Volltext Seite (XML)
Politische «»«»schao. Deutschland. Der Kaiser im Landwirtschaftsrat. Der Kaiser wohnte im Landwirtschaftsrat in Bertin einem Vorträge Prof. Erichs über Maßnahmen zur Förderung der Viehzucht in Deusch^Südwestaftika und zur Bekämpfung der afrikanischen Viehseuchen bei. Der Redner schilderte die von dem Küstcnficber und der Isctsefliegc unter den Rindern in Deutsch- Ostafrika ungerichteten Verheerungen. Gegen das Fieber mässe sofort und in der ganzen Kolonie, gegen die Fliegt allerdings einstweilen in einem bestimmten Gebiet ver suchsweise vorgegangcn werden. General direktor Giche aus Christiania sprach über die Bedeutung des Salpeters für die Land- wiiMaft und über die Herstellung von Salpeter in Norwegen ans dem Stickstoff der Lnft, Geh. Hofrat Dr. Wagener-Darm stadt über die Bedeutung des Stickstoffes der Luft für die praktische Landwirtschaft, Rcgicrungsbaurat Dubislav-Münster über die Ausnutzung der deutschen Wasserkräfte für die Gewinnung des Stickstoffes der Lnft. Bayerischer Banamtsassessor Bräunlich ging aus die Pläne zur Ausnutzung der Wasser kräfte in Bayern ein. Nach der Schilderung eines Verfahrens der badischen Anilin - und Sodafabrik zur Gewinnung von Lnststickstoff verließ der Kaiser die Sitzung. Die Vertagung der Neichssinanzreform aus den Herbst soll jetzt beschlossen sein. Die Vorlage über die Erhöhung der Geamten- geyältec geht dem Reichstag in drei bis vier Wochen zu. Die DeckungSfragc soll nunmehr geregelt sein. Die Budgcrkommissiou des Reichstags cr lcdigtc mehrere Kapitel des Etats für Kiaut schau, indem sie verschiedene Abstriche voruahm. Fu der Debatte wurde einstimmig ciueReso lution angenommen, die zur Deckung der Kosten des Schutzgebietes eine angemessene BeffeiMu-m keiner Bewohner fordert. Aba Pamcyc Mmängcltk s. baß die Verwaltung KaniNchans in der Haupisache eine nmäänsche und überdies sehr tewre sei. "Bei dem gegen wärtigen starren Zuzug in die Kolonien brauche man nicht mehr w yohe Gehälter za zahle» Von einer Beschlußfassung wurde Abstand genommen, jedoch einer Resolution zngestimmt, die die Verwaltung zur Sparsamkeit cmffor- dern soll. Verhältniswahlen in Bayern. Der Son derausschuß der bayerischen Abgeordneten lummer Hal beschlossen, die Regierung zu ersuchen, noch für die nächsten Gemeinde- Wahlen die Verhältniswahl einzasühren und zwar gesetzlich in allen Gemeinden über 4000 Einwohner und in den anderen Ge meinden, wenn ein Fäustel der Wahlbe rechtigtcn die Eimührnug des Verhältnis Wahlsystems beantragt. Geheimrat Hinzpeters Tagebücher über den Kaiser sind doch verbrannt worden. Die in Bielefeld, wo der Erzieher des Kaisers wohnte, erscheinende Westfäl. Ztg. erklärt cs ans Grund einer Erkundigung an maßgebenstcr Stelle. Einige Kisten Akten und Beschreibungen verschiedenen Inhalts, die aber in keiner Beziehung zu dem KonigShausc stehen, sind allerdings an den Kaiser gesandt worden. Zmn Streit des Münchener Professors Schnitzer mit den Kirchenbehörden wegen seines Artikels über die Enzyklika des Pap stes gegen den Modernismus ist zu melden, daß Prof. Schnitzer ans seinen Antrag für den Rest des Semesters beurlaubt wurde und sämtliche Vorlesungen eingestellt hat. Der Mittelstand. Auf dem in Dresden abgchaltcncn sächsischen Bfittelstandstage sprach sich Staatsminister Graf Hohenthal in war mer Weise für die Mittelstandsbewegung ans Er versicherte die Mittelstandspolitik seiner Sympathie und ocr der gesamten sächsischen Negierung. Der Mittelstand sei der Haupt- träger der idealen Gesinnung. Der Nachtragsetat mit den Bahnfor- dcrnugen des Kolonialamts wird dem Reichs tage in der ersten Hälfte des März zugehen. Die Vorschläge des Amts halten sich in be scheideneren