Volltext Seite (XML)
K. Erzeugung des schmiedbaren Eisens. I. Schweißeisen. 1. Direkte Eisendarstellung. Hüttenbetrieb bei indischen Eingeborenen. Die Einzelheiten des gegenwärtig in Indien gebräuchlichen Arbeitsverfahrens sind für jede Gegend andere. Es soll nachfolgend dasjenige im Dorfe Ungara, welches im Baipurdistrikt der Zentralprovinzen gelegen ist, beschrieben werden. Das Erz ist stark verwitterter Hämatit; es wird zu Erbsengroße zerkleinert und mit Holzkohle Abbild. 16. in dem obenstehend gezeichneten Ofen ver schmolzen. Er hat etwa 1 m Höhe und 230 mm Weite; die vordere Lehmwand ist 50 bis 75 mm dick. Die Blasebälge verfertigt man aus unge gerbtem Ziegenfell. Sie haben 250 mm Durch messer und im ausgezogenen Zustande etwa 375 mm Länge. Die Spitze der Bälge ist offen gelassen und wird nach Bedarf von Hand ge schlossen und geöffnet. Eine Hitze dauert 3 bis 5 Stunden; die erhaltenen Luppen wiegen 11 kg. Zum Raffinieren des Eisens dienen kleine flache Herde mit Blasebalg, und man erhält aus einer Rohluppe etwa 7 bis 8 kg fertiges Eisen. Letzteres ist sehr weich und rein. Nachstehend die Zusammensetzung von Erz, Eisen und Schlacke: Eisen o/o Kiesel säure o/o Phosphor »/o Schwefel o/o Erz 61,44 5,05 0,055 0,082 Eisen .... 99,37 0,30 0,010 0,007 Schlacke . . . 51,66 24,60 0,150 0,077 [„Gießerei-Zeitung“ 1907 Nr. 2 S. 44—46.] 2. Elektrische Eisendarstellung. Pitaval gab in einem am 5. Januar d. J. in Saint-Etienne gehaltenen Vortrag eine Ueber- sicht über einige neue Anwendungen des elek trischen Ofens in der Metallurgie des Eisens. [„Comptes rendus mensuels des Reunions de la Socit de l’Industrie Minerale“ 1907 März heft S. 88—105.] Lon Guillet berichtet über die gegen wärtige Lage der elektrischen Eisen- und Stahl erzeugung. [„Le Genie Civil“ 1907, 5. Januar. S. 156—158, 12. Januar, S. 174 —176.] A. Pummer: Ueber elektrische Oefen älterer sowie ganz neuer Systeme. [„Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen“ 1907 Nr. 9 S. 105—110, Nr. 10 S. 125 — 128 und „Vereinsmitteilungen“ Nr. 1 S. 6 — 7, Nr. 2 S. 13 — 14.] Albert Neuburger gibt eine Uebersicht über die Fortschritte auf dem Gebiete der elek trischen Eisendarstellung. [„Zeitschrift für an gewandte Chemie“ 1907 Nr. 3 S. 97—108.] John B. C. Kershaw: Elektrische Eisen- und Stahlerzeugung. [„The Iron Trade Review" 1907, 3. Januar, S. 30 — 32.] Der gegenwärtige Stand der elektrischen Eisen und Stahlerzeugung. [„Le Genie Civil" 1907, 16. März, S. 338 — 340 ] Fortschritte im Höroult-Verfahren. [„Iron Age“ 1907, 10. Januar, S. 144.] Das Heroult-Verfahren. [„The Iron and Coal Trades Review“ 1907, 25. Januar, S. 288.] J. Harden: Betriebsergebnisse bei der Er zeugung von Stahl im elektrischen Ofen von Kjellin. [„Chemiker-Zeitung“ 1907, Repertorium, Nr. 9 S. 56.| Neuere Erfahrungen mit dem Kjellinschen Induktionsofen. | „Iron Age“ 1907, 24. Januar, S. 282.] Elektrischer Stahlschmelzofen, System Kjellin. in Araya (Guipüzcoa), Spanien (Abbild. 17 u. 18). [„Revista Minera“ 1907, 16. Jan., S. 31 — 32.| Dr. R. S. Hutton: Die Girod-Werke und der neue Girodsche elektrische Stahlschmelzofen. [„The Iron and Coal Trades Review“ 1907, 1. Februar, S. 374.] Wilhelm Stiel: Der elektrische Ofen von Galbraith. [„Gießerei-Zeitung“ 1907 Nr. 3 S. 78—79.]