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Politische RuoSscha«. De»ffchla«ö. Das preußische Abgeordnetenhaus be schäftigte sich mit dem Justizetat. Auf An regungen und Beschwerden auS der Mitte des Hauses erklärt« Minister Beseler, daß alle Anregungen beachtet werden würden: Rohheitsdelikte müßten schärfer bestraft, bei sexuellen Fragen di« Oeff«ntlichkeit d«r Ge richtsverhandlungen ausgeschlossen werden. Eine Einschränkung der gesetzliche» Bestim mungen über den Wahrheitsbeweis in B«- leidigungssachen stehe bevor. Die Beobach tung drS Geisteszustandes Angeklagter sei zur Beurteilung ihrer etwaigen Minderwertigkeit ost notwendig. Ger« wird der GerichtShrrr dem Anträge der Verteidiger der beiden Allen- steimr Angeklagten aber sicher nicht stattge geben haben. Die Beteiligung Badens an der preußi schen Klasfenlotterie wurde von dem badischen Finanzminister Honsell abgelrhnt, weniger, wie er sagte, aus ethischen Erwägungen, als weil der finanzielle Erfolg zu gering sein würde. Auch in Hessen habe der Ertrag den Erwartungen nicht entsprochen. DaS württembergische Justizministerium macht zur Frage der bedingten Begnadigung bekannt, daß künftig nach voraufgegangenem Strafaufschub nach Ablauf der Probezeit eine etwaige Begnadigung verfügt wird, so fern die Freiheitsstrafe die Dauer von 14 Tagen nicht übersteigt. Die Branntwrinmonopolvorlage ist vom Bundesrat noch nicht verabschiedet worden. Es ist auch fraglich, ob es überhaupt noch in dieser Woche geschehen wird. Dir Vor lage über eine Cigarreubanderolensteuer ruht noch in den Ausschüssen deS Bundesrats und begegnet dort ««scheinend manche« Schwie rigkeiten. Unter diesen Umständen läßt sich noch nicht absehen, wann die neuen Steuer- Vorlagen an de« Reichstag gelangen werden. Bei diesem Stande der Dinge ist es wohl so gut wie ausgeschlossen, daß im Laufe der gegenwärtigen Session auch nur eine einzige der geplanten Steurrvorlagen vom Reichstag« verabschiedet wird. Zur Wahlrechtsreform in Preußen hat auch der Vorstand der liberalen Fraurnpartri eine Kundgebung erlassen, in der das Reichs tagswahlrecht für den preußischen Landtag und noch dazu seine Ausdehnung auf die Frauen gefordert wird. — Auch sonst sitze« liberale und demokratische Lokalverbände auch in den «ußerpreußischen Bundesstaaten tag täglich wegen der preußischen Landtagswahl, frage zu Gericht. Die Zahl der Beschlüsse und Resolutionen ist groß, ihre Wirkung au eine baldige WahlrechtSä»derung gering. Es bleibt bei der Erklärung des Fürsten Bülow im preußischen Abgeordnetenhaus«, daß für den Rest d«r gegenwärtig«» Legislatnrperiode keine regierungsseitige Unternehmung in der Wahlrechtsfrage in Preußen zu erwarten ist, daß aber nach den Wahlen dem neuen Hause eine Vorlage zugehen soll, die auch nicht di geheime Wahl oder gar die Reichstagswahl sondern nur eine Beseitigung gewisser Härten des gegenwärtigen Systems bringen wird. Oestcrreich-Uugar«. lieber die auswärtige Lage Oesterreich- Aus aller Wett. ne Unters als b<- zu «, und daß alle Regierungen Europas trebt sind, die friedvolle Entwickelung refestige«. Ungarns gab der gemeinsame Minister des Auswärtige» Freiherr von Arhrenthal gele gentlich einer Sitzung der ungarische» Dele gation für die auswärtigen Angelegenheiten Erklärungen ab, die insofern auch außerhalb der habsburgischen Monarchie mit Befried!