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Rabenauer Anzeiger : 01.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-190802018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19080201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19080201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-02
- Tag 1908-02-01
-
Monat
1908-02
-
Jahr
1908
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 01.02.1908
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Staatsanwaltschaft ordnete die Ausgrabung der ieichen an. Verhaftung eines Bürgermeisters. Wie aus trefctd berichtet wird, wurde der Bürgermeister Erster in Anrath verhaftet weil er 18,000 Mk. «terschlagen hat. Drei Kinder verbrannt. Wie aus Königs- ütte gemeldet wird, sind dort bei einem Stuben rand in der Friedrichstraße drei Kinder im Alter on 2—8 Jahren verbrannt. Eine schwere Bahnkatastrophe hat sich in« olge von Hochwasser in Niederbayern ereignet; in ganzer Zug stürzte mit einer zusammen- irechenden Brücke ins Wasser. Aus München wird «arüber gemeldet: In der Nähe der Station Vilshofen in Niederbayern stürzte morgens gegen , ? Uhr die über die Bits führende Eisenbabnbrücke - > — n dem Augenblicke ein, als ein aus sechs voll- »eladenen Wagen bestehender Güterzug sie »asfierte. Der ganze Zug fiel in das Wasser, schon Oer Unfall ereignete sich bei den Granitstein- ckin in nüchen im sogenannten Taferl. Die SO Zentner Horden chwere Lokomotive hatte bereits die Brücke über Sie 45- ne Vils passiert, als diese unter der Last der be- id von adenrn Wagen mit fürchterlichem Krach zusammen- tte er- kürzte und auch die Maschine in die zurzeit sehr zurück- wchgehende Bils riß. Der Lokomotivführer ct auf- vchmauß erlitt Rippenbrüche, der Bremser Geyer : Aus* vurde von den Fluten und Eisschollen fortgerissen k nicht md ist spurlos verschwunden. Die Ursache soll für die ne Unterspülung eines Pfeilers der Brücke sein, stbaren — Aus München wird ferner berichtet: Infolge lärung iroßrr Reberichwemmung im bayerischen Wald Mord nutzte der Bahnoerkehr auf der Strecke Gottes- n auch eld-Vischbach eingestellt «erden. Ein Bahnzug i allem nutzte auf freier Strecke Halt machen und kam summe veder vor- noch rückwärts. >0 Mk. Unter dem Verdacht der versuchten Verleitung fanden um Meineide wurde der Pastor Albin Lang in fie in drckenbach, Kreis Gandersheim verhaftet. Zwischen r wat iang und dem Kantor Wunstorf in Dankelsheim nannte sestcht schon seit längerer Zeit ein sehr gespanntes >en der Verhältnis, da- zu Beleidigungsklagen zwischen seiden führte, die im vergangenen Jahre wieder- in der verholt die Gerichte beschäftigten. Dankelsheim wurde ist Filiale von Heckenbach, und der Kantor W. ht ver-untersteht somit in seiner Eigenschaft als Opser- illschast mann wie auch als Lehrer dem Pastor L. Im nterleib Laufe der Z«t soll sich daS schlechte Einvernehmen n, die fischen Pastor und Lehrer derart zugespitz haben, sollten, daß sich die Behörde in die Angelegenheit mischte. > ihnen, Kantor W. soll nämlich mehrere anonyme Briefe Gefahr, beleidigen Inhalts erhalten haben. Nachdem strind-Pastor L. vor einigen Tagen in dieser unerquick- August bchen Affäre wiederum vernommen war, wurde Ihr stme sofortige Verhaftung angeordnet, weil gegen hweben ihn der Verdacht besteht, daß er dritte Personen gefähr^nm Schreiben der anonymen Briefe an W. ver- S, wes'anlaßt und auch versucht haben soll, andere »orsteht. Personen zum Meineid zu verleiten. e gegen Eine schaurige Entdeckung machte dieser wegen Tage das Dienpmädcken des Beptz rs Gradnizews- rstattet,V in Gr.