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Julian Kennedy gibt einige Abänderungen im Bau von Hochöfen an. [„Iron Age“ 1907, 28. Februar, S. 650—653, „The Iron and Goal Trades Review“ 1907, 15. März, S. 885—886.] Bau eines Hochofens der Lackawanna Steel Company in 5 Monaten. [„Iron Age“ 1907, 21. Februar, S. 572—575. „The Iron Trade Review“ 1907, 21. Februar, S. 293—299.] Neue Gebläsemaschine. [„American Machinist“ 1907, 23. Februar, S. 163—167.] Roheisenerzeugung in den Vereinigten Staaten. 0. Falkman: Uebersicht über die all gemeinen wirtschaftlichen Faktoren bei der Roheisenerzeugung der Vereinigten Staaten. Nach der Statistik der Vereinigten Staaten werden nur 2 bis 3 °/o des Eisenerz bedarfes eingeführt; hiervon entfallen etwa 66°/o auf Kuba, 22 °/o auf Kanada und lO°/o auf Spanien. Von England, Deutschland und Belgien werden nur einige Tausend Tonnen Spezialerze eingeführt. An Manganerzen werden jährlich 150 000 bis 200 000 t eingeführt, während im Lande selbst nur einige Tausend Tonnen gefördert werden. Die Eisenerzausfuhr ist sehr gering (211 400 t im Jahre 1905) und erstreckte sich früher nur auf Kanada, während in den letzten Jahren phosphorreiche Magnetite nach Deutsch land gelangten. Die wichtigsten Eisenerzreviere sind die am Lake Superior gelegenen „Old ränge“ (Marquette, Menominee und Gogebic in Michigan und Wisconsin) und die Mesabi- und Vermillion- Lagerstätten in Minnesota; erstere liefern 31 °/o, letztere 45 °/o der Gesamteisenerzförderung. Hieran schließen sich die Clintonerzvorkommen in Alabama und Georgia mit 9,6 °/o, sowie die Limonite in den Tälern der Appalachen in Vir ginien, Westvirginien, Tennessee, Alabama und Georgia mit 7,8 °/o der Erzförderung. Alle übrigen Eisenerzvorkommen sind unbedeutend und liefern zusammen nur 6,6 °/o der Förderung. Nach Sorten verteilt kommen zur Anwendung: 86,5 °/ö Roteisensteine, 9 °/o Brauneisenerze, 4,5 °/o Magnetite und eine geringe Menge Spat eisensteine. Als Mittelwerte für die chemische Zusammensetzung der Erze von dem oberen See gibt Verfasser an 58 bis 63 °/o Eisen, 0,03 bis 0,12 % Phosphor, 0,005 bis 0,020 °/o Schwefel, 5 bis lO°/o Kieselsäure, 0,6 bis 2,0°/o Tonerde, 0,2 bis 1,0 °/o Mangan, 0,1 bis 0,5 °/o Kalk, 2 bis 4 °/o Glühverlust. Die Erze liefern ein mittleres Ausbringen von 53 bis 54°/0 Roheisen. Man scheidet die Erze in zwei Klassen, die als „Bessemer“ und „Nichtbessemer“ bezeichnet werden; die ersteren sind für Herstellung eines beim Bessemerprozeß verwendbaren Roheisens mit unter 0,10 °/o Phosphorgehalt zu verwenden. Die Hämatite der Clintongruppe enthalten nach Campbell: 0,50 °/o Feuchtigkeit, 37,00 °/o Eisen, 0,37% Phosphor, 0,07 °/o Schwefel, 13,44 % Kieselsäure, 3,18 °/o Tonerde, 16,20 °/o Kalk, 12,24 °/o Kohlensäure. Limonite der Appalachengruppe enthalten in der getrockneten Probe: 50 bis 42 °/o Eisen, 0,2 bis 0,4 °/o Phos phor, 0,1 °/o Schwefel, 9 bis 11 °/o Kieselsäure, 4% Tonerde, 0,75% Kalk, 0,50 °/o Mangan, daneben etwas Zink und Baryum. Von den Lake Champlainerzen, die zum großen Teil der magnetischen Aufbereitung unter zogen werden, teilt Verfasser folgende Analysen mit: Rohmaterial °/ 0 Schlieg Abfall . . . „ I Fe P 61 1,50 67 ! 0,80 11 6 ii Fe P 51 I 0,2 65 I 0,1 III Fe P 30 0,025 64 0,010 7,5 - Im östlichen Pennsylvanien werden Erze mit folgender Zusammensetzung gewonnen: 40 °/o Eisen, 200/0 Kieselsäure, 0,015 °/o Phosphor, 2,5 °/o Schwefel und 0,25 % Kupfer. Dieselben werden mit Anthrazit oder Hochofengas geröstet. Nach dem verwendeten Brennstoff entfallen 91,2 % des erzeugten Roheisens auf Kokshoch öfen, 7,3 °/o wurden mit Anthrazit und 1,5% mit Holzkohle erblasen. Die Kokserzeugung der Vereinigten Staaten verteilt sich wie folgt: auf Pennsylvanien mit 63 °/o, Westvirginien mit lO°/o, Alabama mit 10 °/o, Virginien mit 4,5 °/o, Colorado mit 4 % und Tennessee mit 2 %. Etwa 80°/0 der gesamten Kokserzeugung werden in der Eisenindustrie verbraucht. Der größte Teil wird noch in den sogenannten Bienenkorböfen erzeugt; sie fassen 5 bis 7 t und die Verkokungs zeit beträgt 48 oder 72 Stunden. Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte werden erst seit 1893 in Amerika gebaut, und auch jetzt werden nur 7,4 % der Koksproduktion der Ver einigten Staaten in solchen Oefen hergestellt. Das Koksausbringen der alten Oefen ist 63,52 °/o, das der Retortenöfen 72,25 °/o, die mittlere Leistung 311t bezw. 962 t. Am meisten kommen sogenannte Otto-Hoffmann-Oefen und Semet- Solvay-Oefen zur Anwendung. Anthrazit wird hauptsächlich im östlichen Pennsylvanien gewonnen, in geringeren Mengen auch in Colorado und Neu-Mexiko. Während in den früheren Epochen der amerikanischen Eisenindustrie viel Anthrazit verwendet wurde, beläuft sich der jetzige Verbrauch nur auf 1 bis 1,5 Millionen Tonnen. [„Bihang till Jern- kontorets Annaler“ 1907 8. Bd. S. 1—25.]