- ;ung ausgenommen werden können, als sie Ei» ««»es Kapitalverbrechen hat, wie schon Der Unfä gemeldet, . die Bevölkerung - der Stadt Berlin in »rächen in Srregung versetzt. In der im äußersten Norden chwere Li otaatsamr seichen an Berhas krefeld'che Erster in nterschlag Drei - ütte gem» rand in - >on 2—8 Eine olge von in ganzer »rechenden «arüber g< kilshofcn s Uhr die n dem N ieladenen wssierte. Das Verhalten des Ministerpräsidenten Franco aber, kann kein Mensch billigen. Die in Portugal erfolgten zahlreiche» Verhaftungen von Republikanern haben zu einer Kundgebung dec republikanischen Partei geführt. Sie hat einen Aufraf erlassen, in >em es heißt: Nachdem die Diktatur die verfassungsmäßigen Freiheiten unterdrückt labe, betrete sie von jetzt den Weg der Verfolgung. Die Republikaner wollte» die von der Monarchie ausgeübte Bedrückung beseitigen, nicht aber die Männer der Monarchie. Afrika. Die im Gange befindliche« Wahlen zur gesetzgebende» Versammlung der Kapkolonie haben einen erdrückenden Sieg der „Süd afrikanischen Partei" über die bisher herr schende „englische" Partei der Progresststen ergeben. Zwei Drittel der Wähler haben gegen die Progressisten gestimmt. Mau er wartet eine Mehrheit von 30 Angehörigen des Afrikanderbonds in der 107 Mitglieder zählenden Versammlung. Die Blätter des „Bond" erklären, der Premierminister Ja meson müsse sofort zurücktreten und der Bondführrr Merriman das neu« Kabinett bilde». Merrimans Programm ist: Spar samkeit, weite Entwickelung der Hilfsquellen des La«des, industrielle Erziehung und Land- besiedelung. Merriman tritt ein für di« Schaffung «ines südafrikanischen Bundes- staates und rin« gemeinsame südafrikanische Nationalität unter britischer Flagge. einsam gelegene Haus auf der Schloßfreiheit, das die Stätte) der furchtbaren Tat «ar, wird jetzt einer Koch - und Haushaltungsschule ein Obdach neten. — Die Offiziere der Allensteiner Garnison jaden übrigens'Befehl erhalten, bis auf weiteres den Besuch öffentlicher Veranstaltungen zu ver meiden. Ebenso ist ihnen befohlen, bei dem Besuch öffentlicher Lokale die Mordaffäre — auch im Gespräch untereinander nicht zu berühren. Ein teurer Hase. Ein Landwirt aus Roß- )ors bei Hanau erschlug aus seinem Acker einen im Lager sitzenden Hasen mit der Axt. Der Jagdaufseher, der gerade vorüberging, nahm den Hasen an sich und brachte die Sache zur Anzeige. Das Schöffengericht zu Hanau verurteilte darauf hin den Täter zu einer Geldstrafe van SO Mark. »er Stadt gelegenen Gerichtsstraße wurde die 45- sie IM r jährige verwitwete Frau Wiesner anscheinend von adenen W einem abgewicsenen Liebhaber in ihrem Bette er- iürzts un mordet. Da die Tat schon etwa 12 Tage zurück- «ochgehent liegt, so wird es der Polizei trotz sofort auf- Schmauk genommener Nachforschungen und trotz der AuS- omde vor etzung einer Belohnung von 1000 Mark nicht md ist sp eicht werden, den Mörder zu ergreifen. Für die» n der Versicherung gipfeln, daß der «uro- räisch« Frieden heut« stärker fundiert ist Rußland. Das Zareupaar uuternimmt im Frühjahr eine Reise nach dem Süden, und zwar nicht nach dem 'Süden Rußlands, sondern nach Italien, um dort dem Könige Victor Emanuel )e» längst schuldigen Gegenbesuch abzustatten. Ob daS Zarenpaar nach Rom gehen wird, st jedoch noch immer ungewiß. Es zieht di« Entrrvue in einem kleineren Orte vor. Der Führer d«r Oktobristen erklärte, daß )i« dritte Duma bei einer Ablehnung der Flottenvorlage nur dann aufgelöst werden würde, we«u ihre Entscheidung der Stimmung des Volkes widersprechen sollte, ei« Appell an das Volk also Aussichten eröffnete. Frankreich. Di« Franzosen haben einen neuen Sieg Iber die Marokkaner in der Umgegend von Casablanca davongetragen, diesen Erfolg aber erst nach blutigen Kämpfen zu erziele« ver mocht. Einem schneidigen Jnfanterieangriff der Franzose» hielten die Mauren stand und leisteten dem Feinde aus ihren festen Stellun gen hartnäckige Gegenwehr. Der Kampf dauerte vier Stunden. Schließlich wurden di« Marokkaner