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bau, um welchen sich noch ein Mantel erhob, der in einen offenen konischen Schlot überging (Abbild. 3). Eisenerz hatte im 16. Jahrhundert 19, Vordernberg 14 Radwerke. Sie lieferten zusammen etwa 150 000 Zentner stahlartiges Eisen und bis 75 000 Zentner Graglach (flüssiges Roheisen). Die Rohluppen wurden mit dem welschen Ausdruck „massa" bezeichnet (lateinisch massa ferri); sie wogen 12 bis 14 Zentner. Bezüglich der Weiterverarbeitung der Massen sei auf die Quelle verwiesen. [„Oesterr. Zeitschr. f. Berg- u. Hüttenwesen“ 1907 Nr. 5 S. 53 — 57, Nr. 6 S. 68 — 70.] Abbild. 1. läßt sich nicht ermitteln. Zur Zeit, als die Stadt Apulum (Karlsburg) angelegt wurde, müssen sich die Eisenwerke in der dortigen Umgegend in Händen der soldatischen Arbeiter befunden haben, denn als von dem Dorfe Särd eine Wasserleitung nach Apulum gebaut wurde, gewannen die Sol daten aus den ihnen zugewiesenen Gruben den nötigen Vorrat an Eisen und Stahl selbst. Die Eisengruben scheinen im Pachtverhältnis ge standen zu haben, denn in Inschriften ist von einem patronus sowie einem conductor ferrariarum die Rede. Den großen Personalstand beim Eisen- Abbild. 8. Eisengewinnung in bacien und Moesieu. Dr.-Ing. Fr. Preise macht in seinem Be richt über den Bergbau in den Donauländern auch einige Angaben über die Eisenerzgewinnung in Dacien und Moesien. Der Eisenerzbergbau fand in Dacien zurRömer- zeit bereits eine rege Beachtung, wie eine Reihe von alten Aufschlüssen und Inschriften dartun. Einer der bedeutendsten Betriebe der Jetztzeit, der großen Anforderungen zu genügen geeignet erscheint, ist der in seinen Anfängen auf römische, wenn nicht vorrömische Zeit zurück reichende Eisensteinbergbau von Grzalar im Hunyader Komitat, von Vajda-Hunyad 10 km nach Westen entfernt. Seit 1870 ist der Berg bau fiskalisch; die äußeren Anzeichen, als da sind: die im Streichen des Erzlagers entlang sichtbaren zahllosen Pingen, die in großer Aus dehnung vorhandenen ausgebeuteten Räume und die in der Nähe der Gruben gelegenen Schlacken halden von mehreren Millionen Kubikmeter Inhalt, deuten allein schon auf das hohe Alter des Betriebes. Wie es die Baue bezeugen, war der Betrieb ein fast ausschließlich unterirdischer; von Tagebauen sind nur geringe Spuren vor handen. Weitere Spuren des uralten Eisenberg baues finden sich im Csernatale, unweit von Hunyad; in den Gruben von Telek und Galos finden diese Spuren ihre heutige Fortführung. Welche anderen von den übrigen Eisenwerken dieser Gegend auf das Altertum zurückgehen, bergbau und Schmelzwesen deuten mehrere In schriften an, aus denen hervorgeht, daß i. J. 205 von Septimius Severus aus den Eisenschmieden ein Collegium fabrorum gegründet wurde, dem magistri, decuriones und principales angehörten. Bezüglich des Eisensteinbergbaues im alten Moesien, welches heute zum Teil Serbien, zum Teil Bulgarien begreift, sagt der Verfasser: „In großartigem Umfange hat sich der Eisenstein bergbau aus den unruhigen Zeitläufen des Alter tums bis in die Neuzeit hinübergerettet. Am Kopaonikgebirge kommen Magnetit, Roteisen stein, Brauneisenstein sowie Oolithe vor, die bei Suoro Kudiste, Suoro Rude, Kurici und Pogrebina einen ausgedehnten Bergbau veranlaßt haben. Fast alle diese Arbeiten sind auf die römische Zeit zurück zu datieren.“ — Daß die Jllyrier in Bosnien selbst Eisen erzeugten, beweisen mehrere Eisenschlackenfelder, z. B. im Japra- tale, auf dem Wege von Magaj nach Cela, dar unter eines von mehr als 1000 m Länge. Eine in ihren Grundzügen auf die römische Zeit zurückgehende Eisenindustrie besteht beiFojnica; auch die Eisenindustrie von Vares läßt sich weit zurück verfolgen. [„Der Erzbergbau“ 1907 Nr. 2 S. 20 — 25, Nr. 6 S. 93.] Zur Geschichte des Eisens in Ungarn. Die reichen Erz- und Kohlenschätze des Landes gaben schon in weit zurückliegender Ver gangenheit Veranlassung zu einer, wenn auch *