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Politische Ru«»scha«. Deaischl^p. Die Hauptversammlung des Deutschen Flottrnvereins in Kassel am Sonntag hat eine erfreuliche Klärung der Sachlage ge bracht. Da- bisherige Präsidium ist zurück- getrete» und damit der Weg zu einer Eini gung geebnet, die im Interesse deS gesamten Vaterlands liegt. Die Versammlung war außerordentlich zahlreich besucht. Man zählt« rund 600 Teilnehmer, darunter 250 stimm« berechtigte Abgesandte. Neben dem Präsi denten Fürsten Salm-Horstmar traten der geschäftsführende Vorsitzende Generalmajor a. D. Keim, der Vorsitzende de8 bayerischen Landesverbandes von Spies und der bayerische ReichSrat von Würzburg in de, Vordergrund. Fürst Salm bezeichnete in seiner Ansprache die Lage als ernst. Es bestehe eine Krists, wie sie noch nicht dagewesen sei. So könne es nicht writergehen. (Bravorufe) Wie die persönlichen Meinungen auch trennten, in der Lieb« zum Vat«rla»de sei man einig. Das möge man durch ein Hoch auf den Kaiser bezeugen. (Stürmisches Bravo und ein donnern des: Seine Majestät der Kaiser lebe hoch!) Der Präsident verliest nunmehr eine Erklä- rung, nach d«r das gesamte Präsidium sich entschlossen hat, sein Amt niederzulegen mit Beendigung der General-Versammlung. Unter den obwaltenden Verhältnissen sei ein neues Präsidium erforderlich, um «ine gedeih liche Weiterentwick«luag des Flottenvereins zu gewährleisten. Der Präsident dankte allen für die treue Mitarbeit und schlug zu vor läufigen Geschäftsleitern die Herren Busley und Raveme zu. Weiter gab er Richtlinien für die Verhandlung. Eine erregte, ja stür mische Geschäftsordnungsdebatte erfolgte. Es wurde vom Präsidenten erklärt, daß eine Hereinziehung der Person hoher Protektoren vermieden werden müsse. Auch auf die in Köln seinerzeit materiell erledigten Fragen dürfe nicht eingtgaxgen werden. Die Bayern protestierten gegen die Mundtotmachung und wollten den Saal verlassen. Bayerischer Reichs rat v. Würzburg erklärte, es müsse gestattet sein, ohne Einschränkung zu sprechen. Er b«. gründtte die Beschwerden der Bayern und ging auf di« Einmischung K«imS in parteipolitische Angelegenheiten ein. Die Bayern seien aber zur Verständigung bereit. Hiernach war der weitere Gang der Verhandlungen nicht mehr zweifelhaft, wenn auch von vornherein noch mancher Zusammenstoß erwartet werden konnte. Fürst Salm teilte noch mit, daß ein Ehren handel zwischen ihm und dem bayerischen vberstlentnant a. D. v. Spies gütlich b«i- gelegt worden sei. Ueber die neue Steuervorlage der Negie rung wird berichtet, daß an dieser ununter brochen in den zuständigen BundesratSaus« schüssen gearbeitet werde und daß die Vorlage im Detail vielfache Abänderungen erfahre. Infolgedessen zieht sich die Einbringung beim Reichstage länger hi», als ursprünglich er wartet werden durfte, jedoch kann noch vor Schluß des Jahres auf de, Eingang der Vorlage beim Reichstage gerechnet werden. Alle Drtailmeldungen in der Presse über den Inhalt der Vorlage sind nach wie vor apo kryph. Auch die neuerlichen Mitteilungen darüber, was eventuell betreffs der Bräunt-! Dänemark. ' Vor zehn Jahre» wurde sie ihres Geldes wegen Weinvorlage geplant werde, falls der Reichs-! Der Landesverteidigungsminister brachtesvon einem «0 Jahre jüngeren Mann geheiratet, führung verschiedener Reformen bei der In der inzwischen gestorben ist. Angeblich hielt er sich eine Geliebte, die ihn während seiner Krank- Aus aller Wett» Wieder ei« Raubmord i« Berlin. Ein Jahr aufzubringendendtn Matrikularbeiträge ge nehmigt. Die Budgetkommission des Reichstages erledigte bei fortgesetzter Beratung