gezwungen, sich fluchtartig zurückzuziehen. Ihre Verluste sollen sehr beträchtlich sei«. Gerichtshalle. Majestätsbeleidigung vor dem Schloß. Um sich ein Unterkommen zu verschaffen, hat der frühere Unteroffizier Karl Warmuth, der vor einigen Tagen der vierten Strafkammer det Land gerichts 1 vorgeführt wurde, eme Majeitätsbelei- digung begangen. Der Angeklagte gehört zu den Schiffbrüchigen des Lebens. Er ist der Sohn eines Polizeibeamten und wurde auf einer Unter- offizierschule ausgebildet. Er war sehr leichtstnnig veranlagt, und als er Sergeant in Forbach war, ließ er sich verleiten, aus der Dienstkaff« des Feldwebels 40 Mark zu stehlen, lediglich, um spazieren fahren zu können. Er wurde verurteilt und in die zweite Klasse des Soldatenstandes versetzt. Im Jahre 1896 ging er nach Frankreich, dann nach Süd- und Nordamerika und kehrte 1899 nach Deutschland zurück. Hier gelang es ihm nicht, sich wieder emporzuarbeiten. Zuletzt war er Kontorist, verlor diese Stelle aber. Um sich ein Unterkommen zu verschaffen, sprach er eines Tages, als er vor dem königlichen Schloß oorüberkam, einige beleidigenden Worte über den Kaiser aus. Diese wurden von einem Schutzmann gehört, der den Angeklagten arretierte. Warmuth war im Termin geständig. Er wurde zu vier Monaten Gefängnis unter Anrechnung von einem Monat Untersuchungshaft verurteilt. Wilhelmi»« Adamowitsch, Vie ehemalige Gattin des früheren Erzherzogs Leopold Wölfling, ist jetzt gar ins Gefängnis geraten. Sie hatte sich vor dem Meldeamt in Genf geweigert, Stand und Namen anzugeben und ist wegen Ungehor sam gegen die Polizeioorschriften zu zwei Tagen Haft und 10 Fr. Geldstrafe verurteilt worden. Hauptmann v. Goeben und Frau Major v. Schönebeck befinden sich seit mehreren Tagen in der Prooinzialirrenanstalt Kortau, eine Viertel stunde von Meristem entfernt. Wie wir hören, ist in militärischen Kreisen niemaud der Anstcht, daß 'n. Goeben irgendwie geistesgestört ist. — Das Portugal. Unruhe» in Portugal. Die Vergewalti gung d«S portugiesischen Volkes durch den mit diktatorischen Neigungen behaftrten Pre mierminister Franco, der daS Parlament nach Hause schickt« und ei» autokratisches Regi ment nach Portugal zu verpflanzen sucht, hat in dem kl«i»«n Lande am südwestlichen Zipfel Europas eine so tiefgehend« Erregung her vorgerufen, daß man mit dem Ausbruch einer Revolution rechnen muß. Bisher standen di« Truppen zur Regierung, sodaß diese sich im Gefühle der Sicherheit zu imm«r stärkere» Willkürlichkeiten Hinreißen ließ. Plötzlich aber hat sich eine weit verbreitete Gärung auch in derArmre Geltung verschafft. Franco hat zwar nun gedroht, er werde den Solda ten Munition und Waffe» abn«hmen lassen, und 40 000 Mann spanischer Truppen wür den in Portugal einrück«n und die Revolu- tisn niederschlagen, wenn sich die Portugiesen nicht sofort ruhig verhielten; aber am Tajo fpottet man dieser Drohungen und äußert berechtigte Zweifel an der Entsendung spani scher Truppen. Franco selbst läßt natürlic alle Nachrichten über eine kritische Gestaltun der Lage als grundlos bezeichnen und er klären, daß die Regierung durchaus Herr im Lande sei. — Dir Vorgänge in Portugu fallen für das übrige Europa wenig ins Gewicht, so daß die Portugiesen ihre Ange, legenheiren unter sich selbst ausmachen können. Reichshauptstadt ist das neue Jahr an furchtbaren — AuS S Bluttaten, von denen noch mehrere der Aufklärung froher N- harren, überaus reich gewesen. — Der Mord nuhte der scheint sich nichr nur al« Lustmord, sondern auch eld-Äischb als Raubmord darzustellen. Die Tote ist allem nutzte au Anschein nach im Besitz einer größeren Geldsumme veder vor gewesen. Wre es heitzt, hat sie etwa 6000 