-Pulkowo (Wellpreußen). Beim Wasser- regende holen bemerkte sie tue Le che eines Mannes im l ferner Prmmen. In dem Toten wurde der Mollereiver- kltentat "aller Paul Brust aus Lobkdau erkannt, der rembeigTade Dezember vorigen JahreS spurlos verschunden Slrind'war. B., der hochgradig nervös war und beim ihr ge>Auftreten derartiger Anfälle häufig planlos um» n Fraüherinte, ,st vermutlich in der Nacht auf den Hof Firmen des genannten Besitzers geraten und dabei in s Wlenden Brunnen gestürzt. Die Leiche konnte bisher efinden-nicht gefunden werden, weil sie vom Wasser orberenb-d-ckt war. dre ^unst uns Aksenschatt. Geräuschlose Maschinengewehre. Eine be- migfeldtmerkenswerte Erfindung ist kürzlich von einem m untctMr. Alfted Tompson gewacht worden, der in Kmdeleinem großen indischen Hause als Abteilungschef n. t, das d jetzt )bdach cnison eitereS u ver- ö-such ich im Roß- einen Der m den nzeige. mrauf- Mark. für die Gewehrprüfungen angestellt ist. Diese Erfindung dürfte dazu angetan sein, eine große Umwälzung auf dem Gebiete drr Schußwaffen herbeizusühren. Durch diese Erfindung wird be sonders die Entdeckung der Stellung der feind lichen G-schütze ungemein erschwert. Der Appa rat selbst und die Idee der Erfindungist den Militärbehörden schon seit Jahren bekannt, aber erst jetzt ist es dem Erfinder gelungen, seine Idee so weit zu vervollkommnen, daß dieselbe zur Prüfung vorgelegt werden kann. Der Apparat kann an jedes Geschütz und an jedes Gewehr befestigt werden und verringert den Knall eines Maschinengewehres so, daß er auf kaum 30 Meter zu vernehmen ist, während er sonst »och in einer Entfernung von einem Kilometer und mehr wahrgenommen werden kannte. DaS Maschinengewehr -wird besonders durch diesen Apparat eine große Rolle im Kriege der Zukunft sprelen, da durch die 600 Schüsse, die vollkommen geräuchloS in einer Minute abgegeben werden, unter den Feinden «ine schreckliche Niederlage angerichtrt werden kann. Eine« Lexkbolloa für daS it«lie«ische Heer hat Major Morris, Kommandant der Luftschiffer truppe in Rom, zu bauen begonnen. Es heißt, daß der dazu erforderliche Kredit S20000 Mk. vom König zu Verfügung gestellt werden soll, falls diese Summe nicht bewilligt wird. Der englische Militärballon, der als Ersatz für den zerstörten „Nulli seknndus" gebaut worden ist, soll in der nächsten Zeit seine Probefahrten be ginnen. Vor allen Dingen soll er eine Einrichtung für drathlose Telegraphie erhalten. Diese ist aber vorläufig nur für den Empfang funkentele graphischer Depeschen bestimmt, weil die Trag fähigkeit deS Ballons nicht für die erforderlichen Krafterzeugungsmaschienen ausreicht. Eine wunderbare Heilung. Ueber daS Be finden der Tochter des russischen Ministerpräsi denten Stolypin, die bekanntlich bei dem Attentat auf ihren Valer so schwer verwundet wurde, wird berichtet, daß die von Professor Pawlow vor genommene Operation die besten Folgen gehabt hat, s» daß die Kranke jetzt bereits ohne Strücken gehen kann. Gleich nack der Katastrophe wurde die Verwundete in ein Hospital gebracht. Ein Bein bildete eine formlose Masse und fast alle Knochen waren zersplittert. Das