des Mtlitäretats die Kapitel Besoldungen, Naturalverpflegung, Bekleidung und Ausrü stung der Truppen usw. in der Fassung der Regierung. Mit den Stimmen der Block parteien wurde ein konservativer Antrag angenommen, die penfionsfähige Zulage von 1150 Mk. für 235 patentierte Oberstleut nants zu bewilligen, deren Zahl schwankend ist. Der Quellr»schutz-Gesetzentwurf hat in der Kommission des preußischen Abgeord»ete». Hauses eine Fassung erhalte», die ihn aus drücklich auf Heilquelle« beschränkt. Der Regierungsvertretrr hatte seine Zustimmung gegeben. Der bayerische Reichsrat hat dem Be schlusse der Abgeordnetenkammer auf obliga torische Zuziehung der Frauen zum Armen- und Waisenpflezschaftsrat in der modifizierte» Weise zugestimmt, daß die fakultative Zu stimmung gesetzlich vorgesehen werden soll. Italien. Zwischen Abessinien und Italien besteht das alte gute Verhältnis fort. Kaiser Menelik selbst hat'S versichert, also muß es wahr sei». Menelik erklärte dem italienischen Vertreter zu dem Einfall abessinischer Räuber in ita lienisches Gebiet, daß er die schleunigsten und wirksamsten Maßregeln getroffen habe, damit die Abessinier sofort das Hinterland von Benadir verlassen. Krankreich. Eine amtliche Bestätigung über die Pro klamierung des heiligen Krieges in Marokko liegt bisher nicht vor. Mehrfach wird gemeldet, daß Ruhe herrsche. Europäer sollen sich im Innern nicht befinden und die Missionare haben die Küste erreicht. Im französischen Ministerrat berichtete Minister des Aeußern Pichon über seine Reise nach Spanien mit dem Hinzufügen, daß zwischen Frankreich und Spanien Einigkeit herrsche. Spanische Stim men aber besagen, daß Pichon Spanien zu kriegerischem Vorgehen gegen Marokko bewegen wollte, daß dir spanische Regierung aber ab gelehnt habe. Die Anwesenheit des englischen Ministerpräsidenten in Parts läßt auch aller lei Rückschlüsse zu. Nach einem Gerücht trafen Abgesandte des neuen Sultans Mulay Hafid in Konstantinopel ein, um die Hilfe des Sul tans der Türkei zu erbitten. Großbritannien. Die britische Flottenliga bittet in einem Aufruf um die Unterstützung d«r Oeffent- lichkeit, damit sie in drr Lage sei, für Eng land das zu tun, was der deutsche Flotten- Verein mit seiner gewaltigen Mitgliederzahl und seine« bedrute»den JahreSeinkünfte« für Deutschland leiste. 1902 wegen Spionage und Landesverrats zu vier Jahren Kerker verurteilt wurde. Felicie, ihre Mutter und zwei Brüder waren nunmehr dem Elend preisgegcben. Von Gläubigern verfolgt, wurde ihnen bald auch das Letzte genommen und Felicie bewarb sich um einen Posten als Telegraphistin oder Telephonistin und hatte auch schon die P.üfung zu diesem Amie abgelegt. Um dem Elend der Mutter abzuhelfen, fuhr sie vol kurzer Zeit nach Trient zu reichen Verwandten, wo das schöne Mädchen gut ausgenommen wurde. Als sie «ieder hsimkehrte, erkannte sie um so mehr, wie tief sie mit den Ihren gesunken. Sie hatte sich geschämt, den Verwandten die traurige Loge zu schildern. Man sah ihr zu Hause die Verzweiflung an. Am 11. d. Mts. jähste sich der Lag, an dem sich ihr Vater erschaffen hatte. An diesem Tage hat sie wahrscheinlich gleichfalls Selbstmord begangen. Ein Kind vox emem Bären skalpiert. Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete fich dicht vok der Stadt Soest. Hier kampierte eine aus zwölf Köpfen bestehende Bärentreibergcscllschast. Einer der Bären.wurde wütend, fiel über ein 10 Jahre altes Kind her und riß ihm das Kopfhaar samt der Kopfhaut ab. Das aus diese Weise skalpierte tendantur, dem Sanitätskvrps und der Ad ministration des Heeres bezwecken, darunter die Einrichtung einer besonderen Mobilisi«- rungsabteiluvq im Kriegsmi»isterium. Japan,«d Amerika. Der japanische Marineminister widerspricht amtlich de« Gerüchten, die der japanischen Mari«ev«rwaltung hinsichtlich des Besuchs der amerikanischen Schlachtflotte im Stillen Ozean feindselige Absichten untrrstellen. Japans Vor schlag über die Beschränkung der Einwande rung wurde von der kanadischen Regierung als ausreichend erachtet. In Britisch-Kolum- bia, wo fortdauernd Japaner eintrrffen, herrscht Unzufriedenheit. Perfie«. Ein Telegramm der Petersburger Tete- graphen-Agentur meldet über di« Lag« an der persisch-russischen Gre«ze: Ausländisch« Blätter und die Presse in Teheran verbreiten in de« letzten Tage» die Nachricht, daß sich in Djulfa nahe der per sischen Grenze beträchtliche Mengen russi scher Truppen ausaMmelten. Diese Nachricht ist ungenau. Tatsächlich befinden sich zurzeit im Bereich des russischen Djulfa, daS den H«uptpunkt für die Verbindung Trans kaukasiens mit Aserbeidjan bildet, nur 600 Kosaken. Diese Maßregel bezweckte bloß seitens Rußlands «ine Uebrrwachung seiner Grenze und im Notfälle einen vollkommen natürlichen gesetzlichen Schutz der zahlreichen russischen Untertanen und Einrichtungen im benachbarten persischen Bezirk, wo unuuter- brachen Wirrrn stattfinden. Eine« deutlichen Beweis dafür lieferte unlängst die Ermor dung eines Kuriers des russische» Konsuls und die Aufdeckung d-r Verschwörung gegen das Leben des russischen Generalkonsuls in Aserbeidjan. Ungeachtet dustr Sachlage er griff Rußland auf persischem Gebiete keiner lei aktive Maßregeln, sonder» verstärkte nur die Kosakenkobortr des Generalkonsulats in Täbris um 25 Mann, um das Konsulat und andere i» Täbris befindliche russische Ein richtungen zu schützen. beit gepflegt haben soll. Wegen Erstattung der Wegekosten schwebt eine Klage, weil sich Frau Nielbock weigerte, Entschädigung zu gewähren. Nächtliche Attacke auf eine» Krimi»«lbe- amte«. In früher Morgenstunde kam es kürzlich in Berlin bei der Sistierung eines jungen Mannes durch einen Kriminalbeamten zu stürmischen Szenen. Der Beamte wurde durch eine Rotte von Rowdys überfallen und mißhandelt und gab in der Notwehr drei Schüsse ab, die eine Person tödlich, zwei ander« junge Burschen schwer ver letzten. Grabenkatastrophe in Belgier». Ein« schwere krubenkatastrophe hat fich in der Grube Louchant de Flenn ereignet. Das Unglück hat sechs Tote, sieben Schweroerwundete und acht Leichtverletzte als Opfer gefordert. Dis Ursache des Unglücks ist noch nicht völlig aufgeklärt. Aus dem Um stande, daß die Verwundete» schwere Brandwun den ausmeisen, schließt man. daß die Katastrophe auf schlagende Wetter zurückzusühren sei. Die Toten konnten sämtlich geborgen werde!'. Tragische» Geschick. Die Wiener Polizeibe hörde hat die 19 Jahre alte Komtesse Felicie Mazzuchelli als abgängig gemeldet. Das Zirkular schildert sie alt hübsch, blond, mit zwei langen, dicken Zöpfen, gesunden, weißen Zähnen, zierlich gewachsen und ziemlich groß. Die Komtesse ging am 10. Januar aus dec Wohnung ihrer Mutter fort und hatte, wie fich hinterher herausstellte, eine stark« Dosis Morphium bei fich. Die Mutter sülchtet, daß das Mädchen Selbstmord begangen hat, um so m«hr, als «s in letzter Zeit sehr auf geregt war. Komteffc Felicie ist die einzige Toch ter des Ulanenosfiziers Grasen Mazzuchelli, der fich, nachdem ihn seine Gattin gänzlich zugrunde gerichtet hatte, 1892 da» Leben nahm. Die WNwr heiratete den Ulanenrittmeister Karina, der der Kapitalverbrechen scheint 1908 für Berlin werden zu sollen. Schon in den beiden ersten Dritteln deS Monats Januar sind vier solcher Verbrechen verübt worden: zwei Lustmorde, ein Kind liegt in hoffnungslosem Zustand im Kran- Raubanfall und soeben ein Raubmord. Dieser im Haus. Der Bär, dec das Unheil angerich ct Zentrum, in der Linienstraße. Hier wurde die! hatte, wurde erschossen. 