Grenzen, als erwartet wurde; so wird für Ostafrika nur die Fortführung der Morogvrobahn bis Tabora beantragt, während der Weiterbau der Usambarabahn bis zum Kilimandscharo als weniger dringlich einstweilen anfgeschoben worden ist. Ferner wird die Fortführung der Togobahu bis Atakpame beantragt. Dienftdakier in der Eisenbahnverwaltung. Nach Bestimmung des Ministers der'öffent lichen Arbeiten ist zurzeit ein besonderer Ausschuß vorübergehend damit befaßt, die allgemeinen Anordnungen zu prüfen und übersichtlich zu ordnen, die im Bereich der Staatseiscnbahncn für die Regelung der täg lichen Dienstdaucr des Personals M Laufe der Zeit erlassen worden sind- Ocstcrrcich Ungarn. Die Schwierigkeiten, die dein Abschlusse dcs Handelsvertrags mit Serbien entgegen- standen, sind beseitigt worden, - da Serbien die volle Freiheit der Handhabung der Ve- teriuärpolizei von Seiten Oesterreichs und Ungarns angenommen hat. England Die Gesamtausgaben für die englische KO-wsn'arme m-rden sieb w MKm .Fabre MAwm,, Mark Miau'm. Ein; Mlcy Oumou stallen oic Anögaocn 'är die Flaue Englands ui einem ünzigcn Fahre, noch nicht erreicht. Aber im nächsten Jahre soll diese ungeheure Summe uoch übertroffen werden und zwar, wie es heißt, wegen der Vernehmung der deutschen Flotte. Und dabei ist eine liberale Regierung am Ruder, die auf der Haager Friedenskonferenz die Einschränkung der Rüstungen empfahl! Es geht nichts über die englische Friedensliebe. Pnriugal. Der unter dem Vorsitz des Königs Manuel abgehalteue Staatsrat gab seine Zustimmung zur Begnadigung der wegen Meuterei im April wo«; bestraften Matrosen. Gleichwohl setzt die republikanische Partei ihre,'Propaganda in allen Teilen Portugals fort. illuster der Begnadigung der Meuterer vou looci hat der König von Portugal eine allgemeine Amnestie für Heer nnd Marine erlassen, die sich ans Deserteure aus der Armee uud Mariuc erstreckt, sowie auf Offi ziere und Mannschaften, die wegen Diszi pliuarvcrgchen bestraft sind. Amerika. Der Marine-Ausschuß des nordamerika- nischeu Repräsentantenhauses bewilligte 400 Mill Mk. für Marinezwecke Es sollen 2 Schlachtschiffe, 8 Untersee- und 10 Torpedo boote gebaut werden. Die Erhebungen der Gewerkschaften er geben, daß nahezu 60 v. H. aller Mitglieder m New-Jork arbeitslos sind. Marokko. In Marokko erleben die Franzosen noch täglich viel Verdruß, soviel, daß sie die spa nische Regierung jetzt dafür verantwortlich machen und diese für eine stärkere Beteiligung an der Marokko-Expedition gewinnen möchten- Spanien winkt mit einer Entschiedenheit ab, die nichts zu wünschen übrig läßt, und macht seinerseits Frankreich für die Beun- rnhignng verantwortlich, die aus dem Marokko-Handel erwachsen ist, und die leicht noch weitere Kreise ziehen kann. Vorläufig läßt sich jedenfalls noch garnicht absehen, wann und wie Frankreich seine freiwillig übernommene Aufgabe im scherifischen Reiche lösen wird. Deutscher Reichstag Im Reichstag wurde der konservative Antrag auf Pcnsions- nnd Hintcrbliebencn-Vcrsichcrnng der Privatbcamtcn einstimmig angenommen. Avg- Prinz Schönaich-Earolaty (natl.) begründete dann seinen Antrag nm gesetzliche Regelung des Auto mobilverkehrs. Staatssekretär Nicberding erkannte die Notwendigkeit der gesetzlichen Regelung an. Im Jahre 1906/07 seien fast 5000 Unfälle durch Automobile verschuldet und 2519 Personen verletzt, 145 getötet worden. Der neue Entwurf, der bald an den Reichstag gelangen dürfte, soll Bestimmun gen enthalten über die zivilrechtliche Haftung für Schaden an Leib uud Leben, über die Voraus setzung der Erlaubnis, als Ehauffeur zu fahren, über die Entziehung der Erlaubnis und über straf rechtliche Bestimmungen. Der Antrag wurde mit