andere Bein war an mehreren Stellen gebrochen. Ganze Stücke Fleisch mußten abgerissen werde«, weil fie nur mit einem kleinen Stückchen Haut mit dem Körper zusammenhingen. Es war keine leichte Ausgabe, die zerbrochenen und verschobenen Knochcnteile in ihre richtige Lage zu bringen. Die Amputation der Beine erschien jedoch nicht not wendig. Jetzt kann die Patientin wieder gehen und hinkt nur ein wenig. Vermischtes. Die neue Kunstrichtung im Handwerk hat den preußischen Gewerbemwitler zu einer A ßsrung veranlaßt. Er lobte die Ausscheidung überflüssiger Ornamente, bedauerte ab-r, daß sie die historische Anknüpfunq leicht vermissen lasse. Eine 180 Millionen-Auleihe wird die Stadt Berlin zur Ausführung ihrer Verkehrsprojekte aufnehmen. Da das Geld immer noch recht teuer ist, muß die Reichshouptstadt doch unter einem recht beträchtlichen Geldmangel leiden, daß fie trotz der G-ldieuerung zu ihrer Anleihopnation schreiben will. Moderne Hochzeitswochen. Da fichin unserer Zeit alles ändcrt, warum nicht auch die alther gebrachte Art und Weise, die Flitterwochen zu begehen? Die Hochzeitsreise noch Italien oder der Riviera ist in der Tat für die, welche zu den modernsten Kreisen gezählt sein wollen, ein Boumot von vorgestern, und ebenso wenig gilt kS heute noch für chik, wenn sich daS junge Paar in die Einsamkeit eines Landhauses zurückzieht. Junge Eheleute ,up to dat" machen ihre Hochzeitsreise vielmehr per Automobil, oder aber fie sichern sich die Einsamkeit da, wo fie am einsamsten ist — und das ist mitten im Trubel der Großstadt. So hat jüngst die frühere Großherzogin von Hessen, geborene Prinzeß Melitta von Sachsen- Koburg.Gotha, mit ihrem jetzigen Gemahl, dem Großfürsten Kyrill, eine Rotorfahrt durch ganz Frankreich als Hochzeitsreise gemacht, wobei der junge Gatte selbst den Kraftwagen lenkte. Ein beliebtes Ziel modernster Hochzeitsreisender ist Egypten, wohin Prinzeß Luise von Orleans und z Prinz Karl von Bourbon nach vollzogener Ver mählung ihre Schritts gelenkt haben. Und dann gibt es noch einen dritten, ganz neuen TypuS von Flitterwochen: der Honigmond an Bord. Die großen Schiffahrtsgesellschaften haben, seitdem fie auf diese Möglichkeit aufmerksam geworden find, alles getan, um HochzeitSreisende durch Bequem lichkeiten jeder Art anzuziehen. Werden die Jung vermählten nicht gerade seekrank — was aller dings den Genuß der Flitterwochen sehr wesent- lich beeinträchtigen würde — so können fie sich gewiß keine ruhigere Zeit wünschen, als ihnen eine mehrwöchige Seereise bietet. Bei der in diesen Tagen stattfindenden Vermählung deS eng lischen Abgeordneten Charles Murray ist die Feierlichkeit auf 11 Uhr vormittags angesetzt, da mit das junge Paar noch rechtzeitig am selben Tage das Boot nach Amerika erreichen kann. Von der anderen Seite des Ozeans kommt ihm gleichzeitig ein anderes junges Paar entzogen, das seine erste Fahrt ins Eheleben ebenfalls an Bord eines großen Ozeandampfers unternimmt: daS ist dat neue gräfliche Paar Ezechenyi. In den näch sten Tagen heiratet Fräulein Gladys Vanderbilt, die bis jetzt die reichste unverheiratete Frau der Bereinigten Staaten ist, den ungarischen Abligen; dann geht es gleich an Bord, und die Flitter wochen finden ihre Fortsetzung mitten in London — allerdings in Londons vornehmstem Teile, in Mayfair, wo die Herzogin von Marlborough dem jungen Paare