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haben. Man kann daher wohl auf eine eingehende Würdigung des Inhaltes verzichten und sich darauf be schränken, erneut die Bedeutung des Werkes zu kenn zeichnen. Diese besteht darin, daß es in knappster Form die Literatur des Berichtsjahres, insbesondere die Patent literatur aus allen Zweigen der technischen Chemie unter gleichzeitiger Berücksichtigung einer Anzahl führender Fachzeitschriften, behandelt und die Schlußergebnisse in zusammenhängender Form darlegt. Daneben werden die Hauptdaten der Statistik ziemlich vollständig ver öffentlicht. Die Einteilung des Stoffes weicht im vor liegenden Bande von der Anordnung des vorauf gegangenen Jahrganges, abgesehen von unwesentlichen Kleinigkeiten, nicht ab. Bemerkt sei noch, daß der erste, dem Eisen gewidmete Abschnitt, dieses Mal von 30 auf 42 Seiten angewachsen ist. Die Bergwerke und Salinen des Oberbergamtsbezirks Dortmund im Jahre 1906. Essen-Ruhr 1907, Verlag der Berg- und Hüttenmännischen Zeit schrift „Glückauf". 0,50 In dieses praktische Nachschlageheft, das in der vorliegenden Form zum erstenmal erscheint, sind in der Reihenfolge ihrer Zugehörigkeit zu den einzelnen Bergrevieren alle betriebenen Kohlen- und Erzberg werke und Salinen des Oberbergamtsbezirkes Dort mund, ihre Postadresse, die Gewinnungs- und Beleg schaftsziffern für die Jahre 1903 bis 1906, ihre Be- teiligungsziffern beim Rheinisch-Westfälischen Kohlen- Syndikat für das Jahr 1907 und’ die Absatzmengen des letzten Jahres aufgenommen worden. Ferner sind darin die Eigentümer bezeichnet und die Werke, die dem Verein für die bergbaulichen Interessen im Ober bergsamtsbezirk Dortmund angehören, kenntlich ge macht. Ein alphabetisches Verzeichnis sämtlicher An lagen und Gesellschaften am Schlüsse des Heftes ist dazu bestimmt, das Auffinden zu erleichtern. Hollard, Dr. A., und Bertiaux, L.: Metgll- Analgse auf elektrochemischem Wege. Tech nische Metalle, Legierungen, Erze, Hütten produkte. Autorisierte deutsche Ausgabe von Dr.Fritz Warschauer. Mit 11 Abbildungen. Berlin W. 1907, M. Krayn. 5.%, geb. 6,50 %. Der französischen Originalausgabe ist in kurzer Zeit die deutsche Uebersetzung gefolgt. Der Inhalt des deutschen Buches ist, abgesehen von einigen un wesentlichen Umstellungen, genau derselbe wie im Original, es kann deshalb auf die Besprechung der französischen Ausgabe in dieser Zeitschrift* ver wiesen werden. Die Hollard-Bertiauxsche Metallanalyse kann als Ergänzung zu den bekannten deutschen Elektro analysen (Neumann, Classen) angesehen werden. Die Bestimmungsmethoden der Einzelmetalle sind in der Hauptsache die üblichen, oder sie haben wenigstens nicht wesentliche Abänderungen erfahren, dagegen finden sich auch mehrere neue Vorschläge, so z. B. die Trennung von Mangan und Eisen mit Hilfe von schwefliger Säure (S. 35), die Trennung von Silber und Kupfer, Nickel und Zink mit Hilfe eines kurz geschlossenen Elementes (S. 47 und 70), die Elektro lyse von Bleisulfat durch Zusatz von Ammoniak, Salpetersäure und Kupfernitrat (S. 52) usw. Die zur Bestimmung des Eisens empfohlene Methode mit Zitronensäure ist jedoch ein Rückschritt (S. 41). Bei den Trennungsmethoden ist zu bemerken, daß die Verfasser fast überall Rücksicht auf praktische Ver hältnisse nehmen, was ganz besonders vom dritten Teile des Buches, in dem die Untersuchungsmethoden * „Stahl und Eisen“ 1906 Nr. 12 8. 