77 jährige Produktenhändlerin Nielbock ermordet f Ueber alle- die Pflicht. Ein Fall seltener und um mehrere hundert Mark beraubt. Der! und rührender Pflichttreue ereignete fich aus der Greistn wurde der Schädel mit einem Eisenfiock Great Northern-Linie, nah? Petcrboro-'gh. Der vollständig zertrümmert. Der Mord geschah, Weichensteller Edward Wood» fühlte sich plötzlich, während zwei bissige Hunde in dem Keller ange- nachdem er gerade einen Güterzug hatte plissieren kettet lagen. Als Täter gilt ein Bursche von lassen und diese Tatsache in sein Buch eiligen a- 20 bis 22 Jahren. Der verhaftete Nisse der gen hatte, von schwerem Unwohlsein ergossen. Ermordeten mußte wieder steigelassen »erde«. Woods raffle di; letzte Kraft zusammen, stillu Die Alte galt als «ich und man sprach allge- alle Signale auf Gefahr und verschied dann, mein davon, daß sie »iel Geld zu Hause habe. Der Führer des ersten durch das Signal ausge- tag die in der zurzeit dem BundeSrat vor« im Folkething einen Gesetzentwurf ei«, betr. liegend« Form drr Vorlage ablehn«« würde, die Bewilligung von 460,000 Kronen zur entsprechen in kein«r Weise den Tatsachen. Anschaffung eines Unterseeboots, welches im Genehmigung der Matrikularbeiträge im Auslande gekauft werden und im Oeresund Bundesrat. Der „Reichsanzeiger" meldet: Verwendung finden soll. Dec Minister brachte In der Plenarsitzung des Bundesrats wurde - «och fünf Gesetzentwürfe ein, welche die Ein- die d«m Bundesrats Vorgesetzte Berechnung u-vkeNi-k»«-,- der nach dem Reichshaushaltsetat für 1807 Haltenen Signals UDie Art hat bereitet, schnitt beinerstr auf, zu in der Bauchdc zerriß si Lazarus ltefemn, war ui gangen Bl» Hendel hiesigen Geibel I Dieser! dem Ao an dem «'ne I tötete er Kopf. Schl schlefien zen„Poc über die richt ein teren B berichteri Grube ruthenif am der Berlin« war tr Straße lichen p hingen Schloss Kaiser- Brande Adler, die „L des Sl sperrun demokri am vc Ganze von S Linden wohl g Family wie he leicht, < essantet Schaul der Fü der Ge Stern dene T rierter Kaisers nicht rr Hatte! lrihung der zw die an Kurfür «schien setzt« si in Bev Ritter Aer Wmimt? Roman von Viktor Strahl. 54 Hugo erholte sich sehr bald von seiner Verwund, ung, Dank seiner unverdorbenen Jugendkraft. Schon nach drei Tagen fühlte er sich wieder so kräftig wie vorher Die Wunde heilte zu. Es waren Tage innigen Glückes, die sie verlebten. Hugo vertraute seiner Mutter an, daß er Rosalie von Wöhlmgen liebe — und sie freue sich darüber von Herzen. Sie kannte Rosalie und schätzte das junge Mädchen hoch. Eine Woche verfloß rasch. Hugos Wunde war bereits im Vernarben begriffen. Mutter und Sohn saßen abends zusammen im Wohn zimmer, verlieft im Gespräch. Lie schmiedeten Pläne über die Zukunft und berieten miteinander, welche Schritte sie zunächst zu tun hätten, um ihre Anerkennung als Ange hörige der gräflich Berlinghausen'schen Familie durchzu setzen. — Graf Leonhard halte nichts wieder von sich hären lassen. - Es war ein stürmisches Wetter. Der Wind heulte in dem Schornstein, blies schnaubend um die Ecken, rüttelte an den Fensterläden und rauschte durch die alten Linden vor dem Hause. Frau Kummer trat ein. „Bitte, Fräulein Gertrud", sagte sie, „ein alter Herr ist draußen, der gern die Rächt über hier bleiben möchte. Er getraut sich in dem Sturm und in der schwarzen Rächt nicht weiter." „Ein alter Herr? Wie