ihren schönen Palast Sunderland House für die Flitterwochen hergeliehen hat. Da- Mädchen für alles, so nennt man die Berliner Feuerwehr. Müssen doch von ihr Bienen, bald Papageien eingefangen werden. Ost find von ihr bald Schwalben, Lauben und Katzen aus gefährlicher Lage befreit worden, Verbrecher von den Dächern heruntergeholt und Pferde auS dem Wässer gezogen. Ein trotzdem noch nicht dagewesener Fäll ereignete sich jüngst. Im Norden Berlins, wo jetzt eine neue Straße angelegt wird, war ein Mann in dem Morast geraten, versank allmählich bis an die Ellbogen. Nun allarmierte man die Wehr, diese holte den armen Teufel heraus und brachte ihn nach dem nächsten Polizeibureau. Die männliche Tochter. Eine drollige Szene spielte sich auf dem Standesawte in Dünkirchen ab. Fräulein LeyS, eine hübsche Brünette von zwanzig Jahren, hatte sich verlobt, uud die Mutter beaab sich auf das Standesamt, um die erforder- l chen Papier» zu beschaffen und das Aufgebot für die Tochter zu bestellen. Sie erfuhr von dem Beamten, daß fie gar keine Tochter habe, sondern daß unter dem angegebenen Datum für daS Ehepaar LeyS ein Sohn eingetragen sei. Kein Beteuern der Frau half, der Bsamte verweigerte die Schriftstücke auszuhändigen und blieb dabri, daß es sich um einen Sohn handle. Nach vielem Hin und Her klärte sich die Sache auf: die Bor- namen des neugeboren« n Mädchens waren mit Aauden Arsene angegeben worden, und der Beamte hatte, da er diese als männliche Vornamen auffaßte, einm Sohn in das Geburts register eingetragen. Trotz alledem wurde der Mutter erklärt, daß ihr Kind in den Büchern drr Behörde ein Sohn sei, und daß deswegen bas Aufgebot nicht erfolgen könne. Nun muß das B-autpaar noch einige Wrchm mit der HichM warten, bis die erforderliche Richtigstellung des Geburtsregisters von der Behörde bewilligt ist. Um die Ironie des Schicksals voll zu machen, erhielt die glückliche Braut wenige Tage später ein Schreibe« von der Militärbehörde, in dem Monsieur Arsene LeyS aufgefordert wird, sich an einem der nächsten Tage zur Aushebung für den Militärdienst zu stelle«. Der Anebelbart-Berei« hat sich im Reichs' land in Meisengott gegründet. Dieser neue Ver' ein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Knebel' bart zu pflegen und wieder in Ihren zu bringen- Zehn „Bärtige" haben sich bereits durch Unter schrift verpflichtet, die Zierde des Mannes in Ge stalt eines Knebelbartes zu hegen und zu pflegen. Wer gegen diese einzige Bestimmung der Vereins statuten verstößt, hat als Buße ein Fäßchen Bier zu zahlen. Die Spitz«««- al» Schnecke«sammlerm. Vor einiger Zett fand Professor Jakob Reigford bei M chigan, so berichtet die Naturwissenschaft liche Rundschau, eine Anhäufung von Schnecken auf d m Schnee, die von einer Spitzmaus zu- samme igetragen waren. Natürlich war eS klar, daß das Tier die Schnecken nicht auS ästhe tischem Wohlgefallen, sondern als Nahrungsmittel gesammelt hatte ; denn «S war bekannt daß diese Maus überhaupt Nahrungsvorräte sammelt. Merkwürdig aber war es, daß die Schneckensamw- lung sofort verschwand, wenn wärmeres Wetter eintrat, daß fie aber sofort wieder da war, wenn «S kälter wurde. Allem Anscheine nach suchte die Spitzmaus die Schnecken kühl auszubewahren. Unb tatsächlich ist eS bei warmen Wetter in ihrem Bau, bei kaltem dagegen «ußerhalb kühler. Für Delft und vemüt. Heimkehr. «r