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Vorrichtung zu schaffen, führte auf die in Ab bildung 4 angedeutete Konstruktion.* Der Schütttrichter ist an einer oder an mehreren Stellen (in obiger Skizze an zwei) durch ein mit seitlichen Führungsleisten ver sehenes Blech v (Rutsche) verlängert und ge währt dadurch die Möglichkeit, ins Zentral rohr selbst hineinzukippen. Die Anzahl dieser Rutschen sowie ihr Breiten- und Längen maß ist dem jeweiligen Gichtdurchmesser an zupassen. Die Rutsche ruht oben auf Konsolen, die in geeigneter Weise am Schütttrichter oder Schachtkranz anzubringen sind, während sie sich unten mittels eines angenieteten Winkeleisens an das Zentralrohr anlegt. Letzteres ist an den betreffenden Stellen in genügender Weise ausgespart und gestattet so dem rutschenden Material den Durchgang zur Mitte des Ofens. Es leuchtet ein, daß damit die Möglichkeit gegeben ist, das Material mit Sicherheit dort hin zu bringen, wohin man es haben will. Soll z. B. der Koks und das Grobe in die Mitte, so werden sie in der Schüssel an der Stelle, die der Lage der Rutsche entspricht, gekippt. Beim Heben der Glocke fallen sie mit Naturnotwendig keit in die Mitte des Ofens, während das übrige Material wie gewöhnlich in den ringförmigen Raum zwischen Zentralrohr und Ofenwandung stürzt. Umgekehrt liegt nichts im Wege, das * D. R. G. M. Nr. 291 929, ausgeführt von Heinr. Stähler, Weidenau (Sieg) und Niederjeutz i. L. Feine durch die Rutsche in die Mitte und das Grobe an den Rand zu bringen. Eine Abhängigkeit von den größeren oder geringeren Zufälligkeiten, denen das z. B. über die Schirme kollernde Material ausgesetzt ist, besteht nicht mehr. Gegenüber dieser Sicherheit der Verteilung fällt das Bedenken, daß sich unter der Rutsche eine kleine Mulde bildet, nicht in die Wagschale; diese Mulde wird sich bereits 1 bis 2 m unter halb wieder ausgeglichen haben. Der Quer schnitt des Zentralrohres bildet gewöhnlich den dritten oder vierten Teil des ganzen Gicht querschnittes. Dementsprechend braucht auch nur ein Drittel oder Viertel der Beschickung ins Zentralrohr gekippt zu werden. In den meisten Fällen wird es genügen, einen noch geringeren Teil hierzu zu verwenden. Es ist darum auch ohne Belang, wenn beim Heben der Glocke die Rutsche nicht alles faßt, sondern einen geringen Teil zu beiden Seiten herunter kollern läßt. Eventuell können zur Verhütung dieses Um standes auch in der Schüssel selbst Führungs leisten au der entsprechenden Stelle im gehörigen Abstand voneinander angebracht werden. In der Skizze ist eine Langensche Glocke angenommen worden; bei einem Parry-Kegel würde die Rutsche um so viel tiefer sitzen müssen, als für das Spiel des Kegels erforderlich ist. Aus dem Gesagten geht hervor, daß die neue Einrichtung eine bequeme Handhabe bietet, die vorteilhafteste Begichtungsmethode für jeden Ofen auszuprobieren. E. Münker. Die Kalibrierung der Ziehpresswerkzeuge. Von Ingenieur Karl Musiol-Warschau. (Fortsetzung von Seite 482. — Hierzu Tafel VIIf.) W eiterschlagproben: Auffallend ist die geringere Durchmesserabnahme der Weiter schläge im Vergleiche mit jener des Anschlages. Diese Erscheinung erklärt sich durch die Formen verschiedenheit der zu ziehenden Körper. Bei Einsetzung eines mittleren Durchmessers an Stelle des äußersten Durchmessers d der Blech scheibe findet sich nämlich ein dem Abstufungskoef fizienten des Weiterschlages sehr nahestehender Ausdruck. So z. B. für den Versuch III ergibt: 260,4X2_0,5, d 434 4- 260,4 ein dem Abstufungskoeffizienten des Versuches VII sehr nahe kommender Wert. Ein Vergleich der mit gleichen Scheiben ausgeführten Versuche VI und VII führt zu der Erkenntnis, daß eine geringere Durchmesserabnahme (Tabelle VI) ver hältnismäßig kleinere Breitendehnungen und in folgedessen relativ stärkere Wandung des Arbeits stückes ergibt. Der hier nicht notierte, nur mit großer Mühe bei sehr verkleinerter Zieh geschwindigkeit durchgeführte Weiterschlag des Versuchsstückes III hatte einen Durchmesser von d = 182 mm und eine Tiefe von 215 mm er geben. Da das Arbeitsstück, bei normalen Ver hältnissen gezogen, Bruch gelitten hätte, so ist d, das gewesene Durchmesserverhältnis , = 0,7 di als ein nicht mehr zulässiges zu betrachten. In hohem Maße belehrend ist auch der Vergleich der Gesamtergebnisse bei Anwendung verschiedener Ziehweisen gleicher Blechscheiben. Werden näm lich die Ergebnisse der Anschlagprobe I und der entsprechenden Weiterschlagproben VI, XIII in der Tabelle VIII sowie jene der Anschlagprobe IV und der entsprechenden Weiterschlagprobe VII in der Tabelle IX zusammengefaßt, so gelangt man zu der Erkenntnis, daß das in drei Zügen