einem Ergänzungsantrag angenommen. Zu Ehren der lOO. Sitzung prangte auf dein Platz dcs Präsidenten ein Blumenstrauß. Nach cndgiltigcr Genehmigung der Nachtragsfordcrnng für das Zeppelinsche Luftschiff wurde der Postetat beraten. Abg. Dröschcr (kons.) nannte die Erhö hung des Ortsportos wenig verkehrsfrcundlich und bisbcr wenig ertragreich, angesichts der schlechten Finanzlage werde, inan ne aver veiMimben mn'ün, Große Bedenken baue er gegen die Tchtiennng der Patemuuahmeschalte.r an den Sonnabenden Mon um 6 Uhr. Ausführlich ging der Redner aas die Besserstellung der Unterbcamten ein. Abg. Singer (Soz.) kritisierte die Reform der Tclephongebührcn. Den Beamten müßte der Staatssekretär mehr ent gegenkommen, für die Ünterbeamten sei in sozialer Hinsicht mehr zu sorgen. Der Redner vermutete eine Verletzung des Briefgeheimnisses Sozialdemo kraten gegenüber. Staatssekretär Krätke bezeichnete dies als eine leichtfertige Verdächtigung und legte Protest für seine Beamten ein. Der Wiesbadener Postvertrauensarzt Schellenberg habe mit Recht seine Stellung verloren, weil er sozialdemokratisch gewählt habe. Die „gehobenen" Ünterbeamten, die bisherigen ohne und die zukünftigen mit Prü fung, sollten gleich behandelt werden. Abg. Kopsch (frs. Bolksp.) empfahl Postantwortscheine im Ver kehr mit Bayern, bemängelte die sogenannte Reform der Telephongebühren nnd fragte nach den ange kündigten Beamtenbesoldnngs-Verbessem Auf die weiteren Ausführungen des Redners bestritt der Staatssekretär die Maßregelung von Post- üireklvren wegen nachgesuchler Audienzen, er ver urteilte aber, daß sich Direktoren an Abgeordnete gewandt haben. Aus aller Well. Der Zusammenbruch des Berliner Bank hauses Friedberg hat als Sensation die Verhaf ¬ tung des Rechtsanwalts Hngo Earo gezeitigt Caro war der langjährige Rcchtsbcistand Fried bergs. Seine Verhaftung erfolgte unter dem Ver dachte der Beihilfe zum betrügerischen Bankerott und zur Bilanzverschleierung. Hierbei handelt es sich nicht um das Bankgeschäft selbst, sondern um eine andere Friedbcrgsche Gründung, die Auto- mobilzcntrale. Die Zustände bei Friedberg werden als im ärgsten liegend geschildert. Ein Gerücht will von „unangenehmen Sachen" mit Schecks wissen. Bücher wurden zum Teil garnicht, zum Teil ungenügend geführt. Für einen Konkurs soll aber genügend Masse vorhanden sein. Unter den etwa tansend Geschädigten befinden sich zumeist Lehrer, kleine Beamte, Händler usw. Eine kaum glaubliche Geschichte, an der man sieht, wie tief der Aberglaube noch im Volke wurzelt, ist in Edenkoben soeben anfgcdcckt worden. Dort befaßte sich seit langem eine Fran mit Kartenlegen und ähnlichen Dingen; sie hatte einen ausgedehnten Kundenkreis in der nahen nnd fernen Landbevölkerung. Neben dem Kartenlegen betrieb sic cincn einträglichen L-chwindcl in dem Verkauf eines natürlich wertlosen Trankes, für den sie 5 Mark die Flasche nahm. Das Trünkchen sollte ungetreue Liebhaber und Ehemänner zurückfiihren, weshalb nicht nur viele junge Mädchen, sondern auch verheiratete Frauen fleißige Abnehmer waren. Schließlich genügte der Schwindlerin auch das nicht mehr, nnd sic verlegte sich aufs „Gcldvcr- mehrcn". Sie erfand einen „geheimen Schwcizcr- bund", dessen Mitglied zu sein sic vorgab, selbst redend nur denen gegenüber, die „nicht alle" werden, nnd redete den Leuten ein, in dieser Eigenschaft könne sic jedc Summe Geldes ver doppeln nnd verdreifachen. Auf diesen Humbug fiel eine reiche Witwe aus der Umgebung von Edenkoben herein. Sie übergab der Zauberin nach und nach die Summe von 10000 Mark mildem Auftrag, sic zu verdoppeln. Zn ihrem Glück konnte die einfältige Frau guten Bekannten gegen über nicht stillfchweigeu; der Humbng