heißt er denn?" fragte Gertrud. „Er sagte, er sei ein Arzt und habe einen Patienten besucht." — „Ich will ihn sehen." Gertrud folgte ihrer Dienerin in die Küche, wo ein ^^2nn in gebückter Haltung, mit langen weißen Haaren, am Herde saß. Er schien hinfällig zu sein. „So einen alten Mann braucht man nicht zu fürchten" dachte sie. Er blickte auf, als er ihre leichten Schritte vernahm, ergriff, ausstehend, seinen schweren Stock mit zitternder Hand und verbeugte sich tief. „Ich bitte um Obdach für diese Rächt, meine Dame. Mein Rame ist Doktor Sandel, Landarzt.'' „Sie sind schon sehr alt und besuchen doch noch Pa tienten!" bemerkte Gertrud freundlich. „Richt sehr alt — erst siebzig, meine Dame. Viele ziehen mich, den alten Doktor Sandel, den jungen vor nehmen Ärzten vor", bemerkte er stolz. „Meine alten Knochen sind noch sehr zäh und ich kann zehn Stunden eben so gut wie ein junger Mann gehen. Er beugte beständig den Kopf nieder und erhob nicht ein einziges Mal seine von einer grauen Brille beschatte ten Augen zu Gertrud. „Sie sind willkommen, Herr Doktor Sandel. Wollen Sie nicht ins Wohnzimmer kommen?" „Ich bin sehr müde, meine Dame! Am Liebsten möchte ich mich gleich schlafen legen." „Wollen Sie nicht wenigstens erst etwas genießen?" Der alle Mann lehnte ihr Anerbieten dankend ab. „Frau Kummer", wandte sie sich an die Haushälterin, „machen Sie doch das Zimmer, das neben dem meines Sohnes liegt, zurecht, und führen Sie dann den Herrn hinauf." Ein schneller Blick schoß unter der Brille des alten Mannes hervor. Sie bemerkte es nicht. Er sprach ihr mit einfachen Worten seinen Dank aus. Gertrud wünschte ihm eine gute Rächt und begab sich zurück ins Wohnzimmer. Ls war um Mitternacht. — Totenstille herrschte im Hache. LM w.Me dtz Ttzr eines Zimmers geöffnet und das weiße Haupt des Doktor Sandel spähte auf den dunklen Korridor hinaus. Fetzt trug der angebliche Doktor keine Brille. Seine Augen leuchteten furchtlos und scharf. Die hinfällige Ge stalt gewann Kraft und Leben, richtete sich straff empor. Es war der Graf Leonhard in seiner Vermummung. „Alles still!" flüsterte er. Er schläft im nächsten Zim mer. Er darf nicht wieder erwachen . . ." Er schlich über den Korridor, blieb vor der nächsten Tür stehen und lauschte atemlos. Tiefe Atemzüge drangen aus dem Zimmer an sein Ohr. Hugo schlief fest. Der Graf öffnete die Tür geräuschlos und stahl sich in das Zimmer wie ein Schatten. Seine Augen glühten wie die eines Raubtieres. Hugo lächelte im Schlaf. — Er träumte gewiß von Rosalie. Er ahnte nicht, wie nahe ihm der Mörder war. 22. Kapitel. Sonderbare Begebenheiten. Ernst Hartmann war pünktlich zum Besuch in dein Landhäuschen eingekroffen und von dem Baron v. Wöh lingen und dessen reizender Tochter mit kühler Höflichkeit empfangen worden. Der junge Mann bemühte sich, der Baronesse zu ge fallen und machte ihr auf seine Weise den Hof, allein vergeblich. Sie wußte ihn in einer gewissen Entfernung zu halten und hatte für ihn kaum einen Blick. Er war darüber wütend, die Eifersucht fraß an seinem Herzen. Wenn sie so still sinnend am Kamin saß und seine Gegenwart vergessen zu haben schien, erriet er, ab wen sie dachte: au Körner. In solchen Augenblicken hätte er seinen Rebenbuhler vergiften mögen. Äußerlich blieb er sich gleich — er ließ nicht im Ge ringsten merken, wie sehr es in ihm stürmte, ermüdete nicht, dem schönen jungen Mädchen immer und immer wieder fade Schmeicheleien zu sagen. 55 Sc Teile, wo d lassen, werbe stehlicl lernte fallen Dc aber i Liebe Al aezwu rollte Er G! Verwc Er er noi »T Dc »r vom! gelöst.' „A „S er ihr Weg 1 von ih „I erklärt -as g«