sl ch kam, ein sehnsuchtskranker Gesell, Zurück nach Jahr und Tag. Ei, wie so lachend vor mir und hell DaS Heimatstädtchen lag! Der finkenden Sonne Strahlengold Lag schimmernd auf de« Höhn, Mir war'S, al» hält' ich noch nie so hold Mein Vaterland gesehn. Mir war'S, als nickten mir Busch und Baum Wie alte Freunde zu, Als hört' ich ein Grüßen im weiten Raum: Kehrst endlich wieder du? Doch leise sank alles in Dämmerschein, Blaß sah der Mond hervor, Ein Trauern zog in d«S Herz mir ein — Da stand ich vor dem Tor. Rings alles still, nur leis erscholl Des Fri-dhofsglöcklems Klang, Als wollt' cs mich fragen vorwurfsvoll: Wo bliebest du so lang? Die Hände hab' ich nach frommem Brauch Gefaltet zum Grbet, Vom Friedhof her zog flüsternd ein Hauch: Du kamst — zu spät. Ein«: kleine Variante. Aufgebrachte Mutter: „Also dreimal hat er dich geküßt? Und was Haft du dazu gesagt?" Unschuldige Tochter: „Ich? Ich habe gesagt: „Ach nichil AafhSren!" — DaS hatte fie auch, aber es hatte geklungen nne: ,AchI nicht oufhörenl" Was er nicht wußte. „Walter, ich w:rde dich jetzt ganz «xrmplarisch bestrafen." „Aber warum denn, Papa? Ich hab' doch gar nichts getan I" „Ach, belle dich doch nicht so unschuldig. Ich weiß alles, wcS du heute wieder anakstelli hast." „Nee, Papa; alles weißt du nicht. Du host z. B. keine Ahnung, wohin ich oen Rieme« versteckt habe, mit dem du mich immer haustI " ie dem - äMe ÄULM stammten die Baronesse an. weiche ganz dieses barsch. Loche aben/ rchcn!'' örinseö iik un- e Zett, h zum siand ipfhaft n wie er Ba-63 „Weshalb wollen Sie das Papier durchaus haben, Harkmann?" richtete der Baron das Wort an ihn. „Sie können doch nicht wissen, was darauf steht — haben es -binden^ nicht gelesen." i'a mit "Ans hab' ich erraten", antwortete der Verwalter mit Wäre einem schnaufenden Atemzug. „Es steht auf dem Papier: j g da und da liegt der Schah begraben! Wäre dem nicht . so, würden Sie mir das Papier ohne weiteres geben." „Vielleicht auch nicht", versetzte der Baron gelassen. , i Za es stimmt — das Papier enthält die Angabe, wo der A , ,. Schah zu suchen ist. Wir werden ihn heben und Ihnen cyoncu bezahlen, was Ihnen von Rechtswegen zukommt, das heißt, alles, was Lie ehrlich erworben haben, nicht aber das, worum ich und mein seliger Vater von Ihnen be trogen worden sind. — Deswegen haben Sie sich noch vor dem Gericht zu verantworten. Und nun scheeren Sie sich hinaus. Dort hat der Zimmermann das Loch gelassen." Der Verwalter schlug ein Hohngelächter auf. „Das würde Ihnen wohl so passen, he? — So leicht werden Sie mit dem Hartmann nicht fertig, Baron! Der w dro- hat einen eisernen Kopf und geht durch die Wand, wenn vingen es sein muß. Das Schloß und all' Ihre Besitzungen sind mir verpfändet — Sie verdanken es nur meine Gutmütig keit, daß Sie heule noch für den Besitzer gelten — in Wirklichkeit bin ich es schon, ist der Grund und Boden mein Eigentum, gehören mir auch alle Schätze, die darin vergraben liegen, gleichviel von wem sie auch stammen mögen und deshalb fordere ich das Papier, das Bettina mir gestohlen hat. Ich will den Schah haben. — Heraus damit, Fräulein Rosalie! Ich kenne keine Gnade! Sie haben mich schwer beleidigt!" Mr gemimt? Roman von Viktor Strahl. i ruhig viiev uno nicht c>ie geringste Blühe machte, seinen 'Wunsch zu erfüllen. „Hartmann!" warnte der Baron mit strenger Stimme. „Sie