Mk. Unter besessen. Nach Schuldscheinen, die bei ihr gefundcn aim Meir wurden, hatte fir Veld ausgeliehen, das sie in hkckenbaä Teilzahlungen zurückerhiell. Frau Wiesner war Lang und eine lebenslustige Dame und suchte oft sogenannte iesteht sch Witwenbälle auf. Eine Reihe von Freunden der Verhältnis Ermordeten »st bereits ermittelt. >eiden fül Unfall auf der Jagd. Während einer in der verholt di Nähe von Harlem "abgehaltenen Saujagd wurde ist Filial der Gutsbesitzer Matthieu von einem leicht ver-untersteht mundeten Keiler, der auf die Jagdgesellschaft mann wü losging, aufgespießt und so schwer am Unterleib Laufe der verwundet, daß er starb. Zwei Jagdkollegen, dieiwischen i dem Gutsbesitzer zu Hilf« kommen wollten, daß sich r wurden ebenfalls schwer verletzt. Einer von ihnen, Kantor L der Holzhändler Henri, schwebt in Lebensgefahr, beleidigen Frieda Strindberg flüchtig. Frieda Strind-Pastor 8. berg, die ehemalige Gattin . des Dichters August sichen A Strindberg, ist aus Wien flüchtig geworden. Ihr ftwe sofo Aufenthaltsort ist unbekannt. G.gen sie schweben >hn der 8 gerichtliche Anzeigen wegen Erpressung, gefähr-ium Schr licher Drohung, Veruntreuung und Betrugs, wes- platzt r halb die Mästung eines Steckbriefes bevorsteht. Personen Sie lebte seit 1903 in Wien. Eine Anzeige gegen Eine sie ist vom Fürsten Fugger-Babenhausen wegen Lage das Erprestung und gefährlicher Drohung erstattet, b- in Gr, nachdem sie ihm ims Hotel Bristol eine aufregend« boten bei Szene gespielt hatte. Frau Strindberg soll ferner Brunnen, gegen den Wiener Schriftsteller Öfteren ein Attentat Malier . versucht haben. Auch erstattete Fräulein Gremberg^nüe Dez vom Berliner Lessing-Theater gegen Frau Strind-a-ar. B., berg eine Anzeige wegen Verkaufs zweier >hr ge-«uftreten Höllger Gemälde. Schließlich liegen gegen Frau herirrte, i Strindberg Anzeigen mehrerer Wiener Firmendes gen, vor. Sie verschwand am 5. Januar aus Wien den Brur und soll sich in Paris oder London . befinden.nicht ge Frau Strindberg ist die Tochter des verstorbeneN^d-ckt w Hofrats Uhl, sie steht nn 39. Lebersjadre undsM»»»— heiratete vor 17 Jahren den berühmten .Flauen- , Hasser-, den Dichter Strindberg. Die Ehe wurde I jedoch nach zwei Jahren getrennt. Gerä Eine «imatürliche Mutter. In Günnigfüd«meikensw bei Wattenscheid wurde eine junge Frau unte«Mr. Alf, dringendem Verdacht verhaftet, ihre bclden Kindeleinem gr 'durch G»ft ums Leben gebracht zu haben. ronesse. können ,D< Bi alte den Befehl um alte Bettina die .Kommt, ihr Männer! .packt die ich ihr die Taschen untersuchen kann." Die Männer kamen zögernd herbei, mir ve leit, d Wirklic mein l vergra mögen mir g, damit, hüben Begehrenswerter wie in diesem Augenblick war sie dein jungen Hartmann noch nie erschienen. „Bater, schone sie", bat er. „Laß ihr doch dieses Papier! Wenn sie mich heiratet " .Schweig', Zunge!" unterbrach ihn sein Vater barsch. .Laß mich handeln! hörst Du nicht, aus welchem Loche heißt, » das, w trogen dem G hinaus. De: „D, werden Hartmann?" — Die Wanner blieben eingeschüchlert flehen. „Laßt Euch nicht durch Worte ins Bockshorn jagen", schrie der Verwalter. „Gehorcht! Ich gebe Euch hundert Wark extra, wenn Ihr mir beisleht!" Das wirkte. Die Wanner rückten wieder näher. „Zurück!" rief Rosalie, indem sie ihnen den Weg ver trat. „Sie hat das Papier nicht mehr — ich besitze es!" -Verwalter ÜuLtt» alte Bettina hat mir ein wertwolles Dokument gestohlen. Wenn sie es mir herausgibt, verlaffen wir Lie." Die greise Bettina zitterte zwar an allen Gliedern, aber ihre schwarzen Augen blickten doch mutig drein. Sie erhob sich langsam und schwerfällig, lehnte sich auf ihren Stock und sprach mit empörter