760. technischer Metalle und metallurgischer Produkte be handelt sind, gilt. Das Buch ist für Laboratorien, die sich mit Elektrolyse befassen, ganz empfehlenswert, und deshalb wird auch die deutsche Uebersetzung vielen willkommen sein. B. Neumann. Hilfsbuch für Dampfmaschinen-Techniker. Von Josef Hrabak, k. k. Hofrat, ein. Professor der k. k. Bergakademie in Pribram. Vierte Auflage. Mit in den Text gedruckten Figuren. Band I: Praktischer Teil. Band II: Theo retischer Teil. Band III: Ergänzender Teil. Berlin 1906, Julius Springer. Geb. 20 .%. Das Hrabaksche Werk schreibt sich selbst die beste Besprechung dadurch, daß es nunmehr in vierter Auflage auf dem Büchermärkte erscheint. Es erübrigt sich, anzuführen, daß die neue Auflage den fort währenden Steigerungen der in der Dampfmaschinen- Praxis zur Anwendung kommenden Dampfspannungen hinsichtlich des theoretischen Teiles sowohl als auch hinsichtlich der Tabellen gerecht geworden ist. Es sind vor allem die Zweizylinder-Kondensations-Ma schinen mit Dampfspannungen von 9 bis 12 Atm. als dritte Gruppe in die Maschinen mit hohem Dampf druck eingefügt, des weiteren sind die Einzylinder- Auspuffmaschinen für Dampfspannungen bis 12 Atm. spezialisiert worden. Die in den früheren Auflagen an geeigneten Stellen gemachten Bemerkungen über die Anwendung des überhitzten Dampfes, die sich im theoretischen (II.) und auch im praktischen (I.) Teil fanden, sind jetzt bei der Neuauflage ausführlicher, gründlicher und eingehender in einem besonderen Ergänzungsband III zusammengefaßt. Es behandeln somit in der neuen Fassung die beiden ersten Bände ausschließlich die Satt- bezw. Naßdampfmaschinen, während sich der dritte Band vornehmlich mit Heiß dampfmaschinen theoretisch und praktisch beschäftigt; der übrige Inhalt des letzten Bandes wird durch eine praktisch-theoretische Abhandlung über die Gebläse maschinen mit besonderer Rücksicht auf den Dampf betrieb ausgefüllt. E. w. Kulturprobleme der Gegenwart. Herausgegeben von Leo Berg. Zweite Serie: Band III Technik und Kultur, von Dr. Eduard von Mayer. Berlin (W. 30) 1906, Hüpeden & Merzyn. 2,50 66, geb. 3 J6. Es ist sehr schwer, in wenigen Worten Stellung zu dem vorliegenden Buche zu nehmen, selbst wenn wir uns auf denjenigen Teil beschränken, der für „Stahl und Eisen“ in Betracht kommt, weil zur Wider legung dieser Ausführungen viel zu weit ausgeholt werden müßte; hierfür fehlt aber der nötige Raum. Eins soll nur erwähnt werden, nämlich worin Ver fasser „neue Ziele der Technik“ sieht: „Wenn die Technik mit möglichst vollkommenen Maschinen den Menschenmuskeln die ganze Roharbeit abnähme, brauchten sich diese nicht zu zerarbeiten, sondern dürften sich in schöner Eigenkraft von Spiel und Tanz bewegen.“ Ganz abgesehen von allem andern meinen wir: Das vornehmste Ziel der Technik ist und bleibt, Arbeit allen fleißigen Menschenhänden und tüchtigen Köpfen zu verschaffen. Falsch ist auch, daß die Technik die Menschen entpersönliche. So sehr die Technik auch Gelegenheit gibt, Menschen, die nun mal nicht zu Persönlichkeiten geboren sind und nie mals Persönlichkeit erreichen werden, einfache, Per sönlichkeit nicht erheischende Arbeit zu verschaffen, so fordert geradezu die voranschreitende Technik eine große Menge Persönlichkeiten heraus, so daß keine zu verzagen und sich zu beklagen braucht, daß sie im Zeitalter moderner Technik überzählig sei.