haben sich schon vergessen, nehmen Sie sich nun zu sammen. Weine Besitzungen sind Ihnen nur verpfändet, noch lange nicht Ihr Eigentum und wäre dies auch der Aall — der Schah fiele nicht Ihnen, sondern mir zu! Wie gesagt, ich bezahle Ihnen, was Lie rechtmäßig zu fordern haben — keinen Pfennig mehr — und dann sind Lie ab gefunden. Was wir sonst noch miteinander abzumachen haben, soll durch die Vermittlung des Strafrichters ge schehen. Und nun reizen Sie mich nicht mehr — meine Geduld ist erschöpft. Ich will doch sehen, ob ich mich nicht vor Räubern schützen kann." Der Verwalter sah ihn mit einem eisigkalten Blick an. „Ich will mich nicht mit Ihnen streiten, Baron! — Die Tat entscheide!" Er wandte sich befehlshaberisch an die beiden Wärmer. „Ergreift das Fräulein und kragt sie hinaus. Ich will schon dafür sorgen, daß die hier es nicht verhmdern können. — Ernst", gebot er seinem Sohne „halt' Du die Alke und die Zofe auf — ich werde schon mit dem Daron fertig." — Die Minner wollten Rosalie angreifen — sie flüchtete hinter ihren Vater. Da riß der Baron einen Revolver aus der Tasche. „Wer meine Tochter angreift, ist ein Kind des Todes!" erscholl seine Stimme. Die Wärmer, prallten erschrocken zurück. „Harimann!" schrie er dem ganz überraschten Verwal ter zu und richtete den Revolver auf ihn, „wenn Sie und Ihre Bande nicht binnen einer Winute das Zimmer ver lassen haben, jage ich Ihnen eine kugel durch den Kopf, so wahr ich der Baron von Wöhlingen bin." Das war keine leere Drohung — der Verwalter er kannte es und noch mehr sein Sohn, der schon den Tür- ariii erlasst batte. — Er war im Grunde seines Herzens ein Feigling — diese Gefahr hakte er nicht erwartet. Er gab den Wannern einen Wink und sie verliehen das Zimmer. Der junge Hartmann hatte sich schon in Sicherheit gebracht. Der Vermalter folgte ihnen — auf der Schwelle wandte er sich noch einmal um, scl üttelte drohend die Faust und richtete den wutfunkelnden Blick auf den Baron. „Dafür sollen Sie mir büßen! — Ich gehe und will sofort Ihr ganzes Besitztum mit Beschlag belegen lassen! And dann sollen Sie mir auf meinen Grund und Boden kommen, um den Schatz zu heben! Eine kugel würde Sie empfangen." Er ging und schlug krachend die Tür hinter sich zu. Rosalie fiel ihrem Vater um den Hals. „Gerettet! gerettet!" Er hauchte einen Kuß auf ihre Stirn. „Die Schurken sind wir los — ich denke für immer. Lie verlassen gewiß sofort das Haus. Hartmann hat sein Lpiel verloren — wir haben gewonnen. Worgen früh reisen wir nach unserem Schloß zurück, um den Schatz zu heben, dann hat all unsere Rot eine Ende und die alten Tage des Glanzes kehren wieder." Der Verwalter gah aber sein Spiel doch nicht für ver loren — im Gegenteil, er hoffte es noch zu gewinnen. Ein verwegener Gedanke schoß ihm durch den Kopf. Er wollte den Baron und dessen Tochter, sowie die alte Bettina und die Zofe so lange gefangen halten, bis er sich von Rechtswegen in den Besitz des Schlosses Wöh lingen gesetzt habe. Dann konnte der Baron den Schatz nicht heben. Er verständigte sich mit seinem Lohne und den beiden Mellingen und erteilte ihnen bestimmte Befehle. Die Etage, worin sich jetzt der Baron und Rosalie mit der alten Bettina und der Zofe aufhielken, sollte verschlossen und verriegelt und fortwährend bewacht werden. , ;
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