Stimme: .Das Papier, was Sie fordern, Arthur Hartmann, ge hört nicht Ihnen! Es gehört meinem Herrn, den Sie, undankbarer knecht, beraubt haben!" .Das Papier wurde im Schlosse Wöhlingen gefuuden!" rief Harlmann. .Ich bin jetzt der rechtmäßige Besitzer des Schlosses, folglich gehört das Papier mir! Geben Sie es mir oder ich nehme es Ihnen mit Gewalt." .Rühren Sie mich nicht an, Arthur Hartmann" warnte die alte Frau, den Stock erhebend. .Es wird ein trauriger der Wind pfeift?! — Das Papier müssen wir haben. Er wandte sich wieder an Rosalie mit einem finster dro- hat eir henden Blick. „Heraus mit dem Wisch oder Sie zwingen es sein mich, Gewalt anzuwenden/ „Dieb!" Rosalie schleuderte ihm das Wort mit un säglicher Verachtung ins Gesicht. „Es ist die höchste Zeit, daß Sie ins Zuchthaus kommen, damit Sic nicht noch zuM Raubmörder werden." Der Verwalter wurde gelb vor Wuk. Sprachlos stand er mit zitternden Nasenflügeln da und ballte krampfhaft die Hände, während die Adern an seinen Schläfen wie dicke blaue Striemen anschwollen und seine Auw» bah- begiMg auffunkelteu. als mit Ihrem - nichtswürdigen Sohne, der es ruhig mb . ansieht, daß wir Ihrer Roheit preisbegeben sind. Wäre Herr Körner hier, er würde Sie züchtigen, wie er einst ihn züchtigte. Hinaus! Ich befehle es Ihnen, als Herrin"A des Hauses!" Wie sie so hoch aufgerichtet dastand, die Hand gebic- terisch ausgestreckt, glich sie m ihrer Erregung einer schönen stolzen Königin. oas auszuführen. .Zurück!" gebot der Baron, sich vor stellend. „Ihr sollt die alte Frau nicht anrühren, so lange ich lebe. Schämt Euch! Habt Ihr denn keine Achtung mehr vor ihrem Geschlecht und ihrem ehrwürdigen Alter? Leid Ihr auch so tief gesunken, wie Euer Weister, dieser „Unverschämter! Ich werde Ihre Lchwiegertochtet. .. niemals. Lieber würde ich mit einem Bettler verbinden^ mch> Mer Wmimt? Roman von Viktor Strahl. V2 Dann lohte das Feuer des Zornes über seine Wangen und sprühte aus seinen Augen. Gebieterisch wies er auf die Tür und: .Hinaus!" donnerte seine Stimme. Die beiden Mietlinge traken unwillkürlich einige Schritte zurück, als wollten sie dem Befehl gehorchen. Das Wort des Verwalters aber bannte sie auf der Stelle. „Bleibt! Ihr habt nur mir zu gehorchen! Werkt Euch das." „Jawohl, Herr Verwalter." »Iu diesem Augenblick bin ich der Herr dieses Hauses and seiner Bewohner!" erklärte der Verwalter frech, sich SN den Baron wendend. „Sie !" rief der Daron. .Dieses Haus gehört meiner Tochter! Es ist ihr ausschließliches Eigentum und Sie haben nicht den geringsten Anspruch daraus. Sie sind hier wie eine Räuberbande eingedrungen. Ich befehle Ihnen nochmals im Namen meiner Tochter: Verlassen Lie uns und das Haus auf der Stelle!" . Er wies wieder auf die Tür. A Der Verwalter lachte roh auf. " «Spielen Lie hier nicht den Gebieter, Herr Baron v. Wöhlingen", sagle Harlmann, seine Zähne zeigend. »Sie finden hier keinen Wenschen, der Ihnen ergeben ist. Sie find nicht mehr der reiche Baron, sondern ein herunterge kommener Wann. Sie brauchen mich nicht so böse anzu- khen. Ich bin nicht mehr abhängig von Ihnen, um vor Ihrem Ltirnrunzeln zu zittern. Ich bin Ihr Herr — ver- fichen Sie? — Ihr Herr!" Der Varon wurde leichenblaß. st Ehe er auch nur ein Wort erwidern .konnte, fuhr Hart mann mit kaltem Spott fort: r ^Ich bedauere, daß ich ein so gemütliches plauder- HM/ aher' Geschäft iS Ge!ckSft.^Lie „Wirklich? Dann heraus damit, Schwiegertöchtercheu!" Er streckte die Hand aus und ein widerliches Grinsesi verzog seinen Wund. Des Zornes Glui ergoß sich in die Wangen der Ba-63 „T ' Harlmc Augenblick für Lie sein, wo Lie es lun!" Der Verwalter brach in ein Hohngelachter aus. Hexe, damit