dcr privatisiert!" „Noch oder schon?" Wer gewinnt? Roman von Viktor Strahl. 77 Ich habe bereits mit Ihrem Vater, dem Herrn Baron gesprochen und er hat die Entscheidung in Ihre Hände gelegt. Baronesse v. Wöhlingen, ich werbe um Ihr Herz und Ihre Hand für meinen Enkel, den Grafen Paul von Berlinghausen! Wenn Sie ihn lieben, machen Sie ihn glücklich — ihn und mich, uns alle!" Da führte der alte Graf sie zu seinem Enkel. „Ja", hauchte Rosalie, „ja!" und Tränen der Freude zitterten in ihren Augen. „Sie sei Dein, mein lieber Paul . . . Seid glücklich, meine Kinder . . So klang es tief bewegt von seinen Lippen . . . Und der Bräutigam umarmte liebessclig die Braut und drückte den ersten Kuß auf ihre duftigen Lippen. Und Alle kamen und wünschten dem jungen Paar Glück und Segen . . . verließen dann wie auf Verabred ung das Zimmer . . . Rosalie lag, vor Seligkeit weinend, in den Armen des geliebten Mannes. — Im nächsten Mai wurde eine Hochzeit gefeiert, aber es waren nicht Rosalie und der junge Graf Paul v. Ber linghausen, welche vor dem Traualtar standen, sondern der Baron v. Wöhlingen und Gräfin Gertrud . . . Ja,- Beide hakten sich w warmer Zuneigung gesunden — der Vater der Braut führte die Mutter des Bräuti gams heim, ein spätes Glück für die edlen Herzen, die einander wert waren. Es war eine stille Feier. Als die Pfingsiglocken läuteten, fand wieder eine Hoch zeit statt, die sich zu einem glänzenden Feste gestaltete. Diesmal waren das Brautpaar Rosalie und der junge Graf v. Berlinghausen. Rosalie trug den herrlichen Schmuck, den einst ihre Ahne gleichen Ramens als Braut getragen hatte und sie prangte darin auch wie diese — „wie eiue Göttin, die aus dem Glanz der Morgenröte in die strahlende Sonne tritt." Das Glück ist den Wöhlingen's und den Berling- hausen's treu geblieben. Markin heiratete Berka und wurde Pächter des Gutes Althof. Die alte Bettina erlebte dies noch Alles; bevor sie die treuen Augen zum ewigen Schlaf schloß. Der ungeireue Verwalter Hartmann wurde wegen seiner Betrügereien und Fälschungen und der Gewalttätig keiten gegen den Baron und dessen Tochter zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Früchte seiner Verbrechen gingen ihm verloren. Die durch seine Gaunereien erschwindelten Hypotheken und Pfandrechte auf die Wöhling'schen Be sitzungen wurden auf Gerichtsbeschluß gelöscht und der Rest seines Vermögens reichte kaum zur Deckung der Prozeszkosken. Sein Sohn Ernst und die beiden Männer, denen nur eine Teilnahme an den Gewalttätigkeiten gegen den Baron und Rosalie zur Last fiel, erhielten je drei Jahre Zuchthaus. Ernst wanderte nach Verbüßung seiner Strafe nach Amerika aus. Man hat nie wieder etwas von ihm ge hört. — Als der Verwalter aus dem Zuchthause entlassen wurde, war er ein sicher, halb blödsinniger Greis. Er starb im Armenhause. Ende. Mus mc^t jeden weij». Die jetzige Eruption des Vesuvs in Italien wurde noch weiter übertroffen durch die Ausbruche in den Jahren 1631 und 1794, wo die Lavaströme bis an den Meeres strand reichten. Schon im 17. Jahrhundert kannte man in Frankreich, England nnd Deutschland Reisehandbücher, die dem Wan derlustigen als Führer in fremden Städten und Ländern dienen sollten. Sie beschrieben aber meist nur die Wege, nicht die Merkwürdigkeiten eines Ortes. Anch Land karten hakten diese Reisehandbücher schon. In Norwegen wird jetzt ein Gesetz erlassen, das den Schuh der Wasserfälle betrifft. In der Begründung heißt es: „daß zurzeit Verhandlungen über den Verkauf von Wasserfällen an Ausländer in einer Ausdehnung schweben, welche eine große Gefahr für wichtige, allgemeine Inter essen in sich birgt". Das wenigste Sal; wird unter allen bekannten Kultur völkern in Ägypten verbraucht und zwar deshalb, weil dort das staatliche Zalzmonopoi besteht, das die Preise nn- heuer hoch hält. Dieses soll jetzt aufgehoben werden, da ein zu geringer Salzverbrauch für den Ernährungszustand der Bevölkerung sanitär nachteilig ist. Aus Frankreich und Deutschland wurden im ver gangenen Jahre 1036 Automobile im Verkanfswerte von 6 Millionen Pfund Sterling nach den Vereinigten Staaten exportiert. * Die gewaltigsten Eichen stehen im sogenannten Has- bructz im Oldenburgischen, wo von mehreren dieser Bäume ein Umsang von 10 Meter und ein Alter von mehr als 1000 Jahren erreicht haben. Bei den vornehmen Französinnen gilt es in neuerer Zeit als besonderer Schmuck: ein schwarzes Flaum - Schnur- bärtchen zu tragen. Unsere deutschen Schönheiten ent fernten bisher mit Messer uwS Heere die Ataumhärchen, die sich in reiferem Alker auf der Oberlippe zeigten.
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