wnrde ruch bar, nnd es erfolgte von unbeteiligter Seite An zeige, worauf bei der Schwindlerin Haussuchung gehalten wurde, bei der sich noch rund 9500 Mk. vorfanden. Der Gauklerin hat sich der Staats anwalt angenommen. Von einer Lawine überrascht nnd verschüttet wurden bei Bad Fusch im Salzbnrgischcn nenn Skifahrcr. Vier Mann, darunter ein Bergführer, rot, die anderen konnten aer-in < Ei„t mit gksjstUr oinnnd eine Anzahl leerer TvNümilvalroucu sanden SctMiader oci Langendreer. Ein Bergmann erkannte die Ge fahr nnd benachrichtigte die Polizei. Man stellte fest, daß es sich um eine Kiste mit Dynamitpa tronen handelte, die von der Fabrik Schlebusch für die Zeche Scharnhorst bei Bratet bestimmt war und auf bisher unaufgeklärte Weise abhanden ge kommen ist. Ermordnng des eigenen Sohnes. In das Untersuchungs-Gefängnis in Posen wurde der frühere Fleischernleister, jetzige Viehmakler Oskar Rzadziejewski aus Wronkc cingeliefcrt, der beschul digt ist, am 28. Januar ds. Js. im Walde bei Miala seinen eigenen Jährigen Sohn ermordet zn haben. Er lebte seit längerer Zeit von seiner Ehefrau getrennt, nnd diese hat die Ehescheidung angestrengt. Am 23. v. Nits, erschien R. unver mutet bei seiner Frau, nahm den Sohn mit sich nnd war seit dieser Zeit verschwunden. Er wurde ciuige Tage später ohne den Sohn gesehen nnd über dessen Verbleib verweigerte er jede Auskunft. Am 28. v. Nits, erhielt Fran R. von ihrem Ehe mann ans Miala einen Bries, worin dieser ibr mittcillc, daß er den Lohn im Walde bei Miala getötet habe, nun sei dem Knaben wohl nnd er brunche fiel, nicht mehr nm ihn grämen. Ans Grund der vou der Frau erstatteten Anzeige wurde sofort eine Durchsuchung des Maler Waldes vor genommen, wobei tatsächlich in einer Bodenver tiefung mit Reisig zugedeckt die Leiche des Knaben gesund gab, is behaup Tat S ihm hi De Damps ans dt dcs ar Wasser der Ki . Di und d in ball Plaue, ratnnc Ei aber ! Schlac den m 79934 Kälber <1685, 2798l 14769 PfcrP betrug bei R D nismä den ir werde, vcrhäl tiguno nissc, Bantä Zahl Berl» man ' Arbeit nur § daß l meist läßt. Orgai Füller Annal "irr t ÄuS'i Forde der A Die L völlig Die 2 beitnc direkt tnr a dingn unter darar Sekrc den l folg» mochl bcitsr malic seiner erblic p Schlr Zutrl fcnill anzn tisch, Rier gewinnt? Rowan von Viktor Strahl. 76 Max nahm eines der beiden alten Schweiler, die krenzweife an der Wand hingen und versuchte, cs in die Dcckclsuge zu stemmen. Nach einiger Anstrengung gelang cs ihm. Er wuchtete, uud das Schloß zersprang. Er legte das Schwert beiseite, öffnete den Deckel und ein großer Bogen vergilbenden Papiers kam zum Vorschein. Er nahm das Papier weg und da flimmerte und gleißte es ihnen entgegen, als sehen sie in ein regenbogenfarbenes Sprühfeuer. Herrliches Geschmeide, köstliche Juwelen und Perlen strahlten ihnen blendend entgegen. Ein „Ah!" entzückten Erstaunens entschlüpfte den Lip pen der Baronesse und ihre Blicke wetteiferten mit dem prächtigen Gcsprüh der Juwelen. Wax war nicht mmd-r überrascht wie sie — seine Augen weideten sich an all dem Glanz. Der Baron stand mit gefalteten Händen sinnend da und Bewunderung prägte sich in seinem Mienenspiel aus. Für so reich hatte Demex von ihnen den Schah ge halten. Die alte Bettina beugte sich auf ihrem Sessel vor, um den Schah besser sehen zu können. „Das ist das Geschmeide, welches meine selige Herrin non ihrem ersten Gemahl erhielt, womit ich sic an ihrem Hochzeitstage schmückte", sprach sic. „Ich erkenne jedes Stück wieder, so viele Fahre auch verflossen sind, seitdem ich es nicht gesellen habe. Du prangst in dem Schmuck der Juwelen ww eine Göttin, die aus dem Glanz der Morgenröte in die Lonne tritt. So sagte der alte General zu meiner schönen Herrin, als er sic zum Traualtar führte, ich hörte es und habe cs nicht vergessen. Line Ahnung flüsterte mir zu: All das herrliche Geschmeide wird bald wieder eine Braut schmücken — Baronesse Rosalie,„.dic Ramensträgerin meiner Herrin — und ich werde es noch erleben!" Rosalie errötete und ein Lächeln verklärte ihre Züge. Eine weihevolle Stimmung war über alle gekommen wie ein seliger Traum. Wax nahm das Papier und begann für sich zu lesen. „Es enthält ein Verzeichnis des Schatzes, geschrieben von der eigenen Hand unserer Ahne Baronin Rosalie von Wöhliugen und mit ihrem vollen Ramen unterzeichnet", unterbrach er sich, indem er das Papier sinken ließ. „Liebe Schwester, ich will das Papier langsam vorlesen; suche Du die einzelnen Stücke und lege sie auf den Tisch." So geschah es. Der Schatz bestand nicht nur aus dem verschiedensten Juwelen- und Perlenschmuck, der allein schon einen Werk von mindestens zwei Millionen Wark nach oberflächlicher Schätzung hatte, sondern auch aus fünfundzwanzig Rollen mit je einhundert Golddukaten. Alles zusammen bildete ein großes Vermögen. Der Jubel war unermeßlich. Unter den jetzigen Umständen brauchte das kostbare Juwelenschmeide auch nicht veräußerst zu werden und als der Baron erklärte: „Es sei uns ein heiliges Vermächtnis und vererbe sich von Geschlecht zu Geschlecht", da stimm ten ihm Wax uud Rosalie aus vollem Herzen bei. Rlax hatte ja schon durch Aufdeckung der Betrügereien des Verwalters den Ruin von der Wöhlingcn'schen Fami lie abgewendet. Bettina erhob sich. „Gottes Segen über alle, welche den Ramen Wöh liugen führen", sagte sie. „Ich preise mich glücklich, daß ich uoch diesen Tag gesehen habe. Run darf ich doch im grauen Turm bleiben, bis meine alten Augen sich zum ewigen Schlaf schließen." Eine stille Freude glänzte in ihren schwarzen Augen. Sie war eine ehrwürdige Zeugin aus einer fernen, fernen Vergangenheit und der Baron und seine Kinder beugten sich in ehrfürchtiger Liebe vor ihr, bewiesen ibr eine Herzlichkeit, als ob auch sie den Ramen Wöhliugen trage. Rosalie begleitete die treue Dienerin in das Turm zimmer und verabschiedete sich von ihr mit einer herzlichen Umarmung. Als sie wieder in das Bibliothekzimmer zurückkchrke, war Besuch da: Der alte Graf von Berlinghausen, Ger trud und ihr Sohn. Die Blicke aller empfingen sie mit einem Leu Uten, als sei während ihrer kurzen Abwesenheit ein großes Glück erschienen. Und so war es auch, wie sie gleich erfuhr: ein Glück, das zunächst ne selbst betraf, ihr Herz mit seliger Liebe überraschte uud seinen Glanz auf Atte warf. Eine Ahnung stieg in ihr auf, als sie über die Schwelle schritt und sich vor dem Besuch verbeugte, eine Ahnung, die sich in ein freudiges Glauben verwandelte, als sie ein Lächeln wie Sonnenschein auf deu erglühten Zügen Hugo Körners, des neuen Grafen von Berlinghausen, schweben sah und sein Blick sie heiß und ionuig anikrahlte, so daß ihr Her; im iüßen Schreck erbebte . . . Und das Blut stieg ihr in die Wangen. Der alte Graf von Berlinghausen trat auf sie zu und erfaßte ihre beiden Hände. „Weine liebe Barone je, das Glück ist Heuke in diesem wie in meinem Hause wieder erschienen — der Himmel hat mir nicht nur meinen unvergeßlichen Sohn Paul in diesem jungen Manne zurückgegeben, sondern auch eine liebe Tochter geschenkt." Sein Blick glitt zu Gertrud und ihrem Lohne hinüber und blieb wieder auf der liebst Yen Rosalie haften. „Mein Enkel Graf Paul v. Berlinghausen, der sich bisher Hugo Körner nannte, hat mir den stillen Wunsch seines Herzens vertraut und nur Sie allein, teure Baronesse, können diesen MuHh MMen. 77 geh gell ünl Be glü mei unk Gli ung geli es linc der gan ein, zeit Die Gr. Abi